Berlin und Brandenburg betroffen - Erneute Warnstreiks an Krankenhäusern

Di 14.03.23 | 14:43 Uhr
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Archivbild: Verdi-Klinikstreik in Berlin. (Quelle: dpa/J. Scheunert)
Video: rbb24 | 14.03.2023 | Material: Brandenburg aktuell | Bild: dpa/J. Scheunert

Am Dienstag und Mittwoch sind Mitarbeiter mehrerer Kliniken in Berlin und Brandenburg erneut im Warnstreik. Der Klinikbetrieb läuft dennoch weiter - planbare Eingriffe waren jedoch im Vorfeld abgesagt worden.

Bei neuerlichen Warnstreiks im Tarifstreit des öffentlichen Diensts haben Beschäftigte in mehreren Kliniken in Berlin und Brandenburg am Dienstag die Arbeit niedergelegt. Betroffen waren in Berlin wie schon bei vorherigen Runden die Vivantes-Kliniken, die Charité sowie das Jüdische Krankenhaus, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte.

"An allen Standorten sind Mitarbeiter im Streik", sagte Gewerkschaftssekretär Max Manzey am Dienstagmorgen. In der Frühschicht hätten nach ersten Schätzungen rund 800 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, hatte Manzey dem rbb gesagt. Am Vormittag trafen sich die Beschäftigten für eine Kundgebung am Franz-Mehring-Platz in Friedrichshain.

Der Streik geht auch am Mittwoch weiter.

Erster Streik seit 20 Jahren für Ernst von Bergmann-Klinikum

"Bei Vivantes lief der Klinikbetrieb weitestgehend normal", teilte ein Sprecher am Dienstag mit. "Es gab nur geringfügige Beeinträchtigungen durch den Warnstreik. Stationen mussten nicht geschlossen werden." Gleichwohl seien planbare Eingriffe schon im Vorfeld verschoben worden.

In Brandenburg laufen die Warnstreiks am Klinikum Ernst von Bergmann (Potsdam) und dem Klinikum Brandenburg/Havel. Dort wird bis 18 Uhr gestreikt. "

Am Bassinplatz in Potsdam hätten sich am Dienstagvormittag rund 300 Beschäftigte versammelt, sagte Verdi-Sprecher Torsten Schulz Antenne Brandenburg vom rbb. Die Gewerkschaft sei mit der Streikbeteiligung in Brandenburg sehr zufrieden. Man habe erreicht, dass verschiebbare Operationen für heute abgesagt werden mussten, so Schulz.

Das Klinikum Ernst von Bergmann sei seit über 20 Jahren das erste Mal in einem Streik, hatte Verdi vorab mitgeteilt.

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt

Verdi protestiert damit gegen das von Bund und Kommunen Ende Februar vorgelegte Angebot. Die Arbeitgeber boten zuletzt eine lineare Erhöhung der Löhne um drei in diesem und um weitere zwei Prozent im kommenden Jahr sowie steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro verteilt über zwei Jahre an.

Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern hingegen 10,5 Prozent monatlich mehr Gehalt, mindestens aber ein Plus von 500 Euro.

Die dritte Tarifrunde findet in gut zwei Wochen statt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.03.23, 06:40 Uhr

99 Kommentare

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  1. 99.

    Sie kennen nicht mal elementare Begriffe und Zusammenhänge

    Wie auch schon in anderen Diskussionen in den letzten Tagen haben Sie bewusst Unwahrheiten verbreitet.

    Das Personal in Kliniken verdient sehr gut.

    Durch die Tatsache, dass die Kassen nicht mehr für die DRG bezahlen, muss jede Klinik die Mehrkosten intern einsparen. Das geht nur noch beim Personal

    Um diese Tatsache gehts. Die Mitarbeiter bekommen etwas mehr brutto, aber die Bedingungen werden noch schlechter.

  2. 98.

    Keiner glaubt das Geld die Belastungen mindert
    Die Arbeit bleibt
    Die Menschen hier kämpfen aber um mehr Lohn, Anerkennung und Wertschätzung
    Ich finde es ein Unterirdisch, wie sie, Simone,Willy usw. Usw. Über diese Menschen die alles dafür geben das es den Patienten gut geht geredet wird

  3. 97.

    Michael, haben Sie es immer noch nicht verstanden? Hier geht's nicht um Gönnen oder nicht Gönnen.

    Hier geht's darum. dass die unverhältnismäßige Forderung auch viele negative Folgen hat.

    Auch Sie sollten mitbekommen haben, dass die finanzielle Lage der Kassen mies ist. Und genau diese Kassen finanzieren mit den DRG auch das Personal.

    Sie können Begriffe nicht auseinanderhalten und verbreiten bewusst Unwahrheiten.

    In den kommenden Jahren lernen die AN noch Demut kennen.

  4. 96.

    Denken Sie wirklich, dass mehr Geld die Belastung des Personals reduziert?

    Ist Ihnen bekannt, dass die Kosten von Kliniken zwischen Kassen und Kommunen streng geteilt sind?

    Für Löhne sind die Kassen zuständig.

    Ist Ihnen bekannt, dass das Defizit der Kassen mehr als 17 Mrd Euro beträgt?

    Letztlich führen höhere Personalkosten von Klinken zu höheren Kassenbeiträgen

    Erkennen Sie die Realität und werfen Sie nicht dauernd mit Halbwissen um sich

  5. 95.

    Und wieder verbreiten Sie gefährliches Halbwissen

    Sie vergaßen zu erwähnen, dass den Mehreinnahmen viel höhere Ausgaben gegenüberstehen

    Vor allem Kommunen müssen noch viele Jahre die Kredite aus der Hochzeit der Pandemie einnehmen

    Dann sollten doch die Gewerkschaften die Verhandlung auf 2026 verschieben.

    Übrigens wurde die Steuerschätzung seit Veröffentlichung mehrfach deutlich nach unten korrigieren

    Fakt ist, dass die Kliniken die Mehrausgaben intern einsparen müssen.

  6. 94.

    Jesse, Sie und Michael haben schon in anderen Diskussionen der letzten Tage hier nur Unsinn verbreitet.

  7. 93.

    Jesse und Michael
    Ich beobachte zwar die Diskussion hier Kopfschüttelnd und Fassungslos
    Aber ich beteilige mich daran nicht mehr
    Bei solchen Menschen ist alles verloren

  8. 91.

    Das sind Menschen die genug haben und sich keine Sorgen machen müssen wie sie ihre Familien ernähren sollen
    In meinen Augen Arbeitgeber, die ihren Angestellten nichts ,aber auch garnichts gönnen
    Inflation und Lohn Preis Spirale sind wohl deren Liebli geworden

  9. 90.

    @Simone, Willy, Ullrich die Steuerschätzung des Finanzministeriums geht davon aus das Bund, Länder und Kommunen bis 2026 Steuermehreinnahmen von ca 126 Milliarden € verzeichnen. Grund ist unteranderem die hohe Inflationsrate, solange die Verbraucher/innen ihren Konsum nicht grundlegend verändern begünstigt die Inflation die Steuereinnahmen. Denn wenn Waren teuerer werden steigen auch die Einnahmen aus Steuern die darauf entrichten werden so heißt es weiter. Vorallen die Mehrwertsteuer spült mehr Geld in die Kasse und wenn bei den Beschäftigten die Löhne steigen bezahlen sie somit auch mehr Lohn und Einkommenssteuer. Sie geben somit einen Teil an den Staat zurück.
    Wie zerfressen vor Neid muss man eigentlich sein, um es dennen, um die es hier geht die Lohnerhöhung nicht zu können.
    Sollten sie das nächste mal auf Hilfe dieser Beschäftigten angewiesen sein, vielleicht reicht es ihnen dann auch wenn sie nur an ihrem Krankenbett stehen und klatschen, was sind Sie bloß für Menschen .

  10. 89.

    Welche hohen Abschlüsse hatten wir im letzten Jahr
    Erst seit letztem Jahr ist die Inflation extrem angestiegen
    Grund können garkeine Lohnerhöhungen gewesen sein, weil es schlicht garkeine gab
    Es gibt aber den Ukrainekrieg, der die Energiepreise Explodieren ließ, die Lebensmittelpreise sind enorm gestiegen
    Ausserdem hat auch die Pandemie für steigende Preise und Einnahmeeinbußen geführt
    Hier wird von ihnen und von vielen anderen Arbeitgeberfreundlichen versucht das ganze auf die Arbeitnehmer zu schieben

  11. 88.

    Sie verwechseln Verbraucherpreisindex mit Inflation und Lohn Preis Spirale

    Die Entwicklung der Verbraucherpreise wird im Verbraucherpreisindex dargestellt

    Das es durch die hohen Abschlüsse zu einer hohen Inflation gekommen ist, gilt als bewiesen.

    Da nicht in jedem Jahr TVV stattfinden, kann es auch nicht in jedem Jahr Lohnerhöhungen geben.

    Bisher haben Sie und Jesse in verschiedenen anderen Diskussionen nur Unsinn verbreitet.

    Sie sollten keine Zeitungen lesen, die Sie nicht verstehen.

  12. 87.

    Sie verwechseln den Verbraucherpreisindex mit der Lohn Preis Spirale.

    Höhere Löhne führen zu höheren Preisen und zu hoher Inflation. Dieses Prinzip ist nicht wegdiskutierbar und wird als Lohn Preis Spirale bezeichnet.

    Vielleicht sollten Sie die Zeitung richtig lesen, denn die Entwicklung der Verbraucherpreise wird im Verbraucherpreisindex dargestellt.



  13. 86.

    Falsch.

    Die Krankenhäuser haben keine Gewinne gemacht. Und weder Senat noch Kassen zahlen den Kliniken mehr Geld.

    Somit müssen die Kliniken die Mehrkosten intern durch Einsparungen finanzieren. Es gibt nur einen Bereich, indem Klinken und Heime sparen können. Das sind Personalkosten

    Übrigens haben Gewinne privater Betreiber nichts mit der Höhe der Gehälter zutun.

    Hier ist von Kliniken die Rede und diese haben keine Gewinne gemacht.

    Die Grundsätze von VWL und BWL kann man nicht wegreden

  14. 85.

    Der einzige der Unsinn redet sind Sie.

    Die Berliner Kliniken haben Gewinne gemacht? Die Bilanzen sagen was anderes.

    Das auch Kassen und Kommunen nicht höhere Zuschüsse für Kliniken zahlen. steht fest.

    Nicht immer nun fordern. sondern nachdenken, woher die Mittel kommen, welche Folgen die Forderung für den AN hat und wie sich die Höhe der Angaben in den kommenden Jahren entwickeln wird. In etwa 15 Jahren steigen die Angaben um etwa 20 %. Das ist alternativlos

  15. 84.

    Die hohe Inflation ist durch die Lohn Preis Spirale entstanden.

    Wie kommen Sie darauf, dass die Kliniken Gewinne gemacht haben? Die Bilanzen sagen etwas anders.

    Hier geht's nicht um Gönnen oder nicht. Hier geht's um die Mittelherkunft und die Folger hoher Abschlüsse

    Da Kassen und Senat nicht mehr Geld zahlen, müssen die Kliniken Mehrkosten intern einsparen. Das geht nur noch beim Personal

    Wer in der Vergangenheit wie und wieviel gearbeitet hat. ist egal.

    Etwas mehr Realität täte Ihnen gut

  16. 83.

    Laut Handelsblatt lag die Inflationsrate 2022 im Durchschnitt bei 7,9% und das hat nichts damit zu tun das die Beschäftigten in verschiedenen Branchen mehr Geld gefordert oder bekommen haben sondern die Bevölkerung musste mehr Geld für Energie und Nahrungsmittel ausgeben. Bei der Inflation werden verschiedene Dinge auf's Jahr berechnet, zB die wir zum täglichen Leben brauchen,Miete, Strom, Rohstoffe, Freizeit usw ,da steht nicht's das sie durch Lohnerhöhungen beeinflusst oder deswegen so rasant gestiegen ist.
    Also nix mit höhere Löhne gleich hohe Inflation. Gab es 2022 oder Anfang 2023 massive Lohnsteigerungen nein und trotzdem haben wir eine Inflation von fast 8 %.
    Die Kranken und Pflegekräfte haben in der Corona Pandemie, tolles geleistet und das sollte auch mal honoriert werden ,aber bei Geld hört, dann bei vielen die Freundschaft auf, wie können sie nur mehr Geld verlangen, ungeheuerlich .

  17. 82.

    Reden Sie keinen Unsinn
    Die Arbeitgeber machen doch Gewinn auf dem Rücken der AN
    Und die AN sollen Ausgebeutet werden
    Wenn ich hier die Kommentare lese platzt einem der Kragen
    Was ist los mit unserer Gesellschaft
    Von Neid und Mißgunst zerfressen

  18. 81.

    Und wo sollen Kommunen das Geld für höhere Löhne hernehmen?

    Auf Ihre Antwort bin ich gespannt.

    Übrigens steigt die Attraktivität eines Arbeitgebers nicht mit der Höhe des Gehaltes. Diese Erkenntnis ist in der Arbeitsmarktforschung schon lange bekannt.

  19. 80.

    Es handelt sich viel mehr um eine Gewinn-Preis-Spirale. Die Unternehmen möchten weiterhin den gleichen Gewinn einfahren und erhöhen dementsprechend die Preise. Die AN sollen aber verzichten können. Der Senat nimmt Millionen mehr ein und ich bin Teil des Ganzen und sehe Schwarz auf Weiß die Gewinnentwicklungen der verschiedensten Unternehmen. Sowohl große Betriebe, als auch Einzelunternehmen. So auch gestern gelesen bei der ZEIT, bestätigte voll meinen Eindruck. Sie können ja verzichten.

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