Warnstreiks vorerst beendet - Transporteure füllen Geldautomaten in Berlin und Potsdam wieder auf

In Berlin und Potsdam konnten viele Menschen zuletzt kein Bargeld an Automaten abheben. Einigen Geräten ging es aufgrund der Warnstreiks von Geldtransporterfahrern aus. Die Rückkehr in den Normalbetrieb läuft schleppend.
Nach viertägigen Warnstreiks in der Geld- und Wertbranche haben Transporteure am Dienstag damit begonnen, die Geldautomaten in Berlin und in Potsdam wieder mit Bargeld aufzufüllen.
Sparkasse empfiehlt bargeldloses Zahlen
"Wir gehen davon aus, dass erst im Laufe der Woche wieder alle Automaten über die normalen Bargeldmengen verfügen", sagte Alexander Greven, Sprecher der Sparkasse Berlin, auf Anfrage von rbbl24. "Wir versuchen das verfügbare Bargeld breiter zu streuen und dafür mehr Automaten mit jeweils etwas kleineren Mengen zu versorgen."
Die Rückkehr in den Normalbetrieb laufe aufgrund der Corona-Pandemie etwas langsamer als unter normalen Umständen, so Greven. Grund dafür sei ein hoher Krankenstand unter den Geldtransporterfahrern.
Die Berliner Sparkasse erklärte bereits am Freitag, sie empfehle ihren Kunden - da wo es geht - das bargeldlose Bezahlen. Zudem gebe es auch an vielen Supermarktkassen und Tankstellen die Möglichkeit, sich Bargeld auszahlen zu lassen.
Tarifverhandlungen gehen am Mittwoch weiter
In der Nacht zu Donnerstag voriger Woche waren die Tarifverhandlungen über die Gehälter der bundesweit etwa 11.000 Beschäftigten der Geld- und Wertbranche vertagt worden.
Daraufhin hatten Fahrer von Geldtransportern von Freitag bis einschließlich Montag ihre Arbeit niedergelegt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi waren in Berlin das Unternehmen Ziemann und in Potsdam das Unternehmen Prosegur davon betroffen. Ein Sprecher von Prosegur bestätigte rbbl24 am Dienstag, "die Geldautomaten werden wieder wie gewohnt befüllt".
Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle erklärte, die Arbeitgeber seien noch weit von den Forderungen der Arbeitnehmer entfernt. Verdi fordert unter anderem – je nach Tarifgebiet und Art der Dienstleistung – eine Anhebung der Stundenlöhne zwischen 16,19 Euro und 20,60 Euro sowie für betriebliche Angestellte eine Erhöhung der Bruttonentgelte um bis zu elf Prozent. Die Verhandlungen der Gewerkschaft mit Arbeitgebervertretern sollen am Mittwoch fortgesetzt werden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 05.07.2022, 14:00 Uhr