Flughafen BER - Zahlreiche Flüge wegen Warnstreiks des Sicherheitspersonals gestrichen

Am Flughafen BER sind seit Montagmorgen zwei Drittel der Abflüge gestrichen worden. Grund ist ein Warnstreik des Sicherheitspersonals. Fluggäste sollten sich über Einschränkungen informieren und mehr Zeit einplanen.
Am Flughafen BER in Schönefeld kommt es seit Montagmorgen wegen eines Warnstreiks des Sicherheitspersonals zu etlichen Ausfällen. Wie ein Flughafensprecher sagte, wurden zwei Drittel der Abflüge [berlin-airport.de] gestrichen. Im Terminal bildeten sich Warteschlangen.
Der ganztägige Warnstreik betrifft mehrere deutsche Flughäfen. Passagiere sind aufgerufen, bei ihrer Fluggesellschaft zu klären, welche Verbindungen ausfallen.
Warnstreiks auch an anderen Flughäfen
Der Gewerkschaft Verdi zufolge beteiligten sich in der Frühschicht am BER etwa 220 Beschäftigte. "Wir sind begeistert von der Beteiligung", sagte Verdi-Vertreter Helge Biering. Noch bis Montagnacht 24 Uhr sind die Beschäftigten in der Fluggastkontrolle sowie in der Personal- und Warenkontrolle aufgerufen, ihre Arbeit niederlegen.
Die Arbeitskampfaktion steht im Zusammenhang mit bundesweiten Warnstreiks von Luftsicherheitskräften. Diese sind auch an den Flughäfen Bremen, Hannover, Leipzig, Düsseldorf und Köln/Bonn zum Ausstand aufgerufen. Am Dienstag sind weitere Warnstreiks an den Flughäfen Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart geplant. In Schönefeld soll dann nicht gestreikt werden. Einige Flüge vom BER gehen aber zum Beispiel nach Frankfurt, etwa als Zubringer für Langstreckenflüge.
Verdi fordert höhere Löhne
Verdi fordert im Tarifkonflikt mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen mindestens einen Euro mehr Stundenlohn für die Beschäftigten. Wie Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker im Inforadio vom rbb sagte, haben die Arbeitgeber aber bislang nur eine Erhöhung vom 38 Cent angeboten. Das sei deutlich zu wenig, so Rümker. Außerdem gebe es nach wie vor starke Unterschiede bei der Bezahlung in Ost und West. Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) habe sein unzureichendes Angebot aus der ersten Verhandlungsrunde nicht erhöht, kritisierte Verdi.
Arbeitgeber: Nach jeder Annäherung neue Forderungen
Der Arbeitgeberverband hatte Anfang März hingegen erklärt, er habe bereits zwei Angebote zu Erhöhungen unterbreitet. Doch Verdi erhebe nach jeder Annäherung neue Forderungen. Die verlangte Veränderung der Tarifstruktur hätte enorme finanzielle Auswirkungen.
Der Arbeitgeberverband will demnach zuerst eine Einigung über die Strukturänderung erzielen und dann über höhere Entgelte verhandeln. Die Tarifverhandlungen werden laut Verdi am 16./17. März in Berlin fortgesetzt.
Sendung: Abendschau, 14.03.2022, 19:30 Uhr