Warnstreik am Dienstag -

Hunderte Beschäftigte der Telekom haben am Dienstag in Berlin für höhere Gehälter demonstriert. Anlass waren bundesweite Warnstreiks bei dem Konzern. Einschränkungen beim Service der Telekom sollten den Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen erhöhen.
"Wir gehen stark davon aus, dass es dem Unternehmen schwerfallen wird, die Anfragen wegzuleiten", sagte der Berlin-Brandenburger Streikleiter der Gewerkschaft Verdi, Olaf Budert. Nach seinen Angaben zogen etwa 700 Beschäftigte durch Mitte, vorbei auch an der Konzernrepräsentanz an der Französischen Straße. In den Bundesländern Berlin und Brandenburg waren ingesamt etwa 1.000 Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen.
Keine Störungsbehebung und kein Breitbandausbau
Bereits am Montag hatte die Gewerkschaft Verdi angekündigt, dass Berliner und Brandenburger Kunden der Deutschen Telekom am Dienstag mit erheblichen Service-Einschränkungen rechnen müssten. Wegen des Warnstreiks könnten Störungen voraussichtlich nicht beseitigt werden; auch bei Bauvorhaben wie Neuanschließungen und Breitbandausbau werde es möglicherweise zu Verzögerungen kommen.
Am Dienstag hat die dritte Verhandlungsrunde im festgefahrenen Tarifkonflikt begonnen. Verdi fordert für die Telekom-Beschäftigten bundesweit sechs Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Zudem sollen die Vergütungen für Auszubildende und für Studierende in dualen Studiengängen um 80 Euro pro Monat steigen.
Arbeitgeber bieten 4,2 Prozent in zwei Schritten an
Bei der vorigen Verhandlungsrunde hatte die Telekom eine stufenweise Lohnerhöhung von bis zu 4,2 Prozent angeboten, aufgeteilt auf die Jahre 2022 und 2023. Nachwuchskräften wurde zudem eine Einmalzahlung von 100 Euro angeboten.
Die Deutsche Telekom hat nach eigenen Angaben bundesweit 50.000 Tarifbeschäftigte sowie 5.500 Auszubildende.
Sendung: rbb24 Inforadio, 10. Mai 2022, 12:05 Uhr