"Beispiellose Preisturbulenzen" - Gasag rechnet weiter mit hohen Gaspreisen in Berlin

Mi 11.05.22 | 12:44 Uhr
  8
GASAG-Zentrale, EUREF-CAMPUS, Schoeneberg, Berlin, Deutschland (Quelle:Bildagentur-online/Joko)
Bild: Bildagentur-online/Joko

Der Berliner Grundversorger Gasag rechnet vorerst weiter mit hohen Gaspreisen. Mittlerweile sehe man Preise, die ungefähr viermal so hoch wie vor gut einem Jahr seien, sagte Vorstandschef Georg Friedrichs bei der Bilanz-Pressekonferenz der Gasag AG am Mittwoch. Das zeige sich auch bei den Einkaufspreisen für das kommende Jahr.

Zwar sei es schwer, die Preisentwicklung auf dem Gasmarkt vorherzusagen, da diese von vielen Faktoren abhänge, so Friedrichs: "Wir müssen aber dauerhaft damit leben, dass Energie teurer ist." Nach dem letztem Anstieg glaube die Gasag, den Preis in diesem Jahr erstmal stabil halten zu können.

"Beispiellose Preisturbulenzen"

Die aktuellen Preisturbulenzen am Energiemarkt nannte das Unternehmen "beispiellos in der Geschichte der Bundesrepublik". Die Energiewelt habe sich "seit den ersten Preisanstiegen im Herbst 2021 und dem Ukraine-Krieg ab Februar 2022 komplett verändert".

Sollte wegen des Ukraine-Kriegs weniger Gas geliefert werden, sei das Unternehmen vorbereitet, so Friedrichs. Die Wohnungen in Berlin und Brandenburg würden voraussichtlich weiter beheizt werden. Im Notfall werde die Versorgung von Unternehmen abgeschaltet. Nach der momentanen Gesetzeslage ist die Belieferung der Privathaushalte besonders geschützt.

Dieses Vorgehen ist im dreistufigen Notfallplan Gas der Bundesregierung festgelegt. Angesichts eines drohenden russischen Lieferstopps hat die Bundesregierung bereits die erste Stufe ausgerufen, die Frühwarnstufe.

Sendung: Abendschau, 11.05.22, 19:30 Uhr

8 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 8.

    Man kann sich alles schönquatschen. Gasag hat uns zum 1.1.22 die Preise erhöht, dann nochmal zum 1.5.22 - und zwar so, dass es weh tut. Und das alles, obwohl es gar keinen Engpass gibt, jedenfalls noch nicht. Ich frage mich, wo die Politik ist, und mal grundsätzlich allen, die jetzt kräftig an der Preisschraube drehen, ein fettes Stop Schild vor die Nase hält ? Das kann doch so nicht weitergehen !

  2. 7.

    Mich ärgert es, daß die Preise für Energie, also auch für Gas, derart steigen, obwohl es noch keine Engpässe gibt. Es werden im Vorfeld Panik geschürt und die Preise nach oben getrieben um schon mal ein dickes Geld-Polster zu schaffen, ist ja gerade so einfach . Und keiner in der Politik spricht das an. Es ist wie zu Ferienbeginn.
    Alles Geier , in Politik und Wirtschaft.
    Korruption wo man hinschaut.

  3. 6.

    Danke Sonne und Solaranlage, geht mir der Gaspreis ziemlich am A vorbei! Aber vorher noch über mich lachen.

  4. 5.

    Ach ... einfach mal informieren.
    https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/05/PD22_196_611.html
    6,1 % waren vorvorvorgestern und Ihre persönliche Inflationsrate können sie sich ausrechnen lassen:
    https://service.destatis.de/inflationsrechner/

  5. 4.

    Nun haben unsere neuen ukrainischen Freunde erst mal die Gaslieferungen gestoppt. Ganz prima! Keiner weiß so richtig weshalb und warum? Vielleicht nutzen sie es als Druckmittel, aber so etwas macht man natürlich nicht unter Freunden. Ich traue dem Frieden jedenfalls nicht.

  6. 3.

    Teuer, teurer, am teuersten. Wird viele Haushalte stark belasten. Beim Strom und Heizöl sieht es auch nicht anders aus.

  7. 2.

    Aber ist doch kein Problem!
    So lange die OFFIZIELLE INFLATIONSRATE mit 6,1% prognostiziert wird, kann jeder Hilferuf der Bürger als MECKEREI diffamiert werden.

  8. 1.

    Der drohende russische Lieferstop bleibt aus. Dafür hat die Ukraine die Transit-Durchleitung gestopt. Die "Schuld" schieben sich die Parteien gegenseitig zu. Bleibt die Frage: wem nützt dieses Verhalten?

Nächster Artikel