"Zur Zeit keine fairen Konditionen möglich" - Gasag bietet vorerst keine langfristigen Neuverträge für Strom und Gas an

Der Krieg in der Ukraine hat Auswirkungen bis nach Berlin: Nachdem die Gasag zu Beginn der Woche ihre Preise deutlich angehoben hat, nimmt sie nun vorerst keine Neukunden mehr auf. Die Grundversorgung ist laut Gasag aber nicht betroffen.
Die Berliner Gasag nimmt vorerst keine Neukunden mehr für Strom- und Gaslieferungen an.
Durch den Ukraine-Konflikt würden die Einkaufspreise stark steigen, daher sei es aktuell nicht möglich, Angebote mit fairen Konditionen anzubieten, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Dies betrifft die sonst üblichen längerfristigen Verträge über beispielsweise 12 oder 24 Monate. Die Grund- und Ersatzversorgung ist laut einer Gasag-Sprecherin aber nicht betroffen.
Die Preise in der Grundversorgung sind nach Angaben der Verbraucherzentrale in der Regel hoch und wer in einen in einen sogenannten Sondervertrag wechselt, spart meistens Geld.
Bereits am Montag hatte die Gasag angekündigt, dass die Gaspreise für Bestandskunden in der Grundversorgung zum 1. Mai um 26 Prozent steigen. Das Unternehmen will Kunden mit Zahlungsschwierigkeiten Ratenzahlungen oder Stundungen anbieten.
Der Gasag zufolge ist der Großhandelspreis verglichen mit März 2021 um mehr als 500 Prozent gestiegen. Man habe aber frühzeitig große Gasmengen zu niedrigeren Preisen sichern können, daher müssten diese Steigerungen nicht komplett an die Kunden weitergegeben werden. Deutschland bezieht einen großen Teil seines Erdgases aus Russland. Die Preise dafür steigen seit Monaten, besonders seit dem russischen Angriff auf die Ukraine.
Die Gasag beliefert rund 400.000 Berliner Privathaushalte mit Gas, mehr als 200.000 versorgt sie mit Strom.
Sendung: Inforadio, 10.03.22, 11:00 Uhr