Schutz von Mitarbeitern und Kunden - Post will im Extremfall Briefzustellung stark einschränken

Mo 30.03.20 | 11:27 Uhr
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Zustellbasis des Postzustellers Deutsche Post DHL (Quelle: dpa/Maurizio Gambarini)
Bild: dpa/Maurizio Gambarini)

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Die Deutsche Post bereitet sich wegen der Corona-Pandemie auf "weitere Einschränkungen" ihrer Dienstleistungen vor. "Der Umgang mit solchen Einschränkungen ist uns in besonderen lokalen Quarantäne-Gebieten bereits vertraut", teilte das Unternehmen am Sonntag mit.

Bisher gebe es keine wesentlichen Einschränkungen der Brief- und Paketversorgung in Deutschland. "Wir tun alles, um sowohl unsere Mitarbeiter wie auch unsere Kunden soweit es geht zu schützen und die Postversorgung wie gewohnt aufrecht zu erhalten", hieß es von der Post auf Anfrage weiter, darüber hinaus machte sie keine weiteren Angaben.

Notfall-Planung: Zustellung nur noch für Einschreiben und Behördenbriefe

Nach Informationen der "Welt am Sonntag" sieht eine Notfall-Planung vor, dass in extremen Situationen in "geschlossenen Gebieten" lediglich Einschreibebriefe und Sendungen an Behörden oder Gesundheitseinrichtungen zugestellt werden.

Der Normalbetrieb soll demnach bis zu einem Krankenstand bei der Post von zehn Prozent aufrecht erhalten werden. Ab einem Krankenstand von 30 Prozent soll es starke Einschränkungen geben, Briefe und Pakete würden nur noch an drei Tagen zugestellt werden. Ab einem Krankenstand von 80 Prozent sollen Zusteller nur noch einmal wöchentlich austragen. Zu diesen Details äußerte sich die Post nicht.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtete, will die Post im Falle von Personalknappheit auch Mitarbeiter aus den Büros in die Sortierzentren schicken. Der Worst Case, der schlimmste Fall, wird so beschrieben: "Nach Erschöpfung der Lagerkapazitäten" kommt der "Annahmestopp". Dann müssten Millionen an Sendungen eingelagert werden. Allein für Briefe gebe es Bunker-Kapazitäten von 200 Millionen Sendungen. Dafür würden zusätzliche Lagerhallen angemietet und bewacht werden.

Per Gesetz ist die Post dazu verpflichtet, selbst in Extremsituationen bestimmte Bereiche mit Briefen und Sendungen zu beliefern – etwa Bundes- und Landesregierungen, Justiz, Bundeswehr oder das Gesundheitswesen. Sie gelten als "postbevorrechtigte Kunden".

Sendung: Abendschau, 29.03.2020, 19:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    wieso? Was kann die post dafür? Klar, in solchen zeiten MUSS die post reagieren und wenn alle flach liegen iss das gejammer trotzdemm gross. Sollte die gesundheit nicht VOR dem 80 centbriefmarken liegen? Oder das paket, was wohlmöglich NICHT überlebensnotwendig ist?

  2. 7.

    Es kommt . darauf an, wo man briefe austrägt.... auf dem land hat man auch in coronazeiten mit briefkunden zu tun. Die holen sich nämlich die briefe und oder pakete direkt aus dem auto ab.. denn auf dem land fahren wir beides aus. Und in nrw ist es bereits soweit, das die post, auch gleichzeitig paket, nur 1mal die woche fährt. Es ist leider tatsächlich am tag bis zu 30 pakete mehr als zur weihnachtszeit und somit rennt JEDER zusteller mit 140 bis 150 paketen mehr am tag, auf dem zahnfleisch

  3. 6.

    Dann bitte auch das Porto aussetzen!

  4. 5.

    "Ohne Handschuhe oder Desinfektionsmittel denn das stellt der Arbeitgeber nicht zur Verfügung!!"
    Das ist nicht wahr! Die Post versucht alles, um uns Zusteller zu schützen. Das vieles nicht hilft, nicht helfen kann, steht auf einem anderen Blatt.
    Hier bei uns gibt es im ZSP jedenfalls Desinfektionsmittel, Handschuhe, Küchenrolle und Anderes.
    Ich bleibe aber ohnehin bei meinem nassen Waschlappen mit Fit im Zipperbeutel...

  5. 4.

    Und nur weil der Arbeitgeber das nicht stellt begibt man sich selber in Gefahr.
    Dann kann sich doch der Briefzusteller einfach selber Handschuhe besorgen oder seine eigenen die er zu Hause hat benutzen, ist doch alles möglich.
    Diese Zeiten erfordern nun mal ein bisschen selbstverantwortung für alle und nicht immer alles anderen überlassen!

  6. 3.

    Die Christel von der Post muss jeden Briefkasten anfassen. Dazu diverse Türgriffe, auch von Hochhäusern usw. Ohne Handschuhe oder Desinfektionsmittel denn das stellt der Arbeitgeber nicht zur Verfügung!! Erstmal informieren bevor man unqualifizierte rausquatscht!!

  7. 2.

    Und wie sollen wir bei einem Krankenstand von angenommen 30 bis 80% im Ernstfall die Post normal verteilen? Das kann nicht funktionieren, also muß es Pläne geben, wie man wietermacht, falls es wirklich soviele erkrankte Kollegen geben wird.
    Wir sitzen hier nicht den ganzen Tag rum und starren die Wände an. Nein, jeder Kollege hat tatsächlich auch eine Aufgabe, die dann jemand Anderes machen muß, wenn er selbst ausfällt. Das geht nur bedingt zu kompensieren.
    Und im Übrigen ist davon auszugehen, daß die privaten Brief- und Paketzustellunternehmen (MAZ mail, Citipost, RPV, GLS, Hermes usw.) ebensolche Notfallpläne ausarbeiten.

  8. 1.

    Die Christel von der Post hat im Normalfall keinen Kontakt mit den Empfängern von Briefen, ebenso ist ein direkter Kontakt mit den Mitarbeitern der gelben Paketwagen absolut vermeidbar. Was soll also dieses Katastrophenscenario?

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