12 Euro in der Stunde - Mehr als 600.000 Menschen in der Region würden von höherem Mindestlohn profitieren

Noch in diesem Jahr will die Bundesregierung den Mindestlohn auf 12 Euro erhöhen. Eine gute Nachricht für Hunderttausende Arbeitnehmer in der Region. Denn in Berlin arbeitete jeder Sechste für weniger, in Brandenburg sogar jeder Dritte.
Gut 630.000 Menschen in Berlin und Brandenburg würden von einer Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro profitieren, welche die Ampel-Bundesregierung noch in diesem Jahr einführen möchte.
Allein in Berlin würden dann rund 271.000 Menschen mehr verdienen, wie die "Berliner Morgenpost" [Paywall] unter Berufung auf Arbeitssenatorin Katja Kipping (Linke) am Dienstag schreibt. Das sei jeder sechste abhängig Beschäftigte in der Hauptstadt.
Woidke: Mehr Lohn für 360.000 Brandenburger
Laut Kipping gibt es sogar Tarifverträge, in denen Arbeitgeber und Gewerkschaften Löhne unter zwölf Euro pro Stunde vereinbart haben. Ihre Verwaltung erfasse diese Daten gerade, damit sie veröffentlicht werden und die Beschäftigten das vergleichen könnten, so Kipping. Es gebe Unternehmen, die einen anständigen Lohn zahlen wollten, aber von Firmen, die weniger zahlten, in einen "Dumpingwettbewerb gezwungen" würden.
In Brandenburg ist die Zahl der Menschen, die aktuell weniger als 12 Euro pro Stunde verdienen, noch höher als in Berlin. Nach Angaben von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) würde der neue Mindestlohn eine Gehaltserhöhung für 360.000 Menschen bedeuten. Das wäre mehr als jeder dritte abhängig Beschäftigte.
Heil will Mindestlohn noch in diesem Jahr umsetzen
Derzeit liegt der Mindestlohn in Deutschland bei 9,82 Euro brutto pro Stunde, er war zum 1. Januar um 22 Cent pro Stunde gestiegen. Im Koalitionsvertrag haben SPD, Grüne und FDP vereinbart, den Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde erhöhen zu wollen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will die versprochene Erhöhung noch in diesem Jahr umsetzen [tagesschau.de], wie er in der vergangenen Woche ankündigte.
Unabhängig davon soll in diesem Jahr der Mindestlohn in einzelnen Branchen angepasst werden - darunter das Dachdeckerhandwerk, das Elektrohandwerk und die Gebäudereinigung. Auch im Brandenburger Gastgewerbe wird seit Jahresbeginn ein Mindestlohn von 12 Euro für ungelernte Kräfte gezahlt.