Einstiger Großaktionär - Air-Berlin-Insolvenzverwalter verlangt keinen Schadenersatz von Etihad mehr

Mo 11.04.22 | 15:13 Uhr
Archivbild: Flugzeuge der Gesellschaft Airberlin stehen auf dem Flughafen "Otto Lilienthal" in Berlin-Tegel. (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)
Bild: dpa/Bernd von Jutrczenka

Jahrelang kämpfte der Insolvenzverwalter von Air Berlin um Schadenersatz durch Etihad. Air Berlin hatte Insovenz angemeldet, kurz nachdem der einstige Großaktionär seine Unterstützung gestoppt hatte. Doch nun gibt der Insolvenzverwalter auf.

Der Insolvenzverwalter der Air Berlin verlangt keinen Schadenersatz mehr vom einstigen Großaktionär der Fluggesellschaft, Etihad. Das teilte sein Sprecher am Montag mit.

Hintergrund ist eine juristische Entscheidung, nach der der Schadenersatzprozess in Großbritannien geführt werden müsste, nicht in Deutschland. Dort sieht Flöther keine ausreichenden Erfolgsaussichten für seine Klage. Zuvor hatte die "Berliner Morgenpost" [Bezahlbeitrag] berichtet.

Letzte Maschine landete 2017 in Tegel

Die verlustreiche Air Berlin hatte 2017 Insolvenz angemeldet, nachdem Etihad seine Unterstützung beendet hatte. Dabei hatte die arabische Fluggesellschaft erst wenige Monate zuvor in einem "Letter of Support" weitere Unterstützung für mindestens 18 Monate zugesagt. Der Insolvenzverwalter hoffte deshalb zunächst auf Schadenersatz von mehr als 500 Millionen Euro.

Die Fluggesellschaft Air Berlin war von Berlin aus gesteuert worden, hatte als Gesellschaft britischen Rechts ihren Sitz formal aber am Londoner Flughafen Stansted.

Fast vier Jahrzehnte lang war die nach der Lufthansa zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft im Einsatz und hatte dabei nach eigenen Angaben mehr als eine halbe Milliarde Passagiere befördert.

Die offiziell letzte Maschine landete Ende Oktober 2017 auf dem damaligen Flughafen Berlin-Tegel. Große Teile der Air Berlin gingen im Anschluss unter anderem an die Fluggesellschaften Easyjet und Lufthansa.

Sendung: Inforadio, 11.04.2022, 14:47 Uhr

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