Zweitnutzung von Straßenlaternen - Berliner Unternehmen soll 1.000 Ladepunkte für Elektroautos schaffen

Mo 28.03.22 | 12:52 Uhr
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Eine Person schließt ein Elektroauto an eine neue Ladestation an, die in einer Straßenlaterne integriert wurde. (Quelle: dpa/Julian Stratenschulte)
Bild: dpa/Julian Stratenschulte

In Berlin sollen bis zu 1.000 Ladepunkte in Straßenlaternen für Elektroautos geschaffen werden. Den Auftrag dafür hat das Berliner Unternehmen Ubitricity erhalten, wie am Montag die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz mitteilte.

Ubitricity, ein Tochterunternehmen des Mineralölkonzerns Shell, soll in Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf sowie in weiteren Bezirken Straßenlaternen zur Zweitnutzung als Ladestation umrüsten, "trotz vergleichsweise geringer Ladeleistung", so die Verkehrsverwaltung. Ziel sei eine flächendeckende Versorgung mit Ladepunkten für Elektroautos im öffentlichen Raum. Die Errichtung der ersten 200 Laternenladepunkte soll bereits im zweiten Quartal 2022 beginnen. Die ersten Laternen sollen dann zwischen April und Juni einsatzfähig sein.

Projekt seit 2019 in Planung

Das Projekt wurde bereits 2019 geplant, verzögerte sich aber immer wieder durch technische Probleme. Berlin erhält dafür Fördergelder des Bundes.

Auf die Laternen soll ein von Ubitricity entwickelter Ladepunkt mit einer einer Leistung von 3,7 kW und einer herkömmlichen Typ-2-Steckverbindung gebaut werden. "Nutzerinnen und Nutzer können die Laternenladepunkte mit einem Typ-2-Standardladekabel und den gewohnten Tarifen entweder ihres eigenen Mobility Service Providers (vertragsbasiertes Laden) oder über einen QR-Code auf den Ladeeinrichtungen zum spontanen Laden (ohne Vertrag) nutzen", teilte die Verkehrsverwaltung mit. Die Versorgung der Ladepunkte erfolge ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien, hieß es weiter.

Sendung: Radioeins, 28.03.2022, 12:03 Uhr

25 Kommentare

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  1. 25.

    Für den Preis eine Dacia Spring ist auch die Auswahl an Verbrennern sehr überschaubar. Schön, dass Sie sich deshalb für den Umweltverbund entschieden haben.

    Der RBB hat übrigens gerade über eine um Jahre verspätete Initiative der Verkehrssenatorin zum Ausbau der Ladenetztes in Wohnstraßen berichtet:
    https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2022/03/berliner-unternehmen-baut-1000-ladepunkte-elektroautos.html

  2. 24.

    Eher mit Gucci.Solange die Elektrischen nicht den Preis eines Dacia E haben,der geringen Reichweite geschuldet,aber in kurzer Zeit und überall geladen werden können,Nie wieder.
    Ich hab's ja mit Leasing versucht,dann aber schnellstmöglich wieder antakta gelegt.
    Parkplatzsuche reicht schon,aber auch noch zum Laden durch die Stadt vagabundieren ,nein danke.

  3. 23.

    Auch in diesem Punkt hätte einmal mehr nach Skandinavien geschaut werden können. Norwegen ist ganz weit vorn, wenn es um E-Mobilität geht. Selbst Smartphones konnten vor über 15 Jahren dort schon an Laternen aufgeladen werden. Aber hier? Ich finde es immer wieder traurig, was aus dem Volk der Dichter und Denker geworden ist.

  4. 22.

    Wow, was für ein Vorschlag! Von welchem Planeten kommen Sie denn? Als ob jeder E-Auto-Besitzer über einen Garagenstellpaltz mit integriertem Ladepunkt in Berlin verfügen kann. Das betrifft oft nur Neubauten, also Eigentumswohnungen/Eigenheime etc. So kommen Sie mir vor - jenseits jeglicher Realität.

  5. 21.

    Man merkt Ihrem Kommentar an, dass für Sie die Marke Tesla auf einer Stufe mit Fön und Filtertüten steht. Dabei gibt es zig Anbietern von Schnelladesäulen entlang der Fernstrassen. Und selbst Tesla beginnt, sein Ladenetz für Fremdfabrikate zu öffnen.

    Sie haben aber durchaus Recht, dass die Laternenladepunkte nichts für Menschen sind, die täglich hunderte Kilometer in der Stadt abspulen müssen.

  6. 20.

    Bis jetzt sind doch die E Autos nur was für Reiche, sprich Leute mit Eigenheim und eigener Lademöglichkeit.Auch dieses neue Laternenladen ist bei der abgespeckten Leistung wohl kaum praktikabel.Die Schnellader von Tesla gibt es nur für wenige previligierte Anwender.So wird das aber nichts mit dem Umstieg der breiten Masse.Schon gar nicht bei dei den zumeist geringen Reichweiten und somit erforderlicen vielen Ladestops.

  7. 19.

    Buchstäblich niemand fordert "gar keine Autos im Stadtgebiet". Nichtmal die Initiave "Berlin autofrei" fordert das.

  8. 18.

    Ihren Frust kann ich nachvollziehen, da ja Frau Günther diese Laternenladepunkte schon vor Jahren angekündigt hatte, die dann aber auf den Haufen unerledigter Dinge hatte Schimmel ansetzen lassen. Auch bei den 22kW-Ladern wollte sie das Rad neu erfinden und hat die Details lieber auf später verschoben.

  9. 17.

    ...und desshalb ist Berlin ein Dorf!
    Von der Politik viel gefordert - Umsetzung ist dann nicht ehr ihr Ding-
    Ich habe z. Zt. mit E-Mobil FERTIG!!!!

  10. 16.

    Gibt es noch ein paar mehr technische Details?
    Bekommt nun jede Leuchte in dem einen Strang einen eigenen Dämmerungsschalter?
    Wieviele Ladesäulen plant man pro Strang? Bei üblicherweise 16 bis 25 A Vorsicherung geht ohne Lastmanagement kaum mehr als eine Ladesäule/Strang bzw. 3 wenn dreiphasig. Dann werden es zukünftig eher 1,4kW bei 6A. Reicht sicher auch für viele Nachtlader aus.
    Warum sind die Dinger so klobig? Sind ja größer als eine 22kW Wallbox.
    Gleiche Preise wie an der 22kW Ladesäule, obwohl die Infrastruktur deutlich einfacher ist?
    Wie haben die die Zählung TAB-konform beim Netzbetreiber hinbekommen? Ohne Zähleranschlusssäule geht bei uns gar nix mehr, selbst wenn das Gerät einen MID konformen Zähler integriert hat. Das könnte die Baugröße erklären.

  11. 15.

    Das hat eher was mit der Lahmheit von OA und Polizei im Allgemeinen zu tun. De-ICEing betreiben die schon manchmal:
    https://twitter.com/polizeiberlin/status/1193158620873138176

  12. 14.

    Es ist vor allem die Automobilindustrie, die den Irrweg beim H2 für PKW erkannt hat. "Die Politik" fördert E-Autos zu gleichen Bedingungen, egal ob die Energie in einer Batterie oder in einem H2-Tank gespeichert wird, zu kaufen gibt es aber nur gerade mal zwei in Kleinserie hergestellte PKW-Modelle mit Brennstoffzelle. 62 Wasserstoff-Großprojekte sind in der engeren Wahl für einen IPCEI-Förderung ausgewählt worden. Der Schwerpunkt liegt allerdings in anderen Sektoren als dem MIV, auch wenn die "Hausfrau aus Bad Homburg" mit im Boot ist. So lange es keine EE im Überfluss gibt, sind FCEV meist Unsinn. Sie müssen sich von der Vorstellung trennen, dass der H2 nur für Autos benötigt wird.
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/28/Einsatzbereiche_sauberen_Wasserstoff.png

  13. 13.

    Eine Ladestation ist halt kein Dauerparkplatz. Hier in B findet man deshalb auch das Zusatzschild "Während des Ladevorganges".

  14. 12.

    Na Sie haben ja tolle Ideen, die Ladekarte wird dann wahrscheinlich an den Impfstatus angepasst.
    Ich gebe nach fünf Jahren E-Mobil auf.
    Ich habe genug Lehrgeld gezahlt, ja - ohne eigene Wallbox usw. - es geht nicht!!!

  15. 11.

    Bitte nicht an Gaslaternen anschließen ! Autos gehöhren bald nicht mehr in die Innenstadt.

  16. 10.

    Für anonymes bezahlen an öffentlichen Ladepunkten gibt es hoffentlich bald mal eine Art Guthabenkarte, die man mit Bargeld irgendwo auffüllen kann ? … Habe nämlich keine Lust kundgeben zu müssen, wann ich wo und wie lange mit meinem E-Auto war ... Diesbezügliche Überwachungstechnik im Auto selbst schalte ich bereits aus.

  17. 9.

    Zumindest in Berlin scheint das (grüne)Ziel zu sein: überhaupt keine Autos im Stadtgebiet, ob nun Verbrenner oder E-Antrieb. Da sind die geplanten Steckdosen in Laternen eher als Alibi zur Ruhigstellung der voreiligen E-Auto Käufer zu betrachten.

  18. 8.

    Hallo mehr Ladestationen finde ich schon sehr gut. Leider gibt es aber bei den meisten Anbietern eine zeitliche Begrenzung von max. ca. 4 h am Ladepunkt bzw. bei längerer Zeit eine ordentliche Blockierungsgebühr

  19. 7.

    Ganz einfach, weil die meisten PKW Besitzer in Berlin entweder keine oder nur gemietete Parkplätze haben, wo der Vermieter kein Interesse am Ausbau hat.
    Wäre jeder PKW Besitzer auch Besitzer eines Eigenheimes, würde sich das Problem erst gar nicht stellen.
    Die wirklich Lösung würde aber H2 heißen, wo eine Tankfüllung für die Brenstoffzelle in knapp 5 Minuten möglich ist.
    Nur leider wurde von der Politik der Batterietechnik statt der Brennstoffzellentechnik der Segen erteilt.
    Daher haben wir jetzt das kaum lösbare Henne -> Ei Problem. Für Batteriefahrzeuge werden Aufgrund des langes Ladevorgangs sehr viele Ladestationen benötigt, die nicht vorhanden sind und es vermutlich auch nie werden.
    Bei der H2 Technik könnte man einfach die bestehenden Tankstellen nutzen, da das Fahrzeug nicht 8-12 Stunden sehen muss um die Batterie schonend zu laden, da die ganzen Schnelllader auf Dauer Gift für die Batterien sind.

  20. 5.

    Ich frage mich, warum ihr die Autos nicht über Nacht in der Garage auflädt . Bei mir funktioniert das einwandfrei. Tags über Sonnenstrom in die Batterie, abends Auto ran.... früh alles o.k., ist doch ganz einfach.

  21. 4.

    Wie lange parkt Ihr Auto des Nachts üblicherweise oder tagsüber auf der Arbeit?

  22. 3.

    Wichtiger noch wäre dafür zu sorgen, dass die wenigen Ladepunkte nicht ständig von Benzinern zugeparkt werden. Das nervt mich richtig! Abends muss ich häufig mehrere Stellen anfahren, da auch Ordnungsamt oder Polizei nicht weiterhilft und die Strafen fürs Falschparken noch viel zu gering sind. Das Parkhaus daneben steht leer. Lieber für umme auf’n Ladepunkt stehen. Sehr ärgerlich solche Mitmenschen.

  23. 2.

    Sind die neun Stationen denn überhaupt gesetzeskonform?
    Wenn ich mich richtig erinnere wurde vor einer Weile beschlossen, das die Ladetationen mit einem Lesegerät für Kreditkarten und co auszurüsten sind. Davon kann ich aber in dem Bericht nichts lesen.
    https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/mobilitaetsservices/ladesaeulenverordnung-ec-karteterminal-pflicht-2023/

    Sprich man baut was, was in einem Jahr schon nicht mehr zulässig ist.

  24. 1.

    Ich hoffe man denkt auch gleich daran den Kostenfreien PKW Stellplatz davor einzurichten inkl. Beschilderung und Markierung. Nicht das dieses dann auch noch dauert Bei 3.7 KW Ladeleistung dürfte das Fahrzeug ca. 8 Stunden davor stehen.

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