Regelung inzwischen gekippt -

Berliner Bezirke haben im vergangenen Jahr noch 13 Mal von der Möglichkeit des Vorkaufsrecht für Wohnungen in Milieuschutzgebieten Gebrauch gemacht.
Dabei ging es um vier Fälle in Friedrichshain-Kreuzberg, je drei in Pankow und Neukölln, zwei in Mitte und um einen in Charlottenburg-Wilmersdorf, wie Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) am Dienstag mitteilte. Die Zahl lag damit geringfügig unter der von 2020 (16). Insgesamt seien im vergangenen Jahr 177 Fälle geprüft worden, sagte Geisel.
Bundesverwaltungsgericht kippte Vorkaufsrechtspraxis teils
Das Bundesverwaltungsgericht hatte der Vorkaufsrechtspraxis mit einer Entscheidung vom November die Grundlage entzogen. Ein solches Vorkaufsrecht dürfe nicht auf Basis der Annahme ausgeübt werden, dass der andere Käufer die Mieter in der Zukunft mutmaßlich aus dem Gebiet verdrängen könnte, hatte das Gericht seine Entscheidung begründet. Um künftig Vorkaufsrechte weiter anwenden zu können, müsste das Baugesetzbuch geändert werden.
Geisel drängt jedoch darauf, das Vorkaufsrecht zeitnah wieder zu ermöglichen. Denn es sei ein wichtiges Instrument, um Mieterinnen und Mieter zu schützen. Ein entsprechender Gesetzentwurf der Bundesbauministerin liegt vor, ist innerhalb der Ampel-Koalition aber umstritten. Im April hatte der Bundesrat auf Initiative Hamburgs und Berlins die Bundesregierung aufgefordert, schnellstmöglich einen Gesetzentwurf in den Bundestag einzubringen.
Sendung: Abendschau, 10.05.2022, 19:30 Uhr