Tarifkonflikt - Beschäftigte der Berliner Stadtreinigung zu Warnstreiks aufgerufen
Der Müll quillt aus Abfalleimern und Tonnen, auch Recyclinghöfe sind dicht: Die Berliner Stadtreinigung wird in dieser Woche bestreikt. Das hat nicht nur Folgen für die Müllabfuhr und Straßenreinigung - sondern auch das Stadtbild.
- Verdi hat die Beschäftigten der BSR erneut zum Warnstreik aufgerufen
- bis Freitag ist mit "erhebliche Einschränkungen" zu rechnen
- betroffen ist auch die Müllabfuhr, Recyclinghöfe Ende der Woche geschlossen
- Hintergrund sind Tarifverhandlungen, Verdi fordert mehr Lohn
Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Berliner Stadtreinigung (BSR) aufgerufen, ab Montag weiter die Arbeit niederzulegen. Nach Angaben der Gewerkschaft sind im Laufe der Woche einzelne Teilbereiche und an drei Tagen die gesamte BSR-Belegschaft zum Streik aufgerufen. Wie eine Verdi-Sprecherin am Montag bestätigte, seien die Warnstreiks wie geplant angelaufen. Erste Beschäftigte hätten am Morgen die Arbeit niedergelegt.
Laut BSR wird es deshalb von Montag bis Freitag "erhebliche Einschränkungen" geben, etwa beim Leeren der öffentlichen Abfalleimer.
Ab Mittwoch alle Bereiche und Abteilungen zum Streik aufgerufen
Am Montag und Dienstag treten zunächst die Beschäftigten in der Straßenreinigung und in den Werkstätten in den Streik. Darüber hinaus werden auch die Anlagen der Müllabfuhr bestreikt. Betroffen sind neben dem Müllheizkraftwerk in Ruhleben auch Biogasanlagen, Deponien und die Umladestation Süd. Das dürfte bereits Auswirkungen auf die Müllabfuhr haben.
Von Mittwoch bis Freitag sind dann alle Bereiche und Abteilungen zum Streik aufgerufen. Davon betroffen ist auch die Müllabfuhr. Die Restabfall- und Biogut- sowie die Wertstofftonnen werden nicht geleert werden. Eine Entsorgung erfolge erst wieder beim nächsten regulären Abfuhrtermin, teilte die BSR mit. Auch am Samstag werden demnach keine Leerungen nachgeholt.
Auch die Sperrmüll-Abholungen fallen in dieser Woche aus. Mit betroffenen Kunden werde ein Ersatztermin vereinbart. Das Abstellen von Sperrmüll, Elektroschrott und anderen Abfällen im öffentlichen Straßenland - zum Beispiel vor den Toren geschlossener Recyclinghöfe - sei verboten, so die BSR. Ein solches Verhalten stelle illegales Ablagern von Müll dar und werde von den Ordnungsämtern mit hohen Bußgeldern geahndet. Die Recyclinghöfe sind von Mittwoch bis einschließlich Samstag geschlossen. "Eine Annahme von Abfällen ist nicht möglich", hieß es.
Hintergrund sind Tarifverhandlungen
Verdi hatte bereits am Donnerstag und Freitag voriger Woche die Beschäftigten der BSR aufgefordert, die Arbeit niederzulegen. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen.
Verdi fordert unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat sowie mehr freie Tage. Die Arbeitgeber haben kein konkretes Angebot vorgelegt, haben aber die Forderungen von Verdi als nicht finanzierbar zurückgewiesen
Sendung: Radioeins, 10.03.2025, 8:03 Uhr