Corona-Reisebeschränkungen - Beelitzer Spargelbauern fehlt die Hälfte ihrer Erntehelfer

Do 26.03.20 | 19:56 Uhr
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Spargelfeld in Beelitz. (Quelle: imago imgages)
Bild: imago images

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Auch in der Corona-Krise läuft auf den Beelitzer Spargelfeldern gerade die Ernte an. Stangen werden gestochen und für den Verkauf vorbereitet. Doch es seien zu wenige Erntehelfer aus Polen und Rumänien angereist - wohl wegen der Corona-Reisebeschränkungen, sagte Spargelbauer Ernst-August Winkelmann, Geschäftsführer eines Spargelhofes in Klaistow (Potsdam-Mittelmark), am Donnerstag.

"Wer soll dann stechen?"

In seinem Betrieb, sowie insgesamt bei den Spargelbauern in Beelitz, fehlten laut Winkelmann etwa die Hälfte der Erntehelfer aus Osteuropa. "Es ist schon derzeit genug zu tun", sagte Winkelmann. Da werde jede Hand gebraucht. "Wenn Mitte April der Spargel richtig gut wächst, dann wird es richtig schlimm", sagte er und fügte besorgt hinzu: "Wer soll ihn dann stechen?"

Nach einem Beschluss der polnischen Regierung, müssen polnische Staatsbürger, die zum Arbeiten nach Deutschland pendeln, von Freitag an bei ihrer Rückkehr zwei Wochen in Quarantäne. Die Landesregierung in Brandenburg hatte den Pendlern aus Polen daraufhin finanzielle Hilfen versprochen, wenn sie dafür im Land bleiben. Ab Freitag würden sie pro Tag 65 Euro aus der Landeskasse erhalten sowie jedes Familienmitglied, das sich in Brandenburg aufhält, täglich 20 Euro, sagte Finanzministerin Katrin Lange (SPD) am Donnerstag dem rbb.

In Beelitz wächst Spargel auf 1.700 Hektar - die Region ist damit Brandenburgs größtes Spargelanbaugebiet. Im gesamten Land wird er auf einer Fläche von rund 3.900 Hektar angebaut. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt rund 22.200 Tonnen geerntet. Die Saison endet traditionell am 24. Juni.

Sendung: Inforadio, 26.03.2020, 18:30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Ich würde gern beim Spargelstechen helfen, jedoch nur auf Feldern ohne Folie. Diese Sauerei mache ich nicht mit.

  2. 8.

    Wir würden an einem Wochenende im April helfen. Da wir selbst aus der Landwirtschaft kommen, ist hierbei der Wille zu helfen als auch das Verständnis da.

  3. 7.

    Dann gibt es dieses Jahr keinen Spargel? Die Spargelbauern verdienen genug? Luxusgut?
    Was sind denn das für hässliche Kommentare. Gerade in diesen Zeiten ist es doch schön, wenn so etwas Schönes erhalten bleibt. Ich glaube über zu viel Reichtum bei den Spargelbauern braucht sich keiner zu sorgen. Ich gönne jedem sein Auskommen und bange mit jedem, der in diesen Krisenzeiten Not hat. Statt Wut zu verbreiten, helfen? Leute kennenlernen, frische Lust, etwas für die Allgemeinheit tun, statt frustriert auf dem Sofa sitzen und auf Gott und die Welt zu schimpfen. Not macht erfinderisch. Ich freu mich auf Spargel und würde gerne 1 x die Woche (neben meinem Brotjob) stechen helfe. Ob der Spargelbauer dann "reich" wird, ist mir herzlich egal. Er leistet ja auch jede Menge. Ist sicher sehr viel Arbeit so ein Feld zu führen und die ganzen Arbeiter.
    Den Hinweis mit der Monokultur kann man sicher als kontruktive Kritik anbringen. Also,wer kommt mit?

  4. 6.

    Es ist ein Luxusgut, auf das man eigentlich verzichten kann.

  5. 5.

    Wie wäre es denn, erstmal die ganzen Wachstumsbeschleunigungsfolien runter zu reissen. Das entzerrt das zeitliche Problem wenigstens etwas. Hätte man schon mindestens 14 Tage machen können. Aber nein..., jeder will ja am Geldtrog der Erste sein. Es gibt wahrhaft andere Branchen, die mein Mitgefühl haben.

  6. 4.

    Vielleicht kommt ja so die Rückbesinnung. Weniger Acker mit Spargel bestellen. Damit weniger Monokultur in Brandenburg. Und Schluss mit den Folien. Früher gab es sechs bis acht Wochen Spargel. Darauf haben wir uns gefreut. Jetzt ist das Edelgemüse zum Massenproduktion verkommen mit dem sich vortrefflich viel Geld verdienen lässt.

  7. 3.

    Mich würde interessieren, wieviel ein Erntehelfer verdient ?

  8. 2.

    Dann gibt's dieses Jahr eben mal keinen Spargel! Das werden die Reichen Spargelbauer sicher überleben!

  9. 1.

    Bessere Bezahlung. Bessere Arbeitsbedingungen und wir zahlen dann auch mehr für landwirtschaftliche Produkte! Wie wäre das? Ich würde dann auch gerne beim Spargelstechen einspringen.

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