Energiekrise - Aldi Nord schließt Filialen im Winter bereits um 20 Uhr

Mi 19.10.22 | 18:15 Uhr
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Symbolbild: Aldi Markt.(Quelle:dpa/Schoening)
Audio: Fritz Radio | 19.10.2022 | Bild: dpa/Schoening

Der Discounter Aldi Nord will in der Energiekrise mehrere Filialen abends früher schließen. Die Öffnungszeiten "zahlreicher Märkte" würden angepasst, teilte das Unternehmen am Dienstagabend auf Twitter mit.

Ab November würden diese Märkte um 20 Uhr schließen, hieß es. Die Maßnahme, die einen Beitrag zum Energiesparen leisten solle, gelte zunächst für die Winterzeit 2022/2023.

Keine Auswirkungen auf Beschäftigte

Statt um 21 oder 22 Uhr würden betroffenen Filialen ab November einheitlich um 20 Uhr schließen, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch. Märkte, in denen längere Öffnungszeiten vorgegeben seien, blieben aber davon ausgenommen. "Das betrifft beispielsweise Märkte in Einkaufszentren sowie Filialen, wo die Kundenfrequenz zwischen 20 und 21 Uhr besonders hoch ist."

Kunden würden prominent in den Märkten sowie online über die Änderungen informiert. Das Unternehmen versicherte, dass die Maßnahmen keine Auswirkungen auf die Anzahl der Beschäftigten haben werde. Die Regel gelte zunächst für die Winterzeit 2022/23. In den rund 2.200 Filialen beschäftigt Aldi Nord 38.000 Mitarbeiter.

Energie ist ein großer Kostenblock im Einzelhandel und fällt insbesondere für die Kühlung von Waren und die Beleuchtung an. Die Energiekosten hätten sich für einen Supermarkt mit 1.000 Quadratmetern von 80.000 auf 140.000 Euro im Jahr erhöht, rechnete Rewe-Chef Lionel Souque erst kürzlich vor.

Wettbewerber bleiben bei bisherigen Öffnungszeiten

Kürzere Öffnungszeiten bei Einzelhändlern sind in der Branche aber umstritten. Die Rewe-Gruppe teilte mit, eine Verkürzung der Öffnungszeiten zur Energieeinsparung werde weder bei den Rewe-Supermärkten noch bei der konzerneigenen Discount-Kette Penny erwogen. Nach Angaben eines Sprechers wäre die erzielbare Energieeinsparung marginal, weil mehr als die Hälfte des Energiebedarfs auf die Kältetechnik entfalle und unabhängig von den Öffnungszeiten sei.

Ähnlich sehen es auch die Lebensmittelhändler Edeka und Kaufland sowie der Discounter Lidl und die Bio-Kette Alnatura. Das Aldi-Nord-Schwesterunternehmen Aldi Süd hielt sich derweil bedeckt, was seine Pläne angeht. Man richte seine Öffnungszeiten nach den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden aus und berücksichtige bei Bedarf gesellschaftspolitische Themenstellungen, hieß es dort auf dpa-Anfrage vieldeutig.

Sendung: Fritz, 19.10.2022, 8 Uhr

68 Kommentare

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  1. 68.

    Das hat zwar nichts direkt mit ALDI zu tun, aber wenn wir oder andere Staaten in China investieren und auch Anteile erwerben wollen, müssen wir natürlich auch bereit sein, daß chinesische Firmen hier investieren und Anteile erwerben, ansonsten funktioniert das mit der freien globalen Wirtschaft nicht und Sie bekommen wieder getrennte Wirtschaftsblöcke.

  2. 67.

    Hallo Gerd, schön dass du jeden Tag bis nach Polen gurkst, um noch billiger einzukaufen. Was hat das aber hier mit dem Thema zu tun? Wenn du jeden Tag über Deutschland lachst, wandere doch einfach aus. Russland braucht grad viele mobile Männer! Viel Spaß dort.

  3. 66.

    Über Polen oder über Deutschland ? ( Wissen Sie schon...? Kanzler Scholz will Teil vom Hamburger Hafen an China verhökern. Mir ist dabei zum heulen. Piräus haben die Chinesen schon.

  4. 65.

    Sie haben nur den falschen Beruf erlernt. ALDI-Verkäuferin oder RBB-Intendantin standen ungenutzt zur Wahl. ( Wer an der Quelle sitzt )...

  5. 64.

    Wer denkt denn ans Pflegepersonal, sehr familienunfreundliche Arbeitszeiten.

  6. 63.

    Wie wär’s mit Umzug nach Polen? Ach nee, geht ja nicht..ihre Krankenversicherung und Hartz4 möchten sie ja weiterhin von diesem Land haben. Undankbares Volk. Was hast du jemals für Deutschland getan? Außer jammern, meckern und nehmen.

  7. 62.

    Sie kaufen in Polen ein und als Dank lachen sie über das Land? Komischer Humor.

  8. 61.

    Von welcher Gewerkschaft lässt sich die Mehrheit der Beschäftigten in der Filialen vertreten? Bevor die Meinung von Verdi interessant wird, wäre der Organisationsgrad interessant.

  9. 60.

    Da ich eh nur in Polen einkaufe, kann es mir egal sein. Dennoch lache ich aktuell jeden Tag über dieses Land.

  10. 59.

    Warum nur im WINTER ??
    Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern als Geschäfte um 18.00 Uhr geschlossen haben, wir haben auch gelebt und sind sattgeworden.
    Aber heute wollen viele am besten rund um die Uhr einkaufen gerade wies ihnen passt. Denkt mal jemand an das Personal? Dieser Wechseldienst ist überhaupt nicht familienfreundlich.

  11. 58.

    Ich bin generell für kürzere Öffnungszeiten! Die große Masse geht um 20-22 Uhr auch nicht mehr einkaufen! Und für die Mitarbeiter ist das Ende der Öffnungszeiten nicht das Ende der Arbeitszeit!

  12. 57.

    "Aldi Nord schließt Filialen im Winter bereits um 20 Uhr"

    Ist wohl hier das Thema.
    In der heutigen Zeit kann jeder 365/24 Einkaufen, wo ist das Problem.
    Ich muß bestimmt nicht jede Stunde bei Aldi oder sonstigen Discounter einkaufen.

  13. 56.

    Fragen Sie einfach mal die Gewerkschaft als Vertretung der Arbeitnehmer, wie die zu einer Öffnungszeit steht, die absolut nicht sein muss. Das ist nicht von "Gewerkschaftsführern" eigenmächtig so entschieden worden, sondern von der Mitgliedschaft im Meinungsaustausch so entschieden worden.

    Sich die Langeweile vertreiben müssen, während sinnvollere Betätigungen möglich sind, kann nicht unbedingt der Sinn sein; Arbeitsplätze gleich aller Umstände so und nicht anders für unabdingbar zu halten, ist reichlich phantasielos.

    ;-

  14. 55.

    Ihnen ist hoffentlich klar, dass die Mitarbeiter nicht von 8-22 Uhr arbeiten. Derjenige, der bis 22 Uhr arbeitet, wird wohl erst mittags anfangen…

    Ware packt man für gewöhnlich dann aus, wann man sie braucht und nicht, wann die Mitarbeiter dazu Lust haben.

  15. 54.

    Ich finde kürzere Öffnungszeiten gut.
    Man könnte auch mal Zeiten staffeln.
    Früher gab es den langen Donnerstag, wo man bis 20:30Uhr einkaufen konnte.
    Ebenso könnte man auch Geschäfte mal erst um 12:00Uhr öffnen.
    Dann könnten die Beschäftigten auch mal ausschlafen.
    Bzw. man bietet auch dem Einzellhandel mal Gleitzeit an.
    Dann können die selbst entscheiden, ob morgens oder abends ausgepackt wird.
    Warum dürfen diese Beschäftigten nicht teilhaben an der Flexibilität der Besserverdienenden?

  16. 53.

    Wow, eine tägliche Arbeitszeit von 8-10 UHr? Da würde ich dann mal ein Wörtchen mit dem AG wechseln. Eine 50-Stunden-Woche ist sicher kurzfristig möglich, aber lt. Arbeitzeitgesetz nicht die Regel. Also viele jammern hier nur wieder auf hohem Niveau. Vielleicht mal die Eltern und Großeltern fragen, wie der Einkauf neben dem Vollzeitjob (ohne Gleiteit)früher so geleistet werden konnte, bei NORMALEN Öffnungszeiten. Ich finde die Idee, Öffnungszeiten zu reduzieren, gar nicht schlecht. Viele Beschäftigte im Handel sicher auch nicht.

  17. 52.

    Es ist alles eine Frage der Organisation. Wer nicht gerade täglich 10 Stunden arbeitet, sollte genug Zeit zum Einkauf haben, selbst Schichtarbeiter. Ich erinner mich noch daran, dass Geschäfte und Supermärkte nur an einem Tag bis 20 Uhr, sonst nur bis 18:30 Uhr geöffnet hatten. Selbst Samstag war nur bis 14 Uhr geöffnet. Und wir haben es dank guter Alltagsorganisation überlebt, es hat funktioniert. Heute ist das Gejammere groß, wenn nicht alles immer gleich verfügbar ist.

  18. 51.

    Das denken sich, neben vielen Berufstätigen (Mo-Fr, oder nach dem Einkauf), die Rentner inzwischen auch u. treffen (jedenfalls bei mir in Adlershof) auf die selbe Situation - nur das, z.B. Kaufland, die Gefahr noch größer ist von Putzmaschinen (auf denen Menschen mit Ohrenschützern sitzen) in die in den Gängen stehenden Paletten katapultiert zu werden - ist also wie mit dem 'welche Toilettenklinke ist die sauberste? Die vorne oder hinten - (ja ich weiß - egal alle dreckib ei Sanifair (der neue Werbespruch))) ;-)

  19. 50.

    Das weiß ich, aber es schöpfen trotzdem nicht alle Läden aus. Wie ich jetzt gelesen habe, hat ALDI erst ab 2015 die Öffnungszeiten auf 21 Uhr erweitert. Das aber nicht in allen Märkten.

  20. 49.

    Von welchem Früher reden Sie denn? Ich bin 1961 geboren und in meiner Familie waren alle Frauen berufstätig. Meine Oma hatte einen eigenen Laden. Meine Mutter hat zeitweise sogar Schicht gearbeitet und ihre zwei Kinder trotzdem versorgt. Von den Müttern meiner über 30 Mitschüler waren gerade einmal 2 Hausfrauen.

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