Finanzierungsprobleme - Berliner Tierpark hat kein Geld für neue Eisbär-Anlage

So 02.01.22 | 12:41 Uhr
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Die Eisbärinnen Hertha (l) und ihre Mutter Tonja im Berliner Tierpark (Bild: dpa/Kira Hofmann)
Bild: dpa/Kira Hofmann

Für die Eisbärinnen im Tierpark Berlin gibt es erstmal keine neue Anlage. Grund: Fehlende Ticketeinnahmen durch Corona haben eine Riesenlücke ins Budget geschlagen. Für eine neue Anlage sei einfach kein Geld da, so Direktor Knieriem.

Der Berliner Tierpark hat erstmal kein Geld für einen neue Eisbären-Anlage. Das sagte Zoo-
und Tierparkdirektor Andreas Knieriem der Deutschen Presse-Agentur. "Was die Eisbärenanlage angeht, da haben wir noch Nachholbedarf." Pläne etwa für eine andere Anlage müssten aber in die Zukunft verlegt werden. "Für die Eisbären haben wir unmittelbar erstmal nicht das Geld", räumte Knieriem ein.

Andere Anlagen werden gebaut

An anderen Bauprojekten hält der Zoo trotz starker Einbußen in der Corona-Krise fest. Im Frühjahr 2022 soll im Zoo das umgebaute Raubtierhaus öffnen. 2023 soll eine neue Nashorn-Anlage fertig sein. Im Tierpark wird laut Knieriem im Frühjahr 2022 ein "Himalaya-Gebirge" mit Kleinen Pandas, Schneeleoparden und Bartgeier zu sehen sein. 2023 soll im Tierpark auch ein modernes Elefantenhaus entstehen in einer Savannenlandschaft.

Neues Finanzierungskonzept und hohe Spendenbereitschaft

Anfang August hatte sich die rot-rot-grüne Koalition auf ein Konzept verständigt, das die Finanzierung von Zoo und Tierpark sichern soll. Demnach soll die Zoo AG wie geplant 16,5 Millionen Euro erhalten. Im Gegenzug soll das Unternehmen auf eine bislang jährlich gezahlte Summe von 380.000 Euro verzichten und sich künftig mit dem Senat abstimmen, wenn es die Struktur der Eintrittspreise verändern will.

Außerdem sollten Gespräche darüber aufgenommen werden, ob das Land künftig auch wieder einen Sitz im Aufsichtsrat der gemeinnützigen Aktiengesellschaft bekommt.

Eine hohe Spendenbereitschaft in Millionenhöhe und Nachlässe hätten geholfen, Einbußen durch die Corona-Einschränkungen auszugleichen, sagte Knieriem. Mit November- und Dezemberhilfen und einer Überbrückungshilfe des Bundes - zusammen mehr als sechs Millionen Euro - konnten demnach Umsatzausfälle laut Zoo teils aufgefangen werden.

Zudem wurde laut Zoo-Direktor bei der Instandhaltung gespart. Aber Reparaturen ließen sich nicht "ewig auf die lange Bank" schieben, betonte er.

Keine Nachwuchs-Pläne bei den Eisbären

Im Berliner Tierpark leben das Eisbären-Mädchen Hertha (3) und ihre Mutter Tonja (12). Hertha, die am 1. Dezember 2018 im Tierpark im Osten Berlins geboren wurde, ist das Ergebnis einer unwissentlichen Inzucht. Das hatte der Tierparkchef im Mai 2021 bekanntgegeben. Die Eltern des Publikumslieblings sind Geschwister. Der Eisbärenmutter Tonja waren im Zoo Moskau nach ihrer Geburt 2009 falsche Papiere zugeordnet worden.

Neue Nachwuchspläne für die Eisbären im Tierpark hat Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem zunächst auch nicht: Kurz- und mittelfristig stehe keine neue Zucht an, so Knieriem. Im Berliner Zoo leben keine Eisbären mehr. An Heiligabend war Eisbärin Katjuscha im Alter von 37 Jahren gestorben.

Sendung: Inforadio, 28.12.2021, 12:00 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    Ich gebe Ihnen zum Teil recht.

    Aber im Tierpark/Zoo werden auch Tiere gezüchtet die später dann ausgewildert werden.

    Also ganz unnütz ist die Arbeit vom Tierpark/Zoo Berlin nicht .

    Wenn Sie mir diesbezüglich nicht glauben dann googel Sie und sehen Sie mal wie viele Tiere schon ausgewildert wurden.

  2. 22.

    Die TIERPARK BERLIN- FRIEDRICHSFELDE GMBH ist ein
    100%iges Tochterunternehmen der Zoologischer Garten Berlin AG. In dem Unternehmensverbund gibt es sicherlich Ausgleiche. Aber in welche Richtung?

  3. 21.

    Berlin hat für jeden Schwachsinn Geld.... dann hoffentlich auch mal für etwas Sinnvolles.

  4. 20.

    Ich stimme Tina zu. Die Ansage vom Tierpark ist :"Medizinische Maskenpflicht (ab 6 Jahren) auf dem gesamten Gelände"

    Das ist gelinde gesagt Schwachsinn und als Brillenträger habe ich dann vom Tierpark nur Nebel. Den kann ich auch gratis zuhause haben.

  5. 18.

    Ein frohes neues allerseits hier. Ich schließe mich den Kommentaren 6 13 u.15 vollends an.

  6. 16.

    Welche Zugangsbeschränkungen denn, meinen sie 2G? Ich glaube nicht, dass es dem Tierpark schlechtgeht nur weil er die 25% Impfunwilligen Berlin ausschließt. Die 2G Kontrollen am Eingang machen auch deswegen Sinn, weil sonst ja an jedem Haus Personal zur Kontrolle abgestellt werden müsste (d.h. noch mehr Ausgaben und nur wegen den paar Besuchern die sich nicht Impfen lassen).

  7. 15.

    Also wir waren Silvester im Tierpark. Gar kein Problem, wenn man geimpft ist (größeres Kind war getestet). Da liegt vermutlich Ihr Problem, weil Sie zu den Egoisten zählen, die sich nicht impfen lassen... Und jeder hat das Hausrecht, andere bzw schärfere Regeln anzuordnen. Finde ich super!

  8. 14.

    Eine Umschichtung gibt's nicht. Der Zoo ist eine AG und der Tierpark eine GmbH.

  9. 13.

    Tja, impfen lassen und gut, dann kannste auch rein und tust noch was für das Allgemeinwohl, wenn schon nicht für dich.

  10. 12.

    Solange der Tierpark solche Zugangsbeschränkungen hat,braucht er dich nicht zu wundern wenn Geld fehlt

  11. 11.

    Tiere ihres natürlichen Lebensraumes zu entziehen, sie in viel zu kleine Gehege zu sperren, neue dazuholen, damit es keine Inzucht gibt, apathische Tiere die immer die gleichen Gänge in den Mini Gehegen laufen. DAS ist für mich Tierquälerei und da dabei auch gezüchtet wird, ist es eine Qualzucht ohne tieferen Sinn sondern nur zum Vergnügen von Menschen die in Städten leben.
    Da muss man keine Ahnung haben, da muss man einfach mal in Ruhe drüber nachdenken und dann erlangt man zu dieser erkenntni

  12. 10.

    Mich würde mal interessieren, wie die Bilanzen von Tierpark und Zoo umgeschichtet werden. Gibt es hierzu nähere Erkenntnisse?

  13. 9.

    Für jeden Schwachsinn ist merkwürdigerweise Geld da. Könnte einige Beispiele, nicht nur in Berlin aufzählen.

  14. 8.

    Man könnte doch die Anlage aus DDR-Parteivermögen (siehe Frankfurter Konzerthalle) umbauen ;-)

  15. 7.

    Eine Qualzucht ist etwas völlig anderes als die Ihrer Meinung nach falsche Haltung.
    Anscheinend haben Sie keine Ahnung !

  16. 6.

    Ich spende für 2 Zoos in NRW, in denen ich als Kind oft war. Wegen der ca. 550 Km Entfernung komme ich fast nicht dahin. Ich möchte aber das zukünftige Generationen auch noch dahin dürfen. Traurig, wenn Sie beleidigt rumheulen, nur weil der Zoodirektor vorsichtiger als der Senat ist. Wahrscheinlich sind Sie ungeimpft! Ich glaube nicht, daß alle in Ihrer Familie (Tochter, Sohn, Oma, Opa, Tante, Onkel, Cousine, Cousin, Schwester, Bruder.......) nicht geimpft werden dürfen!

  17. 5.

    Ich sehe da kein Problem so lange man geimpft ist, ist geh da mit meiner sehr oft hin!!!

  18. 3.

    Die kostengünstigste Lösung liegt doch auf der Hand. Im Zoo steht die Eisbärenanlage seit neuestem leer.

  19. 2.

    Schluss mit der Qualzucht und -haltung in viel zu kleinen Gehegen in einer total fremden Klimazone.
    Zoos und Tierparks sind Relikte aus der Kolonialzeit. Das Geld und den Platz kann man auch für dringendere Themen verwenden.

  20. 1.

    Tja. Wir würden gerne in den Tierpark gehen und wären auch bereit, zu spenden oder gar eine Patenschaft für ein Tier zu übernehmen. Allerdings hat sich der Tierpark Direktor wieder für extra Auflagen entschieden, die nicht vom Senat vorgegeben sind. So könnte der Tierpark für alle öffnen - das ist erlaubt:“ Die Außenanlagen von Tierpark und Zoo sowie der Gärten dürfen für den Publikumsverkehr öffnen. (…). Geschlossene Räume wie die Tierhäuser und Gewächshäuser dürfen ebenfalls öffnen, sofern das 2G-Modell umgesetzt wird.“ Also nur für die Häuser ist 2G erforderlich. Da braucht sich der Herr Direktor nicht zu wundern, und solange es so weiter geht, bekommt der Tierpark- zumindest von uns - kein Geld.

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