300 Beschäftigte betroffen -

Der Getränkelieferant Brandenburger Urstromquelle in Baruth (Teltow-Fläming) hat angekündigt, sein Werk zum 31. Juli zu schließen. Das hätten die Beschäftigten auf einer Mitarbeiterversammlung am Mittwoch erfahren, berichtet die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ).
Von der Schließung betroffen sind rund 300 Beschäftigte. Auslöser seien laut Geschäftsführung gekündigte Aufträge von Großabnehmern. Diese hätten gestiegene Energiepreise als Gründe genannt. Ohne Hauptauftraggeber sei das Werk nicht mehr rentabel, hieß es.
SPD: Entscheidung nicht nachvollziehbar
Baruths Bürgermeister Peter Ilk (parteilos) zeigte sich gegenüber Antenne Brandenburg "geschockt" von der Ankündigung. Der Getränkelieferant zähle seit fast 25 Jahren zu einem der wichtigsten Arbeitgeber und größten Gewerbesteuerzahler in Baruth. "Es ist schmerzhaft, wenn nach so langer Zeit einer über die Wupper geht", so Ilk. Die Stadt arbeite an einem Notfallplan, Beschäftigte gegebenenfalls in anderen Betrieben unterzubringen. Vielleicht fände sich auch noch eine Lösung für das Werk, so Ilk.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Helmut Barthel, bezeichnete die Entscheidung als nicht nachvollziehbar. "Es ist für einen Hersteller normal, gestiegene Produktionskosten an den Handel weiterzugeben. Eine Einigung mit den abgesprungenen Großabnehmern muss aus meiner Sicht möglich sein", so Barthel in einer Pressemitteilung.
Ob auch andere Werke des Getränkelieferanten betroffen sind, ist nicht klar. Neben Baruth betreibt die Firmengruppe Altmühltaler Mineralbrunnen weitere Standorte in Treuchtlingen (Bayern), Breuna (Hessen) und Warburg (NRW). Baruth zählt zu einem der größten Abfüll-, Logistik- und Distributionszentren in Europa. Die Urstromquelle beliefert aus eigenem Brunnen derzeit zwei große Supermarkt-Ketten mit Mineralwasser.
Sendung: Brandenburg aktuell, 29.04.22, 19:30 Uhr