Zuschlag für Angebot erteilt - BVG-Rufbus könnte im Sommer im Osten Berlins starten

Mi 30.03.22 | 14:49 Uhr
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Das BVG-Sammeltaxi BerlKönig fährt durch den Tiergartentunnel. (Quelle: imago-images/Frank Sorge)
Audio: rbb 88,8 | 30.03.2022 | Silke Mehring | Bild: imago-images/Frank Sorge

Die BVG arbeitet an einem neuen Rufbus für Berlin - jetzt wurde der Zuschlag für ein Angebot vergeben. Der neue Dienst soll sich vom "BerlKönig" vor allem im Einsatzgebiet unterscheiden.

Der Plan für einen Rufbus im Osten Berlins nimmt Gestalt an. Die BVG habe am Dienstag den Zuschlag für das Angebot an die Firma Via erteilt, teilten die Verkehrsbetriebe mit.

Demnach ist vorgesehen, den Rufbus ab dem Sommer in einem über 60 Quadratkilometer großen Bereich rund um die Uhr einzusetzen. Der Rufbus soll nach BVG-Angaben eher im Außenbereich der Stadt, in der Tarifzone B, im Einsatz sein.

Gedacht ist er zum einen als Zubringer für den öffentlichen Personennahverkehr, aber auch Direktfahrten sollen möglich sein. Die Firma Via stellt den Angaben zufolge die App, über die das Angebot zu buchen sein soll, die Fahrzeugflotte und das Fahrpersonal. Der Vertrag läuft bis Ende 2025.

Rufbus soll stärker in ÖPNV-Tarif eingebunden werden

Anders als beim bisherigen Angebot der BVG, dem sogenannten "BerlKönig", der eher in der Innenstadt unterwegs ist, soll der neue Rufbus stärker in den ÖPNV-Tarif eingebunden werden. So wird für das neue Angebot immer ein ÖPNV-Ticket benötigt. Hierzu soll es verschiedene Tarifmodelle je nach genutzter Funktion geben.

Ob der "BerlKönig", wie zuletzt immer wieder berichtet wurde, mit dem Start des neuen Rufbuses eingestellt wird, wollte die BVG auf Nachfrage von rbb|24 nicht bestätigen.

Neues Angebot an nicht barrierefreien Bahnhöfen

Geplant ist außerdem ein neues BVG-Angebot namens "Alternative Barrierefreie Beförderung" (ABB). Das Via-Fahrzeug kommt den Angaben zufolge zum Beispiel an noch nicht barrierefreien Bahnhöfen zum Einsatz, damit Fahrten ab der betreffenden Station dennoch möglich sind. Auch dieses neue Angebot kann nach BVG-Angaben telefonisch oder per App bestellt werden.

Bis voraussichtlich Ende 2023 sollen in einem Pilotprojekt zunächst die U8, Teile der U5 und der S-Bahnhof Marienfelde angebunden werden. Anfang 2024 will die BVG das Angebot dann auf ganz Berlin ausweiten. Als Start ist ebenfalls das dritte Quartal des Jahres vorgesehen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.03.2022, 6 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Mein Rufbus steht in der Tiefgarage, den muss ich nichtmal rufen, der ist sofort da. Ohne Wartezeit, ohne Mief und ohne dass Fremde mitfahren. Mein Rufbus ist unschlagbar.

  2. 12.

    Ja, alles nicht trivial … Aber pardon auch schei. egal, weil man es am Ende ja sowieso hinbekommen muss … Brauchen wir jetzt für die unfassbar simple Preisänderung eines vorhandenen (!) Monatskarten-Produktes erst eine volkwirtschaftliche Studie und eine sozialwissenschaftliche Beratung, oder was ?! … Nein !

  3. 11.

    Macht das gefällig selbst."
    Der Zug ist abgefahren.
    Vor 30 Jahren. Als man beschloß, das Privat vor Staat allemal besser, billiger und effektiver ist und für uns alle ganz doll bessere Leistungen erbringt. Konsequenterweise hat man dann ja auch die Steuern (für die Reichen) gesenkt, weil der Staat ja alle diese Leistungen der öffentlichen Daseinsfürsorge nicht mehr erbringen muß.
    Und nu hatter keine Wahl mehr.
    Also nix mit "Macht das gefälligst selbst".
    Es sei denn, das die Klattens dieser Welt sich künftig an der Finanzierung unseres Gemeinwesens beteiligen werden. Aber daran glaubt so gut wie niemand.
    Und zuletzt ist da ja auch noch der Porschefahrer im Finanzministerium. Der wirds schon zu verhindern wissen.

  4. 10.

    Die Bundesregierung hat das zwar angekündigt, aber das "Wie?" wurde in vielen Bereichen nicht geklärt. Z.B. den Tarifbereich. Warum nur ABC? Der VBB erstreckt sich über ganz Brandenburg - aber das würde z.B. Menschen in Hamburg wieder benachteiligen, die nicht in so einem großen Tarifverbund organisiert sind etc.

    Auch die Finanzierung, also wer die Differenz aus welchem Topf bezahlt, muss geklärt sein und das mit den Abo-Kunden ist nicht so trivial. Vor allem die, die jährlich im Voraus bezahlen. Das ist alles schon durch die Buchhaltung und teils wurden Rechnungen für Steuererklärungen ausgestellt etc. Auch Mehrwertsteuer zurückzubuchen und das für hunderttausende bis Millionen Kunden in ganz Deutschland ist ein gigantischer Aufwand. Ob die Buchhaltungssysteme dafür überhaupt ausgelegt sind ist die nächste Frage.

  5. 9.

    Warum muß da wider eine Fremdfirma beauftragt werden? Billiganbieter mit schlecht bezahlten Fahren. Macht das gefällig selbst.

  6. 8.

    Oder noch besser die „VBB-Umweltkarte VBB-Gesamtnetz“ für 9 Euro … Und die Nachfrage nach Öl (und damit auch dessen Preis) müsste doch merklich sinken … Mindestens dieses Experiment wäre es jetzt mal wert zu wagen ... Bund,, Verkehrsdienstleister und Abo-Kunden können sich ja bis Mai noch einigen, wie das fair ausgeglichen werden soll … Denn ja, JETZT !

  7. 7.

    Wen interessier jetzt ein Rufbus ?! … Wo bleibt das 9-Euro-Ticket ?! … Es kann doch nicht so schwer sein, die Automaten ab 1.April eine ABC-Monatskarte für 9 Euro ausspucken zu lassen … Und es für die Abo-Kunden ab Mai auszugleichen … Alle brauchen JETZT eine Option sich etwas zu entlasten … JETZT !

  8. 6.

    Habe ich da was überlesen? Dass die Bestellung nur und ausschließlich par App möglich ist? Nein.
    Warum also gleich losmotzen bevor Einzelheiten bekannt sind. Aber so ist das leider heutzutage in unserer Gesellschaft.

  9. 5.

    Solange dies nicht im regulären Fahrpreis drin ist macht es wenig Sinn und weckt nur die Illusion etwas für die äußeren Bezirke getan zu haben.

  10. 4.

    Kurz nachdenken: Erschließung in der Fläche, Randbezirke stärker anbinden und somit Autofahrten vermeiden/Reisen überhaupt ermöglichen. Eigentlich nicht schwer herauszulesen

  11. 3.


    Bitte keine Diskriminierung! Buchung nur per App? Wer Google/Apple nicht nutzen will (App-Download) oder kein Smartphone möchte oder hat oder bedienen kann, wird ausgeschlossen? Und dafür gibt es öffentliche Aufträge, ggf. Zuschüsse?

    -> Alles Öffentliche muss barrierefrei zugänglich sein. In Sozial-Geldern ist zudem kein Geld für Smartphones, Internetzugang, Verträge enthalten. Also muss es auch anders gehen. Und vor allem datenschutzkonform, – ohne Download bei US-Konzernen.

    Vgl.:
    Firma Via – die App, über die das Angebot zu buchen sein soll
    BVG-Angebot kann telefonisch oder per App bestellt werden

  12. 2.

    Was soll der Blödsinn?

  13. 1.

    Sehr schön. Endlich geht es mal voran!

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