Verdacht auf Absprachen - EU-Kommission durchsucht Büros von Delivery Hero in Berlin

Mi 06.07.22 | 17:31 Uhr
  6
Das Logo und der Schriftzug des Essenslieferdienstes Delivery Hero spiegelt sich in einer Fensterscheibe am Firmensitz. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Bild: dpa/Paul Zinken

Wegen des Verdachts der Kartellbildung und des wettbewerbsschädlichen Verhaltens hat die EU-Kommission Büros mehrerer Online-Lieferdienste durchsuchen lassen, darunter auch die vom Essens-Lieferdienst Delivery Hero in Berlin. Das Unternehmen bestätigte am Mittwoch auf Anfrage die Vorgänge.

Absprachen zur Aufteilung Aufteilung nationaler Märkte?

Allein aus dem Umstand der Ermittlungen der Kommission lasse sich allerdings nicht ableiten, dass Delivery Hero tatsächlich an solchen Praktiken beteiligt gewesen sei, betonte das Unternehmen am Mittwoch. Ähnlich hatte sich zuvor die EU-Kommission selbst zu den Ermittlungen geäußert. Delivery Hero kooperiere vollumfänglich mit der Kommission, teilte das Unternehmen weiter mit.

Die Wettbewerbshüter gehen eigenen Angaben zufolge Hinweisen nach, wonach sich mehrere Online-Lieferdienste unter anderem über die Aufteilung nationaler Märkte abgesprochen haben sollen. An welchem Tag, bei welchen weiteren Unternehmen, in welchen Ländern und in welchem Umfang die Inspektionen durchgeführt wurden, blieb am Mittwoch zunächst offen.

Der Sitz von Delivery Hero ist in Berlin, das Unternehmen betreibt in Deutschland aber keinen eigenen Lieferdienst.

6 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 6.
    Antwort auf [Thomas ] vom 06.07.2022 um 19:29

    Ist mir sowieso schleierhaft, was Menschen dazu bringt, andere derart auszubeuten.

  2. 5.

    "Die EU Kommission durchsucht Büros...." . Ehrlich jetzt?

  3. 4.

    Weiß eigentlich jemand, dass das Ausbeuten sich nicht nur auf jene reduziert, die ganz unten in der Nahrungskette stehen und nicht vom Fleck kommen, auch wenn sie noch so strampeln? Kennen Sie keine Akademiker, die einen „Job“ suchen, weil Sie tatsächlich keine Anstellung finden? Kennen Sie nicht die wissenschaftlichen Mitarbeiter, die ihr Leben lang auf eine feste Anstellung warten und sich hemmungslos ausbeuten lassen? Die Abhängigkeit der Menschen, die Miete zahlen müssen, ist derart groß, dass die Existenz davon abhängig ist, überhaupt Geld zu verdienen.
    Der Gedanke, dass das nur ungebildete Menschen sind, grenzt einen von ihnen ab, aber dieses Sicherheitsgefühl ist eine Illusion.

  4. 3.
    Antwort auf [Mike M] vom 06.07.2022 um 20:39

    Na ja, relativ einfach, keine Ausbildung, keine Sprachkenntnisse und kein Anspruch auf ALG2. Deswegen arbeiten dort vermutlich viele Inder

  5. 2.

    Auch wenn diese Lieferdienste nur noch einen Euro pro Tag zahlen würden, gäbe es wahrscheinlich immer noch genug Menschen, die da „arbeiten“ würden. Ich kann das auch nicht verstehen, wieso man sich freiwillig so ausbeuten lässt.

  6. 1.

    Ist mir sowieso schleierhaft was Menschen bei der Arbeitskräftelage dazu bringt sich derart ausbeuten zu lassen.

Kommentartexte aufklappen

Nächster Artikel