Haushaltsentwurf - Brandenburg will wenig genutzte Zugverbindungen streichen

Di. 29.04.25 | 17:51 Uhr
  43
Ein Zug der Deutschen Bahn auf einer Strecke in Brandenburg (Quelle: dpa7Rainer Keuenhof)
Audio: rbb24 Inforadio | 29.04.2025 | Nico Hecht | Bild: dpa/Rainer Keuenhof

Das Brandenburger Verkehrsministerium will wenig genutzte Zugverbindungen streichen. Das sieht der Entwurf für den Doppelhaushalt 2025/26 ab dem Fahrplanwechsel Ende dieses Jahres vor.

So sollen auf der Regionalexpresslinie RE13 Züge am Abend zwischen Cottbus und Elsterwerda nicht mehr fahren. Außerdem sollen auf sieben Regional-Bahnlinien in Randzeiten einzelne Züge entfallen. "Wir werden ab Fahrplan 2026 in den Randzeiten einzelne Zugpaare herausnehmen müssen, die werden wir nicht mehr bedienen können. Es handelt sich um Fahrten, wo weniger als 10 Fahrgäste unterwegs sind", sagte Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW).

CDU fürchtet um Verkehrswendeziele

Tabbert verspricht sich davon Haushaltseinsparungen von insgesamt mehr als 49 Millionen Euro in zehn Jahren. Diese Mittel sollen auf Strecken mit mehr Fahrgästen eingesetzt werden.

Bei der CDU ist man trotzdem alarmiert. Die verkehrspolitische Sprecherin Nicole Walter-Mundt sieht bei den Plänen die Verkehrswendeziele für das Land gefährdet. Zusammen mit SPD und Grünen hatte die CDU festgelegt, den Verkehr zu höheren Anteilen auf Schiene und Fahrräder zu lenken. Doch der Entwurf für den Haushalt jetzt bleibe zu oft unklar, wie viel Geld für Maßnahmen für diesen Umbau nun eingesetzt werden sollen, so Walter-Mundt.

Tabbert sagt, es gebe keinen Grund zur Sorge vor einer Rolle rückwärts bei den Verkehrsumbau-Zielen. So habe man sich zum Beispiel bereits darauf geeinigt, das Deutschlandticket auf jeden Fall weiter mitzutragen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.04.2025, 13:30 Uhr

43 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 43.

    Eine halbe Verkehrswende ist wenig zielführend. Auf dem Land ist man ohne Auto aufgeschmissen und das scheint so gewollt. Fahrrad und Bahn ist nur ohne Termin bzw. Mit sehr viel Zeit eine Option

  2. 42.

    ,,Willkommen im 21. Jahrhundert,,
    Trepp auf, Trepp ab - die Bahn verpasst.
    Good old Germany, ist einfach nur noch traurig, Viele Grüße.

  3. 41.

    Man muss durch den Tunnel, dann zwei Treppenabschnitte rauf, dann nach links 5-6 Stufen zur Brücke, dort ca 20 Stufen hoch, rüber, das gleiche wieder herunter. Für Gehbehinderte, Menschen mit schwerem Gepäck oder Kinderwagen und für mich mit Fahrrad nicht zu schaffen. (Hatte das 26 kg-Rad die Treppe aus dem Tunnel hochbeförderdert - eine Hand am Geländer, die andere am Rahmen, den Lenker mit dem Kopf festgehalten, Stufe für Stufe. Weiter ging es nicht mehr.)

  4. 40.

    Hauptsache das Straßennetz wird noch dichter. So wird das nichts mit der Verkehrswende, mögen die Mitmenschen die ohne Kfz leben und mobil sind doch sehen, wie sie mit weniger ÖPNV Verbindung mobil sein können. Dies schreibt ein Mensch der ohne Kfz lebt und von Bahn und Bus abhängig ist.

    Es wird Zeit, das verkehrspolitische Entscheidungsträger in Situationen kommen, in den sie ihre automobilen Gehilfen dauerhaft nicht nutzen können und dürfen.

  5. 39.

    Der letzte Zug wird gestrichen, der vorletzte Zug fällt wie immer aus, der Zug davor, hat Eine Stunde Verspätung und das heißt : die Bahn um 16 Uhr nicht verpassen !!!

  6. 38.

    Will man nur noch überfüllte verdreckte Züge, auf ein paar wenigen Hauptstrecken,mit Verspätungen, Ausfällen und Schienenverkehr ?
    Bahn/ÖPNV sollten im gesamten Land ausgebaut werden und nicht zusammen gestrichen werden.

  7. 37.

    Tja - BER + Umfeld, Cottbus/Lausitz, usw. verbrauchen jährlich unsere Millionen/Milliarden.
    Was soll da für Brandenburg, für Bahn, Bahnausbau und Reaktivierung von Bahnstrecken/Bahnhöfen überhaupt noch übrig bleiben ???
    Das Brandenburger Geld, ist doch seit Jahrzehnten und auf viele weitere Jahrzehnte hinaus - schon komplett verplant - BER Umfeld + Cottbus/Lausitz ( danach kommt Nichts mehr/der Rest wird dicht gemacht).

  8. 36.

    Tja - BER + Umfeld, Cottbus/Lausitz, usw. verbrauchen jährlich unsere Millionen/Milliarden.
    Was soll da für Brandenburg, für Bahn, Bahnausbau und Reaktivierung von Bahnstrecken/Bahnhöfen überhaupt noch übrig bleiben ???
    Das Brandenburger Geld, ist doch seit Jahrzehnten und auf viele weitere Jahrzehnte hinaus - schon komplett verplant - BER Umfeld + Cottbus/Lausitz ( danach kommt Nichts mehr/der Rest wird dicht gemacht).

  9. 35.

    Das eingesparte Geld, wird sofort in die Lausitz verbracht - dafür werden MP Lausitz und Genossen, schon sorgen.

  10. 34.

    Menschen, die als Arbeitsnomaden nach Deutschland kommen, wollen sowieso nur, direkt neben Hauptbahnhöfen in der Großstadt leben.

  11. 33.

    Nun ja, da gebe es durchaus Möglichkeiten. Z.b.kürzere Züge/Triebwagen mit eventuellen Umstieg Bahnsteiggleich oder vorderer Zugteil fährt weiter. Funktionierte z.b.Lübeck- Puttgarden auch im Regionalverkehr. Beim Fernverkehr gang und gebe. Bei der S-Bahn wurde das ewig so gemacht im Spät/Abendverkehr und teilweise am Wochenende. Aktuell aus betrieblichen Gründen(Platz & Möglichkeiten)und Vertragsgründen nur auf der S1/2/46 m.W.n.

  12. 32.

    Gleis 8 ist für den ÖPNV sowas von kontraproduktiv, wie kaum ein anderer Bahnsteig. Zugang speziell, Barrierefrei nicht mal suboptimal, weil gar nicht vorhanden, Anschlüsse teilweise nur sehr sportlich erreichbar. Diese Situation wurde erst durch die letzte Fahrplanänderung hervorgerufen, da man die Kehranlage am Bahnsteig 5/6 für die „Zwischenzüge“RE7 nutzen muß. Es ist in Wannsee aktuell für diese Fahrplankonstellation einfach kein Platz. An diesem Beispiel ist sichtbar, wie die Länder wurschteln ohne mal richtig anzugreifen. Die RB37 ist auch eher durch Protest der Fahrgäste gekommen soweit ich mich erinnere, weil der VBB die betroffenen Orte schlicht & ergreifend „vergessen“ hatte.

  13. 31.

    "obwohl der fehlende Wohnraum in den Städten mit guten Zugverbindungen in das Land bekämpft werden könnte."
    Das ist ja schon. Die Regionalexpress-Linien betrifft diese Sparidee ja nicht. Die sind allgemein gut bis sehr gut ausgelastet. Hier geht mehr um die kleineren Regionalbahn-Verbindungen JWD in der Fläche und sicher dann auch die regionalen Busverbindungen.

  14. 30.

    Schwierige Entscheidung! Wenn die Auslastung zu gering für die Aufrechterhaltung des Betriebes ist, dann muss dieser eingestellt werden. Das zeigt die Schwierigkeit der Diskussion zum Thema „Gemeinwohl“.

  15. 29.

    Was ist denn da in Wannsee auf Gleis 8 los? Ist ja ein richtiges Aufregerthema hier... Müsste man sich ja glatt mal anschauen so als touristischer Hotspot ;-)

  16. 28.

    Ich befürchte, dass als nächstes die kleinen Bahnhöfe auch nicht mehr angesteuert werden. Mit dieser wirtschaftlichen Betrachtungsweise koppeln wir das Land weiter von unseren Städten ab, obwohl der fehlende Wohnraum in den Städten mit guten Zugverbindungen in das Land bekämpft werden könnte.

  17. 27.

    Wie wäre es mit „ Grüne und BSW sind schuld“? Immerhin haben es die Grünen während ihrer beiden Regierungsbeteiligungen von 1990 bis 1994 und 2019 bis 2024 nicht geschafft, materielle Verbesserungen für die Bahn zu erreichen.

  18. 26.

    Genau diese Entwicklung ist zu befürchten. Wenn wir einmal das aktuelle Bahnnetz in Brandenburg mit dem von Anfang der 90er vergleichen wird erkennbar, dass mehr als 50% aller Strecken mittlerweile stillgelegt wurden. Nun sieht es so aus, als würde es den letzten Nebenstrecken „an den Kragen gehen“. Bahnfreundliche Politik sieht jedenfalls anders aus. Und am mangelnden Geld kann es nicht liegen, denn für Straßenbau aller Art scheinen beliebige Summen zur Verfügung zu stehen. So wird es nichts mit der propagierten Verkehrswende.

  19. 25.

    Also so schlecht ist Gleis 8 in Wannsee nicht zu erreichen. Ich bin da schon wiederholt abgefahren und angekommen.

  20. 24.

    Boah, ganze 49 Millionen in nur zehn Jahren können gespart werden.
    Und erst auf 100 Jahre gerechnet - ist das schon fast eine halbe Milliarde!
    Was für ein finanzieller Geniestreich!
    Und gleichzeitig kann man noch wieder die Autoindustrie fördern...

Nächster Artikel