Kritik an Elon Musk - Berliner Senatorin Kiziltepe nennt Tesla "Nazi-Auto" – Empörung in Brandenburg

Fr. 25.04.25 | 09:19 Uhr
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Archivbild:Cansel Kiziltepe (SPD), Berliner Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung,am 11.12.2023.(Quelle:picture alliance/dpa/S.Gollnow)
Audio: Radioeins | 24.04.2025 | Alexandra Nestmann | Bild: picture alliance/dpa/S.Gollnow

Tesla-Chef Musk stößt wegen seiner politischen Äußerungen auf Protest. Der Elektroautobauer erlebt Umsatz- und Gewinnrückgänge. Die Berliner Arbeitssenatorin Kiziltepe (SPD) spricht von "Nazi-Auto" - und erntet Kritik vor allem in Brandenburg.

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  • Berliner Arbeitssenatorin Kiziltepe nennt Tesla auf Plattform X "Nazi-Auto"
  • Kritik von Brandenburger Parteikollegen und Unternehmensverbänden
  • Kiziltepe löscht Post - hält aber an Einschätzungen zu Elon Musk fest

Die Berliner Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) hat mit einer Attacke auf Tesla großen Unmut beim Nachbarn Brandenburg ausgelöst - dort steht Europas einzige Autofabrik von Firmenchef Elon Musk. Die SPD-Politikerin hatte beim Portal X geschrieben "Wer will auch ein Nazi-Auto fahren?" und einen Artikel von rbb|24 mit der Überschrift "Hersteller von E-Autos erleben Absatzhoch - abgesehen von Tesla" geteilt.

Der Brandenburger Wirtschaftsminister und SPD-Parteikollege Daniel Keller forderte sie auf, die Äußerung zurückzunehmen. "Ein solcher Nazi-Vergleich verletzt die Menschen, die dort arbeiten und ist für eine Arbeitssenatorin völlig unangebracht", antwortete Keller auf rbb-Anfrage am Donnerstag. "Ich erwarte, dass die Arbeitssenatorin ihren historisch untragbaren Vergleich zurücknimmt und sich wieder sachlich den großen wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen zuwendet, die Berlin und Brandenburg gemeinsam angehen sollten."

Präsident Donald Trump und Tesla-CEO Elon Musk sprechen mit Reportern, während sie in einem roten Model S Tesla-Fahrzeug auf der Südrasenfläche des Weißen Hauses sitzen.
US-Präsident Donald Trump gemeinsam mit Tesla-Chef Elon Musk bei einer "Tesla-Show" im März 2025 vor dem Weißen Haus. Bild: picture alliance / Associated Press | Bild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited

Keller verweist auf Bedeutung von Tesla

Musk, der US-Präsident Donald Trump berät, stößt mit rechten politischen Ansichten auf wachsende Kritik. Der Autobauer hatte das vergangene Quartal nach einem Modellwechsel und Kontroversen um die politische Rolle von Musk mit Umsatz- und Gewinnrückgang abgeschlossen.

"Jeder kann über Elon Musk seine persönliche Meinung haben", sagte Keller. "Mir ist aber wichtig, dass wir die Menschen hinter der Tesla-Fabrik in Grünheide nicht vergessen. Hier arbeiten 11.000 Menschen aus 150 Nationen - über die Hälfte der Mitarbeiter leben in Berlin." Dabei gehe es um gut bezahlte, unbefristete Arbeitsplätze, sagte Keller. Tesla sei in Grünheide zum größten Arbeitgeber in Brandenburg geworden. "Brandenburg und Berlin profitieren davon hinsichtlich Beschäftigung und Wertschöpfung."

Kiziltepe löscht Post - verteidigt aber ihre Äußerung

Die SPD-Senatorin löschte den Post am Freitag zwar, verteidigte aber gleichzeitig ihre Äußerung über den Autobauer. "Tesla erlebt gerade eine Absatzflaute, weil dem Unternehmen von den Kunden die rechtsextremen Positionen seines Anteilseigners Elon Musk zugeschrieben werden, der rund 13 Prozent am Unternehmen hält", schrieb Kiziltepe in einem neuen Post auf dem Portal X. "Ich halte an meinen Einschätzungen zu Elon Musk ausdrücklich fest. Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass ich die Mitarbeitenden oder die Kunden Musks für dessen politische Positionen verantwortlich mache."

Unternehmensverbände kritisieren Kiziltepe

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte der "B.Z.", dass im Tesla-Werk in Grünheide neben vielen Berlinern auch Menschen aus rund 150 verschiedenen Nationen arbeiten. Von daher sei die Aussage der Arbeitssenatorin völlig fehl am Platz.

Der Berliner CDU-Fraktionsvorsitzender Dirk Stettner kritisierte Kiziltepe ebenfalls mit deutlichen Worten: "Das ist eine gefährliche Relativierung des Naziterrors und damit auch des Holocausts", sagte er. "Die Senatorin sollte das dringend klarstellen, dass sie dies in keiner Weise intendierte."

Kritik an der Äußerung von Kiziltepe übten auch die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB). Eine solche Verunglimpfung sei eines Mitglieds des Berliner Senats unwürdigt, erklärte UVB-Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp. Auch für die Beschäftigten bei Tesla sei dies ein Affront. Schirp fügte hinzu: "Die Chancen auf Investitionen des Herstellers in der Hauptstadt werden dadurch nicht größer. Für den Wahlkampf lassen Äußerungen auf diesem Niveau nichts Gutes erahnen."

Sendung: rbb24 Inforadio, 25.04.2025, 9 Uhr

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99 Kommentare

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  1. 99.

    Tja, womit denn sonst bitteschön? Für Nazis die Nazikeule, was sonst?

  2. 98.

    Andauernd höre ich von Politikern, dass Hassreden nichts im Bundestag, nicht in den Medien und nicht in sozialen Netzwerken zu suchen haben. Und dann kommt so ein Mist (egal was Musk für ein Idiot ist)aus dem Mund dieser Frau, die auch andauernd die Rassismuskeule schwingt? Untragbar und das nicht erst seit dieser Entgleisung.

  3. 97.

    Na? Haben die Leute, die jetzt Schnappatmung und hektische Flecken im Gesicht bekommen und nach der Entlassung der Senatorin krakeelen, auch eine derartige Empörung verlauten lassen als Musk den Hitlergruß gezeigt und sich in den deutschen Wahlkampf eingemischt hat? Wär ja mal interessant... Wer rechtsextreme Ideologie toleriert ist ein Nazi. In welcher sonstigen Rolle auch immer.

  4. 95.

    Was ist das wieder für eine dreckige Zensur! Die grünen Leas mit ihren Lügenfressen sollten für die Grünnazis kandidieren.

  5. 94.

    Völlig verrückt und auch verantwortunglos!
    Diese Senatorin sollte sich bitte über die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland informieren.
    Im Grunde muß sie sofort zurücktreten.

  6. 93.
    Antwort auf [Lars] vom 24.04.2025 um 18:19

    Das ist eine Unverschämtheit! Sie bezeichnen, uns, die wir jeden Tag arbeiten, als Nazis!? Hallo? Gehts noch? Warum läßt man sowas zu?

  7. 92.

    Es ist schon sehr interessant, fast alle Kommentare kommen aus Berlin.
    Ist die Hauptstadt eventuell neidisch auf Brandenburg?

    Übrigens, Brandenburg ist kein Land von Nazis, wie es gerne in den Kommentaren dargestellt wird.
    Auch wenn es auf den Karten bei den Wahlergebnissen
    gern so gezeigt wird.
    Es leben in diesem schönen Bundesland auch Demokraten.

  8. 91.

    Praktisch - die Nazikeule geht immer. Steinmeier wird zustimmen.

  9. 89.

    Es ist kein Nazi-Auto, sondern ein E- Auto. Wegen der Aktivitäten des Herrn Musk in den USA brechen die Verkaufszahlen ein.
    Das allerdings ist nicht das Problem der "Tante". Sie hat eigene und sollte keine Zeit verschwenden, sich darum zu kümmern.
    Ich will keinen Tesla, das liegt nicht am Geld, sondern daran, dass so ein Auto nicht zu meinen Bedürfnissen passt. Das ist meine Realität und die findet nicht in Berlin statt. Es geht um Arbeitsplätze in Brandenburg und der Mann, der den Arm hob, ist ein Investor. Fertig.

  10. 88.
    Antwort auf [Lars] vom 24.04.2025 um 18:19

    Sagt wer? Nachtigall ick hör Dir trapsen...Wes Lied ich sing, des Brot ich eß, gell? Weidel wirds Ihnen danken.

  11. 87.

    Ich stimme der Senatorin zu!

  12. 85.

    Frau Kiziltepe wieder mal in Hochform. Nur in ihrem Amt bekommt sie nichts auf die Reihe.

  13. 84.

    Wait ist die von der selben SPD die in zwei wochen einen Neofaschisten zum Kanzler wählt.. vllt mal über die Parteizugehörigkeit nachdenken

  14. 83.

    Kritik hat so stattzufinden, wie es sich für eine Politikerin gehört, nämlich sachlich. Wir können nicht Menschen überprüfen wollen, ob die das GG achten und Politikern erlauben mit Stammtischparolen zu agieren. Die Frau braucht keinen Tesla kaufen, ein Knigge genügt.

  15. 82.

    "Wer Hass und Hetze verbreitet ist nicht nur ein schlechter Politiker, sondern ein schlechter Mensch."

    Wer dazu eine eigene Plattform kauft um seine Hetze und Hass zu verbreiten ist dann was?

  16. 81.

    Ekelhaft, wie die Aussage noch verharmlost wird hier von Schreiberlingen. Schämt ihr euch am heutigen Tag nicht, die Nazi-Zeit zu verharmlosen? Ach ne, den größten Hass gibt es ja eh von links gegen Betroffene. Was für eine versiffte Stadt inzwischen hier.

  17. 80.

    Kiziltepe, bitte entschuldigen Sie sich sofort.
    Herr Wegener,entlassen Sie diese Hetzerin sofort.

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