Reaktivierung der S-Bahn-Strecke - Giffey will unterirdische Verlängerung der Siemensbahn

Bis 2030 soll die Siemensbahn, eine stillgelegte Trasse im Berliner Nordwesten, reaktiviert werden. Für eine Verlängerung nach Hakenfelde befürwortet die Regierende Bürgermeisterin Giffey eine unterirdische Strecke, wie sie dem rbb sagte.
Die Siemensbahn im Berliner Nordwesten soll, wenn möglich, unterirdisch verlängert werden. Das sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey am Freitag dem rbb.
Deswegen sei wichtig, bei der Reaktivierung der ehemaligen S-Bahn-Strecke "keine bauliche Entscheidung zu treffen, die dazu führt, dass man nicht mehr weiterentwickeln kann". Es sei nachhaltig, so Giffey, die Verlängerung von der Siemensstadt bis zum Spandauer Ortsteil Hakenfelde bereits jetzt mitzudenken.
Eine endgültige Entscheidung dazu steht allerdings noch aus, bislang ist nur die Reaktivierung der bestehenden Strecke bis 2030 geplant.
Tunnel unter der Wasserstadt Oberhavel
Anfang des Jahres hatte der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) in einer Studie festgestellt, dass eine Verlängerung der Siemensbahn bis nach Hakenfelde technisch möglich wäre. Dafür wurden drei Varianten ins Gespräch gebracht, von denen zwei allerdings nur als Tunnelbau umsetzbar wären: Die Strecke würde dann unter der Wasserstadt Oberhavel hindurchführen.
Für die Verlängerung im Tunnel müsste die Bahn die Pläne für die Siemensbahn aber anpassen. "Wir müssten hinter Siemensstadt auf der bisherigen Trasse in die Tiefe gehen", sagte der Bahnbevollmächtige für Berlin, Alexander Kaczmarek, dem rbb.
Das sei bautechnisch aber "machbar", so Kaczmarek – sofern die Politik sich für die unterirdische Verlängerung entscheide. Zunächst soll die Siemensbahn aber auf der historischen Trasse oberirdisch bis zum Bahnhof Gartenfeld reaktiviert werden – mit der Option, die Strecke später auch unterirdisch fortzuführen.
Bauarbeiten bis Mitte der 2030er Jahre
Eine Verlängerung der Siemensbahn über die Station Gartenfeld hinaus könnte nach Einschätzung von Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese bis Mitte der 2030er Jahre dauern. Ende September 2021 hatte die Bahn begonnen, alte Schwellen und Schotter an der stillgelegten Strecke abzuräumen. Die eigentlichen Bauarbeiten sollen voraussichtlich ab Mitte 2026 beginnen.

Sendung: Inforadio, 06.05.2022, 18:00 Uhr