Höhere Preise erwartet - Betreiber von Weihnachtsmärkten beginnen bereits mit Vorbereitungen

So 17.07.22 | 13:05 Uhr
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Zwei Frauen trinken in der Schlossstraße beim Weihnachtsshopping einen Glühwein (Quelle: DPA/Kay Nietfeld)
Audio: rbb24 Inforadio | 17.07.2022 | Michael Ernst | Bild: DPA/Kay Nietfeld

Ho, ho, ho: Die Tage werden kürzer, in spätestens sechs Wochen liegen Lebkuchen in den Supermärkten. Die Planungen für Weihnachtsmärkte haben begonnen. Implodierte Lieferketten und die steigende Inflation erschweren die Kalkulationen.

Tausende neue Glühweintassen sind bestellt: Die Weihnachtsmarkt-Planung in Berlin und Brandenburg ist angelaufen. Nach Corona-Zwangspausen und Absagen soll es die Veranstaltungen in diesem Winter wieder geben. Dabei dürften gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise zu Buche schlagen.

"Wir haben früher Glühwein auch aus Plastik und in Thermobechern anbieten dürfen", sagte der Geschäftsführer des Veranstaltungsunternehmens, Eberhard Heieck, für den Potsdamer Weihnachtsmarkt. Die Behälter seien teils irgendwo entsorgt worden. In diesem Jahr soll es bruchsichere Tassen geben. Etwa 2.000 limitierte Tassen mit dem Aufdruck der Jahreszahl und mehr als 15.000 neutrale Tassen seien für den Weihnachtsmarkt in Potsdam bestellt. Zudem werde auf LED-Beleuchtung umgestellt. Heieck ist auch mit der Vorbereitung für den Cottbuser Weihnachtsmarkt beschäftigt.

Bei den Weihnachtsmärkten dürfte sich dieses Jahr auch die allgemeine Preisentwicklung bemerkbar machen. In Potsdam zieht etwa der Preis für Glühwein an: Im Schnitt rechne er mit 50 Cent mehr pro Tasse, sagte Heieck. Im vergangenen Jahr hatten wegen der Corona-Krise die Weihnachtsmärkte in Brandenburg kurz nach ihrer Eröffnung wieder schließen müssen.

Lieferketten sind während der Pandemie zerfallen

Für den Weihnachtsmarkt vor dem Roten Rathaus in Berlin seien etwa 15.000 Glühweintassen bereits geliefert, sagte Veranstalter Hans-Dieter Laubinger. Sorgen bereite ihm derzeit eher die Frage, ob es im Winter genügend Strom für die Eisbahn gebe, die bei den Besuchern sehr beliebt sei. Auch die gestiegenen Kosten für Energie, Lebensmittel oder Sprit seien problematisch. Wie sie sich auf die Preise auswirken, könne er noch nicht genau sagen. "Ich gehe davon aus, dass alles etwas teurer wird", sagte Laubinger.

"Wir planen ganz normal, egal welche Nachrichten es gibt", meinte Arnold Bergmann, Veranstalter des Weihnachtsmarktes auf dem Alexanderplatz und der Winterwelt auf dem Potsdamer Platz. Allerdings müssten die Märkte teilweise neu aufgestellt werden: "Wir haben viele Händler verloren in der Pandemie. Viele Zulieferer gibt es auch nicht mehr." Er gehe deshalb in die Akquise, um neue Händler zu finden.

Die Preise wolle er so gestalten, dass die Gäste zwei bis drei Mal kommen können, so Bergmann. "Es nützt ja nichts, wenn ich für den Glühwein 50 Cent mehr nehme, aber die Leute kommen dann nicht wieder", sagte der Unternehmer.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.07.2022, 7 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Doch und ich hoffe er wird irgendwann dafür haftbar gemacht.
    Spätestens wenn sie keine Heizung mehr haben und ihre Miete 5000 € kostet werden sie auch umdenken.

  2. 13.

    Hoffentlich sind die Vorbereitungen nicht umsonst.

  3. 12.

    Ich bin froh, wenn Herr Lauterbach aktiv und verantwortungsvoll handelt! Außerdem ist er nicht verantwortlich für die Pandemie!

  4. 11.

    Gibt es denn auch schon Langzeittemperaturprognosen für diese Weihnacht?
    Eventuell regelt sich auch so schon die Absicht nach einen Glühwein.

    Und das Berteiben der Eisbahn ist auch so ein Ding – das solle von der „Beliebtheit“ abhängig sein?
    Da gibt es in Berlin Anderes was es trotz einer Beliebtheit nicht gibt bzw. mal gab.

  5. 10.

    Die die nichts haben, sind auch früher nicht auf den Weihnachtsmarkt gegangen.
    Nach vier Jahren Termindruck und Urlaub werde ich dieses Jahr bestimmt Zeit finden, und wenn nicht nächstes Jahr, irgendwann klappt das schon.

  6. 9.

    Ich glaubs nicht. Mitten im Sommer ein Bericht über Weihnachtsmärkte. Sommerloch?

  7. 8.

    Ich freue mich auf unseren Weihnachtsmarkt in Spandau. Eine Rostbratwurst und ein oder zwei Tassen leckeren Glühwein. Das gehört einfach dazu.
    Diese Zeit ist einfach die Schönste........;-)

  8. 7.

    "Herr Lauterbach wird schon wieder Mittel und Wege finden, uns die Weihnachtsmärkte auch in diesem Jahr wieder zu vermiesen" was hat denn Herr Lauterbach damit zu tun?? Der war NICHT schuld an der Pandemie und ihren Folgen......

  9. 6.

    "da musste man an manchen "Fressbuden" Schlange stehen." Und das wird auf den Weihnachtsmärkten nicht anders, so wie auf dem Rummel oder zu Sylvester.
    Wenn die Händler trotz der bekannt schwierigen Lage der Bürger die Märkte öffnen wollen, sollen sie...

  10. 5.

    ""Herr Lauterbach wird schon wieder Mittel und Wege finden, uns die Weihnachtsmärkte auch in diesem Jahr wieder zu vermiesen." Was hat jetzt Herr Lauterbach damit zu tun?? Der war NICHT schuld an der Pandemie und ihren Folgen!

  11. 4.

    Zitat: "Dann sollte man so fair mit den Händlern sein und sagen wegen der Lage machen wir keine Märkte."

    Sollte man nicht eher so fair sein und es den Händlern und Kunden überlassen, inwieweit diese ein Geschäft miteinander eingehen wollen? Sie plädieren ja nahezu dafür, dass Händler sich "einsargen" und die Menschen aka Kunden kaum noch vor die Tür gehen sollen, Hansen.

  12. 3.

    Herr Lauterbach wird schon wieder Mittel und Wege finden, uns die Weihnachtsmärkte auch in diesem Jahr wieder zu vermiesen. Den Rest besorgt dann die Inflation. Hoffentlich bleibt die FDP standhaft.

  13. 2.

    Sehe ich etwas anders ...
    Ein Bummel über einen Weihnachtsmarkt gehört m.E. zur Vorweihnachtszeit.
    Ob es dann der Glühwein + Bratwurst + Quarkbällchen usw. sein wird, wird jeder nach Geldbeutel entscheiden.
    Aber deshalb keine Märkte stattfinden zu lassen?

    Ich war gestern zufällig auf dem Alex, da musste man an manchen "Fressbuden" Schlange stehen.
    Soviel zum Thema: kein Geld mehr da ...

  14. 1.

    Alleine das Wort Preiserhöhung führt dazu, das kaum jemand kommt.
    Wenn die Leute jetzt schon nicht wissen, wie sich dank der Politik die Strom und Gasrechnung bezahlen sollen, dann wird wohl kaum was für Glühwein über sein.
    Dann sollte man so fair mit den Händlern sein und sagen wegen der Lage machen wir keine Märkte.
    Denn das Ergebnis wenn es so weiter geht sind nur ruinierte Händler. Sie müssen zu extremen Preisen einkaufen, was dann aber niemand mehr zahlen will/kann. Sprich sie werden ihr Zeugs nicht los.

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