Einen Tag nach Razzia - Immobilienunternehmer Gröner ist offenbar privatinsolvent

Fr 13.12.24 | 20:00 Uhr
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Christoph Gröner, CEO Gröner Group (Quelle: dpa/Mike Schmidt)
Bild: dpa/Mike Schmidt

Der Immobilienunternehmer Christoph Gröner ist offenbar pleite. Einen Tag nach einer Razzia in den Geschäftsräumen seiner Unternehmensgruppe in Leipzig hat das dortige Amtsgericht ein Insolvenzverfahren gegen Gröner eingeleitet. Der Vorgang ist auf dem Onlineportal der Insolvenzgerichte von Bund und Ländern veröffentlicht worden. (AZ: 405 IN 2287/24) Zunächst hatte der "Business Insider" berichtet.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gröner wegen Insolvenzverschleppung und wegen des Verdachts der Veruntreuung von Arbeitsentgelt. Ziel der Razzia war laut den Ermittlungsbehörden, Geschäfts- und Buchhaltungsunterlagen zu finden, auch um den Zeitpunkt einer möglichen Zahlungsunfähigkeit zu bestimmen.

Ein Anwalt Gröners teilte dem "Spiegel" mit, dass dieser selbst keinen Insolvenzantrag gestellt habe. Er sei von der Mitteilung des Amtsgerichts überrascht worden, hieß es. Gröners Ansicht nach gebe es keinen Grund für eine Privatinsolvenz.

Die Gröner Group GmbH hatte im Oktober Insolvenz angemeldet. Noch im August hatte Christoph Gröner auf rbb-Anfrage mitgeteilt: "Die Gröner Group GmbH plant kein Insolvenzverfahren in jedweder Form durchzuführen. Ich darf Ihnen das als alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer bestätigen. (…) Auch in schwierigen Zeiten muss nicht für jedes große Immobilienunternehmen der Gang durch die Insolvenz notwendig werden.“

Streit um Postscheckamt machte Schlagzeilen

Der Karlsruher gründete 1995 sein erstes Unternehmen in Berlin. Er hat bundesweit Immobilienprojekte durchgeführt. In Berlin gehörten dazu unter anderem die Feuerlandhöfe und das Carré Charlotte. In die Schlagzeilen geriet der Streit um das Postscheckamt-Hochhaus am Halleschen Ufer sowie die Nichtfertigstellung des Steglitzer Kreisels. Gröner hatte 2020 mehr als 800.000 Euro an die CDU gespendet. Nach Kritik von "Transparency International" daran stellte die Bundestagsverwaltung fest, die Spende sei rechtens. "Die Partei" klagte dagegen.

Gröner soll dem Bericht zufolge bereits seit Längerem Zahlungsschwierigkeiten gehabt haben. Die CG-Gruppe ging 2020 in der Consus Real Estate auf, die zur ebenfalls finanziell angeschlagenen Luxemburger Adler Group gehört.

Sendung: rbb24 Inforadio, 12.12.2024, 19 Uhr

36 Kommentare

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  1. 36.

    Häme oder nicht, dieser Mann war dermaßen hochmütig, dass er von mir kein Mitleid bekommt. Das bekommen nur die Menschen von mir, denen er durch sein Verhalten geschadet hat und die Ermittlung wegen Insolvenzverschleppung ist kein Kavaliersdelikt. Merkwürdig finde ich es schon, dass Sie stattdessen jetzt auf etwas völlig anderes hinweisen.

  2. 35.

    Wie die meisten seiner Preisklasse: mit 25.000 Euro sind sie dabei....
    Alles andere daraus "erwirtschaftete" wird er geflissentlich für sich behalten.

    Die wissen schon, wie sie alles vor der Pfändung schützen können.

  3. 34.

    Gute Frage! Dann kommt vielleicht ein anderer und baut mit grünem Stahl und teurem Zement unbezahlbare Wohnungen in Berlin. Da ein Investment Gewinn bringen soll - sonst wäre es wohl das Sozialamt - wird der Investor lieber in Barcelona bauen. Da herrscht auch Wohnungsnot, aber die Wirtschaft dreht sich dort noch.

  4. 33.

    Wir sollten bei aller hier verbreitete Häme nicht vergessen, dass die Firma auch von Angriffen aus der linksradikalen Szene nicht verschont blieb.
    Über die Gründe kann man vortrefflich streiten, ging es denen um den Ksmpf gegen den personifizierten Kapitalismus. Da kann man schon Bagger, Baumaschinen, Krane, Baustellen anzünden. Dass das der Reputation Schaden zufügt,.... und, oh Wunder, wurde nie ein Täter, eine Tätergruppe ermittelt.

  5. 32.

    Der Herr ist nicht nur geschäftlich insolvent, sondern anscheinend auch privat. Gibt es da nicht eine 10-Jahresfrist für Rückforderungen von Geschenken und Spenden? 800.000 Euro sind keine Petitesse.

  6. 31.

    "Hochmut kommt vor dem Fall".

    Danke, das wollte ich tatsächlich auch erst so schreiben. Leider wird er bei seinem Fall andere mit nach unten gezogen haben. Ich möchte nicht wissen, was für einen Schaden er bei diversen Menschen, Firmen oder was auch immer hinterlässt bzw. schon hinterlassen hat. Garantiert fällt dieser Mann nicht in die Armut, denn er wird für genau diesen Fall Vorsorge getroffen haben. Da bin ich mir jedenfalls relativ sicjer. Andere Betroffene konnten das eventuell nicht und das ist auch das, was mich dabei am meisten ärgert. Christoph Gröner werden diese Menschen im Zweifelsfall völlig egal sein.

  7. 30.

    Nun, wieviel Wohnungen hat er denn bauen lassen? Natürlich aus sozialen Motiven- mit Geld scheffeln hatte gar nichts zu tun.

  8. 29.

    Er sagte doch dass er so reich sei: " wenn ich Geld aus dem Fenster schmeiße, kommt es zur Tür wieder rein". Nun kommt höchstens noch der Gerichtsvollzieher zur Tür rein. Oma sagte gerne " Hochmut kommt vor dem Fall".

  9. 28.

    Dieser, von allen Seiten hoffierte Blender, hat damals am Tränenpalast, trotz vieler Proteste und Bedenken, diesen häßlichen Büroklops da hingebaut! Der versperrt die Sicht und zerstört das ganze Geboiet um den Bahnhof Friedrichstraße und nur wegen dem schnöden Mammon! Abstoßend.

  10. 26.

    Bravo! Das nenne ich mal ne Analyse! Aber es fehlt noch seine Untaten in der Rigaer Straße und seine Hetzen gegenüber ärmeren Menschen!

  11. 25.

    Wie war das noch gleich in einer Doku des ÖRR über Wohlhabende oder Reiche in Deutschland? Dort sprach Gröner großspurig davon, dass man großes Kapital gar nicht verlieren könne, ein Auto, ein Haus etc. würden immer noch an Wert hinzugewinnen. Dass er mit der Rhetorik eines Blenders in seinem Geschäftsumfeld nicht allein war bzw. ist, belegen die schweren Vorwürfe gegen die Adler Group insgesamt: Bilanzfälschung, Marktmanipulation. Insolvenzverschleppung ist bei der unter-20-Cent-Aktien-Truppe nur ein kleiner Nebenschauplatz. Ohnehin besteht die "Sanierung" des Immobilienkonzerns darin, alle Immobilien abzustoßen. Die Verstrickungen sind ähnlich wie beim Wirecard-Skandal, allerdings ohne die Bedrohungen, Entführungen und mutmaßlichen Morde. Organisiertes Verbrechen im Anzug bleibt organisiertes Verbrechen. Solchen Verantwortungslosen überlässt man Markt und Marktmacht, da zeigt sich, was ein deregulierter Markt auch bei dessen Unterstützern anrichtet.

  12. 24.

    Der ist vor Jahren von allen Medien gehypt worden! Und von den Politikern gelobt, wie sonst was. Er tauchte auch in allen Talkshows auf und beschimpfte uns Anwohner in Friedrichshain, weil wir nicht wollten, daß er ein Großprojekt (nur Eigentumswohnungen!) auf unserem Kulturgelände und in der Straße, durchzog! Er hatt alle Bedenken ignoriert! Und jetzt zeigt sich seine wahre ,,Qualität''!

  13. 23.

    Er wird viele Arbeiter entlassen und bekommt staatliche Unterstüzung, darf aber Millionär bleiben. Dieser Typ sollte mit seinem Vermögen haften!

  14. 20.

    „Er hat…“, Höchstpersönlich, Stein für Stein, im Schweiße seines Angesichts! Sogar die Krawatte hat er sich beim Hummerbankett eingesaut! Unmöglich wie mit diesem selbstlosen Wohltäter umgegangen wird!
    Und dann beschweren wir uns als die geprellten Lohnsklaven auch noch….

  15. 19.

    Oft spielt auch der Hass gegen Menschen, die, anders als man selbst, bereit sind ins Risiko zu gehen, eine große Rolle. Aber nur der blanke Hass ist nicht von Erfolg gekrönt ! Er ist auch keine gesellschaftliche Bereicherung, wie von Linken und Grünen gern propagiert wird. Natürlich immer unter dem Deckmantel vehement dagegen zu sein, um diesen dann selbst zu produzieren !

  16. 18.

    Anscheinend falsch gedacht ! Das geht aber vielen so, die solche Meinungen vertreten. Meist wider besseres Wissen !

  17. 17.

    In eine Insolvenzmasse können nur Forderungen und nicht geleistete Zahlungen einfließen.

    Was er "geleistet" hat, können die vertriebenen Mieter und auch die Neu-Mieter mit hohen Mieten beantworten.

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