7,5 Prozent mehr Gehalt gefordert -

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Berliner GASAG für Montag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Rund 250 Beschäftigte hätten die Arbeit ruhen lassen, sagte Gewerkschaftssekretärin Ellen Naumann.
Betroffen seien mehrere Gasag-Tochterunternehmen, darunter die Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, das Kompetenzzentrum Kritische Infrastruktur sowie der Berliner Erdgasspeicher. Verdi verhandele demnach für rund 800 bis 900 Beschäftigte.
Die Gasversorgung sei nicht gefährdet gewesen, betonte Naumann. Mancher für diese Woche geplante neue Gasanschluss könnte sich allerdings nun verzögern, hieß es.
Arbeitgeberseite: Künftige Kostenbelastung nicht absehbar
Anlass für den Warnstreik ist die laufende, bislang ergebnislose Tarifrunde. Wegen der Pandemie und der besonderen Bedeutung der kritischen Infrastruktur habe man in der Vergangenheit Rücksicht auf die Belange der Unternehmensgruppe genommen, erklärte Verdi. Jetzt fordere man unter anderem 7,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Gewerkschaft kritisierte, dass die GASAG wegen der aktuellen Gas-Krise zwar Höchstleistungen seiner Beschäftigten verlange, aber nicht bereit sei, ein ordentliches Angebot auf den Tisch zu legen.
Aufgrund der aktuellen Alarmsituation auf dem Energiemarkt sei die künftige Kostenbelastung für das Unternehmen nicht absehbar, betonte die Arbeitgeberseite am Montag. Der Gewerkschaftsforderung könne in dieser Höhe nicht zugestimmt werden. Die Gasag-Gruppe habe mehrere Angebote auf den Verhandlungstisch gelegt, "welche vergleichbaren Tarifabschlüssen auf dem Markt entsprechen", etwa 3,7 Prozent mehr Lohn bei 15 Monaten Laufzeit.
Sendung: rbb24, 27.06.2022, 16 Uhr