Fürstenwalde und Potsdam - Brandenburger Beschäftigte in der Energiebranche zum Warnstreik aufgerufen

Do 20.04.23 | 10:38 Uhr
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Mitarbeiter von Energieversorger E.Dis arbeitet an Trafostation (Quelle: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul)
Video: rbb|24 Abendschau | 20.04.2023 | Nachrichten | Bild: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

In der privaten Energiewirtschaft haben die Gewerkschaften Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) und Verdi für diesen Donnerstag unter anderem in Brandenburg zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind die Standorte des Strom- und Gasnetzbetreibers Edis in Fürstenwalde (Oder-Spree), Potsdam und Demmin (Mecklenburg-Vorpommern). Dort sollen Beschäftigte für mehrere Stunden bis etwa 14 Uhr die Arbeit niederlegen, wie die IG BCE mitteilte.

Die Edis Netz GmbH, regionaler Netzbetreiber in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, hat nach eigenen Angaben mehr als 1.500 Mitarbeiter. Auch der Verdi-Bezirk Niedersachsen-Bremen kündigte Warnstreiks an.

Dritte Runde letzte Chance auf friedliche Einigung

In der zweiten Verhandlungsrunde am Dienstag hatte es keine Annäherung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite gegeben. Die dritte Runde am 24. April in Essen sei nun "die letzte Chance auf eine friedliche Einigung", hatte IG-BCE-Verhandlungsführer Holger Nieden am Dienstag gesagt. Der Bezirksleiter der IG BCE Berlin-Mark Brandenburg, Rolf Erler, sagte, Milliarden-Gewinne der Unternehmen in der Tarifgemeinschaft Energie stünden der wachsenden Belastung der Beschäftigten gegenüber. In dieser Tarifrunde müsse für die Beschäftigten ein "sehr kräftiges Plus in ihr Portemonnaie" kommen.

Die Gewerkschaften fordern unter anderem 13 Prozent mehr Geld, mindestens aber 550 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrags von zwölf Monaten.

Laut Verdi verhandeln die Gewerkschaften für bundesweit mehr als 30.000 Beschäftigte in der Branche. Eine Sprecherin des Energiekonzerns Eon sagte, das Unternehmen strebe "unverändert eine faire und für beide Seiten tragfähige Lösung am Verhandlungstisch" an. Man sei zuversichtlich, dass eine solche Lösung erzielt werde.

Sendung: rbb24 Abendschau, 20.04.2023, 19:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Na wer wohl, die Verbraucher/Kunden, wie eben auch bei der Erhöhung der LKW Maut. Und das lässt sich unendlich weiter fortführen. Und nicht zu vergessen, von jeder Lohnerhöhung profitiert auch indirekt Verdi, da die Beiträge an den Verdienst gekoppelt sind. Warum 13% für alle gefordert werden, auch für die Führungsebene, erschließt sich eh nicht. Auch um die zusätzlichen Milliardengewinne durch die "Energiekrise" kümmert sich niemand mehr. Große Versprechen der Politik zum "Abschöpfen" sind wohl vergessen?

  2. 3.

    14 Tage Streik für alle. Dann geht es ins besser.

    Wie lange geht dieser Zirkus noch? Eine Branche nach der anderen.

    So überwinden wir die Krisen sicher

  3. 2.

    „ Betroffen sind die Standorte des Strom- und Gasnetzbetreibers Edis in Fürstenwalde (Oder-Spree), Potsdam und Demmin (Mecklenburg-Vorpommern). Dort sollen Beschäftigte für mehrere Stunden bis etwa 14 Uhr die Arbeit niederlegen, wie die IG BCE mitteilte.“
    Dann soll Edis mal bitte Strom und Gas aus Sicherheitsgründen abschalten!

  4. 1.

    Schöne Grüße an den Staatskonzern wer wird wohl auch hier die Rechnung tragen?

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