Wasserverband Strausberg-Erkner - Tesla will nachträglich angepasstem Wasser-Vertragsentwurf nicht zustimmen

Do 06.02.25 | 14:46 Uhr
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Blick von einem Turm auf ein Filterbecken vom Klärwerk Münchehofe der Berliner Wasserbetriebe. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.02.2025 | Martin Krauß | Bild: dpa/Patrick Pleul

Eigentlich war der neue Vertrag zwischen dem Wasserverband Strausberg-Erkner und Tesla schon beschlossene Sache. Beide Parteien hatten sich im Dezember geeinigt. Doch nachträgliche Anpassungen an dem Vertragsentwurf gefährden den Kompromiss.

Tesla will dem neuen Vertragsentwurf zur Wasserver- und Abwasser-Entsorgung des Werks in Grünheide (Oder-Spree) mit dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) nicht mehr zustimmen. Grund dafür seien Änderungen, die nachträglich - ohne Absprachen und Hinweise - im Vertrag vom WSE geändert worden seien, sagte Tesla-Werksleiter André Thierig dem rbb:

"Es handelt sich um Änderungen in den Anlagen zum eigentlichen Entschließungs-Vertrag, und hierbei ganz konkret um Änderungen im Sonderkündigungsrecht und der Wassermengen, die da einseitig vom WSE angepasst werden könnten. Das steht nicht im Zusammenhang mit den Vereinbarungen, die wir in den eineinhalb Jahren Verhandlungen gemeinsam getroffen haben. Von daher sind wir vom aktuellen Stand nicht bereit das zu unterzeichnen."

Beide Seiten wollen Einigung

Dabei wollen beide Seiten eine Einigung: Tesla will neue Werte für sein Abwasser, denn das Werk überschreitet regelmäßig vertraglich festgelegte Grenzwerte. Das will der WSE nicht hinnehmen. Der Verband drohte sogar mehrfach mit einem Entsorgungsstopp - was ein Produktions-Aus zur Folge haben könnte.

Der WSE hatte aber eine Erhöhung der Werte in Aussicht gestellt. Dafür könnte der Wasserversorger nämlich von Tesla bereits zugesicherte Wassermengen zurückerhalten, die der WSE dringend benötigt.

Belastetes Verhältnis

Trotzdem gestalteten sich die Verhandlungen in den letzten anderthalb Jahren zäh. Mehrfach vertagte der WSE eine Entscheidung. Im Dezember 2024 dann der Kompromiss.

Die nachträgliche Änderungen vom WSE überraschten selbst die eigenen Mitglieder, erklärte der Vorsitzender WSE-Verbandsversammlung Thomas Krieger jetzt: "Von Seiten Tesla heißt es - und das ist durchaus nachvollziehbar - dass jetzt von WSE-Verbands-Vorsteher Herr Bähler Klauseln reingebracht worden sind, die so nicht vereinbart worden sind." Allerdings könne man das jetzt nicht klären, weil man mehr Zeit brauche, so Krieger. "Wir werden gucken, dass wir das bis zum 5. März klären."

Anfang März kommen die WSE-Mitglieder wieder zu einer Sitzung zusammen. Bis dahin hofft Krieger auf weitere Gespräche von WSE-Chef André Bähler und Tesla, um die Unstimmigkeiten möglichst beiseite legen zu können. Doch das Verhältnis gilt als belastet.

Tesla wiederum hoffe auf die WSE-Mitglieder, erklärte Werksleiter André Thierig: "Wir hoffen einfach, dass die Verbandsversammlung dann sagt, dass die Änderungsvereinbarung, wie am 4. Dezember verabschiedet, intakt bleibt und die Anlagen aus dem August letzten Jahres dieser Änderungsvereinbarung wieder angefügt werden. Dann ist für uns der Weg für eine Unterschrift unter dieser Änderungsvereinbarung geebnet und wir können hoffentlich ruhigeren Zeiten entgegenblicken."

Warum WSE-Chef André Bähler die Verträge nachträglich geändert hat, sei nicht bekannt, wie Thierig weiter erklärt. Auf Anfrage des rbb wollte sich der WSE-Chef nicht äußern. Nun hoffen alle Beteiligten, dass das Thema im März erledigt und ein neuer Vertrag geschlossen werden kann.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.02.2025, 18:20 Uhr

41 Kommentare

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  1. 41.

    Reden Sie doch nicht solchen Unsinn. Das sind pure Verleumdungen. Gewerkschaftsvertreter sind schließlich keine Reichsbürger die sich in den Reichstag schmuggeln, wie schon geschehen.

  2. 40.

    Wenn Sie jeden Betrieb ohne Tarifbindung schließen wollen, wären 3/4 der Firmen in der Region Geschichte.

    Bald werden wir aber wissen, ob der massive Einbruch der Verkaufszahlen von Tesla im Januar nur der Umstellung der Produktion wg. Facelift geschuldet ist oder dem Musk-Effekt.

  3. 38.

    Machen sie sich doch nicht lächerlich. Unternehmen versuchen immer und überall Einfluss auf die Politik zu bekommen. Das gleiche gilt auch für Gewerkschaften. Das ist erst mal nichts ehrenrühriges dran. In Deutschland haben Verbandsverzreter sogar Ausweise die ihnen den ungehinderten Zugang zum Reichstag gewähren.

  4. 36.

    Sie beklagen, dass zu viele Menschen im Land den Boden unter den Füßen verlieren. Und um in Ihren Bildern zu bleiben, nicht Richtung Wolken sondern andersherum wegtreiben...
    Wenn Sie so viele Menschen wegtreibend wahrnehmen, vielleicht treiben auch Sie gerade weg und die vielen Menschen, die Sie als wegtreiben wahrnehmen, sind in Wirklichkeit eigentlich stabil?

  5. 35.

    Sie beklagen, dass zu viele Menschen im Land den Boden unter den Füßen verlieren. Und um in Ihren Bildern zu bleiben, nicht Richtung Wolken sondern andersherum wegtreiben...
    Wenn Sie so viele Menschen wegtreibend wahrnehmen, vielleicht treiben auch Sie gerade weg und die vielen Menschen, die Sie als wegtreiben wahrnehmen, sind in Wirklichkeit eigentlich stabil?

  6. 34.

    Lügen haben kurze Beine, ein Klick an der richtigen Stelle genügt, und der Lügner ist enlarft.
    Der roter Tepich,darauf legte Musk keienen Wert, der war für die hiesige Politprominenz gedacht.
    Wasser, darüber hat sich Grünheide wohl vorher Gedanken gemacht, den Musk herhergelockt, und nun.ist er nicht genehm. ......

    Die Arbeitslosigkeit steigt, und die Region Berlin -Brandenburg tut alles dafür, dass diese weiter ansteigt, dann soll das fleißige und offene Bayern und BW noch einen saftigeren Länderausgleich zahlen.
    Fazit, das ist heutiges Deutschland, wie es leibt und lebt.

  7. 33.

    So wie z.B. Intel, Otis, Gillette?
    Ach nein, es geht ja nicht mehr um die Wirtschaft, Steuereinnahmen und Geld-verdienen ...

  8. 32.

    Das ist keine Hetzte.
    Elon Musk gehört nicht zu Deutschland,Tesla gehört nicht zu Deutschland.

  9. 31.

    Na , da bin ich der Meinung, dass hierzulande zu viele den Boden unter den Füßen verloren haben, aber nicht auf der Wolke sieben schweben, sondern in die Gegenrichtung unterwegs sind.

    Übrigens, hiezulade schon eimal die Wollendung der Hölle passiert, und es fing Alles ähnlich an, mit Kampf links gegen rechts..

  10. 30.

    Stimmt doch nicht. Es gab Subventionen und sogar einen roten Teppich, für diesen Lügner und AFD-Unterstützer ,,In Brandenburg gibts überall Wasser''!

  11. 29.

    Sie wissen ganz genau,wen ich meine und das ist nicht der Werksleiter von Grünheide,sondern das Individuum aus den USA.

  12. 28.

    Viele hier argumentieren nicht in der Sache, einseitige Änderung der Unterlagen kurz vor der Unterzeichnung ohne jeden Hinweis, sondern aus einer Ablehnungshaltung (teilweise sogar Hasshaltung) gegenüber der Person Musk heraus.
    Was trägt das zum Thema des Beitrages bei?

  13. 27.

    Es flossen keine Subventionen, und die Unternehmer, die regieren hierzulande nicht, sondern sie schaffen Arbeitsplätze, sorgen für Steuereinnahmen, und die Regierenden verfügen nach gutdünken über diese Gelder.

  14. 26.

    Was wäre, wenn dort ein ,deutscher' Autobauer sein Werk geöffnet hätte?
    Würden dann Ihre Einwände genauso aussehen?
    Ehrlich, bitte!

  15. 25.

    Alle jammern über die Arbeitsplätze und Steuereinnahmen die verloren gehen könnten. Aber keiner redet davon unter welchen Umständen der Werkbau, z. B. Subventionen, Zusagen für die Größe, Umweltschutz usw., erfolgt ist. So regiert Musk / Tesla die deutsche Politik.

  16. 23.

    Sie wissen genau, daß es um Musk geht und der ist erwiesener maßen dem Rechtsextremismus zugeordnet! Seine Einmischung in den deutschen Wahlkampf ist abartig, dazu seine Werbestrategie zur Destabilisierung unserer Gesellschaft, durch seine Empfehlung dieser AfD!

  17. 22.

    Wenn zwei ,Parteien' einen Vertrag aushandeln und einer - verändert einseitig und ohne Absprache - diesen vor Unterzeichnung, hat der andere natürlich das Recht, dies abzulehnen.

    ... und da ist es sch...-egal, ob es der Kaiser von China, Martina Mustermann oder KlausBearbel ist!

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