Hohe Strompreise - Brandenburger Wirtschaftsminister Steinbach fordert rasche Abschaffung der EEG-Umlage

Di 25.01.22 | 16:46 Uhr
  16
Archivbild: Jörg Steinbach (SPD), Wirtschafts- und Energieminister Brandenburg. (Quelle: dpa/B. Settnik)
Audio: Antenne Brandenburg | 25.01.2021 | Christina Torge | Bild: dpa/B. Settnik

Angesichts stark gestiegener Energiepreise fordert der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) Gegenmaßnahmen.

So hat sich Steinbach ebenso wie die Umweltminister von Niedersachsen und Baden-Württemberg für eine rasche Abschaffung der EEG-Umlage ausgesprochen. Dies sei "ein zentrales Element, um sowohl private Verbraucherinnen und Verbraucher als auch Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu entlasten", sagte er dem "Handelsblatt" (Dienstag).

Die EEG-Umlage war zu Jahresbeginn von 6,5 auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde gesenkt worden. Die bisherigen Pläne der Ampel-Koalition sehen vor, dass die auf den Strompreis erhobene Umlage ab 2023 dann ganz entfallen und die Finanzierung des Ökostrom-Ausbaus aus Haushaltsmitteln erfolgen soll. Allerdings hatten sich zuletzt wegen der aktuell hohen Energiepreise Forderungen gemehrt, diesen Schritt vorzuziehen.

Wirtschaftsminister warnt vor zunehmenden Privatinsolvenzen

Steinbach forderte zudem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf, gemeinsam mit den Ländern Maßnahmen gegen die hohen Strompreise zu diskutieren. Von den hohen Strompreisen seinen seien Privathaushalte, kleine und mittelständische Unternehmen sowie die energieintensive Industrie betroffen, betont Steinbach in einem Schreiben an Habeck, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatten die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" darüber berichtet.

Eine zunehmende Zahl privater Haushalte falle durch die Insolvenz von Stromanbietern oder Kündigung in die Grundversorgung zurück, so der Minister weiter. Die Tarife dort lägen zum Teil um mehr als 100 Prozent über den gewohnten. Die finanzielle Belastung der Bürger steige weiter. Die Zahl der Privatinsolvenzen dürfte sich damit weiter erhöhen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.01.2022, 16 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

16 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 16.

    Da 15% relativ wenig aber deutlich größer als Null ist, bleibt es dabei. Wir haben offensichtlich zu wenig EE installiert.

  2. 15.

    Vielsagend dass Sie nicht auf die 15% EE-Einspeisung eingehen...ist doch sicher auch die Verschwörungslobby

  3. 14.

    Ist Ihnen der Import von unkontrollierten Atomstrom (ohne eigene Wertschöpfung) lieber?

  4. 13.

    Das wäre volkswirtschaftlich logisch, wenn die EEs am Markt teilnehmen und ihre Produktion bedarfsorientiert 24/7 steuern könnten. Beides können diese aber nicht -> Einspeisevorrang und Volatilität.
    Diese Grünen Märchen werden nicht wahr, nur weil man jetzt merkt das ein verknapptes (weil abgeschaltetes) Angebot einer steigenden Nachfrage gegenüber steht.
    Man man man, was hatten die Leute bloss in der Schule....

  5. 12.

    Meint hier irgendjemand ernsthaft, dass durch die Abschaffung der EEG- Umlage der Strom auch nur einen Cent billiger wird? Träumt mal schön weiter.

  6. 11.

    Ihnen ist aber schon klar, dass nicht die Wind und Sonnenenergie zur Zeit so teuer ist, sondern die fossilen Energieträger? Übrigens in ganz Europa, nicht nur bei uns?

  7. 10.

    Energieintensive Betriebe sind seit jeher von der EEG Umlage ausgenommen. Darum ist das ja für Privatverbraucher wie Sie und mich so teuer, wir subventionieren die Industrie mit.

  8. 9.

    Gott sei Dank kommt dann ja die Erderwaemung das hilft dann sparen in der Zukunft, auch wenn das Meer dann kurz vor Berlin steht. Den Sand haben wir ja schon, fehlen die Palmen. Vor ein paar Millionen Jahren hatten wir ja schon einmal ein tropisches Meer und dann kam die Eiszeit..

  9. 8.

    Interessanterweise wurde die letzten beiden Tage Strom vorrangig aus dem europäischen Norden importiert und nach Polen und Frankreich exportiert. Sind das nicht die beiden die immer wieder als Kompensatoren für unsere Stromlücken herhalten?
    Im Verbundnetz sind wir übrigens nicht auf Gutdünken des Auslands angewiesen. Das passiert im Eigeninteresse dieser Länder. Ein instabiles deutsches Netz will niemand in Europa riskieren. Und Deutschland komplett vom Netzt trennen aus eben diesem Grunde ebenfalls nicht.
    Das die Energiekosten derzeit nur eine Richtung kennen liegt an den CO2 Kosten und an der allgemeinen Krise der Förderländer aber nicht an den EE- Anlagen. Deren Betreiber die über Direktvermarktung verkaufen, dürften momentan gutes Geld verdienen, weil wir viel zu wenig davon haben.

  10. 7.

    "Die letzten dt. AKWs laufen aktuell auf 100,92% ihrer Nennleistung, ..:"
    Ja, es beruhigt richtig, wenn die restlichen, mit hohem Aufwand am "Leben" gehaltenen, Oldies mit durchschnittlich 33 Jahren hier auf dem letzten Ventil pfeifen.

  11. 6.

    " wieviele Leute immer noch die Heizung bei offenen Fenstern anhaben "

    wegen Corona soll man doch immer lüften

  12. 5.

    Bitte auch gleich die Netzentgelte abschaffen. Wir zahlen hier im dünn besiedelten Osten hohe Netzentgelte für den Ausbau der Leitungen nach Bayern.

  13. 4.

    Besser kann man das Versagen von 16 Jahre Merkel nicht beschreiben.....
    Die global 10 wärmsten Jahre werden die kältesten der Zukunft sein wenn es nicht gelingt der Kohlelobby den Garaus zu machen. Folgen unabsehbar.

  14. 3.

    Ja! Richtig, die einzigen die auch an Morgen denken!Vielleicht mal weniger in den Urlaub fahren oder etwas weniger häufig das TV Gerät wechseln? Muss man ständig nen neues Handy haben? Erstaunlich wieviele Leute immer noch die Heizung bei offenen Fenstern anhaben. Also: Schön die EEG beibehalten! Ihr wollt doch alle keinen Sozialismus. Es sei denn es geht um Eure Kohle(€)!

  15. 2.

    Ha das ich nicht lache! Nicht die Privathaushalte interessieren ihn, sondern die hohen Energiekosten belasten inzwischen auch die Wirtschaft. Da werden viele Betriebe untergehen! Danke an die Grünen.

  16. 1.

    Die lange gepredigten Auswüchse der kopflos verrutschten Stromwende sind im Portemonnaie des Bürgers angekommen.
    Ohne grundlastfähige Reserven bzw. Speicher sind wir weiterhin auf Gutdünken des Auslands angewiesen.
    Die letzten dt. AKWs laufen aktuell auf 100,92% ihrer Nennleistung, Einspeisung des EEs aktuell <15%.

Nächster Artikel