Zugausfälle und Verspätungen - Berliner U-Bahn so unzuverlässig und unpünktlich wie seit fünf Jahren nicht

Mi. 23.04.25 | 14:07 Uhr
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Symbolbild: Verlängerte Taktzeiten der U-Bahn in Berlin. (Quelle: dpa/Jürgen Held)
Video: rbb24 Abendschau | 24.04.2025 | Julia Kubowicz | Bild: dpa/Jürgen Held

Frust kommt auf, denn der Zug kommt nicht: Bei der Berliner U-Bahn sind im vergangenen Jahr rekordverdächtig viele Züge ausgefallen. Und auch die Zahl der Verspätungen erreicht ein neues Hoch.

Mehr als jede 17. U-Bahn in Berlin ist im vergangenen Jahr ausgefallen. Das hat rbb|24 auf Anfrage von der BVG erfahren.

Die sogenannte Zuverlässigkeit – der Wert gibt an, wie viele der geplanten Fahrten tatsächlich stattfinden – sank 2024 auf 94 Prozent. 2023 lag er noch bei 97,5 Prozent. 2019, also im letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, fanden noch 98,7 Prozent aller geplanten U-Bahn-Fahrten statt.

Pünktlichkeitsquote sinkt seit Jahren kontinuierlich

Die Züge, die nicht ausfielen, waren im vergangenen Jahr nur zu 98,3 Prozent pünktlich – dabei fahren die Züge seit September auf vielen Linien schon seltener. 2020 lag die Pünktlichkeits-Quote noch bei 99,1 Prozent, seitdem sinkt sie kontinuierlich.

Damit waren sowohl Pünktlichkeit als auch Zuverlässigkeit der U-Bahn so schlecht wie seit fünf Jahren nicht. Gründe für die schlechten Werte sind laut BVG der Fachkräftemangel, der veraltete Wagenpark, überlastete Werkstätten und marode Infrastruktur.

Die BVG teilte rbb|24 mit, die Probleme seien erkannt, kommuniziert und würden angegangen. Schon im Dezember habe man dafür ein Stabilitätskonzept vorgestellt. Ziel sei, wieder Zuverlässigkeitswerte von 99 Prozent zu erreichen.

Neue Züge kommen, sorgen aber erstmal für mehr Verspätungen

Besonders viele Zugausfälle gab es zuletzt vor allem auf der U12 und U4. Grund ist laut BVG, dass Fahrerinnen und Fahrer an Zügen der neuen Baureihe JK ausgebildet werden. Dies sei eine zusätzliche personelle Belastung. Die Fahrzeuge der neuen Baureihe sollen ab September in den Betrieb gehen. Dann könnte sich die Lage auf den Linien U1 bis U4 entspannen, hofft zumindest die BVG.

Trotz der schon länger prekären Lage bei den Verkehrsbetrieben sah Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) im Februar keine Krise bei der BVG. Die BVG sei "auskömmlich finanziert" und ein "hochattraktiver Arbeitgeber", mit einer deutlich niedrigeren Fluktuation als bei der Hamburger Hochbahn.

Sendung: rbb24 Abendschau, 24.04.2025, 19:30 Uhr

58 Kommentare

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  1. 57.

    Ich danke Ihnen für diesen Kommentar und stimme Ihnen vollumfänglich zu.

    Es ist höchste Zeit das Management komplett auszutauschen um Berlin zukunftssicher zu gestalten.

  2. 56.

    In einer fast 4 Millionen Metropole ist ein zuverlässiger dichter Takt eine Selbstverständlichkeit. Wir sind hier nicht in einer Stadt mittlerer Grosse, wo ein 30minuten Takt normal ist. Im ubersubventionierten Berlin-West der 80er fuhr die U7 zu Stoßzeiten alle 3 min. Wenn wir weniger Autos wollen - und das müssen wir wollen, der Klimawandel und Platzmangel in der City sind real - muss die BVG und die S-Bahn endlich Mal richtig funktionieren und an einer nahen funktionierenden Zukunft arbeiten statt an Dauer Entschuldigungen. Und by the way, Englisch ist im Kundenservice eine Selbstverständlichkeit liebe BVG, im Süden der Republik schon seit Langem auch Franzosisch. Man sollte endlich aufhören, dieses absolut niedrige Dienstleistungs- und Infrastrukturniveau zu entschuldigen. Tut endlich was.

  3. 55.

    Für Radfahrerhasser scheint es hier extra Regeln zu geben.

    "Bitte beziehen Sie sich auf das Thema des Beitrags."

  4. 54.

    Einige Leute scheinen hier massive Lese- und Logikproblreme zu haben, besonders die die Radwege nur aus der Seitenscheibe ihres Autos kennen.

    Wir reden hier über lächerliche 945 Meter. Wie sie selbst zugeben stehen sie dort nich 24 h am Tag und Radfahrer zu zählen. Vermutlich empfinden sie auch Ampeln als " grünes Schikaneobjekt".

    Achja, das Thema hier lautet immer noch "Berliner U-Bahn so unzuverlässig und unpünktlich wie seit fünf Jahren nicht".

    Aber wenn schon bei 945 Metern stadtauswärts der Verstand aus- und die Schnappatmung einsetzt...

  5. 53.

    Einige Leute scheinen hier massive Lese- und Logikproblreme zu haben, besonders die die Radwege nur aus der Seitenscheibe ihres Autos kennen.

    Wir reden hier über lächerliche 945 Meter. Wie sie selbst zugeben stehen sie dort nich 24 h am Tag und Radfahrer zu zählen. Vermutlich empfinden sie auch Ampeln als " grünes Schikaneobjekt".

    Achja, das Thema hier lautet immer noch "Berliner U-Bahn so unzuverlässig und unpünktlich wie seit fünf Jahren nicht".

    Aber wenn schon bei 945 Metern stadtauswärts der Verstand aus- und die Schnappatmung einsetzt...

  6. 52.

    Ick liebe Berlin. Nüscht läuft und alle findens super.

  7. 51.

    Ausschreiben, privatisieren.. wie bei der S-Bahn. Gleiches Recht für alle. Hier wird deutlich, worum es dem Sanat wirklich geht. Nicht um die Verspätungen sondern um den Gewinn der S-Bahn. Die macht Gewinn, die BVG ist Dauerpleite.

  8. 50.

    Ja, das kann ich nur bestätigen. Auch Wien. Perfekt. Und absolute Vorbilder Japan. Ja, ich weiß, wir sind hier in Deutschland. Sieht man.
    Mein Mitarbeiter ist jeden Tag auf dieses Glücksspiel angewiesen. Er rechnet jetzt schon eine 1/2 mehr ein.

  9. 49.

    Entschuldigung? Ich hörte mal wir bitten um Verständnis :)! Gut, dass ich ein Auto habe und immer haben werde.

  10. 48.

    Da schreibt scheinbar ein Autofahrer : )
    Das Problem sind nicht 2 Minuten Verspätung, sondern dass wegen technischer Defekte an Gleisen und Zügen ganze Staus entstehen. Gern mal ansehen, v.a. auf U1/3 durch Kreuzberg und zT auch U7. Da entstehen gern 20, 30 Minuten

  11. 47.

    Der ÖPNV ist unter allen Umständen aufgrund verschiedener Umstände zu meiden, wenn es irgendwie geht. Auto oder Fahrrad fahren.

  12. 46.

    Wo habe ich etwas von ein paar Tagen geschrieben? Ich war 1,5 Wochen dort und bin JEDEN Tag Metro gefahren. Da ist nichts von den Problemen in Berlin vorhanden. Nichts. Da braucht man keine Angst haben das man mal einen Zug verpasst weil der nächste bestimmt gleich kommt. Ich habe bei ca 50 Fahrten nicht EIN EINZIGES Mal länger als 5min auf eine Metro gewartet.
    Sie mögen das Zufall nennen, ich nenne es Kompetenz

  13. 45.

    So eine U-Bahn fährt doch meist alle 5… 10 Minuten. Da ist doch eine „Verspätung“ eher ein Luxusproblem, oder? Aber es muss ja immer ein Drama draus werden, sonst fühlt sich der Berliner nicht ernst genommen.

  14. 44.

    Natürlich kostet das Säubern der Radstreifen Geld. Wieviel mehr als wenn es ein Weg für Autos wäre? Der Bau dieser, sollte wenigstens, nur mit 7 Mio. statt vorher geplanten 25 Mio.. Eine gigantische Summe für eine knapp 4. Mio. Einwohner Stadt. Da muß man, aufgeteilt auf alle, sogar für ein Einzel Kurzstreckentickt noch was drauflegen. Was kostet der Straßenbau? Nur das Ringbahnbrückenprojekt soll mit nur 150 Mio. auskommen. Ja, ja, zahlt wohl der Bund, daß ist aber einfach so geregelt. Am Ende sind es Steuergelder. Aber ich glaube darum geht es Ihnen garnicht. Diese paranoide Angst etwas weggenommen zu kriegen, lähmt die Vorstellungskraft.

  15. 43.

    Das mit den Radwegen ist so ein bisschen wie mit Park and Ride beim Autofahren. So lange es keine Möglichkeit gibt sicher zu den gut ausgebauten Radwegen zu kommen, werden diese auch nur spärlich genutzt werden.
    Unser Senat verschleppt aber den gesetzlich notwendigen Ausbau. Als Folge fahren mehr Leute doch Autos oder Öffis und es bleibt voll.
    Nichtsdestotrotz bleibt die Verkehrsleistung in Personenkilometern beim Fahrrad in Anbetracht der verbrauchten Fläche bemerkenswert. Was da mit einem durchgängigen und sicheren Fahrradnetz möglich wäre...

  16. 42.

    Nee, Sie haben keine Ahnung, wir fahren morgens und am späten Nachmittag das Adlergestell durch, dieser komplett blödsinnige Extra-Radweg wird nur so vereinzelt genutzt, war völlig unnötig, da zu beiden Seiten des Adlergestells Fußwege vorhanden waren, die aufgrund äußerst weniger Anwohner problemlos als Radweg genutzt werden konnten. Die völlig unnötige Sperrung je einer Fahrbahn für eine sehr übersichtliche Anzahl von Radfahrern war und ist ein rein ideologisches grünes Schikaneobjekt,das obendrein sehr teuer für den Steuerzahler war und ist.

  17. 40.

    Meine Stellungnahme zum Thema BVG können oder wollen sie nicht lesen?

    Ansonsten herrscht Meinungsfreiheit in Deutschland!


  18. 39.

    "Und zum Thema Radwege: hab mir am Sonntag mal die Radwege auf der B96a Adlergestell angeschaut. Auf beiden Seiten war bei bestem Wetter KEIN Radfahrer zu sehen. "

    Thema verfehlt, setzen, sechs...

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