Teltow-Fläming - Autozulieferer Schaeffler schließt Werk in Luckenwalde

Fr 03.12.21 | 15:13 Uhr
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Automobilzulieferer Schaeffler AG schließt Werk in Luckenwalde. (Quelle: Alexander Schuhmann/pa)
Bild: Alexander Schuhmann/pa

Der fränkische Autozulieferer Schaeffler schließt sein Werk im brandenburgischen Luckenwalde. In 15-monatigen Verhandlungen mit einem potenziellen Investor und den Belegschaftsvertretern sei kein gangbarer Weg für eine Fortführung des Standortes gefunden worden, sagte Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld am Freitag. Der Standort Luckenwalde fertige bisher ausschließlich Teile für Verbrenner-Fahrzeuge in der Automobilindustrie. Schaeffler richtet seine Autosparte mehr und mehr auf Elektroantriebe aus.

Für den Standort Luckenwalde müssten nun die Gespräche über einen Interessenausgleich beginnen. "Wir werden das fair machen", sagte Rosenfeld der Deutschen Presse-Agentur. "Wir werden so vielen Beschäftigten wie möglich einen Arbeitsplatz an anderen Lokationen innerhalb des Konzerns anbieten", erklärte er.

Abbau von 4.400 Stellen

Für Schaeffler ist die Entscheidung zur Schließung des Standortes Luckenwalde der Abschluss eines sogenannten Konsolidierungsprogrammes, das an zwölf Standorten in Deutschland die Schließung, den Verkauf oder die vollständige oder teilweise Verlagerung von Produktion umfasste. In der Summe sollten 4.400 Stellen abgebaut werden.

Gleichzeitig sei aber an anderen Stellen Kapazität aufgebaut worden, sagte Rosenfeld - etwa bei der Fertigung von Komponenten für Elektroautos in Bühl (Baden-Württemberg) oder beim Aufbau eines Technologiezentrums am Hauptsitz in Herzogenaurach.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.12.2021, 15 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Schaeffler konnte es jedenfalls voriges Jahr nicht: "Die betriebswirtschaftliche Begründung für Stellenabbau und Werksverkauf kann der Betriebsrat nicht nachvollziehen, denn der Betrieb war immer profitabel und bis Jahresende ist die Produktion bis zu 30 Prozent über Budget ausgelastet." kann man bei der UG Metall nachlesen. Das war allerdings vor der Chipkrise, die viele Bänder bei der Automobilindustrie zum Stillstand gebracht hat. Arbeit hat Schnüffler wohl noch genug, wollen die doch die Arbeitnehmer an anderen Standorten außerhalb Brandenburgs übernehmen, in denen neue Kapazitäten aufgebaut werden.

    Dies ist nur ein weiteres Beispiel für den Abbau von Arbeitsplätzen an vergleichsweise kleinen Standorten, die für den jeweiligen Konzern eher unwichtig sind.

  2. 11.

    Kurze Info an Sie, Tesla hat sich hier im Umland angesiedelt und sucht qualifiziertes und motiviertes Personal. Auch die Luckenwalder können sich dort bewerben, wenn sie denn wollen.
    Klar, die Abfindung muss erstmal ausgehandelt werden und ich denke das die bei Scheffler nicht gerade wenig sein wird.

  3. 10.

    Kommen Sie doch endlich mal im Hier und Jetzt an. Ihr Heimatland ist seit über 31 Jahren Geschichte und was die Sozialleistungen angeht, durch was wurden diese finanziert? Kein Wunder daß dieses Land marode und bankrott war.
    Meine Güte, immer diese Ewiggestrigen!
    Übrigens bin ich auch Ossi und stehe zu meiner Vergangenheit, doch ich verkläre sie nicht.

  4. 9.

    Was zu erwarten war. Blinder Aktionismus der Politiker hat halt solche Auswirkungen und jetzt auf überrascht machen. Deutschland schafft sich ab. Nur mal so als Beispiel. Wo ist das größte Werk von BMW? In den USA. Deutsche Firmen sch….en auf das Land. Das ist halt Kapitalismus.
    Stichwort Tesla. Der eventuelle Neumitarbeiter aus Luckenwalde fährt „umweltfreundlich“mit seinem Verbrenner zum Arbeitsplatz, um „ökologische?“ Kfz herzustellen, welche sich der Neumitarbeiter mit hoher Wahrscheinlichkeit nie leisten kann. Genau mein Humor…..

  5. 8.

    In Ihrem Land hätten da dann aber auch 8800 Menschen gearbeitet und nach „Plan“ Produkte gefertigt, die auf einem technischen Stand von vor 20 Jahren wären.

    Ihre erwähnte soziale Hängematte ist der Traum von vielen DDR Anhängern. Nur leider muss das auch jemand bezahlen und dabei reicht es nicht, wenn die DDR Produkte an den Klassenfeind verkauft werden, nur um seine eigenen kranken Ideale finanzieren zu können.

  6. 7.

    So ist das, wenn die Politik die Technologie von vorgestern subventioniert. Schade um unser vieles Geld, was zum Fenster rausgeworfen wurde.

  7. 6.

    Wenn Ihr „Heimatland“ nicht komplett heruntergewirtschaftet gewesen wäre, würde es heute vielleicht immer noch existieren. Sind Sie eigentlich Mitglied im Bund der Vertriebenen?

  8. 5.

    Mein Heimatland hatte soziale Sicherheit gefördert. So etwas kennt man in der sogenannten Freiheit nicht.

  9. 4.

    Einen Gruß an unsere Politik. Der Betrieb hat vorrangig Teile für verbrennermotoren produziert. Durch die Verdammung des verbrennermotors und Fokussierung auf elektroantrieb muss man sich über so etwas nicht wundern. Die Politik kann den betroffenen Arbeitnehmern erklären, warum sie ihren Job verlieren

  10. 3.

    Ja. Das ist normaler Strukturwandel. Tesla in Grünheide ist nicht weit.

  11. 2.

    Bei 50 Jahren Bindung wegen Subventionen können sie den Betrieb auch gleich verstaatlichen...
    Und der Traum, dass der Staat durch Planung der Wirtschaft den Wohlstand und das Wachstum fördert, wurde "im Osten" schon einmal 40 Jahre lang geträumt - hieß wohl "DDR". Hat aber auch nicht funktioniert ...

  12. 1.

    Und mal wieder das gleiche Spiel.
    Subventionen abgesahnt und dann den Osten verlassen.
    Und dann wird sich wieder über den Frust der Menschen gewundert die extremistische Parteien wählen.
    Wie wäre es mal Subventionen an Laufzeiten zu binden. Sagen wir mal 50 Jahre wenn ein zweistelliger Millionenbetrag als Förderung im Raum steht.

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