Charité und Vivantes - 4.500 Berliner Krankenhaus-Beschäftigte fordern höheren Corona-Zuschlag

Do 09.04.20 | 20:13 Uhr
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Das Bettenhochhaus der Berliner Charité, Archivbild (Quelle: Picture Alliance/Winfried Rothermel)
Bild: Picture Alliance/Winfried Rothermel

Was Sie jetzt wissen müssen

Mehr als 4.500 Beschäftige der Kliniken Charité und Vivantes haben eine Petition für einen besseren Gesundheitsschutz und einen Belastungszuschlag unterschrieben. Das teilte die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag mit. Die Angestellten fordern unter anderem ausreichend Schutzkleidung für die Angestellten, eine engmaschige Testung und eine sofortige Belastungszulage.

Die Unterschriftenliste soll am kommenden Donnerstag digital überreicht werden. Zu einer Videokonferenz seien der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) und Abgeordnete des Abgeordnetenhauses eingeladen.

Senat solle echte Anerkennung bieten, so Verdi

Die bereits vom Senat angekündigten Einsatzprämien in Höhe von insgesamt 450 Euro seien ein Schritt in die richtige Richtung, reichten aber nicht aus, hieß es von Verdi. In anderen Kliniken würden 500 Euro pro Monat als Zuschlag bezahlt. Der Berliner Senat solle ausreichend Geld zur Verfügung stellen, damit es eine echte Anerkennung der Belastung für alle Krankenhausbeschäftigten gebe, forderte die Gewerkschaft.

Der Regierende Bürgermeister Müller hatte am Montag im rbb-Inforadio einen Zuschlag für Krankenpfleger und Ärzte von Charité und Vivantes wegen der Corona-Krise angekündigt. Sie sollen von April bis Juni monatlich 150 Euro mehr bekommen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Beitrags hieß es, die höheren Zuschläge seien für 4.500 Mitarbeiter gefordert worden. Das ist falsch, sie wurden von ihnen gefordert. Wir haben den Fehler in der Überschrift korrigiert und bitten, ihn zu entschuldigen.

Sendung: Abendschau, 09.04.2020, 19.30 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Studierte Egoisten wissen wie man es anstellt. Alle anderen, die auch unter hohen Belastungen stehen sind Nese. Besonders die, die nicht mehr arbeiten können und deren Existenz gerade den Bach runter geht.
    Eure Betten stehen leer und warten auf Coronafälle, OP's verschoben... schämt euch Corona so auszunutzen. Ihr seid nicht mehr belastet als sonst auch schon. Dafür habt ihr meine Unterstüttung aber nicht für den Missbrauch einer Notlage.

  2. 11.

    Hallo Lenny, es tut gut zu lesen, dass noch mehr Leute so denken!
    Natürlich gönne ich den Pflegekräften (allen!) eine Gehaltserhöhung, tat ich die letzten Jahre schon.
    Aber jetzt Coronamehrbelastung als Grund vorzuschieben, halte ich für falsch und unfair allen anderen Berufsgruppen gegenüber, die ihre Arbeit auch grad unter erschwerten Bedingungen weitermachen!
    Nicht zu vergessen auch die, die gerne ihre Arbeit machen würden, aber grad nicht dürfen und deshalb nur Kurzarbeitergeld bekommen, wenn überhaupt. Auch das kann sehr belastend sein!!!

  3. 10.

    Vielen Dank für die Unterstützung T.R.
    Ich mag einfach keine Ungerechtigkeiten und informiere mich sehr wohl vorher genau, bevor ich meine Meinung äußere!
    Nur benutze ich dabei unterschiedliche Quellen und höre nicht nur auf die, die am lautesten schreien! Das Stationen unterbesetzt sind und teilweise Pflegekräften auch Kurzarbeit droht, ist kein Geheimnis und diese Info stammt aus ihren eigenen Reihen!

  4. 9.

    Unterbesetzung war auch vor Corona gang und gäbe. Unterbezahlung auch.
    Jetzt sind viele OPs verschoben, die Coronabetten bleiben leer. In der PK vom Gesundheitsminister hieß es 10.000 freie Coronabetten in Deutschland verfügbar.
    Also irgendwas stimmt doch an den Forderungen nicht. Meiner Meinung nach nutzt man Corona um seine Forderungen durchzusetzen.
    Angeblich gehen ja auch viel weniger Menschen zum Arzt aus Angst sich anzustecken.

  5. 8.

    "Wir, das sind die Beschäftigten aus Reinigung, ..., Therapeut*innen, Textilversorgung, Transport, Handwerker*innen, Medizintechnik, ... und aus allen anderen Berufsgruppen. " (c) verdi

    B.N. hat mehr recht als Sie. Die Krankenhäuser stehen halb lehr aufgrund verschobener anderer Sachen und die Textilversorgung ist aufgrund Corona gestresst?

  6. 7.

    Ich fürchte, so wird es kommen.
    Schließlich wollen ja die Klinikleiter, die eigentlich Schuld an diesem Pflegenotstand sind auch etwas vom Kuchen.
    Das Geld müssen aber die bekommen, die täglich am Limit für um das Leben und die Gesundheit der Patienten ringen.
    Und dann nach der Krise mal generell über eine faire Entlohnung dieser Berufe nachdenken!!

  7. 6.

    Liebe/ Lieber B.N.,

    man merkt, daß sie nicht im Krankenhaus arbeiten.
    Um die zusätzlich geschaffenen Beatmungsplätze personell zu betreuen, arbeiten wir Intensivpflegekräfte verstärkt mit den Kollegen der Anaesthesie zusammen, das reicht personell aber nicht aus, daher kommen zusätzlich noch Kräfte von Starion dazu, die aber auf den sowieso schon seit Jahren unterbesetzten Stationen fehlen. Wir arbeiten also in allen Bereichen zur Zeit geplant unterbesetzt.
    Ich bitte sie daher sich erst sachlich zu informieren, bevor sie einen Bericht kommentieren.
    B. M.

  8. 5.

    Es wird ja fast so getan als ob die anderen nicht mehr arbeiten würden.
    Hey Leute wir müssen auch das System aufrechterhalten, auch wenn wir nicht im Krankenhaus arbeiten und reißen uns ziemlich stark den Popo auf und sind auch allen möglichen Gefahren ausgesetzt, unfassbar.

  9. 4.

    Es gibt tatsächlich auch Pat. mit Corona im OP und in den Normalstationen , es spielt sich nicht alles auf ITS ab....
    Also kommen sie runter...

  10. 3.

    Bitte was fordern die jetzt? Die die diese Petition unterschrieben haben, sollten sich schämen! Wieso denkt ihr jetzt NUR an euch? Wo ist die Solidarität für all eure Kolleginnen und Kollegen in der freien Wirtschaft? Könntet ihr nicht mal mit den 150 € zufrieden sein? ALLE die aktuell als Systemrelevant gelten wären dankbar dafür, nur bekommen die nicht mal nen Danke... ja die Leute klatschen... Uhiii, wie das hilft. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus!!! Viele Firmen (auch "Systemrelevante") schicken die Mitarbeiter lieber in Kurzarbeit. Dankbarkeit sieht echt anders aus!

  11. 2.

    Einen höheren Corona-Zuschlag finde ich gut. Aber bitte nicht wie aktuell geplant im Gießkannenprinzip für alle Krankenhausbeschäftigten. Es gibt diverse Mitarbeiter/innen die keinen Mehraufwand haben und auch keinem besonderen Risiko ausgesetzt werden. Mit dem Zuschlag sollten die belohnt werden, die tatsachlich besondere Leistungen erbringen. Und wenn man das so machen würde, wäre für die richtigen auch eine erheblich höhere Prämie drin und sie wäre auch wirklich eine Anerkennung und nicht nur eine politische Show. Öffentlicher Dienst, Verdi, springt mal über eure Schatten!

  12. 1.

    Für alle Krankenhausbeschäftigten???
    So langsam platzt mir echt die Hutschnur!!! Arbeiten jetzt etwa ALLE auf der Intensivstation? So wie berichtet wird, gibt es eine sehr hohe Anzahl freier Betten und auf anderen Stationen ist momentan aufgrund von OP-Verschiebungen und Aufnahmestop ziemlich wenig los. Was also bitte für eine Belastung???
    Gebt das Geld lieber den ambulanten Arztpraxen, die aufgrund der fragwürdigen Maßnahmen viel mehr leiden als Krankenhäuser! Auch dort fehlt es an Schutzbekleidung! Woher bitte wusste man, dass der Zuschlag bis Juni gezahlt wird? Also steht insgeheim doch schon fest, wie lange die Maßnahmen dauern! Für mich stinkt das Ganze bis zum Himmel und ich wette, mein Kommentar wird hier nicht veröffentlicht!

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