Fachkräftemangel im Handwerk - Im roten Bereich

Do 27.10.22 | 06:05 Uhr | Von Helena Daehler, Sebastian Schneider
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Das Schaufenster der Firma "Jesse - Wasser & Wärme" in Berlin-Steglitz (Quelle: rbb).
Video: rbb24 Abendschau | 26.10.2022 | Helena Daehler | Bild: rbb

Die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge verabschieden sich in den kommenden Jahren in Rente. Berufe wie im Bereich Sanitär, Heizung und Klimatechnik sind davon besonders betroffen - Firmen spüren die Lücke jetzt schon enorm. Von H. Daehler und S. Schneider

Das Telefon klingelt fast ununterbrochen in Efrem Turacs Büro. Der Chef hebt ab: "Firma Jesse – Turac, guten Tag", sagt er und hört zu. Am anderen Ende: Berlinerinnen und Berliner mit kaputten Heizungen, alten Gasthermen oder mit Fragen zum Thema Energie-Sparen. "OK, ich prüfe das mal", verspricht Turac und guckt auf seinen Rechner.

17 Installateure beschäftigt Turac. Auf seinem Computerbildschirm sieht er anhand kleiner roter Punkte auf einer Berlin-Karte, wo sie sich in der Stadt gerade befinden. "Ich habe noch einen Mitarbeiter dort in der Prinzregentenstraße. Das ist ein Instandsetzer, was brauchen Sie denn jetzt genau, einen Installateur?", fragt er.

Von seinen 17 Angestellten gehen sechs in den nächsten Jahren in Rente. "Das ist eine absolute Katastrophe, wir können sechs Leute aus dem Programm hier löschen. Und können die Kunden nicht mehr bedienen. Das ist für einen Kunden eine knallharte Absage", sagt er.

Efrem Turac, Geschäftsführer der Firma "Jesse - Wasser & Wärme" in Berlin-Steglitz (Quelle: rbb).
"Absolute Katastrophe": Efrem Turac, Geschäftsführer der Firma Jesse, spricht über die Perspektiven seiner Branche. | Bild: rbb

Zahl der Stellen um mehr als neun Prozent gesunken

Im Sanitär- und Heizungsbau ist die Zahl der Beschäftigten binnen zehn Jahren um 9,4 Prozent geschrumpft, hat das Statistische Bundesamt errechnet. Stellen konnten nicht wieder besetzt werden. "Die Berufe, bei denen wir im Moment von großen Engpässen wissen, sind die Heizungsinstallateure und weitere Elektroberufe - generell die handwerklichen Berufe. Es ist sehr schwierig, für diese Jobs Personal zu finden", bestätigt Holger Seibert, Arbeitsmarktforscher am Institut für Arbeitsmarkts- und Berufsforschung (IAB).

In Turacs Branche heißt das: Mehr als 43 Prozent der Gebäudetechniker in Berlin, zu denen auch der Beruf Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik gehört, sind heute 55 Jahre alt oder älter. Der größte Teil dieser Menschen geht in den kommenden zehn Jahren in Rente. Sie gehören zu den sogenannten Babyboomer-Jahrgängen, den geburtenstärksten, die es in Deutschland je gab. Dazu kommt: Es gibt vergleichsweise wenig Nachwuchs in diesen Berufen. Das sieht man auch in Steglitz.

"Es kommt nichts nach"

Azubis hat Efrem Turac derzeit nur einen. Der ist auch noch krank. Zwei Ausbildungsverträge für die Zukunft hat er aber unterschrieben. Das ist zwar ein Lichtblick, wird aber bei weitem nicht reichen, sagt er. Das ist auch Heinz-Joachim Reinsch klar, wie der erzählt. Der Anlagenmechaniker, silbergrauer Schnauzbart, die Brille hoch in den Schopf geschoben, arbeitet seit Jahrzehnten in der Firma Jesse. Bald verabschiedet er sich in den Ruhestand. "Es kommt nichts nach, das ist das große Problem. Wer soll denn dann in 20 Jahren die Heizung warten und reparieren? Wer?" fragt Reinsch.

Die SHK-Innung, das steht für Sanitär/Heizung/Klima, schätzt, dass ein Drittel aller Azubi-Stellen in den Berliner Betrieben nicht besetzt ist. Man wisse um das Problem und versuche schon seit Jahren gegenzusteuern. "Schulbesuche, Ausbildungsbörsen, wir veranstalten selber einen Berufetag, wir machen ein Klima-Camp für junge Leute, um die zu interessieren, wir sind medial überall vertreten. Social Media ist ein immer wichtigeres Thema", sagt Andreas Koch-Martin, der Geschäftsführer der Innung.

Das Image wandelt sich langsamer als die Realität

Sehr erfolgreich sei ein spezielles Ausbildungsprogramm für Geflüchtete, sagt Koch-Martin. "Der Anteil an Geflüchteten bei den Auszubildenden beträgt bei uns etwa acht Prozent, das ist deutlich höher als in allen anderen Bereichen. Wir stellen auch fest, dass die Abbruchquote bei Geflüchteten spürbar geringer sind als bei den anderen Auszubildenden", erklärt der Innungschef.

Ein großes Problem sei aber noch immer das Image, obwohl sich der Beruf stark gewandelt habe. Aus dem umgangssprachlich derben "Gas-Wasser-Scheisse"-Beruf sei ein hochspannender, moderner und auch anspruchsvoller "Klima-Beruf" geworden. Es gehe um energieeffiziente Gebäudetechnik, niedrige Heizkosten, Installation von Wärmepumpen und Solaranlagen - alles Themen, die gerade wegen der Energiekrise enorm gefragt sind und mit denen sich gutes Geld verdienen lässt, wenn man sein Handwerk beherrscht.

Andreas Koch-Martin, Geschäftsführer der Innung "Sanitär, Heizung, Klempner, Klima Berlin" (Quelle: rbb)."Geringere Abbrecherquote bei Geflüchteten": Der Berliner Innungschef Andreas Koch-Martin.

Ausbildungsreport: Mehr als ein Drittel ohne betrieblichen Ausbildungsplan

Zieht man den Fokus weiter weg vom Betrieb in Steglitz, entsteht aber auch der Eindruck: Offensichtlich sind viele Ausbildungen im Vergleich nicht attraktiv genug. Das liegt nicht selten an der Qualität der Ausbildungsstellen selbst. Der DGB befragt regelmäßig Azubis, wie diese ihre Ausbildung bewerten - anonym, damit sie keine Angst vor Konsequenzen haben brauchen. Wie der aktuelle Ausbildungsreport zeigt, würden im ersten Ausbildungsjahr noch mehr als 71 Prozent der befragten Azubis ihre Ausbildung weiterempfehlen - im vierten Jahr waren es nur noch 48,6 Prozent [jugend.dgb.de].

Knapp zwölf Prozent der Befragten gaben an, ihr Ausbilder sei selten oder nie am Ausbildungsplatz zu finden, der höchste Wert seit 14 Jahren. Und: Mehr als ein Drittel gab an, keinen betrieblichen Ausbildungsplan zu haben, obwohl der gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Azubis bekamen demzufolge nicht gesagt, wie ihre Ausbildung ablaufen soll und was die Lerninhalte sind. So killt man Motivation.

15- bis 20-mal am Tag Absagen

Bei der Firma Jesse in Steglitz kommen die Installateure nach Feierabend in die Werkstatt zurück. An der Decke hängen grellweiße Leuchtstoffröhren, auf den Tischen steht viel Werkzeug, an der Wand hängen zwei Kalender mit Bildern von nackten Frauen. Die Männer sitzen im Blaumann am Holztisch und diskutieren, woran es wohl liegen könnte, dass so wenig junge Menschen den Beruf als Anlagenmechaniker machen möchten. "Man macht sich eben manchmal auch ein bisschen dreckig. Und die Löhne sind auch nicht so doll natürlich", sagt einer.

Auffällig ist: Der Beruf wird weiterhin fast ausschließlich von Männern gewählt. Nur jede 75. Ausbildungsstelle wurde 2021 von einer Frau besetzt. Auch da gibt es also noch Potential für Fachkräfte. Der Chef Efrem Turac sagt, er würde sich freuen, wenn mehr weibliche Ausbildende den Beruf ergreifen würden.

Efrem Turac (links), Geschäftsführer der Firma "Jesse - Wasser & Wärme" in Berlin-Steglitz, rechts neben ihm steht sein Mitarbeiter Heinz-Joachim Reinsch (Quelle: rbb).Jesse-Chef Turac (links) und der Anlagenmechaniker Heinz-Joachim Reinsch in der Firmenwerkstatt.

Imagepflege bei Studierenden

Turac steht vor dem Tisch in der Werkstatt und bringt die aus seiner Sicht wichtigste Idee zur Sprache, wie man mehr Nachwuchs für den Job begeistern könnte: Durch mehr Anerkennung für das Handwerk. "Eigentlich ist das ein geiler Beruf, man muss die Leute einfach wegholen von der Uni. Weil diese Leute, die da in der Uni einfach unnütz sitzen, die brauchen wir", sagt Turac. Wie genau er diese Leute überzeugen kann, sagt er dabei nicht. "Da gibts ja so 'nen komischen Spruch", sagt der Anlagenveteran Reinsch, der neben Turac steht. "Der 30-jährige arbeitslose Architekt wartet zuhause sechs Monate auf den 70-jährigen Installateur, damit der kommt und seine Heizung repariert. Darüber sollte man mal nachdenken." Er stützt sich mit seiner rechten Faust auf den Tisch.

Immerhin: Für den nächsten Tag sieht es für Efrem Turac und sein Team gut aus. Alle Aufträge können wohl ausgeführt werden - also die geplanten. Neukunden muss Turac oft absagen, sagt er. 15- bis 20-mal am Tag.

Sendung: rbb24 Abendschau, 26.10.2022, 19:30 Uhr

Schwerpunkt Babyboomer

Beitrag von Helena Daehler, Sebastian Schneider

53 Kommentare

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  1. 53.

    Wir brauchen dringend eine Bildungsoffensive in der Ausbildung. Schon um ideologische Fehler in der unnötig biologisierten und offiziell falschen Sprache auszugleichen:
    „die Arbeitgeber*innen zahlen. Die werden aber nicht geringer, wenn diese sie nicht mehr leisten - sie würden auf die Arbeitnehmer*innen übertragen und die Löhne würde obligatorisch sinken.“

  2. 52.

    Es funktioniert halt nicht, dass immer weniger Menschen die NOTWENDIGE Handwerksleistung erbringen wollen, sondern sitzend arbeiten wollen oder garnicht arbeiten, dafür aber die SELBE Handwerksleistung erwarten. #geht_nicht
    Dass gerade der Beschäftigungsanteil im NICHT-handwerklichen Dienstleistungssektor gewachsen ist zeigt es.
    Wenn zu wenig den Job machen wollen, dann muss man halt länger warten oder mehr bezahlen. #Angebot_Nachfrage
    Dann kann halt nur den Handwerker und nicht noch z.B. den Zoohändler bezahlen - Pech für den Zoohändler...
    Mit "Boomern" hat das Alles nicht direkt was zu tun.

  3. 51.

    Sie wissen nicht, wovon Sie reden. Lohnnebenkosten sind die Anteile an Sozialversicherungsbeiträgen, die Arbeitgeber*innen zahlen. Die werden aber nicht geringer, wenn diese sie nicht mehr leisten - sie würden auf die Arbeitnehmer*innen übertragen und die Löhne würde obligatorisch sinken. Sozial ist das nicht und zum Thema(!) Nachwuchsmangel in handwerklichen Ausbildungsberufen trägt das auch nichts bei.

    Es ist einigermaßen schwach, journalistisch wie auch von den Ausbildern hier im Beitrag, die Gründe für Nachfragerückgang stets bei Anderen zu suchen, erst recht, Auszubildende gegen Studierende auszuspielen. Wenn Herr Turac mal eine OP braucht, wird er froh sein, dass da jemand Zeit und viel Geld in die Hand nahm, "unnütz herumzusitzen". Meist beschweren sich auch diejenigen am lautesten über nicht ausbeutbares Humankapital, die selber gar nicht erst ausbilden oder keine Ausbildungspläne haben, geschweige denn hierarchisch flach organisiert und familienfreundlich sind.

  4. 50.

    Oh, dass wird ja immer schlimmer.... Es gibt kein * im Plural.
    Wenn Eltern aus ganz bestimmten Gründen, dass oft, für manche Berufe unnütze Gymnasium anwählen, hat das Schulsystem versagt. Für den Ruf der Schulformen ist wer verantwortlich? Für falsche Entscheidungen muss dann später teuer bezahlt werden: Ein Jahr Verlust entspricht ca. einem Kleinwagen, wenn man alles rechnet.

  5. 49.

    Ein Glück, daß Ihnen offenbar noch niemals ein (Flüchtigkeits-) Fehler unterlaufen ist!(Wer DAS von sich behauptet, hat ein zu sehr gesundes Selbstbewusstsein oder ...)Zurück zum Thema: Ich bleibe dabei - Wertschätzung zu Handwerks-/ Dienstleistungsberufen fängt schon mit Grundlagen in den weiterführenden Schulen an! Dieser überwältigender Drang nach Abitur in Berlin hat wohl in den letzten Jahren den Fachkräftemangel nicht lösen können. Das Internet allein kann Handwerk nicht ersetzen !

  6. 47.

    RICHTIG. Früher wurden die Besten gefördert....heute wird nur noch gefordert. Dieser Abitur- und Studierwahnsinn wird irgendwann den Mittelstand das Rückgrad brechen.

  7. 46.

    Komisch...habe als Schlosser sechs Bewerbungen verschickt. Nicht eine Antwort bekommen. Wo war jetzt der Fachkräftemangel? Achja bin Ü50, kann leider nicht mehr mithalten, wenn 25Jährige mit 30 jähriger Berufserfahrung gesucht werden...Satire aus

  8. 45.

    Ich bin voll Ihrer Meinung.
    Bin mittlerweile 60 Jahre alt und habe als Frau damals den Beruf Maler / Tapezierer gewählt.
    Bis heute freue ich mich nebenbei den Menschen Wohnungen zu renovieren, die nicht mal wissen das Farbe nicht Farbe bedeutet.

  9. 44.

    Kann ich nur bestätigen!Im Osten läuft nix ohne Förderantrag beim Amt.Ohne Antrag gibts nicht mal eine befristete Stelle.
    Hab ich über Jahre durch.Nun da das Handwerk keine Leute braucht und ich habe 2 Berufsabschlüsse,räume ich halt Regale ein,bei gleichem Lohn und freier Zeiteinteilung!
    Man sollte sich mal Gedanken machen das wenn ich für das Auffüllen von Regalen genauso viel verdiene wie bei einer 50-60 Stundnewoche auf dem Bau!Aber wie gesagt,es gibt genug Handwerker,die haben sich nur umorientiert.
    Hotels und Gastrogewerbe können ein Lied davon singen.Die fetten Jahre sind vorbei wo Chef noch grosse Klappe haben konnte auf dem Bau und der Meinung war alles über Personaler abfeder zu können.

  10. 43.

    Da verwechseln sie die Steuerlast mit Lohnnebenkosten, das sind zwei veschiede Posten.

  11. 42.

    Woher wollen Sie wissen, dass Luftschlösser existieren? Wollen Sie mir ernsthaft einreden, Sie sehen Schlösser in der Luft? Mir ist diese Realität leider verschlossen, obgleich ich Ihnen gerne zugestehen möchte, das ein Schloss aus Luft, das man sehen kann, ein sehr schönes Bild wäre - wahrscheinlich; es sei denn, sie meinen ein Türschloss aus oder in der Luft.
    Zur Zeit lebe ich noch ganz gern in der Realität, obgleich der gelegentliche Ärger mit Handwerkern unerfreulicherweise mit dazu gehört.

  12. 41.

    Tja, erst die babyboomer in den 90ern in die Arbeitslosigkeit schicken um die Löhne zu drücken, dann Familienförderung abschaffen, damit auch die Frauen arbeiten und jetzt oh Schreck kein Nachwuchs!!!

  13. 40.

    Viele Dinge wurden in den letzten Jahrzehnten im H. vernachlässigt u. eigene Probleme geschaffen. Häufig wurden nur geringe Löhne bezahlt. Gefördertes Personal über die Agentur für Arbeit einstellen u. nach der Mindestbeschäftigungszeit nach Ablauf des Förderungszeitraums feuern. Die "Geiz ist geil" Mentalität von priv. u. öffentl. Auftraggebern u. Zahlungsmoral ist Gift. Selbst wenn man selbstständig mit eigener Firma wie meine Eltern >20 J. waren , hat man nie wirklich Feierabend o. Urlaub!

  14. 39.

    Natürlich sind die Lohnnebenkosten zu hoch. Weniger Brutto beim gleichen Netto würde helfen aber es geht dann zulasten des Vollkasko Sozialstaates. Deutschland hat weltweit die höchste Abgabelast und bezeichnen Sie nicht als zu hoch?

  15. 38.

    Dieses Dilemma, ist erstens eine seid Jahrzehnten verfehlten Familienpolitik in diesem Land und zweitens der Anreiz in Deutschland bis 40 studieren zu dürfen, als relevant nötige Berufe für die Infrastruktur zu erlernen, Lösung!Abiturnote bis maximal 1, 5 wird zum Studium zugelassen

  16. 37.

    Gerne, es 8st wichtig das die Community hier doch zusammenhält trotz unterschiedlicher Meiningen und Sichtweisen. Und natürlich ist Ihre Frage als Provokation gedacht und Sie auch was mit woker Parteizentrale gemeint ist. Die einen leben in einem Luftschloss und die anderen in der Realität.

  17. 36.

    Das Bürgergeld hat mit Löhnen der Arbeitnehmer nur insofern zu tun, dass es Arbeitgeber gibt, die so schlechte Löhne zahlen, dass die Arbeitnehmer trotz Ganztagsbeschäftigung mit ihren Lohn unte dem Existenzminimum bleiben.
    Jetzt endlich hat die Regierung den Mindestlohn auf 12 Euro / Stunde erhöht, und das ist immer noch zu niedrig.
    Die Lohnnebenkosten sind auch nicht zu hoch, sie werden unter Arbeitnehmern und Arbeitgebern fifti fiifti geteilt, beispielsweise in Tschechien zahlen die Arbeitgeber 2/3 und die Arbeitnehmer 1/3 in die Rentenversicherung.

  18. 35.

    Ich bin jetzt 24 Jahre in diesem Handwerk selbstständig. Es gab Höhen und Tiefen, bis vor 6/7 Jahren war es teilweise schwierig gute Aufträge zu erhalten, Geiz war da noch geil...
    Mittlerweile kann(und muss) ich mir die Aufträge aussuchen, man kann seine (notwendigen) Preise am Markt durchsetzen, ich mag den Fachkräftemangel ;0).
    Wir bilden auch aus, momentan 2 Azubis, allerdings ist das ein Thema für sich.
    Gute Mitarbeiter verdienen ab 2k netto aufwärts, verglichen mit vielen anderen Berufen ist das nicht so schlecht.
    Mehr bezahlen ist auch immer schön, allerdings müsste man diese Mehrkosten auch wieder auf die Kunden umlegen, an dieser Stelle fehlt dann wieder das Verständnis ;0)

  19. 34.

    Vielen Dank für Ihren Einwand!
    Ich weiß es wirklich außerordentlich zu schätzen, dass Sie sich die Mühe machen, mit Ihrem Post die Aufmerksamkeit der Lesenden erneut auf meinen sehr lesenswerten Beitrag lenken. Dies trägt sicherlich zu einer unabhängigen Meinungsbildung bei.
    Was ist eine ,,woke Parteizentrale""???
    Spricht man so im Handwerk?

  20. 33.

    Sie sprechen mir aus der Seele. Ich würde alle arbeitsfähigen Harz4 Empfänger einen Arbeitsplatz anbieten wenn die dann nicht wollen würde es bei kein Geld mehr geben vom Amt. Die Herrschaften leben auf Kosten der Gesellschaft und daß kann nicht sein wo wir in Deutschland Arbeitskräfte Mangel haben. Hier mußen unsere Regierenden schnell umdenken denn dieses Problem kann nicht nur durch Einwanderung gelöst werden.

  21. 32.

    Nachtrag,weil 500 Zeichen nicht reichten: Vielleicht würde dann in Berlin auch wieder das Verhältnis der Schüler* mit mittlem Schulabschluss- Abiturienten* stimmen. In den meisten Handwerks-/Dienstleistungsberufen ist kein Abitur notwendig. Soziale Kompetenzen wie Höflichkeit,Fleiß u.ä. sind sehr viel wichtiger und alles Andere kann man mit Fleiß und Willen in jedem Alter lernen.
    Danke

  22. 31.

    Vielleicht sind meine Überlegungen weit hergeholt oder zu traditionell, aber ich glaube, der Kampf zur Bekämpfung von Fachkräfte-Mangel sollte schon in den weiterführenden Schulen ab Klasse 7 losgehen. Das hängt meines Erachtens doch zusammen; Fließend deutsch in Wort und Schrift, Mathe (auch gern Kopfrechnen im kleinen 1x1), Grundkenntnisse in Geo/Physik/ Bio/Chemie und für viele Handwerk-/Dienstleistungsberufe ganz wichtig mehr Wertschätzung im Fach Lebenskunde/Religion eben für diese Berufe

  23. 30.

    Auch ich gehöre zur "Babyboom Generation" u. besitze u. a. 2 Berufe im Hw. Sie nutzen mir aus gesundheitlichen Gründen nichts mehr. Für die Tätigkeit im Hw. braucht man u. a. körperlichen Einsatz u. Geschick. Die LG Bewegung u. Generation Playstation will oft davon nichts wissen. Es gibt in Deutschland den aus meiner Sicht veralteten Zopf des Handwerksmeisters. Er verhindert, auch wg. der damit verbundenen hohen Kosten, dass Jugendliche mangels Perspektive eine Ausbildung im Hw. machen wollen.

  24. 29.

    Ich bin Inhaber eines familiengeführten Handwerksbetriebes. Ich selbst wie auch alle wichtigen Mitarbeiter gehören zu den Baby-Boomern. In wenigen Jahren ist das Ende absehbar, der letzte macht das Licht aus, nach über 90 Jahren ist Schluss. Und so sieht es bei vielen Kollegen aus. Meinen Söhnen habe ich abgeraten weiterzumachen. In dieser Stadt, die in Bürokratie und behördlicher Unfähigkeit förmlich erstickt sehe ich keine Zukunft für unser Unternehmen. Das Nachwuchsproblem ist da sekundär

  25. 28.

    Der Satz „Handwerk hat goldenen Boden“ muss sich wiederbeleben. Schon weil man Jahre früher „zu was kommen kann“. Da die Politik für Löhne nicht zuständig ist, kann sie Anreize setzen: z.B. das Renteneintrittsalter abschaffen. Dann hat man schneller seine 45 Jahre voll. Oder/und sie übernimmt die Meisterausbildung. Und der Elterneinfluss, bei lenkenden Gesprächen, ist nicht zu unterschätzen, aber ein anderes Thema.

  26. 27.

    Sie kann einen Kalender mit nakten Männern aufhängen. Es ist lächerlich sich über diesen Kalender aufzuregen. Handwerk ist nunmal nicht die woke Parteizentrale der Grünen.

  27. 26.

    Es liegt aber auch daran das natürlich der Kunde diese Löhne auch nicht zahlen will. Letztendlich liegt es einfach an den überbordenen Sozialstaat welche die Lohnkisten massiv nach oben treibt. Es muss an einer Abschmeldzung der Lohnnebenkosten gearbeitet werden aber dies ist politisch nicht gewollt. Bürgergeld und Zahlungen der Entwicklungshilfe müssen finanziert werden

  28. 25.

    Leute einfach wegholen von der Uni, um in einem geilen Handwerk zu arbeiten? Super Idee! Könnte fast aus der DDR stammen. Soll er mal mit seinen eigenen Gören anfangen.
    Wahrscheinlich wären die Gentlemen nicht sehr amused, wenn sie ihre eigenen Töchter auf diesen Kalendern erblicken dürften. Aber solange die Mädels Spaß daran haben, sich nackt auf Kalendern zu präsentieren, ist doch alles in Ordnung, gelle?
    Als ich den Artikel gelesen hatte, dachte ich, hat sich verdammt wenig geändert, in den vergangenen 50 Jahren.
    Handwerk hat schon auch goldenen Boden, wenn man eine goldene Regel beherzigt: Nicht Arbeit schafft an, sondern arbeiten lassen!

  29. 24.

    Ich gehöre selbst der Generation Babyboom an und bin im Handwerk.
    Hätten die Firmen in den letzten 15 Jahren selber ausgebildet und würden sie anständice Löhne zahlen, dann würde sich ein Job im Handwerk lohnen. Jetzt wird gejammert. Aber gute Löhne will keiner Zahlen. Kein Wunder also, wenn kein Personal nachrückt.

  30. 23.

    Der nächste Artikel,wo kein Wort über Löhne/Arbeitszeit fällt. Ich finde es ja gut,dass solche Themen behandelt werden,aber wenn man solche Punkte außen vor lässt,macht das keinen Sinn. Denn die sind entscheidend.

  31. 22.

    "Und in so einem frauenfeindlichen Umfeld..."
    Also ich als Mann, arbeite in einer Abteilung mit überwiegend weiblichen Kolleginnen. An einigen Arbeitsplätzen hängen dort Pin-up Kalender mit leicht bekleideten Männern. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, dass als männerfeindliches Umfeld zu betrachten. Wenn es zu wenig weibliche Bewerber auf Handwerksberufe gibt, wird es wohl eher mit der körperlich anstrengenden Arbeit zu tun haben und nicht weil beim Bewerbungsgespräch ein falscher Kalender an der Wand hängt.

  32. 21.

    Ist doch alles lange bekannt , verstehe nicht das nun mehrere Berichte darüber eingestellt werden.
    Ob von seiten der Medien oder der politischen Seite tut man ja gerade als ob das ein Phänomen von vorgestern ist.
    Alles Resultate einer 15 jährigen Merkelherrschaft.
    Und mit der Ampelregierung wird es bestimmt nicht besser.

  33. 20.

    Es gab Zeiten da hieß es "Handwerk hat goldenen Boden" und ein Handwerker galt als WER.

    Heutzutage zählt ein Handwerker zu den eher schlechtbezahlten Arbeitnehmern, und im gesellschaftlichen Ansehen wird er eher zu bildungsfernen Schicht gezählt.
    Da ist nicht nur die Politik schuld, die gesellschaftliche Entwicklung und die Versäumnisse der IHK tragen die Hauptverantwortung.

  34. 19.

    Wenn sich die Schere zwischen Akademiker und Handwerkern schließt kommen auch Interessenten. Es gibt kein Naturgesetzt das sagt das der Architekt mit 4000 und der Ausführende nur 2000 grundsätzlich verdient. Die Arbeit der Hände muss in diesem ausbeuterischen System endlich gut bezahlt werden.
    Ich bin bald aus dem System raus. Ruhestand. Nie wieder diesen Job! Der Handwerker ist der Sklave der Akademischenschicht.

  35. 18.

    Schön, wenn Sie über solchen Kalendern "drüber" stehen? Müssen es deshalb andere Menschen auch?
    Das ist ein kleines Mosaiksteinchen von Sexismus. Man muss es nur erkennen. Und das sagt Ihnen jemand, der im Job noch richtig krasse übergriffige Männer erlebt hat.

    Nur Sie regen sich auf. Alle anderen, die diesen unmöglichen Kalender sehen, merkten es nur an. Und das völlig berechtigt, denn es sagt viel über die Firma aus.

  36. 17.

    Warum ein Handwerk und echte Wertschöpfung betreiben? Alle wollen es wie viele der Spitzenpolitiker machen. Schauen Sie sich doch um! Bei der SPD der Generalsekretär, der noch nie in einem wertschöpfenden Berufe tätig war. Oder die Grüne Aussenministerin. oder die Grüne Parteichefin, oder der Grüne Parteichef oder der berufslose Studienabbrecher und Finanzsenatpr von den Grünen in Berlin. Wenns nicht klappt in den höheren Chargen bleibt immer noch das "Bürgergeld".

  37. 16.

    @ Maren,
    würden Sie denn überhaupt ihre Tochter in einen handwerklichen Beruf "schicken" wollen. Ist es nicht eher die Entscheidung ihrer Tochter? Von einem Nacktkalender gleich auf "Recht auf Sex" zu kommen, sagt vielleicht mehr über Sie als über die dort arbeitenden Männer aus. Ausserdem könnte ihre doch hoffentlich selbstbewußt erzogene Tochter entweder um Abhängen bitten, es als schlechten Geschmack ignorieren oder den in einem ZDF Beitrag vorgestellten Kalender der (männl.) australischen Firefighter aufhängen.
    In dem vorgestellten Beruf müssen die Angestellten in viele fremde Wohnungen. Vielleicht relativiert sich dann so ein Kalender sehr schnell.

  38. 15.

    Es muss dringend, bei den Abiturienten, gezielt Werbung für die Duale Ausbildung an den Gymnasien erfolgen. Es muss auch verdeutlicht werden, das eine Karriere im Handwerk bis zur Selbstständigkeit auch finanziell sehr attraktiv ist und finanziell gefördert wird ! Den Spruch : Handwerk hat goldenen Boden gab es schon immer, vor allem ist die Erkenntnis es so wichtig für die Gesellschaft !

  39. 14.

    Wie hier schon erwähnt, Thema ist lange bekannt.
    Da stellt sich noch eine ganz andere Frage....
    Wer wird im Pflegeheim den rechtsnationalen, Fremden hassenden Dumpfbacken den Hintern wischen ???

  40. 13.

    Ja, wann die Babyboomer in Rente gehen sollte doch eigentlich keine Überraschung sein und auch der zunehmende Fachkräftemangel ist nicht wirklich neu. Man sollte hier massiv Selbstständigkeit vereinfachen, die Zuwanderung von qualifizierten Menschen vereinfachen und auch die Gewerbesteuer sowie Abgaben für Unternehmen mit unter 10 Mitarbeitern senken, damit wieder mehr Menschen, Lust auf Selbständigkeit bekommen. Aktuell sehen sich Selbständige immer mehr Pflichten und zunehmenden Abgaben "ausgesetzt", wodurch die Angestelltentätigkeit attraktiver als das eigene Unternehmen erscheint, weil nur mit Studierenden und Absolventen werden wir in Deutschland nicht voran kommen. Wir brauchen den Mittelstand in Deutschland.

  41. 12.

    Ernsthaft?
    Es wird sich darüber aufgeregt, dass dort ein Kalender mit nackten Frauen hängt? Bitte, dass ist doch wohl mehr als lächerlich und sagt nichts im geringsten über die Männer dir dort arbeiten aus. Ich selbst habe Zerspanerin gelernt, war eine von sehr wenigen Frauen und kann mich null über Sexismus am Arbeitsplatz beschweren und über Kalender mit nackten Frauen stehe ich drüber. Echt, tut mir leid, aber ich finde diese "Aufregung" einfach nur lächerlich und völlig sinnlos.

  42. 11.

    Man ergreift im Handwerk aber auch nicht die Chancen neue Azubis zu finden. Mein Sohn macht nächstes Jahr ein 3 wöchiges Praktikum und würde gerne mal in den handwerkliches Bereich reinschnuppern weil er herausfinden möchte ob das etwas für ihn ist. Wir haben schon einige Betriebe angerufen, aber nehmen alle keine Praktikanten. Aber wenn ein Jugendlicher durch so ein Praktikum seine Liebe zum Handwerk und dem Beruf entdeckt-dann ist doch ein neuer Azubi gefunden.

  43. 10.

    Sorry aber aus meiner Sicht kann ich das Gejammer aus dem Handwerk nicht nachvollziehen.
    Kleiner Rückblick: Ende 90er und Anfang 2000er Jahre.
    In dieser Zeit wurden im Handwerk als Azubis Abiturienten eingestellt. Realschulabsolventen( heute MSA) mit guten Abschlüssen wurden weggeschickt oder haben nur schwer Ausbildungsplätze bekommen. In Bewerbungsgesprächen wurde eindeutig gesagt: kein Abi? = Keine Chance!
    Diese Menschen haben sich weiterqualifiziert und studiert. Das ist nun das Ergebnis!

  44. 9.

    Wieviel Steuern sind es denn bei Mindestlohn? Viel kann es nicht sein!

  45. 8.

    "Imagepflege" - Und im gleichen Absatz wird die Arbeit, die der Student ergreifen will erst einmal herunter gesetzt. Das ist bestimmt der richtige Weg, um eine ganze Generation an Handwerkern an der Universität abzuholen.

  46. 7.

    "Und die Löhne sind auch nicht so doll..." Tja, vielleicht liegt es ja daran? Den Kunden wäre es vielleicht lieber, etwas mehr zu bezahlen, wenn sie dann nicht immer wieder Absagen wegen Personalmangels bekämen.
    Und in so einem frauenfeindlichen Umfeld (Kalender mit nackten Frauen am Arbeitsplatz???) muss sich niemand ernsthaft wundern, warum es praktisch keine weiblichen Bewerberinnen gibt.
    Zudem wird in vielen Betrieben immer noch entgegen dem geltenden Recht geraucht, auch in Fahrzeugen.

  47. 6.

    Zu den genannten Punkten möchte ich hinzufügen: Ich würde meine Tochter nicht in einen Betrieb mit Kalendern von nackten Frauen schicken wollen. Das ist kein Kavaliersdelikt mehr, Frauen als Sex-Objekte zu präsentieren. Es gibt kein Recht auf Sex mit Frauen. Wird aber mit so einem Kalender kundgetan. Und das in einem Ausbildungsbetrieb?

  48. 5.

    Arbeiten ist in diesem Land generell unattraktiv. Das sage ich, nach 46 Arbeitsjahren.

  49. 4.

    Ja ich bin auch überrascht, wie überraschend das alles sein soll. Das ist alles lange bekannt. Handwerk hat angeblich goldenen Boden. Wird aber schlecht bezahlt. Und noch ein Tipp an die beschriebene Firma: Hängen Sie die Kalender mit den nackten Frauen ab, dann kommt vielleicht auch mal eine Azubine....

  50. 3.

    Die Unternehmen müssen verstehen, dass sie sich bemühen müssen, an die zukünftigen Bewerber*innen ranzukommen. Viel zu wenige Firmen organisieren Workshop-Angebote bei sich im Haus für Schulen, um Schüler*innen einen praxisnahen Einblick und Eindruck des potentiell zukünftigen Arbeitsplatzes zu verschaffen. Schulen und Unternehmen müssen da viel mehr kooperieren. Meine Tochter hat zB über ihre Schule ein Camp vom Verein MINT-EC wahrgenommen und glüht jetzt richtig dafür in die Technik zu gehen!

  51. 2.

    Selbstgemachte Probleme. Die Zeiten von "wir nehmen nur 20 jährige fertig ausgebildete, aber mit 40 Jahren Berufserfahrung und max. Mindestlohn" sind lange vorbei. Außerdem wird durch die abnormen Steuern in diesem Land das arbeiten für viele unattraktiv.

  52. 1.

    Das ganze Thema, wie im Beitrag genannt, ist seit langem bekannt und sollte auch in unserer Regierung angekommen sein, sofern man dort rechnen kann. Unser Hang, irgendwo ein Pöstchen zu ergattern ist stark verbreitet. Siehe der aufgeblähte Bundestag mit seinem Rattenschwanz. Wir haben kein vernünftiges Einwanderungsgesetz und wir bezahlen lieber wenig- oder nichtstun. Wofür soll ich mich denn strecken, wenn die Kohle vom Amt kommt. Mit unseren Gesetzen wird sich nichts ändern, Faulheit siegt.

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