BVG-Warnstreik - Das sind die Streik-Alternativen für Fahrgäste der BVG

Mo 10.02.25 | 07:58 Uhr
  68
Archivbild: Verdi-Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) am 27.01.2025. (Quelle: IMAGO/Funke Foto Services)
Audio: rbb24 Inforadio | 10.02.2025 | Helena Daehler | Bild: IMAGO/Funke Foto Services

Der Warnstreik bei der BVG am Montag legt große Teile der Stadt lahm. Welche Linien fahren noch und welche Alternativen gibt es zu U-Bahn, Straßenbahn und Co.? Die wichtigsten Antworten.

  • Warnstreik beginnt am Montag, 10. Februar um 3 Uhr und endet Dienstagmorgen um 3 Uhr
  • Alle U-Bahnen, Straßenbahnen und die meisten Busse fallen aus
  • BVG informiert auf Webseite und in App

Die Gewerkschaft Verdi will am Montag (10. Februar) die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bestreiken. Der eintägige Warnstreik beginnt um 3 Uhr und endet am Dienstagmorgen um 3 Uhr. Es ist bereits der zweite Warnstreik in diesem Jahr.

Der Streik hat Auswirkungen auf Fahrgäste in ganz Berlin. Laut Informationen der BVG stehen alle U-Bahnen, Straßenbahnen sowie die meisten Busse still. Alle aktuellen Informationen finden Fahrgäste auf der Webseite der BVG oder in der App. Außerdem berichtet rbb24 am Montag in einem Live-Ticker über den Warnstreik.

Diese Linien sind nicht vom BVG-Streik betroffen

S-Bahnen sowie Regionalzüge sind nicht betroffen, da diese nicht von der BVG, sondern von der Deutschen Bahn betrieben werden.

Linien und Angebote, die im Auftrag der BVG von anderen Unternehmen gefahren werden, sind vom Streik nicht betroffen. Das gilt für den Bestellbus BVG Muva sowie alle Fähren wie die Wannsee-Fähre F10, die F11 und die F12.

Außerdem fahren laut BVG die Buslinien 106, 114, 118, 133, 161, 168, 175, 179, 204, 218, 234, 263, 275, 316, 318, 320, 326, 334, 349, 358, 363, 380, N12, N23, N35, N39, N53, N61, N63, N69, N84, N91, N95, N97.

Mit eingeschränktem Angebot sind dem Unternehmen zufolge folgende Linien unterwegs: X36, 112, 124, 184, 744, 893 und N68. Hier sollten die Fahrgäste vor Fahrtantritt in der App oder im Web prüfen, ob die Busse in der Echtzeitinformation angezeigt werden.

Fahrgäste, für die keines der verbliebenen Angebote in Frage kommt, können auf die kostenpflichtigen Sharing-Angebote der BVG zurückgreifen. In der so genannten "Jelbi"-App finden sich beispielsweise Autos oder Roller. Erfahrungsgemäß sind diese Sharing-Angebote an Streiktagen aber stark nachgefragt.

Selbstverständlich kommt man am Streiktag auch per Fahrrad oder zu Fuß weiter.

Voraussichtlich mehr Verkehr am Streiktag

Erfahrungsgemäß kann es an Streiktagen voller auf den Straßen Berlins werden. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte vor allem zu den Hauptverkehrszeiten mehr Zeit einplanen und sich vorab über die Fahrroute informieren. Das geht zum Beispiel bei der Verkehrsinformationszentrale [viz.berlin.de] oder beim rbb24-Verkehrsservice.

Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gilt der Warnstreik der BVG als "Wegerisiko". Denn obwohl Streiks dazu führen können, dass man zu spät oder gar nicht zur Arbeit erscheinen kann, liegt es an den Arbeitnehmern, "zumutbare Vorkehrungen" wie zum Beispiel Home Office oder Fahrgemeinschaften zu treffen [igmetall.de]. Wer also zu spät kommt und nicht Bescheid sagt, muss mit Konsequenzen rechnen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.02.2025, 8:45 Uhr

68 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 68.

    Halten sie sich doch einfach an den Diskussionsverlauf und eröffnen keine themenfremden Baustellen. Danke!

  2. 67.

    Das sind viele Großbuchstaben.
    Dank der Grünen (ernst gemeint) kann man 125er Motorräder steuerfrei fahren, die verbrauchen wenig Sprit. Gibt's sogar elektrisch. Eine gute Alternative statt der BVG.

  3. 66.

    Das Geld selbst ist nur eine Fiktion und hat keinen realen Gegenwert. Wir erwirtschaften nichts, wir ringen nach Zahlen welche die Energiekosten für ihre Anzeigen nicht wert sind. Es geht nicht um Leistungen die einen realen Wert für Mensch und Wohl erzielen, sondern um sinnloses Tun um eine Gier zu befriedigen, die keinen reellen Gegenwert hat. Man nennt diese Berufe auch "Bullshit Jobs". Salopp kann man sagen: Alle Staaten haben versagt oder kein Staat hatte je die Absicht sich als Gemeinwohl zu verstehen. Gewinnorientiert heißt immer gegeneinander, nicht miteinander.

  4. 65.

    Aha. Was wäre denn die Grundlage unseres Sozialstaates? Hochmoralische Kalendersprüche?

    Das Geld ist "einfach vorhanden"? Wenn ich keine Gewinne erwirtschafte, kann ich keine Steuern zahlen, hat der Staat keine Steuereinnahmen und keine Einnahmen für den Sozialstaat. So einfach ist das.

  5. 64.

    Nennen sie mal Beispielstädte wo der Fahrpreis im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen wirklich größer ist. Ja, München ist teuer, aber hat mit über 10.000 Euro/Jahr ein deutlich höheres Durchschnittseinkommen. Köln ist günstiger, bei einem ähnlichen Durchschnittseinkommen wie Berlin. (München: ~35.000, Köln: ~25.000€, Berlin: ~23.000).
    Also pauschal ist ihre Aussage schlicht falsch.
    Und wenn die Allgemeinheit das nicht tragen würde, wäre die PKW Belastung nicht aushaltbar. Eine Metropole funktioniert ohne ÖPNV nicht, das haben sogar die PKW orientierten US-Amerikaner verstanden.

  6. 62.

    Wenn Sie den Fahrpreis bezahlen würden, der den wirklichen Kosten zugrunde liegt, dann würden Ihnen die Augen übergehen.
    Die Fahrpreise werden von der Allgemeinheit zum großen Teil getragen.
    Gehen Sie mal in andere Städte und schauen dort nach den Fahrpreisen.
    Jammern auf hohem Niveau und den BVGern nicht den Lohn gönnen, den sie verdient haben.
    Das nervt.
    Die Berliner sind, was den öffentlichen Nahverkehr angeht, sehr verwöhnt.

  7. 61.

    Mit aktuellem Mindestlohn gibts bei LSK 1 etwas über 1500€ netto. Damit lässt sich eine kleine Wohnung finanzieren, machen andere menschen auch.

    "weil Gewinnorientiertes handeln über dem sozialen steht. Eine fatale Entwicklung."

    Falsch. Gewinnorientierung ist die Grundlage unseres Sozialstaates. Keine bösen, bösen kapitalistiscen Gewinne = kein Sozial- und Wohlfahrtsstaat.

  8. 60.

    Und wie komme ich als gehbehindert mit Rollator zum Arzt?
    Musste den Termin absagen und nun 6 Wochen auf einen neuen Termin warten

  9. 59.

    Ich glaube das diese Erwartungshaltung auch nicht im großen Stil vorhanden ist. Nur "der kleine" Mensch hats immer schwerer, da einfache Arbeit immer weniger gebraucht wird und der Mindestlohn nicht vor Armut schützt. Der Mindestlohn stellt nicht sicher, das Wohnen gemessen an durchschnittlichen Mieten bei Neuverträgen(!), bezahlbar ist, in einfachen Wohnlagen. Wenn eine Einzimmerwohnung unter 35qm 600+€ kostet, da ist man so gut wie chancenlos bei einem Nettlohn von vielleicht 1300 €. Und das Problem reduziert sich nicht auf Berlin.
    Wer heute nicht studiert, ist quasi durchgefallen im System. Und selbst studierte verlieren ihre Jobs wegen der digitalen Entwicklung. Menschenwürde, Lebensgrundlage, ist nicht mehr sicher, weil Gewinnorientiertes handeln über dem sozialen steht. Eine fatale Entwicklung.

  10. 58.

    Ist ja auch völlig ok.

    Nur können dann diese Menschen aber nicht erwarten, genauso viel oder mehr zu verdienen als Menschen, die Lust auf karriere haben, denen Arbeit einfach Spaß macht.

  11. 57.

    Der Mindestlohn gibt einen Bruttolohn von ca. 2000€, ausgehend von einem 160 Stunden Monat. Das ist Netto warscheinlich unterhalb der Armutsgrenze. Auch sehen viele ihr Leben nicht auf die Lohnarbeit reduzieret. Leben um zu Arbeiten ist das Ergebnis einer zerstörten Kultur. Denn wir arbeiten nicht mehr im Sinne eines arrangements, wir buckeln.
    Der Mindestlohn in DE ist verhältnismäßig jung und wird vielen nicht mehr helfen die sich jahrzehnte haben ausnutzen lassen. Nicht jeder Mensch ist gleich, wir können nicht von jedem die gleichen Erwartungen haben. Nicht jeder sieht Karriere als das eigene Lebensziel an.
    Ich glaube für viele haben ein Komplex alle zu diskreditieren, die sich mit sehr wenig sehr wohl fühlen können.

  12. 56.

    NIEMALS würde ich auf meinen BENZINER verzichten. NIEMALS!!!
    Genau für solche WIRTSCHAFTSKILLER wie Streiks brauche ich meinen Stinker. Selbst bei einem Verbot würde ich ihn benutzen. Ich arbeite in der Charité Mitte.
    Dass ein Unternehmen streikt, in dem die Pünktlichkeit und Kontinuität nur ausschließlich in PREISERHÖHUNG und KONTOABBUCHUNG fusst, ist schon erstaunlich ...
    DEUTSCHLAND UND DIE WIRTSCHAFT SCHAFFEN SICH AB, LANGSAM ABER KONTINUIERLICH

  13. 55.

    Tja, wenn Sie mir zustimmen wollten? Die Wahl zw. Pest & Cholera - auf der ganzen Linie.

  14. 54.

    Insbesondere nerven solche selbsternannten Chefankläger wie sie. Die zu allem und jedem mit ihrem Finger auf Andere zeigen: anklagend, anmaßend, übergriffig.

    Den Lohn erhält der Mitarbeiter für seine berufliche Tätigkeit und nicht dafür, weil die Butter wieder teurer wurde. Und nein, weniger Geld als Andere verdienen ist keine Schande. Das ist im Berufsleben völlig normal.

  15. 53.
    Antwort auf [mein Netto war damals schon sehr gering] vom 10.02.2025 um 09:12

    Danke für die "Blumen". Zu meiner aktiven Berufszeit gab es weder Mindestlohn noch sonstige Segnungen. Da wurden die Leute schon um die Ende 490/Anfang50 reihenweise aus den Abteilungen der Betriebe entfernt: Das Geschäftsfeld wird geschlossen! Sie hatten nur die Wahl, entweder sich gegen wenig Lohn zu verdingen,(würde ich mal sagen)oder als Hartz-IV-Empfänger zum Frühstücksthema der sogenannt Besserverdienenden zu werden. Also habe ich das Beste aus meiner Situation gemacht, u. meine beiden Hochschulabschluss-Berufe mit den gerade nachgefragten anerk. Papieren weiter veredelt und gehörte nach ü10 Jahren zum Kreis "der sehr wenigen, die es aus einer prekären Beschäftigung in eine besser dotierte Stellung schafften" wie das Inst. f. Arbeitsmarkt u. Berufsforschung sehr richtig feststellte. Aber über die Jahre des Existenzkampfes bin auch ich älter geworden! So war das damals. Habe trotzd. bis 67 J. gearbeitet. Da gab's noch kein + auf die Rente!

  16. 52.

    Sie werden sich noch sehr wundern: Nur Ihr „Fritze“ und Scholze werden gemeinsam in einer gewichtigen Koalition unsere Demokratie gegen die AfD schützen können, wer anders wählt, zerstört unser System oder verschenkt seine Stimme. Rente, Gesundheit, irreguläre Migration, Anwerben nötiger Fach- und Arbeitskräfte, Infrastruktur, Verteidigung, Umwelt: Unsere Probleme sind groß und das Geld begrenzt. Hoffen wir alles das Beste!

  17. 51.

    Das ist falsch.

    Steigende Inflation führt zu höheren Preisen, führt zu Lohnforderungen. Wenn die Inflation niedrig stabil ist, so habe ich auch keine Lohnforderungen. Logisch, oder.

  18. 50.

    So ist es. Aber es gibt ausgleichende Gerechtigkeit: Die heute Werktätigen werden sich wundern, was sie in der Geldbörse haben, wenn mit 67 J.(in meinem Fall), dann in die Rente eingetreten wird. Jeder wird mal 67 J. alt u. trägt die vollen Kosten nunmehr ganz allein. Wenn mir die CDU-Fritze vorschlägt, dann gibt es eine verpflichtende Pflegegeldversicherung, dann gibt's nur noch Bitterkeit: PFF, ach Fritze, lieber Fritze, mein Netto war damals schon sehr gering, dann noch eine Pflegeversicherung allein zu bezahlen. Ich hatte so ein Rentenprodukt, von Regierungsseite geraten, Hartz-IV fest! Vor Gericht kam dann raus, dass es doch eine verkappte Kapitallebensversicherung war. Aber nein, die Versicherung ist ausschließl für den Kunden da. Nee, zuerste werden die hohen Gehälter gezahlt. Nun gut bei mir kam ein Vergleich raus. Ob sich die betr. Versicherung bei Renten-/Pflegeversicherung bessert? -- Das glaube, wer will!

  19. 49.

    "Selbstverständlich kommt man am Streiktag auch per Fahrrad oder zu Fuß weiter."
    Da wäre ich ja nie im Leben drauf gekommen.

    Auch ein Pkw ist ein sehr bequemes Fortbewegungsmittel in Berlin.

Nächster Artikel