Junge Arbeitende - Das Nachwuchsproblem der Gewerkschaften

So 29.01.23 | 10:04 Uhr | Von Oliver Noffke
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"Tarif-Rebellinnen" steht auf dem Transparent bei einer Demonstration von Beschäftigen der landeseigenen Berliner Krankenhäuser Vivantes und Charité. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Bild: dpa/Paul Zinken

In etlichen Branchen wird derzeit gestreikt - auch in Berlin und Brandenburg. Doch seit Jahrzehnten sinkt das Interesse von jungen Menschen an Gewerkschaften. Diese bekommen den demografischen Wandel bereits zu spüren. Von Oliver Noffke

  • Menschen unter 30 immer schwieriger von Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft zu überzeugen
  • Untersuchungen weisen daraufhin, dass Gewerkschaften jungen Menschen weniger wichtig erscheinen; zudem werden Konditionen immer individueller ausgehandelt
  • Gewerkschaften versuchen sich auf veränderte Bedingungen einzustellen

Millionen Briefe und Pakete bleiben liegen, weil die Deutsche Post bestreikt wird. Sämtliche Passagierflüge am BER fallen einem Warnstreik der Flughafenbeschäftigten zum Opfer. Metaller, Journalist:innen und Medienschaffende, das Personal bei der Bahn oder die mehr als zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst: Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen und der Entlohnung scheint aktuell ein branchenübergreifender Zustand zu sein.

Während der Pandemie hielten sich in vielen Branchen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Forderungen zurück. Doch diese Zeit der Ruhe ist nun vorbei. Angesichts der enorm angezogenen Inflation treibt es viele auf die Straße. Bereits Ende Januar zeigt sich, dass 2023 ein Jahr werden könnte, das von Arbeitskämpfen bestimmt sein wird.

"Tarifverträge sind nur so gut, wie wir gewerkschaftlich organisiert sind", sagt Sebastian Riesner. Er ist Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrungsmittel-Genuss-Gaststätten (NGG) in Berlin und Brandenburg. "Da, wo wir in der Lage sind, im Zweifelsfall unsere Forderungen auch durch die uns zur Verfügung stehenden Mittel, etwa Warnstreiks oder Streiks durchsetzen zu können, sind Arbeitsbedingungen immer besser, als da, wo Menschen meinen, sich nicht gewerkschaftlich organisieren zu müssen."

Wenn wir es nicht schaffen, mehr junge Menschen für eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft zu begeistern, dann sieht es auch für uns in Zukunft nicht gut aus.

Lucas Krentel, Landesjugendsekretär Verdi Berlin-Brandenburg

Streik ohne Jugend?

Was bei vielen Streiks auffällt, ist der geringe Anteil junger Menschen unter den Beschäftigten im Ausstand. Haben Gewerkschaften ein Nachwuchsproblem? Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: Ja, haben sie. Das zeichnet sich seit Langem ab und wird sich in naher Zukunft womöglich deutlich verschärfen. Den Ernst der Lage kennt auch Lucas Krentel, Landesjugendsekretär von Verdi Berlin-Brandenburg: "Wenn wir es nicht schaffen, mehr junge Menschen für eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft zu begeistern, dann sieht es auch für uns in Zukunft nicht gut aus."

Regelmäßig erscheinen Studien von Wirtschaftsverbänden, Universitäten oder internationalen Organisationen, die sich mit den Verhältnissen zwischen Gewerkschaften auf der einen Seite und Auszubildenden, Studierenden oder Berufseinsteigern auf der anderen beschäftigen. Nicht immer sind ihre Ergebnisse deckungsgleich oder uneingeschränkt vergleichbar. Doch sie deuten meist in die gleiche Richtung: Menschen unter 30 sind zunehmend schwerer von der Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft zu überzeugen.

Junge laut Forschern "problematischste Gruppe" für Gewerkschaften

"Unter den verschiedenen Gruppen unterrepräsentierter Gruppen in Gewerkschaften gelten junge Arbeitnehmer als die 'problematischste Gruppe'." Zu dieser Einschätzung kam eine Untersuchung aus dem Jahr 2018 [academic.oup.com], an der Universitäten aus 19 europäischen Ländern gearbeitet hatten.

Die Wissenschaftler:innen nennen drei Gründe für das abflauende Interesse:

  • Sie gehen davon aus, dass es zwischen den Generationen eine Verschiebung von Werten gegeben hat; oder mit anderen Worten: Gewerkschaften erscheinen vielen jungen Menschen heute weniger wichtig.
  • Eine zweite Erklärung ist, dass es in Personalabteilungen einen Langzeittrend gebe, Arbeitsbedingungen mit Angestellten individuell zu vereinbaren.
  • Als Drittes heben sie die Bedeutung von Homeoffice-Möglichkeiten oder anderen Remote-Lösungen hervor. Wer in den Arbeitsmarkt einsteige, beginne seine Karriere heute oft in einem völlig anderen Umfeld als frühere Generationen, heißt es in der Studie.

Wer soll anwerben?

Bei Verdi in Berlin und Brandenburg versucht man sich dem schnellen Wandel der Arbeitsrealitäten anzupassen. "Wir bieten auch Arbeitsrechtsschulungen auf Englisch an. Es gibt ja jetzt viele Start-ups, in denen Betriebsräte gegründet werden", sagt Lucas Krentel. "Da ist schon viel Bewegung drin und ich glaube, das zeigt sich auch innerhalb von Verdi." Krentel spricht von einem Kulturwandel, den er innerhalb seiner Gewerkschaft wahrnehme.

"Was ich nicht ganz so problematisch sehe wie die Statistiker, ist, dass der gewerkschaftliche Organisationsgrad bei jungen Menschen niedriger ist, als bei denjenigen, die um die 40 Jahre alt sind", sagt hingegen NGG-Geschäftsführer Riesner. "Das hat vielleicht auch etwas mit Umdenkprozessen zu tun, die im Laufe des Lebens stattfinden." Wenn Familienplanungen anstünden, sich Wohn- und Arbeitsplätze verfestigten, änderten viele ihre Meinung zu Arbeitnehmervertretungen. "Das sehen wir bei den Neuaufnahmen, die wir haben", so Riesner. "Das passiert oft zu einem Zeitpunkt, wo die Menschen darüber nachdenken müssen, wie sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen können."

Die genannte Studie macht auch deutlich, wie wichtig es für Gewerkschaften ist, dass ältere Mitglieder junge Kolleginnen und Kollegen ansprechen. Wenn alle allein von ihrem Zuhause aus arbeiten, ist dieser Austausch natürlich massiv gestört. Doch selbst wenn Alt und Jung gemeinsam im gleichen Büro, im selben Labor oder in ein und derselben Montagehalle arbeiten: Es wird zunehmend unwahrscheinlicher, dass erfahrene Gewerkschafter Berufseinsteiger überzeugen können.

Gewerkschaftsparadies im Nordatlantik

Im Jahr 2019 waren laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) [stats.oecd.org] 16,3 Prozent aller abhängig Beschäftigten in Deutschland in einer Gewerkschaft. Noch nie war die Organisationsquote derart niedrig. Zur Jahrtausendwende waren es noch 24,6 Prozent.

Dennoch liegt Deutschland leicht über dem OECD-Durchschnitt. Weit entfernt zwar von unseren Nachbarn in Österreich (26,3 Prozent), Belgien (49,1 Prozent) und Dänemark (67 Prozent), aber deutlich hinter Spitzenreiter Island. Dort stieg dieser Wert zuletzt sogar wieder leicht an und liegt nun bei 92,2 Prozent. Die Vulkaninsel im Nordatlantik ist allerdings eine Ausnahme. Weltweit sorgen sich Gewerkschaften um ausreichend Nachwuchs. Seit dem Jahr 2000 sanken die Mitgliederzahlen in so gut wie allen OECD-Staaten – zum Teil deutlich.

Eine Ausnahme bildet Frankreich. In den Augen vieler ein Paradies für Arbeitnehmer, mit starken Gewerkschaften und einer streikerprobten Bevölkerung. Tatsächlich liegt die Organisationsquote unter den Beschäftigten seit mehr als 20 Jahren wie einbetoniert um die 10,8 Prozent.

Demografischer Wandel könnte Gewerkschaften hart treffen

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln kam 2018 zu dem Ergebnis [iwkoeln.de], dass hierzulande 15,8 Prozent der Arbeitnehmer im Alter von 18 bis 29 Jahren in einer Gewerkschaft organisiert sind. Das waren im Durchschnitt mehr als bei den 30- bis 39-Jährigen (15,5 Prozent) oder bei den 40- bis 49-Jährigen (14,4). Unter den über 50-Jährigen sind hingegen 19,2 Prozent organisiert.

Diese Zahlen erscheinen auf den ersten Blick, als habe der Trend gestoppt werden können – die ganz Jungen sind etwas wahrscheinlicher wieder in einer Gewerkschaft. Vielleicht trifft dies sogar zu, das wird sich erst noch zeigen müssen. Weder von der OECD noch vom IW Köln oder anderen Einrichtungen gibt es aktuell belastbare Zahlen für die Pandemiejahre 2020 bis 2022.

Verbindet man die Ergebnisse des IW Köln mit den absoluten Zahlen zum Alter von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, wird deutlich, wie sehr der demografische Wandel Gewerkschaften treffen wird. Die sogenannten Millennials (geboren zwischen 1980 und 1999) sowie die Generation Z (geboren ab 2000) müssten sich schon jetzt doppelt oder dreifach so oft in Gewerkschaften engagieren, um die Verluste auszugleichen, die entstehen werden, wenn die geburtenstarken Jahrgänge sich in die Rente zurückziehen werden. Wer macht Radau, wenn sich die Baby-Boomer in den Ruhestand verabschieden?

Joker-Karte Fachkräftemangel

"Jede Generation muss dafür sorgen, dass Ihre Interessen angemessen vertreten werden", sagt Sebastian Riesner von der NGG. "Natürlich müssen wir uns als Gewerkschaften fragen, ob wir noch interessant genug sind." Dass die junge Generation alles andere als unpolitisch sei, könne man ja beim Engagement im Klimaschutz sehen, findet er. "Da muss es auch kritische Diskussionen innerhalb der Gewerkschaftsbewegungen geben."

"Junge Menschen haben heute viel öfter gebrochene Lebensläufe", sagt Lucas Krentel von der Verdi-Jugend. "Gremienarbeit in einer Gewerkschaft ist nicht so attraktiv, wenn ich mich nur für mehrere Jahre auf ein Amt wählen lassen kann." Verdi habe erst neue Formen finden müssen, um für Junge attraktiv zu werden.

Krentel ist überzeugt, dass der demografische Wandel den Jüngeren künftig eher nutzen werde - in und außerhalb der Gewerkschaften. Schließlich schaffe der Fachkräftemangel eine sehr gute Ausgangsposition, um Forderungen durchzusetzen. "Ich glaube, es kommt darauf an, dass wir es schaffen, jungen Menschen eine Plattform zu bieten, sie nach vorn zu stellen und natürlich müssen dann auch manche Menschen Platz machen für sie."

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.01.2023, 15 Uhr

Beitrag von Oliver Noffke

43 Kommentare

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  1. 43.

    Das halte ich nicht nur für normal, sondern auch für völlig gerechtfertigt. Vielleicht haben Sie die Aufgaben eines Aufsichtsrates NICHT ganz verstanden? Der Aufsichtsrat ist insofern wichtig und notwendig, da dieser die Geschäftsführung des Vorstandes eines Unternehmens überwachen und kontrollieren soll. Wie bitte sonst können diese Aufgaben wahrgenommen werden, wenn weder Betriebsratsmitglieder noch Gewerkschafter im Aufsichtsrat sitzen? Offensichtlich haben Sie keine Ahnung vom Personalvertretungsgesetz, den Rechten und Pflichten von Personal- und Betriebsräten. Machen Sie sich schlau, bevor Sie irgendeinen Quark schreiben.

  2. 42.

    Was die jetzige Inflation angekurbelt hat, das ist allgemein bekannt, aber das passt wohl nicht in Ihr Weltbild.

    Die Gewerkschaften vetreten als die einzig legitimierte Tarifpartei, die Interessen der Arbeitnehmer., und sie handeln in Absprache mit Mitgliedern.
    Bei anstehenden Tarifverhandlungen wollen die Mitglieder zumindest einen Inflationsausgleich als Tarifabschluss ereichen, insbesondere in jetzigen Lage, haben sie doch kaum Anspruch auf staatlichen Hilfen.

    Das die Gewerkschaften am Untergang der hiesigen Werften schuld sein sollen, dise Behauptung ist an Dummheit nicht zu überbieten.

    Seien sie sicher, dass sich Gewerkschaften auch für Belange der Arbeitslosen und Rentner interessieren, nach außen hin wird es durch deren Dachverband DGB immer wieder deutlich.

  3. 41.

    Sie haben recht. Es kommt immer auf das richtige Maß an.
    Der Streit muss ausgetragen werden. Dazu sind die Tarifparteien da, auch weil Politiker ungeeignet sind Löhne festzulegen. Sie können nicht die Kompetenzen haben, eine Leistung zu belohnen... (so groß die Versuchung auch ist).
    Gutes Beispiel: Pflegeleistungen. Die Pfleger müssen sich zusammenschließen und für Ihre Löhne selber kämpfen. Frau Merkel hat das schon einmal in einer Talkshow empfohlen. "Herr Heil" wird es nicht tun. Er kann es auch (hoffentlich) nicht.

  4. 40.

    Nur wird oft vergessen, dass die Gewerkschaftrn durch ihre Forderungen die Inflation ordentlich angekurbelt haben.

    Darüber sind natürlich Rentner oder Personen im Sozialleistungsbezuh besonders dankbar. Aber diese Personengruppen interessieren Gewerkschaften schon immer nicht.

    Was Gewerkschaften anrichten können. sah man bei den deutschen Werften deutlich. Durch immer höhere Löhne wurden deutsche Werften unrentabel.

    Und viele Werftmitarbeiter stehen beim Arbeitsamt an - Pech gehabt

  5. 39.
    Antwort auf [Jan] vom 29.01.2023 um 15:48

    Die fahren aber nur automatisch auf genaut vorgegebenen Wegen. Bis LKW ohne Fahrer auf öffentlichen Straßen unterwegs sein werden, werden aber noch einige Jahre vergehen, auch wenn so mancher Marsianer verspricht, dass nächste Jahr seine Autos autonom fahren werden können. Der regulatorische Rahmen lässt zudem derzeit auch nur Level 3 auf Autobahnen zu. Selbst das dürfen derzeit aber nur zwei PKW-Modelle von Mercedes.

  6. 38.

    Sie haben von meinem Beitrag rein gar nichts verstanden. Arbeiten im Aufsichtsrat, Kohle dafür anfassen und dann den Betrieb bestreiken! Gleiches für den Betriebsrat. Und das halten Sie für normal???

  7. 37.

    Lesen Sie meien Beitrag noch einmal durch, und dann werden Sie merken, dass ich auch der Meinung bin, dass die Belegschaft den Betriebsrat stellen soll, und dies kann nur geschehen, wenn sie selbst die Initiative ergreift, aber leider ist für diese Initiatorendie eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft dafür notwendig, ansonsten wird es nix, und wenn es nur an Formfehlern scheitert.. Es gibt nun mal strenge gesetzliche Vorgaben, an denen es zu scheitern droht, das wissen die Arbeitgeber genau, ünd nutzen es aus. Was glauben Sie wie viele Gerichtsverfahren zu diesen Thema jährlich stattfinden, es sind unzählige,

  8. 36.

    Aus meiner eigenen Erfahrung in einem kommunalen Betrieb weiß ich, dass nur eine starke Gewerkschaft in der Lage ist, dem Arbeitgeber gemeinsam mit dem Betriebsrat Paroli zu bieten. Und da wird mit harten Bandagen und Tricks gekämpft, um den Angestellten eine gerechte Bezahlung zu verwehren. Von der Politik ist keine Unterstützung zu erwarten, die Gewerkschaften sind vermutlich die einzigen, die die Interessen der Arbeitenden vertreten. Und wenn man als einzelner Arbeitnehmer Verbesserungen erreichen möchte, ist man der Willkür oder dem Entgegenkommen des Arbeitgebers ausgeliefert. Da hat man eine verdammt schlechte Verhandlungsposition. Und ein Wechsel ist auch nicht immer die bessere Option.

  9. 35.

    Es ist ja von der Politik gewünscht, dass ein Keil zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer getrieben wird. Dabei wäre es möglich den Rechtlichen Ramen soweit zu schaffen, das wir keine Gewerkschaften brauchen.
    Achja, was machen denn dann die ganzen Gewerkschafter? Arbeiten eventuell?
    Eventuell wird dann ja auch das Arbeitsverhältnis wieder ein Verhältnis.
    Und die ewige Blockade von Unbeteiligten hätte ein Ende!

  10. 34.

    Richtig, eine Organisation ist nur so stark und gut wie ihre Mitglieder. Ohne Kampf nicht diese Errungenschaften. Ohne Kampf keine neuen Errungenschaften. Wer nicht kämpft hat schon verloren.

  11. 33.

    Wenn eine Gewerkschaft wie Verdi z.B. nur Vertreter in eine Firma schickt wenn nur eine bestimmte Anzahl an Mitarbeitern drin ist, dann sehe ich schwarz. In dem Pflegeheim in dem ich gearbeitet habe, hat sich keiner sehen lassen um für Verdi neue Mitglieder zu werben. So finden sich auch keine neuen Mitglieder mehr. Wenn man sieht was bei den Verhandlungen in der Charité rausgekommen ist, kein Wunder.

  12. 32.

    Korrektur zu meiner vorgehenden Meinung:
    die monatlichen Beiträge betragen nicht 10% des Bruttoeinkommens sondern nur 1%. Mein Fehler...

  13. 31.

    Sie unterstellen den Arbeitnehmern eine Schuld. Das ist völlig daneben. Wenn ein Führungsmitglied Betriebsrat ist, verfolgt er sicher nicht Werbung für die Gewerkschaft, was meinen Sie? Aber genau das sollte ein Betriebsrat tun, ein Betriebsrat sollte auch nie aus der Führungsebene kommen und einseitig die Belegschaft in Schach halten, das war eigentlich anders gemeint. Allerdings sehen wir eine schleichende Auflösung der Rechte der Arbeit, viele Unternehmen stellen keine über die Gewerkschaft organisierten Arbeiter ein, oder die Betriebe sind gewerkschaftlich nicht gebunden, nicht mehr tarifgebunden. Was will man in der Gewerkschaft, wenn der Betrieb an nichts gebunden ist, erklären Sie es. Die Beschäftigung mit Tarifbindung ist auf einem Rekordtief.

  14. 30.

    Ja klar doch, selbstverständlich. Wie, meinen Sie, kommen denn Tarifverträge mit Unternehmen zustande? Arbeitnehmervertreter des Betriebsrates UND der Gewerkschaft, sollten schon wissen, was im Betrieb gerade so läuft. Oder meinen Sie, Geschäftsführer informieren den BR und die Gewerkschaft immer freiwillig über Arbeitsbedingungen, Entlassungen/Neueinstellungen etc? Das ist ein Mitbestimmungsrecht der AN-Vertreter. Von welchem Planeten kommen Sie denn?

  15. 29.

    Falsche Information! jeder AG MUSS eine gewerkschaftliche Organisierung zulassen und darf das dem Arbeitnehmer nicht verbieten. Offensichtlich gehören Sie auch zu denjenigen, die Ihre Arbeitsrechte nicht kennen.

  16. 28.
    Antwort auf [Stefan] vom 29.01.2023 um 09:00

    Die Höhe des monatlichen Beitrags richtet sich nach dem Einkommen und beträgt 10% des Bruttogehalts. Das sollte für jd. AN machbar sein. Daraus werden z.B. Streikgeld, anwaltliche Beratungen/Vertretungen bezahlt und ein Betriebsrat unterstützt. M.E. nicht zuviel, wenn dadurch auch Arbeitsrechte geschützt und durchgesetzt werden können. Wem das zuviel ist, muss eben im Ernstfall selbst sehen, wie er klar kommt und darf sich dann aber auch nicht beschweren, wenn der AN eigenmächtig Änderungen wie z.B. Überstunden festlegt, die dem Arbeitsgesetz entgegenstehen. Gejammert wird ja meist erst dann, wenn´s brennt und der AN "ausgebeutet" wird. Es gibt genug schwarze Schafe bei den Arbeitgebern. Muss jeder selbst wissen, was ihm/ihr im Berufsalltag wichtig ist.

  17. 27.

    Junge Menschen machen sich m.E. zuwenig Gedanken um langfristige berufl. Perspektiven, erst recht nicht, welche Arbeitsrechte und - pflichten gesetzlich vorgegeben sind. Ja, oft handeln AN ihre Arbeitsverträge selbst aus, auch was das Gehalt betrifft. Wie wichtig eine gewerkschaftliche Organisierung jedoch ist, wird meist erst dann bemerkt, wenn es Schwierigkeiten mit dem AG gibt, besonders wenn es um Arbeitszeiten, Eingruppierungen, Urlaub etc. geht. Oft ist man zu blauäugig, wenn d. AG dann nicht mitspielt u. z.B. Arbeitszeiten eigenmächtig festlegt. Ist dann eine anwaltliche Beratung und/oder Vertretung erfolderlich, haben Nicht-Organisierte schlechte Karten und müssen dies aus eigener Tasche bezahlen. Wer kein Beamter sit, kann zwar immer streiken, bekommt dann jedoch keine Entgelt, während Gewerkschaftsmitglieder aus der Gewerkschaftskasse Streikgeld erhalten. Ich habe mehr als 45 Jahre, teils auch in der freien Wirtschaft, gearbeitet und hatte es nie bereut, organisiert zu sein.

  18. 26.

    Es word schon seine Gründe haben, warum viele Gewerkschaften den Anteil der Rentner in ihren Mitgliedszahlen nicht mehr separat ausweisen.

    Studierenden und DGB sind auch zwei Dinge, die wohl nie zusammen finden werden. Die Mitarbeiter des aufgelösten Ford/VW-Gemeinschaftsprojektes laufen in Scharen bei VW weg anstelle zur mit IG Metall tarifierten Cariad zu wechseln. Bei Ford wird die Bude eingerannt. Bei SAP gibt es gar keinen TV. Es wäre interessant, mal den Organisationgrad unter Akademikern zu erfahren.

    Amazon ist ein anderes Beispiel für das Scheitern der Gewerkschaften. Traditionell wird dort im Weihnachtsgeschäft gestreikt. Sind die Auswirkungen der Streiks meßbar?

    Im Bereich NGG dürfte es für Gewerkschaften noch trauriger aussehen. Was würde wohl passieren, wenn Clubsenator Lederer Förderungen mit einem TV verknüpfen würde? Hat er die wenigstens mit dem Mindestlohn des Landes verknüpft?

  19. 25.

    Für mich persönlich sind Gewerkschaften raffgierige Institutionen, mehr nicht ! Denen geht es nicht um das Wohl der Mitglieder sondern um ihre eigene Geldbörse.

  20. 24.

    "Das profitorientierte Geschäftsmodell der Gewerkschaft mit den Beiträgen von Arbeitnehmern andere, meist unbeteiligte Personen zu stören und finanziell zu schädigen sollte hoffentlich bald ausgedient haben."

    Falls sie die dubiosen Anwerbeversuche der komba meinen gebe ich ihnen recht.

    "Mit individuellen Maßnahmen wie Fortbildung, neuer Job oder mal aus der Komfortzone gehen sind höhere Gehälter garantiert und man stört dabei auch keine Unbeteiligten."

    Ein Blick in unser aller GG entlarvt den Blödsinn, den sie hier von sich geben.

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