Amt für Statistik - Erdöl und -gas aus Russland war 2021 Brandenburgs wichtigster Import

Di 08.03.22 | 14:04 Uhr
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Über eine Zapfpistole wird ein Mehrfamilienhaus mit Heizöl betankt. (Foto: Patrick Pleul/dpa)
Video: Brandenburg aktuell | 07.03.2022 | Bild: Foto: Patrick Pleul/dpa

Erdöl und Erdgas aus Russland waren 2021 mit einem Wert von 3,8 Milliarden Euro die wichtigsten importierten Waren in Brandenburg. Sie machten fast ein Fünftel aller Brandenburger Importe und 97,7 Prozent derer aus Russland aus, teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Montag mit.

Grund für den immensen Anteil in Brandenburg ist die PCK-Raffinerie Schwedt (Uckermark). Dort endet die Pipeline "Freundschaft" aus Russland, über die Deutschland nach Angaben der Raffinerie zu 25 Prozent mit Rohöl versorgt wird.

Die Raffinerie in der Uckermark, die mittlerweile zum Großteil dem russischen Energiekonzern Rosneft gehört, verarbeitet nach eigenen Angaben jährlich zwölf Millionen Tonnen Rohöl und gehört damit zu den größten Verarbeitungsstandorten in Deutschland. 90 Prozent der Versorgung mit Benzin, Kerosin, Diesel und Heizöl in Berlin und Brandenburg wird von PCK sichergestellt. Das bedeutet auch, neun von zehn Autos fahren mit Kraftstoff aus Schwedt.

19 Prozent aller Brandenburger Importe aus Russland

Waren im Umfang von knapp vier Milliarden Euro (19,0 Prozent aller Brandenburger Importe) kamen im Vorjahr demnach insgesamt aus Russland, aus der Ukraine waren es Waren im Wert von 160 Millionen Euro (0,8 Prozent).

Der Anteil der Brandenburger Exporte machte demnach im vergangenen Jahr nach Russland 1,4 Prozent und in die Ukraine 0,8 Prozent aus. Waren im Wert von 114 Millionen Euro gingen in die Ukraine und für 183 Millionen Euro nach Russland. Die wichtigsten Brandenburger Exportgüter im vergangenen Jahr waren Gummi- und Kunststoffwaren im Wert von 39 Millionen Euro.

Berlin importiert deutlich weniger russisches Erdöl und -gas direkt

Von Berlin gingen im vergangenen Jahr laut Statistikamt rund 0,6 Prozent aller Exporte in die Ukraine und 2,4 Prozent nach Russland. Das Exportvolumen mit der Ukraine betrug 87 Millionen Euro und 385 Millionen Euro mit Russland. Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse waren die wichtigsten Exportgüter nach Russland. Von den direkt nach Berlin importierten Gütern kamen 0,1 Prozent aus der Ukraine und 0,4 Prozent aus Russland.

Sendung: Brandenburg aktuell, 7. März 2022, 19:30 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Die Frage ist nur, wie das Gas zu uns z.B. ins Kraftwerk Lichterfelde kommt und dort in elektrische Energie und Wärme umgewandelt werden kann. Finnland importiert das meiste seines Gases aus Russland. Wie kommen die an Gas, wenn nicht aus der Pipeline, die aus Russland kommt?

  2. 16.

    Das war nicht der wichtigste Import, sondern (leider) der dümmste … Aber davon abgesehen ist der Weltmarkt über und über voll von Öl und Gas … Derzeit wird nur hoch spekuliert … Soll Putin sein Gas, Öl und damit sein Land ruhig nach China führen … Da werden er und seine Nachfolger dann in der völligen Bedeutungslosigkeit eines komplett abhängigen Vasallenstaates verschwinden. Und, ihm die Preise diktieren !

  3. 14.

    Da hilft dann wahrscheinlich nur noch mehr Braunkohle. Hat ja zumindest die CDU so gesagt, wenn ich mich richtig erinnere.

  4. 13.

    „So ist es nun einmal, wenn man vor einem Cowboy mit fuchtelnder Knarre mehr Angst hat, als vor einem schlafenden russischen Bären!“

    Der vollkommen irrational mit der Knarre herumfuchtelnde Cowboy ist zum Glück nicht mehr im Amt. Das russische Bärchen hingegen scheint dafür aber leider ziemlich übellaunig aus seinem Winterschlaf erwacht und überaus wütend zu sein.

  5. 12.

    Der letzte Satz fehlt, deshalb eine Ergänzung:
    Und der Krieg ist ganz schnell zu Ende. (ernsthaft)

  6. 11.

    Ist nachvollziehbar, nicht auf den ersten, aber auf dem zweiten Blick: elektr. in der Stadt aus eigener (teuren) Pv-Anlage und sehr schnell umweltfreundlich von Kunde zu Kunde, um nicht nocheinmal los zu müssen. Sei es gegönnt, solange andere, ihre sehr dicht stehenden Blumen so akkurat beschneiden dürfen, dass grüne Halme und keine gelben sichtbar sind, denn nicht jeder mag Blühendes. Allergiker z.B.

  7. 10.

    Ist nachvollziehbar, nicht auf den ersten, aber auf dem zweiten Blick: elektr. in der Stadt aus eigener (teuren) Pv-Anlage und sehr schnell umweltfreundlich von Kunde zu Kunde, um nicht nocheinmal los zu müssen. Sei es gegönnt, solange andere, ihre sehr dicht stehenden Blumen so akkurat beschneiden dürfen, dass grüne Halme und keine gelben sichtbar sind, denn nicht jeder mag Blühendes. Allergiker z.B.
    P.S. Pools sind umweltfreundliche Wasserspeicher, mit soviel Potential für schlimme Zeiten. Und das Beste: Es sind Eda-Kosten, weil die Pools eh da sind...Potential, weil man das Wasser auch an Tesla vermieten kann...

  8. 9.

    Herr Neumann und Verbrenner, dann noch Diesel, das ich das noch erleben darf ;-) .
    Ok, aber mal im Ernst.
    Mal das Spiel "was wäre wenn" ...
    Die OPEC-Mitglieder die Förderquoten erhöhen würden. Russland ist zwar der zweitgrößte Exporteur - dem stehen aber zehn Mitglieder der OPEC gegenüber.
    Die EU gegen Warentermingeschäfte vorgehen würde. Da ordert so ein "Vollhängerkonsortium" einen vollen Tanker, lässt den vor Rotterdam auf Reede und verdient sich eine weitere goldene Nase.
    https://shiptracker.portofrotterdam.com/#!/

    Rein theoretisch würde es Möglichkeiten geben die Misere deutlich zu mildern. Ob die politisch gewollt, gar machbar sind, ist eine andere Kiste - und letztlich will so'n Öl-Tycoon auch was essen, der Ärmste.

  9. 8.

    Herr Neumann fährt Diesel BVG-Bus und Elektro ICE. Ich glaube er hat kein eigenes Auto.

  10. 6.

    HKW Reuter West in Berlin.
    Gas ebenfalls in Berlin und in diversen Städten mit KWK Kraftwerken. Kleinvieh macht auch Mist.
    Gerade Berlin sollte recht leise sein in Bezug auf fossile Brennstoffe, ob die nun aus Russland kommen, weiß ich nicht.
    Die brandenburgischen Kohlekraftwerke sind umwelttechnisch mindestens nicht besser aber definitiv keine russische Braunkohle. Gas nimmt aber auch zu in kleineren verteilten Größenordnungen. Strom in FF dürfte nahe bei 100% aus erneuerbaren und neuerdings aus dem neuen Gas HKW kommen, Bilanzierte Lieferung aus dem vorgeschalteten edis Netz würde ich kaum vermuten.

  11. 5.

    So ist es nun einmal, wenn man vor einem Cowboy mit fuchtelnder Knarre mehr Angst hat, als vor einem schlafenden russischen Bären!

  12. 4.

    Dann hoffe ich sehr für sie, das endlich der Blitzer zuschlägt.

  13. 3.

    Frei nach Mario Barth: Wo sind hier die nächsten Steinkohle oder größere Gaskraftwerke?
    Im Übrigen bin ich gerne mit (in alter Währuing) 320 PS in der Stadt unterwegs und Überland dürfen es auch gerne mal 250 km/h oder ein bisschen mehr sein. Das kann ich jedem anderen auch nur empfehlen.

  14. 2.

    Herr Neumann fährt elektrisch, der Strom wird mit russischem Erdgas und russischer Steinkohle hergestellt.
    Pure Heuchelei.

  15. 1.

    "neun von zehn Autos fahren mit Kraftstoff aus Schwedt." Und im vergangenen Jahr kamen zumindest schon mal 1 1/2 von zehn Autos gänzlich ohne den mit viel Brandenburger Wasser hergestellten Kraftstoff aus.

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