Interview | Stahlwerk Eisenhüttenstadt - "Wird der Strom am Markt noch teurer, fangen wir an, unsere Aggregate abzuschalten"

Di 04.02.25 | 16:51 Uhr
  30
Stahlwerk von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt
Audio: Antenne Brandenburg | 04.02.2025 | Michael Lietz | Bild: rbb

Hohe Strompreise, harte Konkurrenz aus Asien, ungewisse politische Vorgaben: Die Stahlindustrie steckt in der Krise. ArcelorMittal-Chef Thomas Bünger über die Auftragslage in Eisenhüttenstadt und den schwierigen Umstieg auf grünen Stahl.

Deutschlands Stahlindustrie wird gleich von drei Seiten gebeutelt: Während die Stahlwerker mit wachsender Konkurrenz aus Asien kämpfen, ringt die Branche hierzulande mit teils enorm hohen Stromkosten. Parallel muss die energieintensive Industrie mittelfristig den Umstieg auf grüne Energie stemmen, um bis 2050 klimaneutral zu produzieren.

Auch ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt soll den Stahl ohne Koks in Elektro-Öfen herstellen. Und hat dafür auch schon eine Förderzusage vom Bund über 1,3 Milliarden Euro. Doch die Entscheidung, die Produktion tatsächlich umzustellen, hat das Unternehmen noch nicht gefällt. Thomas Bünger, der Deutschland-Chef von Arcelor Mittal, über die Schwierigkeiten der Transformation, teuren Industriestrom und die Auftragslage in Eisenhüttenstadt.

rbb|24: Herr Bünger, im Dezember 2024 soll die Produktion im Walzwerk von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt zwischenzeitlich gestoppt worden sein. Was war da los?

Thomas Bünger: Das ist in der Tat der Fall gewesen, dass wir stundenweise unser Warmwalzwerk nicht betrieben haben. Zu diesen Zeitpunkten waren die Energiepreise so hoch. Ende November hatten wir mal einen 1-Stunden-Wert von mehr als 850 Euro pro Megawattstunde. Das war der höchste jemals aufgerufene Preis. Und diese Stunden haben wir selbstverständlich rausgeschnitten, weil es dort völlig unprofitabel gewesen wäre, weiterhin zu produzieren. Das ist für uns ein schwerer Schlag, weil das die Zuverlässigkeit in Frage stellt, die unsere Kunden im Hinblick auf vollständige und pünktliche Lieferung von uns erwarten.

Es soll lukrativer gewesen sein in dieser Zeit, die selbst erzeugte Energie zu verkaufen, statt selbst zu verbrauchen?

Das kann man so sagen, ja. Die Abgase aus Hochofen und Konverterstahlwerk - da ist ja noch Energie drin - verstromen wir. Wenn man einen Basis-Energie-Preis von 50 bis 60 Euro pro Megawattstunde annimmt, bei dem es sich lohnt, als energieintensive Industrie in Deutschland unterwegs zu sein, dann ist der selbst erzeugte Strom deutlich teurer, um mehrere hundert Euro. Wird der Strom am Markt noch teurer, fangen wir an, unsere Aggregate abzuschalten.

Zur Person

Archivbild: Thomas Bünger, CEO von ArcelorMittal Bremen und Eisenhüttenstadt. (Quelle: dpa/Pleul)
dpa/Pleul

Thomas Bünger ist seit Februar 2024 Geschäftsführer der Werke von ArcelorMittal in Bremen und Eisenhüttenstadt. Zu seinen Aufgaben gehört dort nach Angaben des Unternehmens die Dekarbonisierung und Digitalisierung der Stahlherstellung.

Bünger hat am Bergbauinstitut in Sankt Petersburg und an der TU Bergakademie Freiberg studiert. Dort hat er auch promoviert.

Der Manager war bis 2024 als CEO bei dem Zinnbergbau-Erschließungsunternehmen "First Tin" mit Sitz in London tätig. Zuvor habe Bünger mehrere bedeutende Positionen bei Aurubis in Hamburg.

Tut sich da für Arcelor in Eisenhüttenstadt ein neues Geschäftsfeld auf, Energie zu verkaufen?

Das glaube ich nicht. Unser Kerngeschäft ist die Produktion von Stahl und Produkten aus Stahl. Und darauf wollen wir uns auch fokussieren. Wir sind eher entsetzt, was diese Energiepreisentwicklung im November und Dezember betraf. Es gab aber auch jetzt schon wieder im Januar einige Tage mit exorbitant hohen Stundenpreisen für Elektroenergie. Wir sind entsetzt, dass wir nicht mehr in der Lage sind, mit den Rahmenbedingungen zuverlässig und dauerhaft unsere Anlagen zu betreiben.

Wie geht es dem Standort Eisenhüttenstadt, wie ist die Auslastung des Werkes und wie gestaltet sich der Markt?

Zu finanziellen Ergebnissen kann ich derzeit nichts sagen, da der Konzern erst in den kommenden Tagen die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlichen wird. Aber die Produktivitätsauslastung war im letzten Jahr für Eisenhüttenstadt gut. Wir hatten genügend Aufträge, um unsere Anlagen kontinuierlich und vollständig auszulasten. Es gab keine Notwendigkeit, Kapazität zurückzunehmen. Da tut uns das Abschalten, auch wenn nur für Stunden, richtig weh. Bei der Vorausschau auf das erste Halbjahr 2025 kann ich sagen, wir haben genügend Aufträge eingeworben und sehen eine Vollauslastung.

Was noch aussteht ist, die finale Investitionsentscheidung des Konzerns zur so genannten Dekarbonisierung, also zur Umstellung auf CO2-neutrale Produktion. Welche Voraussetzungen fehlen noch, diese Investitionsentscheidung im Konzern zu treffen?

Das eine ist, was wir als ArcelorMittal noch zu liefern haben für diese Entscheidung: Da braucht es noch eine vollständige technische Entwicklung. Daran arbeiten wir, die ist noch nicht fertig. Das ist auch einer der Gründe, warum bislang nicht entschieden wurde und warum wir auch jetzt noch nicht entscheiden. Vollständige technische Entwicklung heißt, alles Equipment ist mit hinreichender Genauigkeit einmal vollständig beleuchtet worden, von der Konstruktion bis zu den Kosten. Es muss dazu eine Wirtschaftlichkeitsberechnung geben, und auch die ist noch nicht fertig.

Darüber hinaus gibt es externe Parameter, an denen im Moment sehr viele Fragezeichen hängen. Dekarbonisierung heißt ja nichts anderes als Elektrifizierung unserer Primärstahl-Erzeugungsroute - also das Ersetzen von Hochofen und größerer Teile des Stahlwerkes durch einen Elektro-Ofen. Das wird dazu führen, dass wir keine Energie mehr selbst produzieren, so wie wir das heute aus den Hochofen-Abgasen tun. Wir werden dann sehr viel Strom aus dem Netz beziehen, um den Elektro-Ofen zu betreiben. Und das bei den heutigen Energiepreisen in Deutschland, die immer noch ungefähr zweieinhalb Mal so hoch sind wie vor der Energiekrise.

Wir sehen da 50 bis 55 Euro (pro Megawattstunde) als Maß der Dinge an. Das ist das, was für die energieintensive Industrie vor der Energiekrise in Deutschland der Zielpreis war. Dort müssen wir wieder hin und da sind wir im Moment weit, weit weg.

Darüber hinaus gibt es auch keine verlässliche Aussage, wie wir denn in den nächsten Jahren dahin kommen können und wie es sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln wird. So einen Elektro-Ofen zu bauen, dauert einige Zeit. Wir müssen mit einer verlässlichen Aussage zum Preis rechnen können. Aber die gibt es in Deutschland momentan nicht, anders als in unseren europäischen Nachbarländern.

Der Strompreis ist das zentrale Thema. Welche Erwartungen haben Sie darüber hinaus an eine neue Bundesregierung?

Strom ist der Kernpunkt, um den herum sich alles entwickelt. Das ist der wesentliche Faktor bei der Wirtschaftlichkeitsrechnung. Wir erwarten von einer neuen Bundesregierung als Sofortmaßnahme, dass die Übertragungsnetzentgelte wieder abgesenkt werden auf das Niveau von 2023. Das lässt sich relativ schnell machen, kostet auch nicht viel Geld und könnte ein guter erster Schritt sein. Die Gelder dafür sind im Klima- und Transformationsfond eigentlich vorhanden. Und wir erwarten einen verlässlichen Plan, wie die strom- und energieintensive Industrie wieder zu einem verlässlichen Energiepreis kommt, in welchen Schritten und in welchen Jahresscheiben. Wir erwarten also eine deutliche Senkung.

Zum zweiten brauchen wir eine konsequente Neugestaltung des Handelsschutzes für den Stahlbereich. Es müssen sofort Gespräche mit der EU-Kommission aufgenommen werden, um die Schutzmechanismen so zu gestalten, dass sie auch wirksam sind. Heute sind sie das nicht. Das Einzige, was auf dem europäischen Stahlmarkt in den letzten Jahren gewachsen ist, waren die Importmengen. Das zeigt, dass unsere Werkzeuge zahnlos sind.

Wenn wir uns das Thema Dekarbonisierung anschauen, dann erwarten wir, dass Rahmenbedingungen dafür gesetzt werden, wie mit Importen umzugehen ist, die aus CO2-immitierender Industrie kommen. Wenn dann 2026 das Abschmelzen der CO2-Zertifikate einsetzt, erwarten wir ein wirksames Instrument, das die Verlagerung von CO2-Emissionen verhindert und sicherstellt, dass unsere Investitionen sicher sind.

Zusammengefasst erwarten wir von einer neuen Bundesregierung in den ersten hundert Tagen einen Stahlaktionsplan. Da hängen Arbeitsplätze und Wertschöpfung dran. Jeder Euro, der in der Stahlindustrie in Deutschland investiert wird, generiert etwa drei Euro Umsatz in der Zuliefererindustrie, die häufig mittelständig ist. Ein Stahlaktionsplan sollte das Thema Energie aufgreifen, ein Bekenntnis zur Industrie geben und Schutzmaßnahmen vor internationalen Überkapazitäten enthalten.

Die Investitionen in grünen Stahl sollen durch eine Förderung in Milliardenhöhe durch den Bund flankiert werden. Die AfD hat angekündigt, mit ihr werde es keine Subventionen in grünen Stahl geben. Was würde es für Eisenhüttenstadt bedeuten, wenn die Unterstützung auf dem Weg der Dekarbonisierung wegfallen würde?

Wir widersprechen der publizierten Idee der AfD grundsätzlich. Dieser Förderungen bedarf es, weil die Dekarbonisierung eine politische und gesellschaftliche Aufgabe ist. Einer der Kernpunkte der Dekarbonisierung ist ja, dass wir existierende Produktionskapazitäten ersetzen müssen. Der so erzeugte Stahl kostet aber mehr. Und das ist der Punkt, warum es solche staatliche Unterstützung braucht. Üblicherweise ist eine Investitionsentscheidung getrieben von der Aussicht auf eine Kosten-, Produktivitäts- und Profitabilitätsverbesserung. Da muss ein Effekt da sein, der eine Investition gestattet, die höhere Kosten aufweist. Das ist der Grund, warum das nur mit staatlicher Unterstützung geht. Es ist also ein falsches, nicht verstandenes Setup, was da von der AfD kommuniziert worden ist.

Also müssen sich die Eisenhüttenstädter keine Sorgen machen? Hier wird weiter, auch noch in diesem Jahr, investiert?

Wir haben und werden in Eisenhüttenstadt einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag investieren, in den Erhalt der bestehenden Equipments. Das macht man nur, wenn man das auch planmäßig und sicher weiter betreiben will. Aber wir stecken Geld natürlich auch in Verbesserung- und Zukunftsinvestitionen. Wir stellen kein Equipment ins Risiko, unabhängig davon, wie schnell sich die Rahmenbedingungen für eine zukünftige Entscheidung zum Thema Dekarbonisierung entwickeln werden. Wir werden also sicherstellen, dass das, was wir an Kernequipment haben, auch für die Zukunft weiterbetrieben werden kann.

Vielen Dank für das Gespräch!

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine gekürzte und redigierte Fassung.

Das Interview führte Michael Lietz für Antenne Brandenburg

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.02.2025, 14:10 Uhr

30 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 30.

    Wie nennt man es eigentlich, wenn die Allgemeinheit die Folgen der Nutzung fossiler Energieträger bezahlt und somit diese Produkte extrem subventioniert?
    Die deutsche Stahlindustrie wird bei den steigenden CO2 Kosten keine andere Chance haben als vom Kohlenstoff weg zu kommen.
    Wir als Gesellschaft können uns nur überlegen ob wir für sauberen Stahl subventionieren oder die ökologischen Folgen der C-basierten Roheisenprozesse weiter bezahlen. Ersteres klingt für mich sinnvoller und günstiger.

  2. 29.

    Wortgeklingel find ich gut und geb ich gern zurück.
    Und klingel noch ein wenig weiter.
    Vielleicht soviel: Sie reden im Präsens über die Zukunft und da kommt zwingend Quark bei raus.
    Wichtig ist nicht was es gibt, sondern was es geben wird.
    Die Skalierungsfaktoren der Entwicklung im Segment Speicher sind ähnlich wie bei PV.
    Das was PSW heute können, können Batteriespeicher die heute bereits gebaut werden, nur schneller, günstiger, flexibler.
    Passende Rahmenbedingungen wurden erst in der ablaufenden Legislatur angegangen aber leider nicht mehr zu Ende gebracht.
    Bislang war der Bedarf an Speicherung eher überschaubar weil noch zu wenig Überschuss da ist.
    200MWh locken heute noch einen Markus Söder zur Eröffnung.
    Das sind dann schon fast 50% von PSW Wendefurth nur auf flachem Land und wesentlich weniger Platz, Wird aber jedes Jahr immer mehr Alltag und nix besonderes mehr. Irgendwann kommt nur noch der Bürgermeister zur Eröffnung.

  3. 28.

    "Das ginge nur mit Planwirtschaft und Zwang. "

    Mit Verlaub, Blödsinn!

    Dass keine deutschen Autos mehr gekauft werden liegt an der seit Jahrzehnten vor sich hinschlafenden Autoindustrie selbst.

    Deutschland war mal Innovationsführer, solche Ewiggestrigen wie sie sind es die solche Innovationen verhindern.

  4. 27.

    "Die Grünen Ideologen schädigen den Wirtschaftsstandort Deutschland auf beispiellose Weise. Verarmung und Elend werden die Folgen sein."

    Das immer gleiche Geplärre von rechts außen, von wegen konservativ.

  5. 26.

    Wenn ich Herrn Scholz beim Statement bei Tyssen-Krupp richtig verstanden habe--werden Firmen, die Stahl brauchen, einen CO2-freien Stahl einfordern.

    Das ginge nur mit Planwirtschaft und Zwang.

    Nach dem Motto--wenn ihr keinen deutschen grünen Stahl kauft--wird es eine Stahlstrafsteuer, keine Kredite, keine staatlichen Förderungen für deren Betriebe geben.

    Die Kosten werden dann die Endkunden zahlen müssen---oder nicht.
    Dann wird halt eben nicht mehr gebaut, keine deutschen Autos gekauft.....und schwupp ist die Stahlindustrie--die Millionen investiert hat und staatlich gefördert wurden--pleite oder doch im Ausland.

    Und wie Frachtschiffe und Flugzeuge CO2- frei betrieben werden sollen, die grüne deutsche Stahlprodukte in alle Welt bringen sollen--dazu gibt es weder vom Kanzler noch vom Wirtschaftsminister irgendwelche Infos.

    Wer will bei diesen Rahmenbedingungen noch an deutschen grünen Stahl glauben?

    Was hat diese falsche europäische Politik nur angerichtet?

  6. 24.

    Nachtrag:

    Der Gesellschaftlichen Aufgabe haben sich doch jene Konzerne entzogen! Weder Maßnahmen zu mehr Klimaschutz noch in Europa Steuern zu zahlen hielt man für nötig. Nun hält man aber in Richtung der Gesellschaft die Hand auf, die man moralisch betrogen und Gewinne in die Bahamas verschiebt. Genau das ist nämlich der Knackpunkt das die Aktionäre Jahre lang profitiert haben und nicht bereit sind Ihr zu investieren. Wenn Apple es nicht gewagt hätte gäbe es kein iPhone, wo bleibt das Unternehmertum etwas zu wagen? Wenn man von der Sache nicht überzeugt ist und nur schaut ob die Politische Richtung so verschiebt das man nichts ändern muss wird das nicht. Wir werden es erleben das China viel schneller ist seine Industrie umzubauen als wir denken!

  7. 23.

    Viele hier scheinen nicht zu verstehen, wie der Strompreis entsteht und welche Energiequelle (ohne Subventionen) was kostet. Ich denke es lohnt sich hier mal fünf Minuten zu googeln.
    Darüber hinaus finde ich es ganz schlimm, dass in EH auch in diesem Jahr die Auftragsbücher voll sind. Zwinkersmiley. Aktuell scheint der Standort ja nicht durch die Energiekosten gefährdet zu sein.
    Mal schauen, was die Konservativen und die Rechten ab Januar machen, wenn wir wieder vermehrt Gas und Kohle verstromen, die günstiger ist als Erneuerbare (wo auch immer die herkommen sollen?).

  8. 22.

    Die Wahrheit ist auch jene das die Mitarbeiter nicht dahinter stehen, wenn 60% AFD wählen und den Klimawandel leugnen. Zudem werden in der Umgebung auch Windkraftanlagen immer wieder ideologisch bekämt. Viele meinen man könne sich die Politik auswählen in dem man nur die Partei wählt die ein weiter so wie bisher verspricht oder die Globalen Probleme leugnet. Gerade die Wirtschaft ist ja mit ihren Verbänden sehr Unionsnahe und jene Lobbyverbände blockieren bis heute Lösungen die nicht in Ihrem Sinne sind.

    Das man so nicht mehr Produzieren kann wahr zumindest den Grünen vor 30 Jahren schon bewusst und sie wurden ausgelacht! Die Lobby hat sich um die Fragen Klimaschutz und Rohstoffknappheit 30 Jahre lang nicht gekümmert und die Grünen sind nicht daran Schuld das Ihr Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert! Was hat die Union getan als sie 16 Jahre lang in der Verantwortung stand? Das Klimaschutzgesetz auf dem Weg gebracht, aber erst als es vom BVerfG gezwungen wurde!

  9. 21.

    Viel Wortgeklingel. Daher extra für Sie nochmal die Frage: Wo sind Elektrospeicher in EVU Dimensionen im Einsatz?

  10. 20.

    Also das ist wirklich Quatsch. Natürlich produzieren noch viel mehr Länder selbst Stahl, als die von ihnen aufgezählten.
    Russland und Südkorea liegen mit Abstand noch vor Deutschland bei der Herstellung.
    Japan sogar mit dem 2,5-fachen Produktionsvolumen.
    Und andere Länder wie die Türkei holen stetig auf.

  11. 19.

    "Kaum ein anderes Land macht diesen Unsinn mit „grünem“ Stahl mit"

    Kaum ein anderes Land produziert überhaupt Stahl. China und dann noch Indien und die USA (und eben Deutschland); das war's.

  12. 18.

    Kaum ein anderes Land macht diesen Unsinn mit „grünem“ Stahl mit. In Asien und den USA wird Stahl weiterhin in großem Umfang auf konventionellem Weg erzeugt und ist folglich ganz erheblich preisgünstiger. Die Grünen Ideologen schädigen den Wirtschaftsstandort Deutschland auf beispiellose Weise. Verarmung und Elend werden die Folgen sein.

  13. 17.

    „Meine Erachtens gibt es keine…“
    Und was sagt das aus? Das Ihr Erachten ziemlich eingeschränkt ist? Den Moment von der Entwicklung abkoppeln, was man als Physiker nie machen sollte. Welche Kompetenz weisen Sie vor, dass Ihr Erachten in irgendeiner Weise relevant oder korrekt ist?
    Wurde alles schon hinlänglich diskutiert.
    Verfügbare Leistung nur Batteriespeicher ist in Deutschland jetzt schon größer als die der PSW. Kapazität immerhinschon knapp die Hälfte.
    Die Aufbaukurve netzdienliche Großspeicher ist noch im untersten sehr flachen Teil einer jeden Hochlaufkurve.
    Die Dutzenden GW die in Planung sind übertreffen die PSW dann um Größenordnungen. Großer Vorteile: einfach, preiswert, schnell aufzubauen, Verbraucher- oder Erzeugernah installierbar.
    Auch beim Thema Speicher gilt der Blick über den deutschen Tellerrand auf den europäischen Markt nicht zu vernachlässigen auch wenn viele Konservative glauben dass DEU als Insel besser funktionieren würde, auf welcher Basis auch immer?

  14. 16.

    Vom Interviewer hätte ich erwartet, dass er nicht nur die Preisspitzen beim Strom anspricht, sondern ergänzt, dass es durchaus auch Stunden gibt, in denen EKO für den Strom fast nichts bezahlt. Damit könnten die Leser und Zuschauer sich ein vollständiges Bild machen.

    Es ist nämlich so: Da das Walzwerk normalerweise rund um die Uhr läuft, könnte EKO auch einen längerfristigen Liefervertrag abschließen, bei dem man einen Festpreis oder eine bestimmte Preisspanne bezahlt. Aber offensichtlich wollte EKO sich nicht die Möglichkeit nehmen, bei hohem Aufkommen von Ökostrom niedrige oder sogar negative Strompreise an der Strombörse zu bezahlen. Das sei ihnen gegönnt. Aber dann muss man eben auch damit rechnen, dass das Pendel im Winter in die andere Richtung ausschlägt.

  15. 15.

    Keine Ahnung, wie die Rechnung genau aussieht, aber Industriestrom ist ja schon durch Otto-Normal subventioniert, weshalb der mit aktuell 10 Cent relativ günstig ist. - Wenn 5 Cent Industriepreis bedeutet, das der Verbraucherstrompreis sich dann auch 0,70 Cent verdoppelt, sag ich NEIN Danke, diese versteckte Subventionierung ist eh fragwürdig!

    Ich weis aber, das man als Produzent mit Windkraft für 6 Cent pro KWh produzieren kann, mit Wasser für 4 Cent und mit Solar für 7 Cent, ganz ohne Subventionen

    Preise:
    Warmband
    DE: 620-630 €/T
    China: 580-590 €/T

    Panzerstahl:
    DE: 2.000-3.000 €/T
    China: 1.500-2.500 €/T

    Maraging-Stahl:
    DE: 4.000-6.000 €/T
    China: 3.500-5.000 €/T

    Bei Import +
    - Lieferkosten
    - Zollgebühren
    - Einfuhrumsatzsteuer
    - Bearbeitungsgebühren

    Import Lohnt nicht, die Nachfrage wird wieder Steigen, entweder für Rüstung, oder Wiederaufbau!

  16. 14.

    "niemand den 'grünen' Stahl abkaufen". Die Frage hat doch Herr Habeck schon beantwortet: Mit einer "Subventionsorgie" (Manuel Frondel vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen sieht die von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) forcierten Pläne zum Aufbau einer Grünstahl-Produktion von Thyssenkrupp in Duisburg kritisch. ) Eine Studie des Energiewissenschaftlichen Instituts der Uni Köln (EWI) kommt zu ähnlichen Schlüssen. Grüner Wasserstoff könnte demnach noch auf Jahrzehnte zu teuer für viele industrielle Anwendungen sein und wäre auf Dauersubventionen in Milliardenhöhe angewiesen. "Stahl mit Grünem Wasserstoff zu produzieren ist das mit Abstand teuerste Verfahren, das wir uns eigentlich gar nicht leisten können" sagt Frondel.

  17. 13.

    "Es hilft nur massiv regenerative Energien und Speicher zu investieren". Meine Erachtens gibt es keine derartigen Speicher in EVU Dimension zu wirtschaftlichen Preisen, diese "Speicher im Netz" sind eine Fata Morgana. Das macht technisch keinen Sinn und das macht wirtschaftlich keinen Sinn. Und deswegen wird es auch nirgends gemacht. Die einzige Speichertechnologie, die an die benötigten Eckwerte heranreichen würde, sind die Pumpspeicherwerke. Dort, wo es Sinn macht, solche teuren Pumpspeicherwerke zu bauen, ist es bereits vor etlichen Jahren erfolgt, fand Professor Sinn schon vor Jahren heraus.

  18. 12.

    Genau so ist es. Alle schreien nach dem Strom aus Atom.
    Aber keiner will den Müll.

  19. 11.

    Söder und Co. haben für sich beschlossen das Bayern für ein Endlager nicht geeignet ist, Sie nehmen sich heraus aus der per Bundesgesetz beschlossen offenen Suche heraus zunehmen.

    Bayern hat den meisten Mittel und hoch Strahlenden Müll in Deutschland Produziert! Laut nach Atomenergie rufen aber sich aus der Verantwortung für die Hinterlassenschaften entziehen.

    Zwei Generationen haben vom Atomstrom profitiert, über 1000 können das Problem mit dem Müll ausbaden. Danke Schön! Auch für die hohen Netzentgelte die wir Brandenburger auch für die Bayern zahlen dürfen.

  20. 10.

    Es ist, was die Atomkraftwerke betrifft, letztendlich nicht nur die Sicherheit für das Werk unmittelbar betroffen.
    Ich finde die Entsorgung der Brennstäbe, überhaupt der Entsorgung von atomaren Müll wird viel zu wenig Aufmerksamkeit geschuldet.
    Wir haben bis heute kein funktionierendes Endlager in Deutschland.
    Aber einen Vorteil hat die Zwischenlagerung dennoch, dort wo der Müll gelagert wird sind Grundstückspreise recht niedrig.
    Fragt doch mal die größten Schreihälse die sich deswegen aufregen das keine neuen Atommeiler entstehen ob sie denn bereit wären welche bei sich zu Hause oder aber in ihrem Wahlbezirk, Atomkraftwerke und Endlager, bzw. ein Zwischenlager zu errichten?

  21. 9.

    "Wie kann man nur eine prosperierende Volkswirtschaft, hier die Schwerindustrie,"

    Die Schwerindustrie prosperiert schon seit mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr. Maßgeblich dazu beigetragen hat auch - wie in der Auto- und Chemieindustrie - das Management. Naja, und eben die starke Konkurrenz in Asien.

  22. 8.

    Das Märchen von der Dunkelflaute und wo der Verdacht besteht das der Markt bewusst manipuliert wurde ! Die Bundesnetzagentur ermittelt das dass Angebot bewusst verknappt wurde um den Preis hoch zu halten! Das ARD Magazin Plusminus berichtete darüber das Reservekraftwerke die wir als Kunden mitfinanzieren keinen Strom produzierten. Es ist dank einer Union so gewollt das jene Reservekraftwerke nicht Strompreis senkend wirken dürfen. Also dann wenn man sie braucht, dürfen sie nicht produzieren.

    Diesen Murks sollte man doch zunächst einmal beheben! Das Problem ist das hier viele Akteure nur ihr Interesse und das zum Nachteil der erneuerbaren Energien.

  23. 7.

    Es hilft nur massiv regenerative Energien und Speicher zu investieren auszubauen. Kein Wort wie die Netzentgelte entstehen und wo überhaupt das wirklich Problem dabei ist. Das Fossile Energie regenerative verdrängt und jene entschädigt werden müssen. Das die Brandenburger die Zeche für andere Bundesländer zahlen die beim Ausbau der erneuerbaren versagt haben. Die Forderungen der Industrie laufen darauf hinaus das andere "Steuerzahlen" und privaten Verbrauchen diesen Industriestrompreis bezahlen sollen! Die Industrie möchte gerne günstigen Strom aber nicht in den Ausbau der Netze oder erneuerbaren Energien investieren. Arcelor Mittal hat erfolgreich die Belgische Regierung erpresst und jene stellt für die Elektroöfen für AM günstigen Atomstrom zur Verfügung. Aus klapprigen Meilern mit 30000 Rissen im Sicherheitsbehälter. Wenn knallt ist nur der das Stahlwerk weg, sondern das ganze Saarland unbewohnbar! Die kosten für den Müll haben die Bürgen in Belgien zu zahlen, danke auch!

  24. 6.

    Was macht ihr, wenn Euch niemand den 'grünen' Stahl abkaufen, weil normaler Stahl anderswo viel billiger zu haben ist?
    Dekarbonisierung ist keine politische oder gesellschaftliche Aufgabe sondern Ausdruck von Ideologie.

  25. 5.

    Herr Dr. Bünger konterkariert in diesem Interview die großartigen „Luftschlösser“ des inkompetentesten Wirtschaftsministers seit 1949. Wie kann man nur eine prosperierende Volkswirtschaft, hier die Schwerindustrie, demontieren und zu Fall bringen, ohne die verläßlichen neuen Produktionsgrundlagen geschaffen zu haben. Nur Dumme machen den zweiten Schritt vor dem ersten.

  26. 4.

    Bekanntlich gibt es neben den extrem hohen Preisen auch sehr geringe bis negative Strompreise an der Börse. Inwiefern profitiert das Unternehmen davon? Bzw. wie ist letztendlich der durchschnittliche Preis?

    Und was ich mich bei den stromintensiven Unternehmen immer frage: wie sieht es mit Beteiligungen an Wind- und Solarparks sowie Großspeichern aus? Rentiert sich das; gibt's Förderung? Wenn ja, hätte Brandenburg wohl einen Standortvorteil.

  27. 3.

    Vergesst es, ob im Osten oder Westen, in 20 Jahren wird es keinen deutschen Stahl mehr geben, auch keinen grünen. Genausowenig wie die Spreewald Gurke....

  28. 2.

    Was er nicht sagt aber auch politisch eingeleitet ist: Wir kaufen den Stahl woanders zu und schalten die nächste Schlüsselindustrie nach der Pharmaproduktion, Halbleitertechnik, Solarzellen, Windkraft, Autoindustrie, Atomkraft und auch dem Höfesterben ab.

  29. 1.

    Was er nicht sagt aber auch politisch eingeleitet ist: Wir kaufen den Stahl woanders zu und schalten die nächste Schlüsselindustrie nach der Pharmaproduktion, Halbleitertechnik, Solarzellen, Windkraft, Autoindustrie, Atomkraft und auch dem Höfesterben ab.

Nächster Artikel