Piloten-Streik - Fast alle Lufthansa-Flüge für Freitag am BER gestrichen

Fr 02.09.22 | 08:22 Uhr
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Das Logo am Leitwerk einer Lufthansa-Maschine ist auf dem Flughafen Berlin Brandenburg vor der Kulisse des Tower zu sehen.(Quelle:dpa/S.Stache)
Audio: radioeins | 01.09.2022 | Lars Hofmann | Bild: dpa/S.Stache

Die Lufthansa-Piloten streiken am Freitag für mehr Geld - rund 800 Flüge müssen deswegen gestrichen werden. Auch am BER fallen fast alle ankommenden und startenden Flüge der Airline aus.

Wegen des angekündigten bundesweiten Streiks der Lufthansa-Piloten an diesem Freitag sind auch am Flughafen BER fast sämtliche Flüge der Fluggesellschaft für diesen Tag gestrichen worden. Das geht aus den Fluginformationen auf der Internetseite des BER hervor.

Lufthansa fliegt von Schönefeld aus ausschließlich die innerdeutschen Ziele Frankfurt am Main und München an. Fast alle Verbindungen aus diesen und in diese beiden Städte würden am Freitag ausfallen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Bundesweit 800 Flüge betroffen

Bundesweit nimmt die Fluggesellschaft am Freitag aufgrund des ganztägigen Streiks eigenen Angaben zufolge rund 800 Flüge aus dem Programm. Deutschlandweit sind rund 130.000 Passagiere von dem 24-stündigen Arbeitsausstand betroffen. Auch am Donnerstag wurden bereits einzelne Verbindungen gestrichen, hieß es. Die Auswirkungen des Streiks werden den Angaben nach voraussichtlich auch noch am Wochenende zu spüren sein.

Bestreikt werden sollen sämtliche Abflüge aus Deutschland der Kerngesellschaft Lufthansa sowie der Lufthansa Cargo, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in Frankfurt mitteilte. Das habe der Vorstand nach intensiven Verhandlungen mit dem Unternehmen und auf Antrag der Tarifkommission beschlossen, erklärte ein Sprecher.

Lufthansa bittet zurück an den Tisch

Die Piloten verlangen für das laufende Jahr 5,5 Prozent mehr Lohn und ab dem kommenden Jahr einen automatischen Inflationsausgleich. Die Lufthansa kritisierte den Streikaufruf und forderte eine Rückkehr an den Verhandlungstisch.

Vor rund einem Monat hatte es bereits einen Warnstreik des Bodenpersonals gegeben, der den Flugverkehr der Lufthansa am BER schwer beeinträchtigt hatte. Fast alle der 35 Verbindungen von und nach München und Frankfurt am Main waren gestrichen worden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 02.09.2022, 08:00 Uhr

39 Kommentare

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  1. 39.

    Mit 80Mio Pilotinnen und Piloten wäre wohl weder der Lufthansa noch unserem Land geholfen. Ist sicherlich auch für Sie akzeptabel, dass nicht jeder aufs Steuern eines Flugzeuges steht. Nochmal: das hier ist keine Neiddebatte (zumindest nicht von meiner Seite). Umso weniger kann ich mit solch unsinnigen Forderungen nach einem Flugverbot umgehen. Wo leben Sie eigentlich?

  2. 38.

    Warum soll denn fliegen verboten werden? Ich kann ja nichts dafür das es bei Ihnen nur zu einem Fahrrad reicht oder einer BVG Karte.
    Neidisch?!

  3. 37.

    Ich verstehe die Diskussion nicht.
    Jeder von Ihnen kann eine Ausbildung zum Piloten machen.
    Dann kann er bei einem Streikaufruf gerne sagen:
    Nein, ich möchte heute aber doch fliegen.
    Ebenso könnte die Vielflieger-Klientel mal aufs Fliegen verzichten.
    Ebenso geht der Streik auch nur einen Tag.
    Wo ist also das Problem?
    Warum sind Flugreisen nicht längst von den Grünen komplett verboten worden? Oder traut man sich an den JetSet nicht ran?

  4. 36.

    Es ist nicht nachvollziehbar, dass immer die, die schon gut verdienen, nach mehr Geld schreien müssen. Auch Piloten wurden während der Lockdowns mit Staats- bzw. Steuergeldern über Wasser gehalten. Und jetzt das?

  5. 35.

    Irgenwie wissen Sie aber auch nicht was Sie wollen. Es ist doch in Ordnung wenn Sie für Arbeitskampf sind, bereichert tun sich nur die Bosse der Gewerkschaft.
    Ich finde den Arbeitskampf nicht in Ordnung weil er immer die falschen trifft, den Kunden. Genau wie jeder andere Arbeitskampf auch. Denn im nachhinein müssen wir , also Sie ( falls Sie fliegen ) oder ich und alle anderen hier die Zeche bezahlen.
    Gewerkschaften haben die Angewohnheit die Wirtschaft auszubremsen und mit ihren überzogenden Forderungen was Tarife und Arbeitsverträge betrifft ganze Firmen in die Pleite zu bringen. Bestes Beichspiel Air Berlin.
    Was war mit der Bahn? nach Tariferhöhungen wurden gleich die Preise erhöht bei der BVG auch.......
    So, nun Schluss.. ich fliege Emirates und nichts anderes. Innerhalb Deutschlands kann man den Zug nehmen. Schönes Wochenende

  6. 33.

    Die Gewerkschaft VC hat die Realitäten sehr wohl im Blick, nämlich die rapide steigende Lebenshaltungskosten einerseits, und den Auschluss von jeglicher Hilfen des Staates, auf gut deutsch "die Piloten können schauen wo sie bleiben".
    Übrigens, es wird von der Gewerkschaft das gefordert, was die Piloten wollen, und wenn der Tarivertrag abgeschlossen ist, freut sich der Staat über mehr Steuereinnahmen, die er dann verteilen kann.

  7. 32.

    Man könnte den Eindruck gewinnen, dank zusätzlicher Freizeit finden einige Zeit, hier mitzumischen. Ein bisschen mehr Coolnes scheint angezeigt. Vielleicht erklären z.B. welche Kosten die Kapitäne der Lüfte haben, bevor sie hoch dürfen.

    Aber.... viel, viel ruhiger. Bitte weiter so :-)

  8. 31.

    Die Gewerkschaften haben jeglichen Bezug zur Realität verloren.

    Jobs zu erhalten ist aktuell wichtiger als die diversen Tarifabschlüsse

  9. 30.

    Danke, auf eine Expertise meiner persönlichen und geschäftlichen Situation Ihrerseits habe ich dringend gewartet. Ich weiß nicht, woher Leute wie Sie immer die Chuzpe nehmen persönlich angreifend zu werden. Nochmal: ich finde diesen Streik unverhältnismäßig, da er die Kunden der LH völlig aus der Kalten erwischt. Und ja, ich finde die Forderung nach einem automatischen Inflationsausgleich ebenfalls zu dick - nach dem Motto je irrsinniger die Forderung desto größer die Chance, dass ein Hauch davon durchgeht. Dass das nix wird bei einem sich zu konsolidierenden Unternehmen wissen Sie genauso gut wie ich. Aber immer erstmal persönlich werden. Ärmlich.

  10. 29.

    Schauen Sie mal nach der ausgelagerten Personalgesellschaft von Eurowings, deren Standort und wie mit Leuten umgegangen wird. Unterscheiden Sie das unrühmliche Gebaren der GL von Lufthansa von dem berechtigten Interessen der Mitarbeiter und vermischen Sie das nicht. Der Leumund von Lufthansa in der Branche ist nicht umsonst sehr mies.

  11. 28.

    Einen automatischen Inflationsausgleich kann es bei Gehältern nicht geben. Dass diese wirtschaftlichen Grundkenntnisse der Wirtschaft bei Gewerkschaftsvertretern nicht vorhanden sind, ist echt besorgniserregend angesichts des aktuellen Streiks, hoffentlich siegt hier die Vernunft. Man kann die Lufthansa auch komplett kaputt machen, dann ist niemandem geholfen oder ist es das, was die Gewerkschaften wollen?

  12. 27.

    "Es ist ja schön, dass Sie diese Meinung haben jedoch ändert sie rein gar nichts an dieser Situation."
    An welcher Situation? EInem quasi unangekündigten Streik? Stimmt.

    "Das Kreuz und Quergenörgel an dem Unternehmen ist sowas von Haltlos..."
    Nö, ist es nicht. Missmanagement als Normalität durchgehen zu lassen mag ja in Ihren Augen als integer gelten. In anderen Branchen kracht es und aus. Ich finde es berechtigt eine Firma zu kritisieren, die nur durch Steuerkohle gerettet werden konnte. Die Rückzahlung steht dabei gar nicht zur Debatte, sondern wie es weiter geht in dem Laden.

    "Sie führen an, dass genau dieses Unternehmen "Firmentöchter" mit Dumpinglöhnen gründet"
    Ääh - nein? Wo bitte?

    "Ich denke, Keiner hat den Anspruch, hier irgendetwas zu neiden "
    Es geht ganz und gar nicht um Neid. Es geht um Verhältnismäßigkeit und die Wahl der Mittel.


  13. 26.

    Die Piloten sind nicht überlastet und auch nicht schlecht bezahlt.
    Sie scheinen ja nun gar keine Ahnung zu haben und sollten das kommentieren lassen.

  14. 25.

    Also steigen Sie lieber zu einem schlecht bezahlten, überlasteten Piloten ins Flugzeug? Viel Spaß...

  15. 24.

    Wie wäre das Leben ungerecht, wenn es keine attraktiven Berufe mehr geben würde. Beteiligen Sie sich nicht an unsozialer Gleichmacherei, ist sowieso nicht mehrheitsfähig.

  16. 23.

    Es kann von Neiddiskussion keine Rede sein. Jemand hat eine Frage gestellt wie viel ein Pilot verdient und gleich wird wirft man denjenigen Neid vor. Hier sind mal wieder die altbewährten "Fachkräfte " wie ich diese User nenne unterwegs, die ja ach so gro Ahnung von Pilotenausbildung und überhaupt haben.
    Streik bei der Lufthansa häufen sich und sind nicht gut zumal für den Kunden dabei nichts rauskommt. Die Konkurrenz auf diesen Markt ist groß. Hinter den Kulissen geht es nur um Gewinn und wenn die Piloten mit ihrem Gehalt nicht zufrieden sind sollten sie sich bei einer anderen Linie bewerben ansonsten Kündigung.
    Ich kann diese Forderungen überhaupt nicht nachvollziehen, die verdienen schon ganz gut und Vergünstigungen gibt es ja auch noch. Also, Füssen stillhalten.

  17. 22.

    Nun haben Sie und Oliver wieder völlig am Thema vorbei die Keule herausgeholt, sind unsachlich und unterstellen d geworden und haben nicht die Frage beantwortet: Wieviel verdient ein Pilot? Wissen Sie es oder nur heiße Luft?

  18. 20.

    wieviel der Intendant der WDR " verdient" ging ja nun durch die Medien , wer hat denn mehr Verantwortung ? der Intendant oder die Piloten mit mehr als 200 Passagieren ?

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