Strausberg (Märkisch-Oderland) - Insolvenzverfahren über Hersteller von Wasserstoff-Flugzeugen eröffnet

Mi 05.03.25 | 15:09 Uhr
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Archivbild:Das Wasserstoffflugzeug Apus i-2 steht beim Roll-Out auf dem Gelände der Firma Apus - Zero Emission GmbH in einem Hangar am 06.09.2024.(Quelle:picture alliance/dpa/J.Kalaene)
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Das Unternehmen Apus aus Strausberg arbeitet an einem Flugzeug mit Wasserstoff-Antrieb. Nun hat ein Gericht die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet. Vom Unternehmen heißt es, der langsame Umstieg auf alternative Energieformen mache dem Projekt zu schaffen.

Das Amtsgericht Frankfurt (Oder) hat die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen des Flugzeugherstellers Apus aus Strausberg (Märkisch-Oderland) angeordnet. Ziel sei eine geordnete Fortführung oder Abwicklung des Unternehmens, so die Begründung des Gerichts.

Den Antrag hatte die Geschäftsführung des Unternehmens selbst gestellt, wie sie gegenüber dem rbb bestätigte. Die "Märkische Oderzeitung" [Bezahlinhalt] berichtete zuerst. Seit drei Jahren entwickelt und baut das Strausberger Unternehmen an einem Flugzeug mit Wasserstoffantrieb.

Unternehmen will am Wasserstoff-Flugzeug weiterarbeiten

Die Modellreihe i-2 war vor einem halben Jahr vorgestellt worden. Es sollte das erste zertifizierbare Wasserstoffflugzeug der Welt werden. Doch weil die emissionsfreie Luftfahrt noch nicht wirtschaftlich sei, sei auch die alleinige Ausrichtung auf den Bau eines Wasserstoffflugzeugs nicht finanzierbar, sagte ein Unternehmenssprecher dem rbb am Mittwoch.

Der zu langsame Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur und die anhaltend niedrigen Preise für fossile Energien hätten dem Flugzeughersteller Probleme bereitet, hieß es von der Geschäftsführung. Alternative Antriebstechnologien seien unter diesen Bedingungen weniger gefragt. Das vorläufige Insolvenzverfahren sei nötig, um das Unternehmen neu auszurichten und die Entlassung von Mitarbeitern zu vermeiden.

In Zukunft möchte sich Apus auf Dienstleistungen fokussieren und für andere Flugzeughersteller Komponenten wie Turbinen oder Fahrwerke entwickeln. Nebenbei soll aber auch am Wasserstoffflugzeug weitergearbeitet werden. Das Strausberger Unternehmen plant nach wie vor mit einem erst Testflug im Mai.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.03.2025, 11:30 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Also, bisschen mehr Fakten als irgendwelche Allerweltsmeinungen ! Oder geht das nicht ?

  2. 11.

    „Helfen würde uns, wenn die Bundesregierung wie andere Länder auch den Ausstieg aus klassischen Antrieben planen und die Entwicklung C02-freier Antriebe, also den Markt und die Flugzeug-Nutzer, subventionieren würde.“ und "... So können Fremdaufträge mit Fördermittel kombiniert werden. Apus wächst jedes Jahr und kann sich mehr und mehr auf die eigenen visionären Technologieziele konzentrieren. Ihre enge Zusammenarbeit mit den Hausbanken wie auch der Bürgschaftsbank Brandenburg hilft dabei." Beispiel aus der Website des Ostdeutschen Bankenverbandes(ungefähr 2021). Bevor ich den RBB Artikel gelesen habe viel mir eine Meldung ins Auge, die ungefähr so lautete: "Apus Geschäftsführer verärgert über fehlende Fördergelder". Konnte ich leider jetzt nicht wiederfinden.

  3. 10.

    "Schade um die Millionen an Steuergeldern die über Fördermittel da rein geflossen sind!"
    Wie viele Millionen sind das? Ich frage ernsthaft aus Interesse. Und eine Quelle bitte!

  4. 9.

    Natürlich glaube ich das. und nun?

    Gerade von Strausberg gingen mehrfach technologische Spitzenleistungen aus. ich erinnere nur an die Vermessungsflüge/Fernerkundungsflüge in Nepal 2014. Erleuchtung? Bitteschön! https://www.rbb-online.de/unternehmen/presse/presseinformationen/pressearchiv/2014/rbb-fernsehen/12/20141208_strausberg_mount_everest.html

    Dein "Gefühl" ist irrelevant. Hat jemand von Apus Staatsgelder eingefordert? Bitte die Quelle!

  5. 8.

    Sie glauben doch nicht wirklich mit sowas kommt jemand nach Brandenburg, der wirklich was drauf hat. Gefühlt sind das doch meist windige und seltsame Vorhaben, die nirgends anders eine Förderung bekommen. Sieht man ja auch daran, mit welcher Aggressivität Staatsgelder eingefordert werden.

  6. 7.

    "im Prinzip"
    ...gibt es alles schon irgendwie... in der Praxis eben nicht ;-) Unterschied erkannt?

    Alternative Antriebskonzepte für die Luftfahrt werden gebraucht. Es kann nicht sein, dass heute noch die Mehrzahl privater Kleinmaschinen mit wenn auch nur leicht verbleitem Treibstoff fliegen muss.

    Rest deines Beitrags ist dumpfe Polemik. Sorry, nicht mein Nivea ;-)

  7. 6.

    Innovativ ist nicht irgendwas aufzunehmen, was es im Prinzip schon gibt, und dann weiterzuentwickeln. Vielleicht erst darüber Nachdenken was gebraucht wird. Das Smartphone deckt fast alle Jungenträume ab. Technische Sachen, von Taschenlampe, Kommunikator, Kompass und, und, und. Von den Mädels ganz zu schweigen, die sind ja schon morgens um 7 damit verwachsen, und wenn Sie es mal verlegt haben, sehen Drogensüchtige staunend zu und wollen nie so abstürzen. Ach ja, der integrierte Dosenöffner, einfach und nicht übermäßig teurer als ohne, war auch so eine Entwicklung und hat nicht einmal Subventionen erfordert.

  8. 5.

    War da nicht was mit Luftschiffen? Brandenburg kann man alles aufschwatzen. Das liegt wohl an dem Größenwahn, den kenn ich noch von meinen Kollegen. Na ja, mal sehen, wie lange Musk durchhält, der steht auf sowas.

  9. 4.

    Nach Lilium und Volocopter nun das dritte deutsche Luftschloss das dem Ende zu geht. Die Idee alleine besiegt die Physik nicht und macht kein marktfähiges Produkt - egal wie bunt die Presseauftritte sind. Schade um die Millionen an Steuergeldern die über Fördermittel da rein geflossen sind! Hoffentlich hat das jetzt ein Ende!

  10. 3.

    Vielleicht ist ja der Markteinstieg über das Militär als Kunde erfolgversprechender. Da werden ja bald 100te Milliarden auch für kleine Flugzeuge ermöglicht.

  11. 2.

    "die anhaltend niedrigen Preise für fossile Energien"
    Wann hat diese Geschäftsführung denn letztmalig auf die Preisschilder der Flugtanke am VLP Strausberg geschaut?
    2,84 Euro für einen Liter Avgas kann ich als Privatflieger beim besten Willen nicht als "anhaltend niedrig" bewerten.
    Selbst ein Jet A1 kostet inzwischen 2,47 Euro/Liter. Hier kann ich mich noch an Preise um die 1,10 Euro erinnern, nur 2-3 Jahre her.

    Ich finde es ebenfalls sehr schade, dass diese zukunftweisenden Entwicklungen am kurzfristigen Markt scheitern und unsere Politik die falschen Schwerpunkte in ihrer Subventionsstrategie setzt. Wieder eine Chance vertan, einen Innovationstreiber zum Marktführer zu bringen.

  12. 1.

    dass so eine sinnvolle und vorausgedachte Idee den üblichen Regeln der Marktwirtschaft erliegt und die (potenziellen) Kunden sie nicht ausreichend zu würdigen wissen. Insbesondere in der Geschäftsfliegerwelt zählt der Umweltgedanke einfach noch viel zu wenig.

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