Zahlungsunfähigkeit - Unternehmen in Berlin und Brandenburg melden deutlich mehr Insolvenzen an

Mi. 07.05.25 | 15:23 Uhr
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Symbolbild: Ein leeres Ladenlokal mit dem Schild "Wir schliessen".
Audio: Antenne Brandenburg | 07.05.2025 | David Klevenow | Bild: dpa/Horst Galuschka

Die Zahl der zahlungsunfähigen Unternehmen in Berlin und Brandenburg ist im vergangenen Jahr um rund ein Viertel gestiegen. In der Bundeshauptstadt beantragten 2.092 Unternehmen ein Insolvenzverfahren, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilte. Das waren 27 Prozent mehr als im Vorjahr. In Brandenburg waren es 431 beantragte Insolvenzverfahren - ein Plus von 24,6 Prozent.

Die voraussichtlichen Forderungen in beiden Ländern zusammen lagen bei mehr als 18 Milliarden Euro - 17,7 Milliarden in Berlin und 384,7 Millionen Euro in Brandenburg. Bemerkenswert ist vor allem, dass diese Summe in Berlin den Angaben zufolge um mehr als 900 Prozent zulegte. Vor allem der Komplex der Signa-Insolvenz beschäftigte auch die Amtsgerichte der Hauptstadt.

800 Insolvenzverfahren wurden nicht eröffnet

Nach Angaben des Landesamtes für Statistik richteten sich in Berlin die höchsten Forderungen gegen Unternehmen in den Bereichen Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. In 100 Verfahren wurden demnach Forderungen in Höhe von rund 6 Milliarden Euro gegen die Unternehmen erhoben.

Die meisten Insolvenzen wurden mit 297 Unternehmen und Gläubigerforderungen in Höhe von 5,8 Milliarden Euro im Wirtschaftsbereich "Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen" registriert. Es folgten der Bereich "Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen" und das Baugewerbe mit 263 beziehungsweise 252 Unternehmensinsolvenzen.

Von den mehr als 2.500 beantragten Insolvenzen wurden gut 1.700 Verfahren eröffnet. In den übrigen Fällen "kam es zur Abweisung mangels Masse, da das Vermögen der Schuldner nicht ausreichte, um die Verfahrenskosten zu decken".

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.05.2025, 15:00 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Das stimmt nur bedingt… es kommt darauf an was hat man wann bezahlt, welche Aufträge hat man wann in welche Höhe erteilt….. wie hoch ist das Eigenkapital und wie hoch sind die Verluste über die Jahre….
    Wer dann „nett“ sein will und seine Mitarbeiter bezahlt anstatt die Rechnungen ist schon in die „Falle“ getappt.
    Ist also nicht ganz so einfach.

  2. 14.

    Keinen, das haben Sie meist hineininterpretiert.
    Der vorliegende Artikel spiegelt nur die eine Seite der Medaille wieder und gibt auch keinen Vergleich noch einen Ansatz für Ursachen
    Zumindest im Vergleich zu Berlin hat sich Brandenburg den Daten im Artikel nach verbessert.
    Insolvenzen sind ja nix ungewöhnliches im Kapitalismus und sagen als nackte Zahlen ohne komplettes Bild gar nix aus.

  3. 12.

    Bei der Bundestagswahl wieder gesehen.. die Wähler haben einfach nichts gelernt.

  4. 11.

    Die StartUps haben die Fördermittel abgegriffen und ziehen weiter, dorthin wo es wieder welche gibt.

  5. 10.

    Und sie wissen hoffentlich auch, dass wenn man bis auf den letzten Cent wirtschaftet häufig eine Insolvenzverschleppung begannen hat?

  6. 9.

    EInfach auf die falsche Branche gesetzt. Ich lese grade, dass Rheinmetall ein Wachstum hat, das "wir noch nie hatten" - Zitat. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

  7. 8.

    “ Könnte auch heißen 800 haben rechtzeitig Geld vor dem Staat in Sicherheit gebracht.“
    Sie glauben immer an das Gute im Menschen…
    Wissen sie überhaupt wie hoch die Verfahrenskosten bei einer Insolvenz sind ?
    Die fangen bei unter 2.000€ an … na da hat man echt den großen Wurf gemacht wenn diese durch Tricksereien eingespart hat.
    Auf die Idee das Firmeninhaber bis zum allerletzten Cent versuchen ihre Firma zu retten kommen sie natürlich nicht…. Sind ja eh alles Gauner.

  8. 7.

    Nee, erstmal nicht. Seine Statements könnten auch vom Schreibtisch des Vorgängers stammen. Finanzminister Klingbeil wird alle NGOs weiterhin mit Steuergeld am Leben erhalten, wird schon Gründe geben, warum bis heute über deren Finanzierung Schweigen im Walde herrscht. Dafür wird mit besorgter Miene verkündet, dass es soziale Einschnitte geben kann und darauf freut sich schon die Linke, die Zustimmung zum 2. Wahlgang gab es gratis - oder nicht? Beschuss kommt auch von der rechten Seite. Wenn die VS-Datensammlung für die Einstufung der AfD nicht ausreichen sollte, hat sich das Verbotsverfahren erledigt und die Union ist uneins, ob sie ein Verbot befürwortet. Strategie?
    Angesichts der ausgefallenen Frühjahrsbelebung des Arbeitsmarktes und steigender Insolvenzen wird es eine schwere Regierungsarbeit werden. Da muss man die Einnahmen-Ausgaben- Problematik mit weniger Steuern eben mal straffen und im eigenen Lande investieren, statt wie gehabt Geschenke in der Welt zu verteilen.

  9. 6.

    Mit Blackrock Merz wird es jetzt rasant vorwärts gehen.

  10. 5.

    "Von den mehr als 2.500 beantragten Insolvenzen wurden gut 1.700 Verfahren eröffnet. In den übrigen Fällen "kam es zur Abweisung mangels Masse, da das Vermögen der Schuldner nicht ausreichte, um die Verfahrenskosten zu decken"." Die muß man aber trotzdem dazuzählen, da die Firmen ja trotzdem insolvent sind.

  11. 4.

    Wieviel Artikel vor der Wahl gab es hier zu lesen, die suggeriert haben, dass Brandenburg dabei ist die letzten Plätze zu verlassen? Die wichtigen Kennzahlen sagen die Wahrheit und nicht die „Anzahl der Anrufe in der Wirtschaftsförderung um nach Immobilien zu fragen“...

  12. 3.

    Was für ein sinnfreien Kommentar.
    Haben Sie auch noch was qualifiziertes beizutragen oder reicht es nur für Stammtisch Parolen?

  13. 2.

    Das ist das beste Deutschland, das es jemals gab.
    Vom Exportweltmeister zum Schlusslicht in Europa in 10 Jahren.

  14. 1.

    In den übrigen Fällen "kam es zur Abweisung mangels Masse, da das Vermögen der Schuldner nicht ausreichte, um die Verfahrenskosten zu decken".

    Könnte auch heißen 800 haben rechtzeitig Geld vor dem Staat in Sicherheit gebracht. Einfach mal genauer nachkontrollieren. Wer sucht, der findet auch.

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