Bundesnetzagentur - Zahl der Ladepunkte für Elektroautos wächst in Berlin und Brandenburg

Fr. 25.04.25 | 11:57 Uhr
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An der Ladesäule eines Stromanbieters wird ein Elektroauto mit Strom aufgeladen (Quelle: dpa/Jens Büttner).
Audio: Radioeins | 25.04.2025 | Michael Mellinger | Bild: dpa

In Berlin und Brandenburg gibt es immer mehr öffentliche Ladepunkte für E-Autos. Das heißt aber nicht, dass es einfacher wird, einen freien Stecker zu finden. Denn die Zahl der neu zugelassenen E-Autos steigt rasant.

Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte in Berlin und Brandenburg ist angestiegen.

Für E-Auto-Besitzer in Berlin standen zum Stichtag 1. Februar 2025 fast 5.700 Ladepunkte im öffentlichen Straßenraum zur Verfügung, wie aus Daten der Bundesnetzagentur hervorgeht. Das war ein gutes Viertel mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

In Brandenburg gab es demnach Anfang Februar knapp 4.000 öffentliche Ladepunkte. Das war ein gutes Fünftel mehr als vor einem Jahr.

Bei einem Großteil davon handelte es sich um normale Ladepunkte mit einer Ladeleistung von höchstens 22 Kilowatt. Schnellladepunkte mit Leistungen von bis zu 150 Kilowatt und darüber hinaus gab es in der Hauptstadt zum Stichtag lediglich etwas mehr als 800, in Brandenburg 1.100.

Eine Ladestation für mehr als sieben Autos

Aus der wachsenden Zahl an Lademöglichkeiten lässt sich allerdings nicht schließen, dass es für E-Auto-Besitzer einfacher geworden ist, einen freien Platz zu finden. Schließlich ist auch die Zahl der Batteriefahrzeuge gestiegen.

Zu Beginn des neuen Jahres waren in der Hauptstadt laut Kraftfahrt-Bundesamt fast 42.000 reine Elektroautos gemeldet. Im Schnitt rund 7,5 Fahrzeuge müssen sich damit einen Ladepunkt teilen. Das sind etwa so viele wie im Vorjahr.

Der Anteil der Pkw mit alternativen Antrieben an allen Pkw-Neuzulassungen stieg in Berlin 2024 gegenüber dem Vorjahr von 55,9 auf 58,4 Prozent. Deutschlandweit waren es 47,6 Prozent. Der steigende Trend setzt sich auch in diesem Jahr fort: Zwischen Januar und März waren 63,3 Prozent der Neuzulassungen mit Elektro-, Hybrid- oder anderen Motoren ausgestattet.

In Brandenburg waren laut Kraftfahrt-Bundesamt zu Beginn des Jahres knapp 33.300 reine Elektroautos gemeldet. Im Schnitt rund 8,3 Fahrzeuge müssen sich damit hier einen Ladepunkt teilen. Auch das sind in etwa so viele wie im Vorjahr. Laut Brandenburger Wirtschaftsministerium steigen die Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen kontinuierlich.

Senat will 2.000 neue Ladepunkte pro Jahr

Der Bedarf an Ladekapazität in Berlin nimmt nach einer Analyse der Verkehrs- und Wirtschaftsverwaltung aus dem Frühjahr vergangenen Jahres bis 2030 um fast das Siebenfache zu. Dabei wird eine Zahl von 400.000 E-Pkw mit einem täglichen Ladebedarf von 2.000 MWh erwartet.

Um den Bedarf zu decken, soll beispielsweise eine Potenzialanalyse für Lademöglichkeiten auf Liegenschaften der Berliner Landesunternehmen erarbeitet werden. Außerdem will der Senat den Aufstellern von Ladepunkten die Flächensuche erleichtern sowie Forschungs- und Pilotprojekte in diesem Bereich unterstützen. Die schwarz-rote Koalition hat sich in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel von 2.000 neuen Ladepunkten pro Jahr gesetzt.

Sendung: Radioeins, 25.04.2025, 6:30 Uhr

63 Kommentare

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  1. 63.

    „Warum leugnen Sie das ,,Dienstwagenprivileg''
    Weil es das nicht gibt. Begründet habe ich es auch.
    1. Gehaltsaufbesserung ist auch ein (besserer) Weg und die alternative Möglichkeit als ein Dienstwagen.
    2. Gefahrene km exakt abzurechnen kostet dem Finanzamt mehr als wenn man wie jetzt pauschalisiert.

  2. 62.

    Die Tesla sind bekanntlich längst alle wieder weg. Kiziltepe fährt wie die meisten ihrer Kollegen einen importierten Audi

  3. 60.

    Unsinn. Es gibt kein Dienstwagenprivileg. Rechnen Sie mal nach... ob nicht eine Gehaltsverbesserung mehr bringt.

  4. 59.

    Ich darf mich bei allen Kommentarenschreibern bedanken; habe mich sehr über die Zusammenfassung der E-Auto-Vorurteile der letzten 6 Jahre amüsiert. Da war wirklich alles dabei, von überzogener Reichweitenangst bis zur Wasserstoff-Tankstelle. Einfach nur klasse; es wurde kein Vorurteil ausgelassen.

    Aber so lange das Thema so dilletantisch angegangen wird - egal ob die einseitige Förderung durch Kaufsubventioenen oder die Preis-Wegelagerei an den Ladesäulen - darf man sich über die hier zutage tretenden Informationsdefizite nicht wundern. Klar ist: mit Norwegen kann Deutschland hier nicht mithalten. Keinesfalls.

  5. 58.

    Im Vergleich zu BEV ist jeder Verbrenner ein Stinker. Insbesondere Euro5-Diesel waren konzernübergreifend besonders dreckig. 10 Jahre alte E-Autos sind aber kaum zu finden, weil die damals ganz banal nur in kleiner Zahl verkauft worden sind und oft wg. geringer Reichweite und Ladeleistung nur für spezielle Einsatzzwecke taugten.

  6. 57.

    Mehrere Stunden trifft nur zu, wenn ein leerer eActros 600 dort innerhalb von zwei Stunden aufgeladen wird. Heutige eAutos können an den mittlerweile dort üblichen HPC-Ladesäulen innerhalb von typischerweise 20-30 Minuten von 10 % auf 80 % geladen werden. Selbst IKEA schafft die alten 50kW-Ladesäulen ab.

    Langzeitbeobachtungen zeigen dabei, dass Schnellladen herstellerübergreifend i.d.R. anders als früher befürchtet kaum einen Einfluß auf die Lebensdauer der Batterie hat.

  7. 56.

    Bei Sebastian ja, bei Ihnen nicht. :-), denn es geht um Neuzulassungen.
    2030? Wer regiert denn dann? Was wurde denn aus den Klimazielen, die (wegen was eigentlich?) nicht erreicht werden können? Was haben ein Plan und ein Stuhl gemeinsam? Erfahrungsgemäß sind beide für'n Ar....!
    Im Moment ist nicht klar, wie es der Wirtschaft nach dem 3. Jahr Nullwachstum geht, also ab 2026. Kein Wachstum, keine Steuern, aber Sonderschulden ohne Tilgungsaussicht. Es sieht leider eher danach aus, dass Sie eine Gasmaske anschaffen müssen, um saubere Luft zu bekommen, hat den Vorteil, dass die Schutz bietet, wenn ein paar übergeschnappte Eroberer ihren Chemiebaukasten wiederfinden sollten und zum Angriff blasen. Ich schätze, die Welt hat andere Sorgen. Was nützt Ihnen saubere Luft ohne Feinstaub, wenn nebenan Raketen einschlagen und Ihnen die Trümmer um die Ohren fliegen? Flucht mit E-Auto? Ohne Strom?.

  8. 55.

    "Geht eine Batterie kaputt, ist das Auto ein Totalschaden." Es gibt längst einen After Market zur Reparatur der Batterien, hier in Berlin z.B. die EV Clinic.

  9. 54.

    Das KBA gibt sehr wohl den Anteil der gewerblichen Halter an. Es ist halt blöd für den Verbrennerstammtisch im Paulaner-Garten, dass auch bei Leasing der Halter bekannt ist.

  10. 53.
    Antwort auf [Sebastian] vom 25.04.2025 um 19:39

    Namen geklaut? Lassen Sie die Menschen in Ruhe, die ältere Autos fahren weil Sie sich kein neues leisten können!

  11. 52.

    Und, was ist 2030? Ab 2035 sollen keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden, was zugelassen ist fährt weiter. Hallo? Hats jetzt geklickert?

  12. 51.

    Ihre Geschichte klingt etwas erfunden oder konstruiert. One in a Million.
    Wenn beide täglich die Batterie leer fahren, sollten sie über Ihre Jobs nachdenken. Beide Taxifahrer oder wer macht sowas?
    Da beide zu Hause Sonnenstrom nutzen wollen arbeiten beide nachts an verschiedenen Orten?
    Den Kleinwagen würde ich einfach mit Steckdosenladegerät laden. Besser als nix.
    Und wer verbietet 2 Wallboxen solange man bei 11kW bleibt und der Hausanschluss die 2x16A hergibt?
    Wenns schmerzt eben auch mit 400V CEE 16A Steckdose und mobilem Ladegerät.
    Meines Wissens nach sind nur 22kW Wallboxen anzeigepflichtig.

  13. 50.

    Deshalb wäre ein vergleichbares Batteriezertifikat sinnvoll. Ich hab mal was gelesen, dass verschiedene Organisationen ADAc etc. daran arbeiten.
    Einige Händler bieten das nach eigenem Standard an. Besser als nix.
    Sollte technisch eigentlich kein Hexenwerk sein. BMS ist ja in jedem E-Auto drin.
    Risiko ist aber Teil des Lebens und jeder geschäftlichen Handlung.

  14. 49.
    Antwort auf [Sebastian] vom 25.04.2025 um 19:39

    Zehn Jahre alte Fahrzeuge sind sicher einiges, aber bestimmt keine Stinker, denn sie erfüllen mindestens die Euro5- , viele auch die Euro6-Norm, z.B. ein Golf 7. Einfach mal den Ball flachhalten.

  15. 48.

    Ist in Deutschland schon nahezu historisch so, dass u.a. dank Dienstwagenprivileg ca. 2/3 der Neuwagen gewerbliche Fahrzeuge sind.
    Das hat mit der Antriebsart also nur sehr bedingt etwas zu tun.
    Ja E-Autos sind für gewerblichen Bereich derzeit noch besser geeignet, weil Firmen leichter entsprechende Ladeinfratstruktur aufbauen können und dann direkt von deutlich günstigeren Betriebskosten profitieren.
    Eine Reform des öffentlichen Ladenetzes wäre sehr sinnvoll.
    z.B. marktgesteuerte pauschale Gebühren je Ladevorgang und Verrechnung des Stromverbrauchs mit meinem privaten EVU. Oder Strommarktangepasste Ladekosten. Also billiger wenn die Sonne scheint oder der Wind weht.

  16. 46.

    Seit wann ist der Verbrenner in 5 Jahren verboten? Lassen Sie uns an Ihrer Weisheit teilhaben.

  17. 45.
    Antwort auf [Brandenburger] vom 25.04.2025 um 18:02

    Das nennt man Meinungsfreiheit?

  18. 44.
    Antwort auf [Brandenburger] vom 25.04.2025 um 17:20

    Das wird schon, Geduld junger Spund. Der Verbrenner ist obsolet und in fünf Jahren verboten, dann schreit kein Hahn mehr nach den Stinkerkisten.

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