Im deutschlandweiten Vergleich - Brandenburg nimmt 2021 die meisten Windräder in Betrieb

Im deutschlandweiten Vergleich liegt Brandenburg vorne, was die Inbetriebnahme von Windkraftanlagen an Land betrifft. Die Branche verzeichnet insgesamt einen Zuwachs und wünscht sich von der neuen Bundesregierung mehr Tempo.
Der Ausbau von Windenergieanlagen an Land ist in Deutschland in den ersten neun Monaten dieses Jahres schneller voran gegangen als im Vorjahreszeitraum. Ans Netz kamen von Januar bis September 345 Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 1,4 Gigawatt - das ist bei der Leistung ein Zuwachs von mehr als 50 Prozent. Das geht aus einer Übersicht der Fachagentur Wind an Land hervor.
Die ans Netz genommenen Windkraftanlagen verteilen sich dabei regional unterschiedlich: So liegt Brandenburg mit 76 Windenergieanlagen vorne, dahinter folgen Niedersachsen (71), Nordrhein-Westfalen (50) und Schleswig-Holstein (48). Im flächenmäßig größten Bundesland Bayern waren es dagegen nur acht.
Windanlagen mit Gesamtleistung von 1,4 Gigawatt errichtet
Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie, sagte der Deutschen Presse-Agentur, noch könne es mit einem starken vierten Quartal gelingen, im Gesamtjahr die Marke von zwei Gigawatt beim Zubau zu überspringen. Dies wäre ein gutes Signal, auch wenn die Energiewende eigentlich jährlich mehr als fünf Gigawatt neue Windenergieleistung an Land erfordere. Im Gesamtjahr 2020 wurden neue Windanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,4 Gigawatt errichtet.
Weil nach Angaben der Branche auch 165 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 172 Megawatt stillgelegt wurden, liegt der sogenannte Nettozubau bei 1.200 Megawatt. Die Zahl der neu genehmigten Windenergieanlagen, die noch nicht in Betrieb sind, stieg in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr deutlich.
Verband fordert: Zwei Prozent der Landesfläche für Windkraftausbau
Die Zahlen kommen mitten in den Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP. In ihrem Sondierungspapier hatten die drei Parteien als Ziel genannt, den Ausbau der Erneuerbaren Energien drastisch zu beschleunigen und alle Hürden und Hemmnisse aus dem Weg zu räumen.
Albers sagte, der Schlüssel zu mehr Genehmigungen liege in den Flächen. "Deshalb ist es unerlässlich, dass die neue Bundesregierung hier eine klare Prämisse setzt. Zwei Prozent in jedem Bundesland muss zur Pflicht werden." Das ist auch das Ziel von SPD, Grünen und FDP. Im Sondierungspapier heißt es, dass für die Windkraft an Land zwei Prozent der Landesflächen ausgewiesen werden sollen. Bisher wird diese mögliche Vorgabe bei weitem nicht erreicht.
Sendung: inforadio, 02.11.2021, 13:35 Uhr
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