Massive Verluste durch Corona-Krise - BVG will bis 4. Mai zum Normalfahrplan zurückkehren

Mo 20.04.20 | 16:49 Uhr
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U9, Zoologischer Garten (Quelle: dpa)
Bild: dpa

Mit Beginn der Corona-Krise brachen bei den Berliner Verkehrsbetrieben die Fahrgastzahlen ein, das Angebot wurde ausgedünnt. Nun soll angesichts der bevorstehenden Lockerungen der Betrieb in den nächsten zwei Wochen wieder auf 100 Prozent hochgefahren werden.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen schrittweise bis zum 4. Mai wieder den Normalbetrieb aufnehmen. Das bestätigte BVG-Pressereferent Nils Kremmin am Montag auf Anfrage von rbb|24. Zunächst hatte die "Berliner Morgenpost" darüber berichtet.

Wiederaufnahme hängt auch von Politik ab

Alles werde jetzt "stückchenweise" wieder hochgefahren, sagte Kremmin. Das hänge aber auch von den politischen Entscheidungen ab. Der Berliner Senat will am Dienstag beschließen, welche Lockerungen der Corona-Verordnung es ab dem 27. April geben soll. Bund und Länder wollen dann am 30. April entscheiden, wie sie weiter vorgehen.

Einen genauen Plan, wann welche Linien wieder den Regelfahrplan aufnehmen, gibt es laut Kremmin nicht. Die BVG gehe aber davon aus, dass am 4. Mai wieder "100 Prozent" angeboten würden. Die U-Bahnlinen U2, U5 und U7 fahren laut Kremmin schon wieder volle Leistung. Auf den Linien U6, U8 und U9 werden in den Hauptverkehrszeiten bereits sogenannte Verstärkerfahrten angeboten.

BVG: Jeden Tag eine halbe Million Euro Einbuße

Wegen der Corona-Pandemie und dem geringeren Fahrgastaufkommen hatte die BVG den Verkehr von Bussen, Trams und U-Bahnen vor rund einem Monat deutlich ausgedünnt. Viele Strecken wurden nur im 10- oder 20-Minuten-Takt bedient.

Die Krise bedeutet für den Landesbetrieb eine erhebliche Belastung. Im Barverkauf fehlen nach Unternehmensangaben etwa zwei Drittel der täglichen Einnahmen. Die Einbuße betrage etwa eine halbe Million Euro pro Tag. Neben dem Landeszuschuss ist der Fahrkartenverkauf die einzige wesentliche Einnahmequelle des Unternehmens.

Sendung: rbb UM6, 20.04.2020, 18 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Zumindest nicht tagsüber.
    Ich muss auch in Bussen (dass ich auch zuweilen noch S-Bahn fahre, hab ich vergessen zu erwähnen) erleben, dass sich irgendwelche Einfaltspinsel ohne Not unmittelbar vor oder hinter mich setzen.
    Manche wollen auch eventuellen Sitzpartnern zuvorkommen und setzen sich statt ans Fenster lieber zur Gangmitte hin, was zwar eventuell die Dauer, nicht aber die voraussichtliche Häufigkeit körperlicher Nähe reduziert.
    Ganz egoistisch betrachtet (ja ich weiß um die kranken und sterbenden/gestorbenen Menschen) gestaltet sich die Situation für mich durchaus angenehm.
    Nun muss man den Menschen nur noch klar machen, dass Klopapier keinen Grund hat, knapp zu werden, und dass Packstationen nur dann für Komfort und Sicherheit sorgen, wenn sie ebenso zügig geleert wie befüllt werden (ich muss voaussichtlich morgen mehr als zehn Stationen weit mit dem Bus zu einer hinfahren, weil meine Standardstation - keine zehn Minuten Fußweg entfernt - offenbar seit Tagen voll ist).

  2. 9.

    Ich fahre jeden Tag BVG und S-Bahn. Ich finde, seit Anfang dieser Woche wird es täglich voller. Es gibt auch Leute, die sich direkt auf den Platz neben mich setzen, auch wenn viele andere frei sind. Aber ich muss auch sagen: diese Leere ist (bzw. war) herrlich. Wir werden sie wohl leider nicht wieder erleben.

  3. 8.

    Warum sollten BVG und S-Bahn das tun? Die fahren doch. Nur weil Sie nicht mitfahren wollen Sie geld zurück? Ich habe übrigens ein Sky-Abo. Vielleicht sollte ich mal für die Tage, wo ich kein Fernsehen gucke, mein Geld zurückfordern...

  4. 7.

    Nie zuvor habe ich die BVG so gern benutzt wie momentan.
    Die Busse (andere Verkehrsmittel benutze ich momentan aufgrund fehlender Notwendigkeit nicht) sind so leer wie mein Konto, sogar zum Feierabend Richtung Stadtrand oder in den Grunewald zu fahren, macht Laune.
    Okay: Nächste Woche sind diesbezüglich zwar Gesichtswindeln Pflicht, doch es gibt keine Kirschen ohne Kerne.
    Jetzt hoffe ich nur, dass es auch in Straßenbahnen momentan nicht gerade propenvoll ist, denn auch östlich von Tempelhof gibt es schöne Ecken.

  5. 6.

    Nene, lass mal. Die Radfahrer sollen schön auf dem Gehweg bleiben und uns nicht auf den Busspuren ausbremsen. Ich komme derzeit meist gut durch.

  6. 5.

    Mich würde interessieren ob die BVG daran denkt, den Abokartenbesitzern etwas von ihrem Geld wiederzugeben? Denn ich soll ja laut Regierung so wenig wie möglich mit den Öffentlichen fahren - was ich dank bisher 6 Wochen Home Office auch mache - das Geld wird aber weiter fleißig abgebucht. Bei der Deutschen Bahn gibt es ja für Bahncard-Inhaber auch Geld zurück. Also, wie viel erstatten uns S-Bahn und BVG von unserem Abo-Betrag?

  7. 4.

    Ich bin in der Lebensmittel Versorgung unterwegs in den Krisenzeiten und muß sagen die Bahnen wenn auch verdünnt Zuglänge sollten starker getaktet fahren so wie jetzt ist das risiko stark sich gerade dort (Bahn ) zu infiziezren. Denkt doch mal an die, die jetzt noch alles am laufen halten und da sollte die BVG ihren Teil stärker beitragen und nicht nur an Zahlen den FahrBetrieb zu planen.

  8. 3.

    Den Normalfahrplan brauchen wir ab morgen, wenn Geschäfte wieder öffnen und die Leute zu ihrem Arbeitsplatz müssen. Hat das der BVG schon mal jemand gesagt? 4. Mai ist viel zu spät!

  9. 2.

    Mit Beginn des Lockdown sind die Fahrgast zahlen eingebrochen?
    Die bvg war fast schneller damit, ihren Fahrplan runterzuschrauben als der lockdown in Kraft trat, ohne auch zu schauen wieviele Leute damit weiter fahren.
    In karow waren soviel damit überrascht weil nicht feststand bis zum Schluss wie das bei uns umgesetzt wird.
    Der erste Tag war dann natürlich auch völlig überfüllt das ganze, das viele dann aufs Auto umstiegen.
    Super bvg ihr war richtig spitze dabei Geld einzusparen und nun wird gejammert.
    Wer auch immer dort geplant hat gehört auf die Straße denn das war Erbärmlichkeit und Inkompetenteste Entscheidung, die für Kunden getroffen wurde!
    Weder für die Umwelt noch für den Ruf der ÖPNV wurde da richtig entschieden!!!

  10. 1.

    Wieso wird das geringere Verkehrsaufkommen nicht genutzt, um jetzt endlich die lange versprochenen Busspuren zu markieren? Bei den Radwegen geht es doch jetzt auch plötzlich schneller voran. Das würde den Busverkehr erheblich entlasten und einen effektiveren Einsatz der Fahrzeuge zulassen. Auch für die Fahrer*innen und Fahrgäste wird es mit mehr neuen Busspuren besser - schneller am Ziel und weniger Verspätungen :)

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