Bürgermeister will Rieselfelder erhalten - Stahnsdorf wehrt sich gegen geplantes ICE-Instandhaltungswerk

Do 16.06.22 | 11:35 Uhr | Von Susanne Hakenjos
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Blick Richtung Sputendorf (Ortsteil der Gemeinde Stahnsdorf im Kreis Potsdam-Mittelmark). (Quelle: Susanne Hakenjos)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.06.2022 | Susanne Hakenjos | Bild: Susanne Hakenjos

Die Deutsche Bahn vergrößert ihre ICE-Flotte. Die Züge müssen gewartet, gereinigt und repariert werden. Daher will die Bahn - womöglich in Stahnsdorf - ein weiteres Instandhaltungswerk bauen. Schon jetzt regt sich Widerstand. Von Susanne Hakenjos

In Stahnsdorf (Potsdam-Mittelmark) soll offenbar ein neues ICE-Instandhaltungswerk gebaut werden - womöglich auf einer Fläche zwischen den Ortsteilen Schenkenhorst, Sputendorf, Güterfelde und Marggrafshof. Dort liegen aktuell weite Felder, Wald und vor allem die sogenannten Rieselfelder, auf denen die Natur freien Lauf hat.

Den rund 3.000 Anwohnerinnen und Anwohnern präsentierte die neugegründete Bürgerinitiative gegen ein ICE-Instandhaltungswerk jüngst eine schockierende Nachricht: Direkt vor ihrer Nase könnten künftig riesige Hallen und Gleise stehen, auf denen 400 Meter lange ICEs über Nacht gewartet, gereinigt und repariert werden. Verbunden mit jeder Menge Lärm, erklärt Martin Lohrke, Sprecher der neugegründeten Bürgerinitiative "Kein ICE Werk Stahnsdorf Rieselfelder".

Der Flächenbedarf: 160ha Hektar, rund 4000 Meter lang und 400 Meter breit. Hier dargestellt von der Bürgerinitiative "Kein ICE Werk Stahnsdorfer Rieselfelder." (Quelle der Grafik: Bürgerinitiative "Kein ICE Werk Stahnsdorf Rieselfelder")
Grafik Bürgerinitiative "Kein ICE Werk Stahnsdorf Rieselfelder" | Bild: Grafik Bürgerinitiative "Kein ICE Werk Stahnsdorf Rieselfelder"

Bürgerinitiative fürchtet riesige Hallen und Lärm in der Nacht

Auf ihrer Gründungsversammlung im Bürgerhaus Schenkenhorst informierte die Initiative, womit bei einem Bau des Werks zu rechnen sei: "Das sind riesige Hallen, die nachts beleuchtet werden und die Krach machen! Da werden schließlich nachts die Züge gewartet, denn tagsüber sind sie ja auf der Schiene", so Lohrke.

Zudem erläuterte er, womit im Umfeld eines ICE-Werkes zu rechnen sei: "Quietschen auf der Wendeschleife, Klima-Anlagen zur Kühlung des ICEs müssen ständig laufen, dazu Hup-Tests, die im Freien gemacht werden mit bis zu 100 Dezibel - in der Nacht!" Das Werk hätte lediglich einen Abstand von 500 Metern zu den ersten Häusern Sputendorfs, so Lohrke weiter.

Für ein ICE-Werk werde eine Fläche von vier Kilometern Länge und 400 Meter Breite benötigt. Auf den 160 Hektar zwischen den Ortschaften könnten bis zu sechs Hallen und bis zu 20 Abstellgleise gebaut werden, eine Radsatzdrehbank, Waschanlagen und Diagnosestationen, informierte die Bürgerinitiative.

Viele Anwohner erschreckt bereits das Ausmaß der benötigten Fläche und erst recht die Vorstellung nächtlicher Hup-Tests: "Vierzehnmal quasi in Düsenjet-startender-Lautstärke, ich glaub das kann sich jeder selbst ausmalen", erklärte eine Sputendorferin. Eine junge Frau zeigte sich schlicht "geschockt", ein Mann ärgerte sich: "Mein Gefühl ist, dass einfach über unsere Köpfe hinweg entschieden wird, das Werk würde 600 Meter hinter meinem Haus stehen."

Bahn prüft eigenen Angaben zufolge verschiedene Standorte

Die Deutsche Bahn bestätigte bislang gegenüber dem rbb nur, dass verschiedene Standorte in den Metropolenregionen Berlin-Brandenburg und Frankfurt am Main geprüft würden, da für die 2030er Jahre ein weiteres ICE-Werk benötigt werde. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, hieß es.

Die Bürgerinitiative widerspricht, denn sie hat eigene Informanten, die Einblick in den Planungsprozess hätten, betonte Lohrke: "Ich habe Leute, die im Prinzip mehr wissen. Bekannt ist dadurch, dass letztlich vier Standorte zur Auswahl stehen: Baruth, Rangsdorf und dann auch noch ein alter Rangierbahnhof bei Seddin – und dass Sputendorf-Schenkenhorst Favoritenstandort ist, wegen der Nähe auch zum Bahnhof Berlin-Südkreuz." Die Quelle sei anonym.

Vor allem den Verlust wichtiger Natur- und Erholungsflächen, die auch von zahlreichen Berlinerinnen und Berlinern genutzt werden, wollen die Anwohner nicht hinnehmen. Das betonten auch die drei Ortsvorsteher Rolf-Denis Kupsch, Sven Püstow und Dietrich Huckshold.

Verheerend wären auch die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die touristisch ausgerichteten Betriebe, darunter zahlreiche Reiterhöfe, warnte die Bürgerinitiative. Die möglichen Flächen gehören allerdings nicht der Gemeinde Stahnsdorf, zu der die potenziell betroffenen Dörfer als Ortsteile gehören, sondern den Berliner Stadtgütern, und damit dem Land Berlin, weiß der Sputendorfer Ortsvorsteher Kupsch, der auch Mitglied im Bau-Ausschuss ist.

Die Berliner Stadtgüter haben offenbar großes Interesse am Verkauf der Flächen: "Das gestaltet sich eigentlich so, dass Berlin und Brandenburg hier wie bei Tesla zusammenlaufen wollen, wenn sie den Standort entwickeln wollen: Berlin liefert die Flächen über die Berliner Stadtgüter, und Brandenburg den Standort. Allerdings haben sie nicht mit uns gerechnet", so Kupsch.

Erstes offizielles Gespräch soll am 30. Juni stattfinden

Mögliche Investitionen der Deutschen Bahn von 400 Millionen Euro, verbunden mit 400 neuen qualifizierten Arbeitsplätzen, sind für die Bürgerinitiative und die Ortsvorsteher kein Argument. Bereits jetzt mangele es in der Region bekanntermaßen an Fachkräften. Extrem problematisch sei auch, dass die Gemeinde Stahnsdorf als "betroffener Träger öffentlicher Belange" ebenso wie die Bürgerinnen und Bürger erst viel zu spät in einem Raumordungsprüfverfahren und der notwendigen Umweltverträglichkeitsprüfung gehört würden, kritisiert Kupsch.

Es gelte vielmehr, bereits vorher die Weichen umzustellen: So gebe es mit dem Rangierbahnhof Seddin einen Alternativstandort, der lediglich sechs Bahn-Fahrminuten entfernt liege und bereits über die notwendige Gleis-Infrastruktur verfüge, betont Lohrke: "Unser Ziel ist es letztendlich, die Treiber dieses Vorhabens nochmal zum Umdenken zu bewegen, um letztlich einen Alternativstandort zu finden, den es hier auch gibt."

Am 30. Juni wird es laut Bernd Albers, Bürgermeister von Stahnsdorf, erstmals ein Gespräch mit Vertretern der Bahn geben, dazu sollen auch die Ortsvorsteher sowie ein Vertreter der Bürgerinitiative eingeladen werden. Albers erklärte bereits, dass die Gemeinde alles unternehmen werde, um das Vorhaben zu verhindern. Es gebe mehrere Standort-Möglichkeiten - zum Beispiel auch in Hessen. Stahnsdorf sei nicht der ideale Standort, um so ein Vorhaben umzusetzen. Er werde alles tun, um die Kulturlandschaft der sogenannten Rieselfelder für die Naherholung zu erhalten, so Albers weiter.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.06.2022, 10 Uhr

Beitrag von Susanne Hakenjos

105 Kommentare

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  1. 105.

    Nicht auf diesem Niveau!
    Nehmen wir an, es würden zwei Klägerlager geben. Die BI scheiden aus, weil es keine Eidechse zu schützen gibt. Dann ist es heute so, dass jeder nur unmittelbar Betroffener, nur mit seinen persönlichen Gründen klagen kann. Diese werden nicht ausreichen, egal wieviel Fehler in Summe die Verwaltung gemacht hat, hypothetisch. Aber es würde viel Zeit vergehen, in zig Verfahren jedes Klageberechtigten. Es wird keine Abwägung zum Sinn der Standortwahl getroffen und auch nicht abgewogen. Es geht lediglich darum: erlaubt oder nicht. Mein Vorschlag: Ein Nachbar klagt und kann alle Gründe aufsummieren, die auch andere betreffen und auch Genehmigungs-Fehler rechtswirksam benennen, die ihn persönlich nicht betreffen. Dann müsste das Gericht abwägen, was heute nicht erfolgt. Im Gegenzug gibt es nur ein einziges Verfahren.

  2. 104.

    Ich bin gespannt auf Ihren Vorschläge, wie man die Hupe in Seddin leiser machen kann als in Stahnsdorf.

  3. 103.

    Mich hat er heute auch ein paar mal angemacht. Seine Antworten 86 und 87 sind ein Witz. Man sollte ihn ignorieren.

    Und zu Sebastian. Er hatte gefragt wegen Stahsdorf vs. Seddin. Habe ich in 81 erklärt. Aber es macht hier weder Sinn noch Spaß unter solchen Bedingungen.

  4. 102.

    Was Sie unter schneller und gerechter verstehen, haben Sie bereits bei den WKA deutlich gemacht: Nichts sehen und nichts hören. Bis zum Verwaltungsrecht ist dieses Vorhaben noch gar nicht gekommen. Das steht aber eigentlich auch in diesem Artikel. Und zu den üblichen späteren Gerichtsprozessen hatte ich aufgeführt, dass durchaus die Möglichkeit besteht, dass mehrere Personen gemeinsam klagen - s. die Klagen der zwei Privatpersonen, die gemeinsam gegen WKA in über zwei km Abstand geklagt hatten, erst verwaltungs-, dann zivilrechtlich.

    Bei der Stammbahn wollten Sie ja nicht verstehen, dass nach dem Wannseebahn-Vorschlag der BI gegen die Reaktivierung mehr Menschen mit "donnernden ICE" belasten werden würden. Deshalb interessiert mich auch brennend, warum laut der BI hier das Hupen und die Beleuchtung den Anwohnern in Seddin zugemutet werden soll, aber nicht den Stahnsdorfer und wo dort die angeblich verfügbare Gleisinfrastrastruktur zu finden ist.

  5. 101.

    So und das war jetzt der erste sinnvolle Kommentar mit wenig Verunglimpfung. Über die Ulli Stein Sache kann man hinwegsehen.
    Mit Sebastian hätte man noch über das Verwaltungsrecht, jenseits von Wikipedia, reden können, um die Prozesse schneller und gerechter zu machen. Vorschläge hatte ich schon viele dazu...

  6. 100.

    Vor allem waren sich leider die Kommunen einig, dass man lieber Wohngebiete in die damals schon fraglichen Gebiete hinein ausweisen ließ. Der "alte" Trick, "da schaffen wir mal Tatasachen" ging leider nach hinten los! Traurig, für die, die an an alles geglaubt haben. Also, ein Eigenheim da ins Grüne zu bauen, das ist eigentlich ein Volltime-Job, das kann man nicht nebenbei machen. Sie können davon ausgehen, dass nahezu jede Fläche irgendwie "beplant" ist. Die Planung solcher wirklich großen Vorhaben hat schon einen beachtlichen Vorlauf. So war es beim BER. -- Wie es bei Grünheide abgelaufen ist, kann ich dagegen nicht einschätzen. Auffällig ist lediglich, dass sich die ansässigen Forstbetriebe bzw. Waldbaugemeinschaften nicht "entschließen konnten" da mit dem Waldumbau zu beginnen bzw. voranzukommen. Also lag da, "was weiß ich, was, in der Luft".

  7. 99.

    Vom Uli Stein gibt es eine Tasse mit "Dagegen"-Plakat. ;-) Wie ich in bereits in #93 schrieb: Laut "Insider"-Informationen von Ende April soll die DB über 30 mögliche Standorte allein in der Hauptstadt-Region untersucht haben. Die Kriterien: Möglichst wenig Konflikte mit dem Naturschutz, wenige Anwohner in der Nähe und eine nahe Hauptstrecke, um lange Leerfahrten zu verhindern.

    Die DB AG ist hierbei allerdings nur an das Ausschreibungsrecht gebunden, muss für die ICE-Werkle keine Kosten-Nutzen-Untersuchung veröffentlichen und ggf. auch erst im späteren, hier im Artikel erwähnten Raumordnungsverfahren oder in der UVP dazu ggf. etwas mitteilen.

  8. 98.

    „Die Kernaussage war: Wie findet man den richtigen Standort?“ - Warum wollen Sie nicht über diesen Prozess so sprechen, dass die Ergebnisse besser werden? Mit Wikipedia-Wissen ist dies nicht möglich.

  9. 97.

    Sie werfen anderen immer wieder vor, Nimbys arrogant vom Schreibtisch zu kritisieren. Deshalb meine Frage. "Der aus den USA stammende Begriff bezeichnet insbesondere eine Geisteshaltung von Personen, welche die Vorteile moderner Technologie zwar nutzen, im eigenen Umfeld aber keine Nachteile in Kauf nehmen wollen (vgl. Trittbrettfahrerproblem). Diese Nachteile versuchen Nimbys auf andere Mitglieder der Gesellschaft abzuwälzen, was sie auch schaffen, wenn sie sich stark genug Gehör verschaffen können (Sankt-Florians-Politik)" schreibt Wikipedia.

  10. 96.

    Die Kernaussage war: Wie findet man den richtigen Standort? Angesichts der katastrophalen Ergebnisse, mit äußerst schlechten Kosten/Nutzen Verhältnis, in den letzten 30 Jahren, ist doch genau diese gewählte Methode der „Verwaltungsarroganz weil man es kann“ zu hinterfragen. Wollen Sie weiterhin diese schlechten Ergebnisse? Die Meisten wünschen sich doch endlich, von den allerletzten Plätzen wegzukommen....

  11. 95.

    Ist die Hupe in Stahndoerf lauter und das Licht heller als in Seddin? Ortkundige wissen dazu bestimmt mehr.

  12. 94.

    Bei so manchen wäre BANANA wohl das bessere Akronym. Irgendwas ist schließlich immer in einem so dicht besiedelten Land wie der Bundesrepublik.

  13. 93.

    Das neue Werk ist für die 30er Jahre angedacht, in Hennigsdorf sollen aber "gerade jetzt" Arbeitsplätze abgebaut werden. Was sollen die freigesetzten Mitarbeiter so lange machen?

    Ach ja, Laut "Insider"-Informationen von Ende April soll die DB über 30 mögliche Standorte allein in der Hauptstadt-Region untersucht haben. Die Kriterien: Möglichst wenig Konflikte mit dem Naturschutz, wenige Anwohner in der Nähe und eine nahe Hauptstrecke, um lange Leerfahrten zu verhindern.

  14. 92.

    Wie findet man den richtigen Standort? Jemand schlägt vor und berichtet darüber und Ortsunkundige kommentieren dann? Spüren Sie da auch die Schwächen dieser Denke? Wissen Sie wieviele konstruktive Vorschläge es dennoch gibt? Wie nimmt man die Leute mit? Siehe auch den Umbau des Avusdreieckes...
    Wie findet man den richtigen Standort ohne Verunglimpfungen? Ist dies möglich? Ja, wenn ,an es nicht so arrogant anmutend vom Schreibtisch aus macht schon. Wissen Sie das genau diese Leute das Wort NIMBY erfunden haben? Dem Begriff allein hängt was diktatorisches an.... und wird sogar da verwendet wenn es offensichtlich nicht stimmen kann, dem Wohnort nach.

  15. 91.

    "400 Millionen Euro, verbunden mit 400 neuen qualifizierten Arbeitsplätzen" kommt mir irgendwie bekannt vor, entspricht das doch den Zahlen, die auch für das kommende, rd. 40 ha große ICE-Werk in Franken kolportiert werden. Hier solle es dagegen laut BI angeblich mit 160 ha 4x so groß werden.

  16. 90.

    Der letzte Satz Satz enthält viel Wahrheit, aber keine schlüssige. Stahsdorf wird zu 75% von Berlinern bevölkert. Das hängt mit der historischen Situation zusammen, die sich teilweise aus Rückübertragungen nach 1990 ergeben hat. Es ist eine "gut betuchte" Wohngegend. Man sollte, bevor man hier unentwegt gegen Brandenburg ätzt, sich erstmal einen realen Überblick verschaffen.
    Außerdem hat Klaus recht. Wir tuen so als ob wir eine Energiewende wollen, schaffen aber keine Vorausetzungnen sondern verfahren nach dem berühmten Merkelschen Grundsatz "weiter so". Wieso kann das Instandsetzungswerk nicht in Hennigsdorf entstehen? Dort sind die Ressourcen, auf die man zurückgreifen möchte.
    09:48/12:40

  17. 89.

    Scheinbar schreibe ich zu undeutlich: „… oder man zieht um ..“ - Genau das ist doch das Problem. Es gibt keinen bezahlbaren Wohnraum. Außer man hat vlt. 7,4 Mill. für die ehemalige Bushido Villa. Aber die ist erstens schon weg und zweitens muss man dann nicht bei der DB arbeiten. Also geht nur pendeln für die meisten. Das bleibt dann dem angesprochen Mitarbeiterüberschuss aus Hennigsdorf nur diese Lösung. Attraktive Aussicht gerade jetzt.

  18. 88.

    Richtig. Grundsätzlich ist man ja dafür (Verkehrswende usw.), aber nicht, wenn es "vor meiner Haustür" passiert. Heißt im angelsächsischen Nimby: not im my backyard. In den letzten 30 Jahren sind ohne Ende Berliner für ihren Traum von Eigenheim und ländlicher Idylle in den Speckgürtel und das teure Stahnsdorf gezogen. Ist ja ok. Aber offiziell proklamieren, dass es ihnen in der BI vor allem um den Erhalt von Natur und Landschaft und nicht etwa um persönliche Interessen ginge (mögliche Wertminderung der Immobilie, große Hallen in Sichtweite statt bislang ungetrübtem Blick über weite Felder usw.). Bauen wir doch Instandhaltungswerke, neue Schienenverbindungen usw. in unserem dicht besiedelten Land doch "besser auf dem Mond". Es gibt kaum noch Vorhaben im Bereich der Schiene ohne Klageverfahren. Der Mensch ist ein Egoist. Etst ich und dann die Gesellschaft. So ist es nunmal.

  19. 87.

    Es gehört ebenso zum demokratischen Mitspracherecht, dass man panikschürende Übertreibungen als solche darstellen darf. Demokratie ist keine Einbahnstraße, sondern setzt auch Kompromisse auf Basis geltender Gesetze voraus. Die will aber nicht jeder akzeptieren und hätte gerne die DDR zurück mit ihm als Entscheider im Politbüro

  20. 86.

    Welche Forderungen der DB werden hier geschildert? Haben Sie eine anderen Artikel gelesen? Kiefern stehen dort anders als im demokratisch überplanten Industriegebiet Freienbrink-Nord auch nicht.

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