Mehr Geld für das Bodenpersonal - Lufthansa und Verdi einigen sich auf Tariferhöhung

Do 04.08.22 | 22:13 Uhr
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Ein vom Flughafen BER gestartetes Flugzeug der Fluggesellschaft Lufthansa (Bild: imago images/Rainer Keuenhof)
Audio: radioeins | 05.08.2022 | Lea Brinkschulte | Bild: imago images/Rainer Keuenhof

Ende Juli hatte ein Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals zu zahlreichen Flugausfällen geführt - auch am Flughafen BER gab es Einschränkungen. Jetzt ist der Tarifkonflikt beigelegt worden, weitere Streiks sind damit vom Tisch.

Die Lufthansa und die Gewerkschaft Verdi haben sich auf eine Tariferhöhung für die rund 20.000 Beschäftigten der Airline am Boden geeinigt. Es seien spürbare Gehaltssteigerungen vereinbart worden, die überproportional für die unteren Vergütungsgruppen seien. Das teilte die Lufthansa am Donnerstag mit. Bei der Lufthansa kommt es damit nicht erneut zu einem Streik der Beschäftigten an Check-in oder bei der Abfertigung von Flugzeugen.

Die Einigung sieht nach zwei Jahren Verzicht aufgrund der Corona-Krise eine Lohnerhöhung von 200 Euro im Monat ab 1. Juli 2022 vor. Ab 1. Januar 2023 steigen die Löhne um 2,5 Prozent und ab 1. Juli 2023 nochmals um 2,5 Prozent.

Warnstreik mit Konsequenzen auch am BER

Verdi hatte eine Lohnerhöhung von 9,5 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten der Lufthansa AG Boden, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und anderen Töchtern des Konzerns gefordert.

Ende Juli hatte ein ganztägiger Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals auch Auswirkungen am Flughafen BER. Die Fluggesellschaft strich alle rund 20 Flüge, die für den Tag in Schönefeld geplant waren. Lufthansa fliegt von dort aus ausschließlich die innerdeutschen Drehkreuze Frankfurt am Main und München an. Am Flughafen BER legten nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rund 30 Mitarbeiter der Frühschicht die Arbeit nieder.

Sendung: radioeins, 05.08.2022, 6 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Eindeutig falsch. Natürlich feuern Lohnerhöhungen die Inflation massiv an. Das Prinzip höhere Löhne - höhere Preise - höhere Inflation ist nicht neu und jedem BWLer/VWLer bekannt.

  2. 17.

    Sorry, mein Kommentar sollte an @ Bernd # 12 gehen und nicht an @ Katze

  3. 16.

    Nein , da muss ich wiedersprechen. Nicht die Tarifeerhöhungen beschleunigen die Inflation sondern die diversen Sanktionen und eine völlige verkehrte Finanzpolitik seitens der EU.
    Wenn die in der EU so weitermachen haben wir bald eine große Rezession, im Prinzip sind wir schon mittendrin.
    Der Lufthansa wird es genau so ergehen wie Air Berlin.

  4. 15.

    Erstens gibt es auch noch andere Möglichkeiten ans Ziel zu kommen und zweitens oist mir Ihr Kommentar zu pauschal.

  5. 14.

    Ich gönne jedem die Lohnerhöhung!
    Sehr viele Menschen leisten an ihren Arbeitsplätzen mehr als an der Basis zu sehen ist.

  6. 13.

    Einer meiner Mieter arbeitet dort. Habe gerade festgestellt, dass ich seit 4 Jahren die Miete nicht mehr erhöht habe. Nun kann ich die 15% ja ruhigen Gewissens fordern

  7. 12.

    So schlimm ist es nicht

    Das die vielen hohen Abschlüsse zu einer immer höheren Inflation führen, ist unbestritten.

    Da ja jetzt die Löhne steigen, können endlich die erforderlichen Steuererhöhungen und Erhöhungen der Sozialabgaben erfolgen.

    Letztlich müssen viele teure Ausgaben finanziert werden

    Immer höhere Löhne sind nicht die Lösung sondern die Ursache des Problems

  8. 11.

    Also die gesamte arbeitende Bevölkerung Deutschlands?
    Und wo soll uns diese Lohn-Preis-Spirale hinführen?
    Mehr staatliche "Hilfspakete", weil keiner mehr zahlen kann?

  9. 10.

    Der Tarifabschluss ist eine Niederlage für die Beschäftigten. Dafür hätte man nicht streiken müssen.
    Dafür werden die Bosse wohl einen tollen Bonus bekommen.

  10. 9.

    Und die, die nicht hart arbeiten?

    Was machen wir mit denen?

    Oder gibt es die gar nicht?

    Wo verläuft die Grenze zwischen hart und nicht hart?

    Ich finde es schlimm, wie sich in der Gesellschaft selbst auf die Schultern geklopft und beweihräuchert wird.

    Fakt ist, wir sind eben nicht alle so toll, wie wir tuhen.



  11. 8.

    Wenn die Lufthansa mal mit/durch ihre hohe Lohnstruktur im Vergleich zur Konkurrenz pleite geht, müssen sich die jetzigen Beschäftigten eh in Verzicht üben.

  12. 6.

    Zustimmung!
    Wer hart arbeitet, sollte auch eine Lohnerhöhung erhalten.
    Und ich hoffe, dass die Gewerkschaften weiterhin mit hohen Lohnforderungen und guten Tarif-Abschlüssen Arbeitnehmer-unfreundliche Entscheidungen der Politiker ausgleichen.
    Danke ver.di!

  13. 5.

    M.E. wollte durch die 2 Kommentare gezeigt werden, dass es viele, lebenswichtige Berufszweige gibt, in denen nicht gestreikt wird und der Einsatz dort ebenso hoch.

    Seien wir dankbar dafür, dass wir durch den täglichen Einsatz von vielen Berufstätigen bzw. Freiwilligen es hier so lebenswert haben.

  14. 4.

    Was sollen sie denn verstehen, die Menschen???? Das hier wieder einmal die Gewerkschaften mit enormen Forderungen den Flugbetrieb lahmgelegt haben und viele Urlauber nicht an ihr Ziel gekommen sind??

  15. 3.

    Also, wenn ich hier die zwei Kommentare lese kann ich nur sagen die Menschen haben nichts aber auch garnichts verstanden.
    Die Leute die gestreikt haben, haben es verdient mehr Geld zu bekommen.
    Man sollte erst mal wissen was diese Arbeiter leisten und dann kommentieren.

  16. 2.

    Nun denn, in der Urlaubszeit die Flieger bestreichen und auch bei den Autobauern, der Stahlindustrie und allen andern Lobbykulturen geht das.
    Was wenn morgen die Lebensmittelgeschäfte schließen, die Ambulante Pflege Zuhause bleibt und in den Rettungsstellen KEINE Patienten mehr angenommen werden?

  17. 1.

    Kein Wunder, dass die Inflation steigt

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