Kommunen bekommen "Wärmepläne" - Brandenburger Kabinett legt Verordnung für klimafreundliches Heizen vor

Di 09.07.24 | 20:43 Uhr
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Symbolbild: Wärmepumpen und Solaranlagen an einem Wohnhaus. (Quelle: dpa/Fokke Baarssen)
Audio: rbb 88.8 | 09.07.2024 | Hanno Christ | Bild: dpa/Fokke Baarssen

Die Wärme in Gebäuden soll künftig klimafreundlich entstehen. Auf Bundesebene wurde dafür das sogenannte Heizungsgesetz geschaffen. In Brandenburg geht es mit einer neuen Verordnung nun in die Feinjustierung.

  • Landesregierung setzt mit neuer Verordnung den Rahmen für klimafreundliche Heizsysteme
  • Neue Verordnung ist Grundlage für Wärmepläne der Kommunen
  • Regelungen sind Orientierung für Investitionen in Heizsysteme

Brandenburgs Regierungskabinett hat erstmals eine Wärmeplanungsverordnung beschlossen. Die Verordnung ist rechtliche Grundlage für ein klimafreundlicheres Heiz- und Wärmesystem in den Kommunen.

Alle Kommunen müssen Wärmepläne erstellen

Solch eine Rechtsgrundlage schreibt der Bund für die Länder vor. Das Land erstattet demnach aus Bundesmitteln bis zu drei Millionen Euro im Jahr für Planungsaufwand, Personal- und Sachkosten.

Nach der Wärmeverordnung des Bundes ist jede Kommune in Brandenburg verpflichtet, bis Mitte 2028 einen Wärmeplan zu erstellen. Eine Ausnahme bildet Potsdam, da Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern schon zwei Jahre früher, bis Mitte 2026 einen Wärmeplan beschließen müssen. Für Kommunen unter 10.000 Einwohnern sieht die Verordnung ein vereinfachtes Verfahren vor. Einzelne Kommunen haben bereits mit der Entwicklung eigener Wärmepläne begonnen.

Nach Angaben der Staatskanzlei soll der Wärmeplan auch eine Orientierung für Gebäudeeigentümer schaffen. Durch die Darstellung von Versorgungsgebieten mit Wärmenetzen und dezentral versorgten Gebieten mit Einzelheizungen könnten Fehlinvestitionen vermieden werden. Ab kommender Woche bietet das Land Schulungen für Verantwortliche aus den Kommunen an, wie sie die Wärmeplanung umsetzen können und Fördermittel beantragen.

Die Grundlage: das Gebäudeenergiegesetzt - GEG

Hintergrund der Wärmepläne für die Kommunen ist das Vorhaben, Deutschland bis 2045 klimaneutral umzurüsten. Dafür wurde das Gebäudeenergiegesetz (GEG) des Bundes, das "Heizungsgesetz" reformiert. Darin ist geregelt, mit welchen Brennstoffen Heizungen zukünftig betrieben werden können. Dieses GEG sieht grundsätzlich vor, dass ab dem 1. Januar 2024 nur noch Heizungen neu in Betrieb genommen dürfen, deren Wärmequellen langfristig aus mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien bestehen - das aber betrifft nur Neubauten in Neubaugebieten. Für alle anderen, also älteren Gebäude und Haushalte gilt diese Vorschrift erst, wenn in der Kommune eine kommunale Wärmeplanung erstellt wurde.

Sendung: rbb 88,8, 09.07.2024, 17:30 Uhr

31 Kommentare

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  1. 31.

    Das ist natürlich falsch. Sie benötigen bei Solar- und Windstrom Kurzzeit- und Langzeitspeicher (Winter).
    Wenn sie über keine Langzeitspeicher verfügen, benötigen sie wenigstens Residuallastkraftwerke, also Gaskraftwerke.
    Grundlast wäre natürlich die pure Verschwendung aber Residuallast ist sinnvoll und ab einer gewissen Ausbauquote von erneuerbarer Energie auch quasi Klimaneutral.

    Aber richtig ist auch, dass wir für alle Wünsche massiv mehr Elektroenergie benötigen, da wir zukünftig ALLES auf Elektroenergie abbilden wollen. Und das heißt, wir haben nicht mal richtig mit der Transformation angefangen.

  2. 30.

    Dass nicht genügend Strom für die dann vielen Wärmepumpen und ElektroAutos zur Verfügung stehen könnte, treibt doch selbst die Ampel um. Zur Finanzierung ihrer 50 oder 30, die Angaben sind da unterschiedlich, neuen "fossilen" Gaskraftwerke, was denn sonst, ist eine weitere Stromumlage im Gespräch.

  3. 29.

    Nicht genügend Strom...Normalfall...
    Merken Sie eigentlich was Sie für Unfug verbreiten?
    Ihr "Normalfall " dauert durchschnittlich 14 !!! Tage im Jahr.
    Backup, ja ist notwendig, falls z.B. AKW wegen Wassermangel oder Störfall mal wieder nicht liefern können.
    Die Abhängigkeit von Gas nimmt adäquat vom Ausbau der EE ab. Könnte man als "Physiker" wissen....

  4. 28.

    Je größer, um so billiger. Allerdings nichts für OttoNormal, der will und kann sich ja nicht die Kosten eines weiteren Hauses für seinen Speicher antun. Ausserdem, wohin damit?
    Ein 745,5 kWh Speicher kostet EUR 271.158,00, also 363 € für eine kWh.

  5. 27.

    Bildung kommt nicht von "Bild" .
    Dass das Heizungsgesetz total entschärft wurde scheint an schlichten Gemütern vorbei gegangen zu sein.
    Was die Gegenläufigkeit betrifft, die Zahlen vom EE Ausbau strafen nicht nur die Bildzeitung der Lüge. Aber mit Fakten haben es eben nicht alle so.
    Egal, die letzten Gesetzesänderungen werden die Energiewende noch schneller vorantreiben.
    Und das ist gut so!
    Importierter Strom kommt übrigens meistens aus EE, nur für den Fall das jetzt dieser Unfug wieder kommt....

  6. 26.

    Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie sich zur Sache äußern. Mit der geplanten Zusatzbelastung beim Strompreis sollen rund zehn neue Gaskraftwerke mit einer Leistung von fünf Gigawatt (GW) finanziert werden. Schon das ist eine Hintertür für den Fall, dass die erneuerbaren Energien nicht genügend Strom liefern können – was der Normalfall sein wird, da sie niemals grundlastfähig sein werden.
    Mithin hat die "Energiewende" erreicht, dass statt Atomstrom nun Strom aus fossilem Gas, mit dreckigen Dieselschiffen um den halben Erdball transportiert, und gegen den Widerstand der Bevölkerung beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern angelandet wird, erzeugt wird.

  7. 25.

    Der "teure Zwischenspeicher" ist nach wie vor ein Blockingpoint, um mit Erneuerbaren alleine die Energiewende zu bewerkstelligen. Augenblicklich läuft die Entwicklung gegensätzlich zu den Vorstellungen der von der Ampel proklamierten Energiewende:
    https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/deutsche-kaufen-oel-und-gasheizungen-habecks-heiz-gesetz-geht-nach-hinten-los-87217810.bild.html

  8. 24.

    "Ihre inhaltlich kaum vorhandene Argumentation bricht spätestens beim "teurem Zwischenspeicher" zusammen."
    Wie "billig" ist denn das Speichern von PV-Energie? Sind das so etwa 1.000 € pro kWh an Investitionskosten?

  9. 23.

    OmG!!! Haben Sie Physik nach der 9. Klasse abgewählt? Ihre Einlassungen deuten darauf hin.

  10. 22.

    Sie werfen stattdessen den Strom-Multis das Geld in den Rachen. Im Zweifel sind es sogar dieselben Unternehmen! Ist das für Sie besser?

    Im Land mit den weltweit höchsten Strompreisen auf Stromheizungen zu setzen ist schlicht ökonomischer Unsinn.

  11. 21.

    Der mit Steuergeldern entfachte Wärmepumpen-Markt ist zusammen gebrochen. "Eigentlich" sollte die Wärmepumpe der neue Heiz-Standard in Deutschland werden und Öl- und Gasheizungen ersetzen. Doch Hausbesitzer lassen von Wärmepumpen derzeit die Finger. Ein Grund für den Einbruch der Förderanträge dürfte die Hoffnung auf höhere Fördergelder sein, die die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) mitbringen könnte. Zuletzt stand sogar eine Förderung von bis zu 80 Prozent im Raum. Bis dahin heißt es für viele "Finger weg" von der Wärmepumpe. Ein zweiter Aspekt wird weniger thematisiert: Bei Bestandsbauten ist eine Wärmepumpe CO2 mäßig nicht besser als eine vorhandene Gasheizung. Gas- und Ölheizungen werden nun stattdessen modernisiert. Grund hierfür, durch den Atomaussstieg ist beim deutschen Strommix viel CO2 "mit drin". Darüber hinaus will man zusätzlich 50 neue CO2 belastende Gaskraftwerke bauen.

  12. 20.

    Der Mann ist weder Physiker noch Techniker.
    Warum er ständig gegen die Energiewende ist zeigt lediglich aus welcher Ecke die Sprüche kommen. Die gleiche Ecke die ständig vorm Blackout warnt. Der könnte sogar kommen. Aber nicht wegen dezentralisiertem erneuerbaren Energiesystem sondern ausgelöst durch Hacker.
    Je mehr Inselbetrieb ( schwarzstart)fähige Anlagen es gibt um so geringer ist das Problem.
    Das gilt vom Eigenheim bis Industriebetrieb.

  13. 19.

    Sie können sich doch in ihrer Kommune einbringen, sich engagieren und mitreden. Gegebenenfalls sogar wählen lassen. Gegen gute Vorschläge hat bestimmt auch keiner was.

  14. 18.

    Achso, na wenn Sie das sagen wird's schon stimmen. Sie sagen schon immer wo es lang gehen muß, wer recht hat und wer nicht. Weil Sie ne Menge wissen oder?

  15. 17.

    Wenn Sie nicht nur physiker sondern auch Techniker wären, wüssten Sie das die Verwendung von "nie" und "funktioniert nicht" in dem Zusammenhang ganz dünnes Eis sind und sehr schnell von der Realität überholt werden.
    Noch vor einigen Jahren haben "Experten" mal 4% als maximalen Anteil für PV in einem Stromverbundnetz benannt.
    Die Realität kennen Sie.
    Ihre inhaltlich kaum vorhandene Argumentation bricht spätestens beim "teurem Zwischenspeicher" zusammen.

  16. 16.

    Ich freue mich schon schon, kommt mir bekannt vor, klingt wie: kein Brot? Esst Kuchen!

  17. 15.

    Einfach schwatzen lassen die Brüder und sich freuen keine Gas oder Ölrechnung mehr zu bekommen, grins.

  18. 14.

    Ich hoffe sie haben einen Filter eingebaut damit nachts der importierte Atomstrom nicht bei ihnen die Leitungen verstopft :D..

    Aber ich lasse sie mal im Glauben , das nachts bei Wind Flaute bei ihnen solch Strom ankommt..

  19. 13.

    Es gibt keinen Naturstrom aus dem Netz, das ist Marketinggeschwätz. Jeder bekommt den gleichen Strom aus dem deutschen bzw. europäischen Energieverbundnetz.

  20. 12.

    Was fast nie erwähnt wird: Wie kommt die Fernwärme in die Häuser? Mit Rohrleitungen, inkl. Aufreissen von Bürgersteig und Straße.
    Ein Anschlußzwang könnte folgen, denn wenn nur jeder Fünfte mitmachen will, wird es für die Wenigen, die mitmachen wollen, unbezahlbar. Also müssen zwangsweise alle mitmachen. Hinterher ist man trotzdem der Preispolitik des Fernwärmeanbieters ausgesetzt.
    Da wird noch so manches Gerichtsverfahren ins Land gehen.

  21. 11.

    Natürlich kann man nicht ganzjährig mit PV heizen, aber mein EFH BJ 2001 wird ohne zusätzliche Wärmedämmung ganzjährig mit ein einer Luftwärmepumpe beheizt. Dafür hat sie 2700 kWh benötigt. Die PV Anlage hat hingegen 7000 kWh erzeugt. Wenn es dunkel ist oder trüb, dann gibt’s Naturstrom aus dem Netz, z.b. aus Windkkraft. Einen PV Speicher braucht es nicht, denn die Wärme wird von dem Gebäude eine zeitlang (z.B. nachts) gespeichert, so dass in der Übergangszeit die Wärmepumpe nur tagsüber läuft.

  22. 10.
    Antwort auf [bürger33] vom 09.07.2024 um 20:25

    Darum gehts doch, dass die Kommunen ermitteln, was jeweils in Frage kommt und genügend technische Alternativen jibt ja nu mittlerweile: Biogas aus Abfall und Gülle, Abwärme von der Kühlung der Supamärkte, Müllverbrenung und Wasserwerke, Hydro- und Geothermie sowie Wärmepumpen.
    DE rühmt sich immer mit seiner hohen Ingenieurskunst. Dann sollen die doch mal zeigen, wie Fortschritt geht!

  23. 9.

    Die Richtschnur sehe ich nicht. Jedenfalls nicht für die 95 % der Bestandsbauten. Im Bild gezeigt ist eine moderne Neubauanlage mit Luft-Wasser Wärmepumpe, ergänzt mit Fotovoltaik. Da kann das technisch funktionieren, dass die Stromkosten (falls der elektrische Strom in der erforderlichen Mengen überhaupt zur Verfügung steht) noch erträglich bleiben. Deutschland hat zur Zeit den teuersten Strom. Die Ampel-Regierung plant eine neue Stromumlage. Nur geringe Kosten soll die Umlage ausmachen , das kennen wir schon von der Kugel Eis. Die Umlage soll die Kosten für die CO2 belasteten Gaskraftwerke finanzieren, die erforderlich sind um den Flatterstrom der Erneuerbaren ggf. auszugleichen.

    https://www.welt.de/wirtschaft/article252440934/Bundesregierung-plant-neue-Stromumlage.html

  24. 8.

    Heizen, auch klimafreundliches mit Photovoltaik wie das Bild zeigt, funktioniert nicht. Die Energiewerte für das Heizen wären viel zu niedrig. Bestenfalls kann man mit Photovoltaik sein warmes Wasser erzeugen aber nie ganzjährig die Wohnung heizen. Das aber auch nur mit teurem Zwischenspeicher und wenn alles sonst optimal (Sonneneinstrahlung, wenig Dunkelflauten) läuft.

  25. 7.

    Endlich wird Klarheit geschaffen und Hausbesitzer haben eine Richtschnur an der sie sich orientieren können.

  26. 6.

    Na endlich. Zeit wirds um mit der Energiewende und Klimaziel in BB endlich in die Gänge zu kommen.
    Aber wie üblich auf dieser Plattform, haben 80 % der Kommentarschreiber Null Kennung, worum es bei Wärmeplänen der Kommunen geht.
    Ich empfehle zur Wissenserweiterung:
    https://www.waermewende.de/waermewende/kommunale-waermewende/planung-und-organisation/

  27. 5.
    Antwort auf [Reinerausberlin ] vom 09.07.2024 um 19:35

    Sie behaupten, was niemand gesagt um zu meckern. Ist die im Artikel angesprochene Vermeidung von Fehlinvestitionen des Einzelnen nicht ein erstrebenswertes Ziel?

    Klar, gerade haben sich viele mit dem überstürzten Einbau einer neuen Gasheizung basierend auf eigentlich leicht durchschaubaren Falschaussagen interessierter Parteien m. E. ein Ei ins Nest gelegt. Für jene ist es natürlich zu spät.

  28. 4.

    Gute Sache. Ich habe jedenfalls keinen Bock mehr, den Öl- und Gas-Multis noch mehr Geld in den Rachen zu schmeißen.

  29. 3.

    Drei Millionen für Planungsaufwand etc. im Jahr. Hoch lebe die deutsche Verwaltung!!

  30. 2.

    Hervorragend dieser Artikel, ist wie beim Einkauf - nach dem Motto der Platanenrindenwissenden - Antizyklisch ;-)

  31. 1.

    Das ist Politik am Bürger vorbei.

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