Teilweiser Rückzug vom Flughafen BER -

Nach dem Teilrückzug der Fluggesellschaft Easyjet am Flughafen BER will die Lufthansa-Tochter Eurowings offenbar die freigestellten Crewmitglieder übernehmen. Jeder erhalte ein attraktives Jobangebot, erklärte Eurowings-Chef Jens Bischof am Mittwoch während einer Online-Konferenz.
Bischof wertete den Rückzug von Easyjet als einen Beleg für die stark verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der Eurowings. Man werde im laufenden Jahr mehr Kapazität anbieten als noch im Vor-Corona-Jahr 2019.
Einem Drittel der Beschäftigten droht Jobverlust
Easyjet hatte hingegen am Dienstag erklärt, ab dem kommenden Winter in Berlin seine Flotte verkleinern zu wollen. Statt 18 werden man künftig nur noch elf Flugzeuge in Berlin stationieren.
Gründe seien die steigenden und ohnehin schon hohen Gebühren am Flughafen. Außerdem sei die Nachfrage nach der Corona-Krise langsamer gestiegen als zunächst erwartet. Von den rund 800 Flugbegleitern und Piloten sollen "unter Umständen" rund 275 gehen, hatte das Unternehmen erklärt.
BER: Gebühren nicht zu hoch
Die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) wies den Vorwurf von Easyjet zurück, dass die Gebühren am BER zu hoch seien. FBB-Sprecherin Sabine Deckwerth sagte rbb24 Brandenburg Aktuell am Mittwoch, die Entgelte seien vergleichbar mit denen an anderen Flughäfen. Man bedauere, dass Easyjet seine Flotte am BER verkleinern wolle.
Der Deutschland-Manager von Easyjet, Stephan Erler, betonte in rbb24 Brandenburg Aktuell dagegen, die Kostenstruktur am BER sei relativ teuer im Vergleich zu anderen Standorten in Europa. Man habe am Flughafen Berlin-Brandenburg eine Nachfrageentwicklung, die hinter denen in anderen Märkten zurückbleibe.
Sendung: rbb 88,8 | 25.05.2022 | 13:00 Uhr