Ansturm zu Ferienbeginn erwartet - Reisende sollen zweieinhalb Stunden vor Abflug am BER sein

Do 30.06.22 | 16:38 Uhr
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Zahlreiche Passagiere stehen in einer Schlange bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen Berlin-Brandenburg. (Quelle: dpa/J.Carstensen)
Video: rbb24 Abendschau | 30.06.2022 | Franziska Tenner | Bild: dpa/J.Carstensen

Nächste Woche beginnen in Berlin und Brandenburg die Sommerferien, viele Menschen werden mit dem Flieger verreisen. Der BER und die Fluggesellschaften sehen sich gut vorbereitet - dennoch sollten Passagiere Zeit einplanen.

Wegen des erwarteten Ferienansturms hat die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg Flugreisende dazu aufgerufen, mindestens zweieinhalb Stunden vor Abflug am Terminal des BER zu sein.

An dem Flughafen in Schönefeld sei die Zahl der Selbstbedienungsautomaten zum Check-in seit dem Herbst von 67 auf 118 erhöht worden. Im vergangenen Herbst war es zu Beginn der Ferien am BER zu teils chaotischen Zuständen gekommen. Die Flughafengesellschaft wies jetzt auch darauf hin, dass mehrere Fluggesellschaften anbieten, Gepäck vorab aufzugeben.

Während der Sommerferien in Berlin und Brandenburg erwartet die Flughafengesellschaft bis zu drei Millionen Passagiere. Das sind etwa eine Million mehr als in den Sommerferien des vergangenen Jahres, aber immer noch zwei Millionen weniger als in den Sommerferien des Vor-Corona-Jahres 2019.

Türkei, Großbritannien und Südeuropa besonders gefragt

In der Ferienzeit fliegen nach Angaben der Flughafengesellschaft 52 Airlines vom BER aus zu 127 Zielen in 45 Ländern. Besonders gefragte Reiseländer sind demnach die Türkei, Spanien, Großbritannien, Griechenland und Italien.

Aletta von Massenbach, Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH sagte, sie freue sich, dass die Menschen wieder fliegen. Die Pandemie und ihre Folgen sorgten aber immer noch für eine Ausnahmesituation in der gesamten Luftfahrtbranche. Die Flughafengesellschaft und ihre Partner hätten sich in den letzten Wochen und Monaten bestmöglich auf die Ferienzeit vorbereitet. Trotzdem werde es punktuell zu Wartezeiten und Verzögerungen kommen.

Easyjet-Manager: "Wir werden nicht alles perfekt hinbekommen"

Grundsätzlich sehen sich die Fluggesellschaften für die Ferienzeit personell gut aufgestellt. Doch unplanmäßige Ausfälle könnten die Abläufe schnell durcheinanderbringen. "Kleinste Disruptionen können dazu führen, dass es zu Verspätungen kommt", sagte Easyjet-Manager Stephan Erler.

Neben den Personalengpässen machen den Fluggesellschaften auch ein aufgrund des Krieges weiter verengter Luftraum sowie die unerwartet stark steigenden Corona-Zahlen zu schaffen. "Es ist eine Situation, die sicherlich viel Verständnis für unsere Kundinnen und Kunden abverlangt. Wir werden nicht alles perfekt hinbekommen", betont Erler. Easyjet hatte bereits vor einigen Wochen trotz der hohen Nachfrage mehrere Flüge aus dem Sommerprogramm genommen.

Teils chaotische Zustände zu Ferienbeginn in NRW

Am BER - wie auch bundesweit an Flughäfen - gilt die personelle Situation bei Fluggesellschaften und Bodendienstleistern als äußerst angespannt. Die Bundesregierung will als Abhilfe für die akuten Personalengpässe an deutschen Flughäfen den kurzfristigen Einsatz ausländischer Beschäftigter erleichtern. "Wir ermöglichen, dass die Unternehmen Hilfskräfte aus dem Ausland, vor allem aus der Türkei, einsetzen können", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Mittwoch in Berlin nach abgestimmten Vorschlägen der Regierung. Doch Kritiker bemängeln, dass diese Maßnahme zu spät für den Ansturm in den Sommerferien kommen.

Fehlende Mitarbeiter etwa bei der Gepäckabfertigung oder auch bei Sicherheitskontrollen haben an Flughäfen zum Start der Hauptreisezeit zu teils chaotischen Zuständen geführt. Am vergangenen Wochenende hatte es zum Ferienstart im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen erneut Probleme in den Terminals mehrerer Flughäfen gegeben. Wegen Personalmangels entstanden lange Wartezeiten an den Passagierkontrollen, viel Gepäck blieb zunächst liegen. In Düsseldorf musste sogar die Flughafen-Feuerwehr mitanpacken, wie mehrere Medien berichteten.

Auch am BER hatte es in der Vergangenheit wiederholt Probleme bei der Bewältigung des Passagieraufkommens gegeben. Neben den Personalengpässen lag das auch an aufwendigeren Abläufen wegen der Corona-Pandemie. Passagiere mussten sich - gerade zu Beginn der Ferienzeiten - auf längere Wartezeiten einstellen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.06.2022, 15 Uhr

77 Kommentare

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  1. 77.

    Ist klar das sie sich Fragen warum sie darüber nachdenken sollten, wenn es nur um das eigene Wohlbefinden geht. Welcher Zeigefinger oder spricht da doch Schuldgefühl? Sie scheinen also doch zu wissen, dass das mit dem Fliegen nicht so gut ist.

  2. 76.

    Sie mögen also Trump. Also finden sie Korruption und Gewalt gut. Halten sich nicht an Gesetze, so lange sie nicht positiv für einen sind. Dann ist es ja nur noch eine Frage der Zeit bis sie sich Strafbar machen.

  3. 75.

    Der ökologische Fußabdruck ist kein Mittel zur Diffamierung, durch ihn können Menschen besser nachvollziehen, welche Folgen ihr Verhalten für den Planeten hat. Scheint mir auch so, dass einige dringend ihr Bewusstsein diesbezüglich erweitern sollten...

  4. 74.

    Ist so'n Reflex meiner Arbeit. Als ErzieherIn ist es meine Aufgabe, Menschen dazu zu bringen, über ihr eigenes Verhalten nachzudenken. Bei manchen klappt's bei anderen nicht...

  5. 73.

    Die Kriterien zum ökologischen Fußabdruck sind einfach und nachvollziehbar: Flugverhalten, Fleischkonsum, Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Stromverbrauch. Das schaffen Sie bestimmt auch!

  6. 72.

    Warum sollte ich darüber nachdenken?? Ich fliege und freue mich auf meine Reisen in die Ferne und Sie machen es nicht. Aber erheben Sie bitte nicht den Zeigefinger..

  7. 71.

    Mit dem Fußabdruck bezogen auf die Fliegerei haben Sie natürlich recht.

    Allerdings mag ich Trump, teile aber nicht alle seiner Ansichten.

    Bin ich jetzt ein schlechterer Mensch?

    Ich verstehe immer diese reflexartigen Querverbindungen zu anderen Themen nicht wirklich.

  8. 70.

    Das freut mich, aber der gute Fußabdruck alleine, bitte beziehen Sie das nicht auf sich, ich kenne Sie nicht, macht noch keinen besseren Menschen aus.

    Dieser sog. Fußabdruck ist oftmals auch nur moralisches Mittel zum Zweck einer Diffamierung.

    Mein Fußabdruck ist wohl nicht gut, ich habe aber auch einen großen Fuß.

  9. 68.

    ... glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ... Sie sollten zuerst die Kriterien prüfen, die von Menschenhand eingegeben wurden, bevor Sie meinen sich anhand fiktiver Ergebnisse über ihre Mitmenschen zu echauffieren!

  10. 67.

    Das hat nichts mit Ideologie zu tun, wenn ich auf einen schlechten ökologischen Fußabdruck durch private Fliegerei hinweise. Ist aber typisch Trump: Fakten als Ideologie darstellen, um sie (vermeintlich) zu entkräften. Verorten Sie sich tatsächlich in der Trump-Ecke?

  11. 66.

    Ob Sie weiter darüber nachdenken, ist natürlich Ihre Sache. Sie dürfen aber auch Vorschläge von mir annehmen, denn mein ökologischer Fußabdruck sieht gut aus! Kann man übrigens im Netz ausrechnen lassen. Viel Spaß dabei!

  12. 65.

    Das ist falsch. Es sind die privaten Dienstleister, die während Corona massiv Personal abgebaut haben, und die jetzt nicht so schnell wieder Mitarbeiter finden. Diese Unternehmen hätten besseres Personalmanagement machen sollen.

  13. 64.

    Das ist ja lustig, da sagt der Easyjet Manager, dass die Corona Zahlen "unerwartet stark steigen" und es auch deswegen zu Personalausfällen kommt............Was erzählt der Mann? Natürlich steigen die Zahlen, das war sehr wohl zu erwarten denn alle Schutzmaßnahmem sind aufgehoben! Ich war vor zwei Wochen am Flughafen BER, jemanden abholen, und die einzige, die noch eine Mundschutz trug ! Mein Gast erzählte mir dann ebenfalls, dass sie im Flugzeug die einzige mit Mundschutz war. Und da auch gerade eine Umfrage ergab, dass viele Menschen sich durch einen positiven Test den Urlaub nicht nehmen lassen, kann man sich ausrechnen, was im Flugzeug alles so verteilt wird. Klar, dass das Kabinenpersonal da auch was abbekommt! Wenn die Fluggesellschaften so cool sein wollen und Masken nicht mehr vorschreibern wollen, dann ist das leider vorhersehbar. Nicht überraschend !

  14. 63.

    Paar Fakten zur Aufklärung:
    Die Durchführung der Sicherheitskontrollen von Passagieren und Handgepäck ist Aufgabe der Bundespolizei,
    nicht der Flughäfen oder Airlines.
    Die Bundespolizei, die dem Innenministerium untersteht, hat die Kontrollen nämlich privaten Anbieter übertragen und führt selbst nur noch die Dienstaufsicht.
    (BDL-Geschäftsführer Matthias von Randow)

  15. 62.

    "Die Lufthansa hat über 9 Millarden Steuergelder zur Rettung des Unternehmens erhalten" und längst mit Zinsen getilgt.

  16. 61.

    Nach Ihrer Argumentation müsste man den halben öffentlichen Verkehr (Zuschüsse für Betrieb und Infrastruktur) schließen. Rentiert sich auch nicht...

  17. 60.

    Ja, Köln und Düsseldorf sollen sich direkt einreihen. Diese Flughäfen gehen ja gar nicht. (Ironie off)

  18. 59.

    Deutschland hat abgewirtschaftet. In keinem anderen Land Europas, ja der ganzen Welt, kommt es zu solchem sichtbaren Versagen.
    16 Jahre Merkel, jetzt das grün/rote Diktat, Corona, der prognostizierte und für alles herhaltende Klimawandel.
    Ich habe Hoffnung, dass sich das bis zu meinem Flug nach New York Anfang August geregelt hat.
    Ab NY wird es wohl dann problemlos nach Nicaragua, Peru und Argentinien weiter gehen.
    Ein Urlaub, den ich mir verdient habe, nach zwei Jahren Bevormundung, Vorschriften und Verboten.

  19. 58.

    Teurere Flüge, finde ich gut.

    Aber dann schließt man wohl als Gesellschaft zwangsläufig die „Opfer“ der Gesellschaft vom wohlverdienten, günstigen Fernurlaub aus.

    Ist das moralisch vertretbar?

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