Zum 1. Mai - Gasag erhöht Gastarife für Bestandskunden in Berlin deutlich

Um 70 Prozent stiegen zuletzt bundesweit die Gaspreise für Verbraucher. Auch die Altkunden der Gasag in Berlin sollen nun mehr fürs Gas bezahlen. Die Preise sollen so den Tarifen der Neukunden angeglichen werden, wie es heißt.
Ein Großteil der Kunden des Berliner Grundversorgers Gasag muss ab dem 1. Mai mit höheren Kosten für die Gasversorgung rechnen. Wie das Berliner Unternehmen am Montag mitteilte, wird dann für Bestandskunden in der Grundversorgung der Arbeitspreis um etwa 2,46 Cent pro Kilowattstunde erhöht.
Laut Gasag zahlen Kunden mit einem Verbrauch von 12.000 Kilowattstunden im Jahr für eine durchschnittliche Berliner Wohnungsgröße dann knapp 119 Euro im Monat und damit 24,50 Euro mehr als bisher. Für ein Einfamilienhaus mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Jahr ergebe sich ein monatlicher Mehrpreis von rund 41 Euro.
Preiserhöhung wird mit gestiegenen Gaspreisen begründet
Der Vertriebsvorstand Matthias Trunk sagte der rbb-Abendschau, Preissteigerungen in dieser Größenordnung habe es bei der Gasag bislang noch nicht gegeben, sie lägen bei 26 Prozent. In Berlin seien davon rund 200.000 Kunden betroffen.
Das Unternehmen begründet die Anhebung vor allem mit den stark gestiegenen Großhandelspreisen für Erdgas. Schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine hätten die Preissteigerungen bei 500 Prozent gelegen, seit Beginn des Krieges habe sich diese Entwicklung noch einmal verstärkt, sagte Trunk. Sollten Kunden Schwierigkeiten bei der Zahlung haben, biete das Unternehmen Ratenzahlungen oder Stundungen an.
Außerdem solle der Grundversorgungstarif für Neukunden, der im Dezember eingeführt wurde, wieder mit dem Tarif für Bestandskunden zusammengeführt werden. Für Neukunden wird die Gasversorgung damit deutlich billiger.
Schwierige Umrechnung, aber klarer Trend: es wird teurer
Als Hilfe für eine Verbrauchskalkulation ihrer Kunden erklärt die Gasag: "Grundsätzlich ist ein Gasverbrauch von etwa 14 Kubikmetern pro Quadratmeter Wohnfläche für Heizung und Warmwasser ein guter Richtwert."
Und in ihrer Musterrechnung schreibt das Unternehmen weiter, dass "der durchschnittliche Gasverbrauch von 14 m³ im Jahr" etwa "140 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche" betrage, schließlich würden auf der Gasabrechnung immer Kilowattstunden abgerechnet, denn entscheidend ist laut Gasag die "Energie in Kilowattstunden (kWh) [gasag.de], die das gelieferte Gas enthält" - und die eben schwanken kann.
Sendung: Inforadio, 07.03.2022, 14.20 Uhr