Berliner Handel - Kein Ansturm auf Läden trotz gelockerter Maßnahmen

Sa 25.04.20 | 18:53 Uhr
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Galeria Kaufhof am Alexanderplatz in Berlin während der Corona-Pandemie. Quelle: www.imago-images.de
Audio: Inforadio | 27.04.2020 | David Donschen | Bild: www.imago-images.de

In Berlin hatten am Samstag wieder viele Geschäfte und Kaufhäuser geöffnet. Dennoch war der Kundenverkehr an vielen Standorten überschaubar. Aus Sicht des Handelsverbands ändern die Lockerungen wenig an der katastrophalen Situation der Branche.

Trotz vieler offener Geschäfte in der Corona-Krise ist es im Berliner Handel am Samstag vergleichsweise ruhig geblieben. Der große Ansturm auch auf Warenhäuser wie Karstadt und Kaufhof sowie auf das am Samstag erstmals wieder geöffnete KaDeWe blieb größtenteils aus. 

"Es haben sich alle vorbildlich an die Sicherheitsmaßnahmen gehalten, wie es bei einem Start in der jetzigen Situation sein sollte", sagte eine Sprecherin des KaDeWe. 

Einzig vor den Saturn-Elektronikfachmärkten am Alexanderplatz sowie im Europacenter bildeten sich am Nachmittag längere Schlangen mit bis zu 100 Menschen, wie dpa-Reporter berichteten. Ähnlich sah es bei der Sporthandelskette Decathlon in Schöneweide aus, wo ebenfalls einige Dutzend Menschen anstanden.

Handelsverband: "Es bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein"

Viele Geschäfte blieben aber auch am Samstag geschlossen. Auf der in gewöhnlichen Zeiten vor allem Samstags gut besuchten Einkaufsstraße Kurfürstendamm wirkte es vergleichsweise leer. Das Kaufhaus Galeries Lafayette auf der Friedrichstraße hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, ab Montag wieder Teile des Erdgeschosses sowie die Gourmetabteilung öffnen zu wollen. 

Aus Sicht des Handelsverbands Berlin-Brandenburg ändern die Öffnungen allerdings nichts an der katastrophalen Situation der Branche. "Wer mitgemacht hat, der hatte am Samstag einen besseren Tag als in den ersten zwei Tagen", sagte Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen. "Doch es bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein." 

Auch aufgrund der ausbleibenden Touristen fehle das "Grundrauschen" gerade in den zentralen Bereichen der Stadt. "Die Leute tummeln sich anscheinend auf den Brücken und am Wasser, aber sie tummeln sich nicht in der Innenstadt", sagte Busch-Petersen. Seit Mittwoch können in Berlin Geschäfte wieder eine Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern öffnen. Allerdings dürfen die Betreiber nicht mehr als eine Person pro 20 Quadratmeter einlassen. Das gilt auch für die einzelnen Händler in Shoppingcentern.

Sendung: 88.8, 25.04.2020, 15:00 Uhr

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23 Kommentare

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  1. 23.

    Sehe ich auch so - ich denke imho, dass einige Läden nie wieder in Fahrt kommen. Ich fahre Täglich 24km von Spandau Richtung Osten und fahre an vielen Geschäften vorbei, und man sieht gähnende Leere. Es gibt keinen Run, vorbei...

  2. 22.

    Dann lassen Sie es doch ganz einfach. Wenn Sie nichts brauchen, dann um so besser.

  3. 21.

    Ich hoffe, dass Sie die Geduld aufbringen, denn die nächste "Welle" wird uns bereits angekündigt. Bis dahin ist der wirtschaftliche Schaden unübersehbar. Vielleicht geht Ihnen DANN ein Licht auf.

  4. 20.

    Schließe ich mich an. Und selbst wenn ich "nur" Lebensmittel hole, ich werde mit Vollspeed durch den Laden fegen, damit ich mir den Stofflappen vom Gesicht reißen kann.

  5. 19.

    @Sabine ich bin dankbar, dass es Mitarbeiter gibt die mich auf 800 qm bedienen und ich das wichtigste kaufen kann. Ohrringe und Schminke kaufen ist nicht lebenswichtig. Überlegen Sie was Sie benötigen, kaufen Sie es und verlassen Sie das Geschäft wieder. Gemütlich durch die Gegend spazieren und shoppen ist momentan nicht drin. Abstand halten und Maske tragen sollte schon aus Höflichkeit den anderen Menschen gegenüber eingehalten werden. Übrigens anderen Unternehmen die Pleite wünschen wegen Ihrer Frisur ist auch nicht die feine Art. Denken Sie mal darüber nach......

  6. 18.

    Was soll ich jetzt mit Klamotten? Ich möchte endlich mal wieder in ein Restaurant oder Gartenlokal gehen, aber dieser Zunft wird ja jetzt gerade richtig das Genick gebrochen
    und dann wird diesen Menschen auch noch gesagt, das sie sich jetzt mal in Geduld fassen sollen.
    Ich finde, das eine hochgradige Ignoranz und Respektlosigkeit dieser Branche gegenüber und scheinbar gar kein Verständnis für deren Miesere.
    Ich bin nicht in dieser Branche tätig!

  7. 17.

    Dem stimme ich absolut zu.
    Ich merke auch wie so nach Wochen langsam dEi Stimmung resignierter oder aggressiver wird.
    Ich erkenne mich auch wieder!

  8. 16.

    @Sabine: Ganz genau! Reingehen, kaufen, rausgehen. Shoppen ist zur Zeit nicht drin. Das Nötigste besorgen und gut ist es. Ist das denn alles wirklich so schlimm? Mein Gott! Die meisten von uns haben zu futtern, Bücher, Fernsehen und Netflix, wahrscheinlich Jeans, Blusen, Schuhe und andere Klamotten bis die Schränke platzen. Was sind das alles für Luxusprobleme.

  9. 15.

    Ich sehe hier weder einen Panikmodus noch fühle ich mich eingeschüchtert...Sie scheinen damit ein Problem zu haben.

  10. 14.

    Ich persönlich fühle mich schon durch die Masse an Vorschriften abgeschreckt, die einen beim Betreten eines Geschäftes empfangen. Ins Geschäft gehen, sich in Ruhe umschauen, überlegen, anprobieren, ausprobieren... ist nicht mehr erwünscht. Vorher wissen, was man will, nicht lange überleben, schnell kaufen und Laden wieder verlassen, dass will man jetzt sehen.

    Nein danke!

  11. 13.

    Ja wer hat schon Bock ewig dumm anzustehen um mal in den H&M zu können? Also ich bestelle jetzt alles! :D Die Läden können gerne weiter zu bleiben - besser endlich Bars und Kneipen wieder auf! Da haben viel mehr Bock drauf°°!

  12. 12.

    @Eve
    >Anprobieren darf man die Kleidung in den meisten Geschäften nicht
    Worauf bezieht sich diese Annahme?

  13. 11.

    Die Zurückhaltung resultiert sicher auch daraus, dass viele Menschen jetzt in Kurzarbeit sind und das Geld voranging für wirklich wichtige Dinge wie Lebensmittel, Miete, Strom etc. ausgegeben wird.
    Viele Dinge, die man früher ohne viel nachdenken gekauft hat, haben sich anscheinend als nicht notwendig herausgestellt. Der Handel hat bisher davon profitiert, dass „übergekauft“ wurde. Vielleicht kommt es ja zu einem generellen Umdenken was den Konsum betrifft und das 20. Paar Schuhe wird jetzt tatsächlich zum Luxus, der nicht sein muss.
    Ich habe mich schon lange gefragt, wer eigentlich die Massen z.B. an Kleidung in den Geschäften kaufen soll. Es wurde schon lange sehr viel mehr produziert als es tatsächlichen Bedarf gab. Die Umwelt wird es uns danken, wenn wir weiter Zurückhaltung üben. Und der Handel wird sich entsprechend umstellen. Krisen sind immer auch die Chance etwas zum
    Positiven zu verändern.

  14. 10.

    Es darf doch bestimmt nur eine gewisse Menge an Kunden den Laden betreten, oder? Dann müssen die anderen warten bis einer fertig ist, was dann schonmal länger dauern kann. Da müsste ich doch verrückt sein vorm Laden stundenlang zu warten bis ich rein darf. So denkt jeder und so wird es auch sein. Da brauch man sich doch nicht wundern, dass die Läden leer sind. Es wollte sich eh nur die Politik profilieren.

  15. 9.

    Haha.... coole Vorstellung. In einen Kosmetikladen gehen um Schminke zu kaufen, mit Mundschutz. Oder Schmuck. Schicke Ohrringe anprobieren oder ne Kette... Meine Friseurin wird mich auch nicht sehen, so lange Mundschutz vorgeschrieben wird. Ich ertrage ja den tollen atmungsaktiven PET- Flaschen- Umhang schon nicht. Vielleicht hilft es ja, die Läden zu boykottieren, damit die auch noch peite gehen. Was soll der ganze Masken- Ball noch? Auf jeden Fall eignet sich die Maske zum denunzieren derer, die es wagen ohne rumzulaufen. Denn so langsam scheint der Virus machen das Hirn entfernt zu haben. Allein im Auto sitzend, oder ein einsames Kind allein auf einem Fahrrad mit Mundschutz. Alles gesehen. Ich fasse es nicht.

  16. 8.

    Ich bin immer wieder über die unterschiedliche Wahrnehmung der derzeitigen Situation verwundert. Aber vielleicht hat der Handelsverband keinen Abstecher in die Wilmersdorfer Straße gemacht. Da trampelten sich die Leute am Samstag fast tot. Alles dicht an dicht und nicht ansatzweise die Chance einen gewissen Abstand einzuhalten. Vor den Geschäften und vor beiden Eingängen der Arcaden bildeten sich lange Schlangen.

  17. 7.

    War doch zu erwarten nachdem die Bevölkerung so extrem eingeschüchtert wurde, wie man leider auch hier bei vielen total verängstigten Kommentatoren merkt.
    Wenn es anders wäre, wären wir auch schon längst bei New Yorker Verhältnissen, aber davon sind wir so weit entfernt wie die Sonne vom Mond.
    Von daher sollte man langsam mal mit den ganzen Gängelung und einschüchterungen aufhören.
    Und vor allem den Panikmodus langsam mal wieder runterfahren, danke.

  18. 6.

    Anprobieren darf man die Kleidung in den meisten Geschäften nicht - deswegen darf man sie umtauschen, wenn sie nicht passt. Deswegen werden Sie also keine Probleme mit Ihrer Maske beim Kleidungskauf haben. Gern geschehen! :-)

  19. 5.

    Ein Tropfen auf den heißen Stein? Oder eine Tröpfcheninfektion auf die wehrlose Lunge?

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