Weniger Luftverkehr wegen Corona - Rolls-Royce streicht in Dahlewitz 550 Jobs

Mi 15.07.20 | 15:31 Uhr
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Archivbild: Ein Mitarbeiter im Werk Dahlewitz der Rolls-Royce Gruppe. (Quelle: dpa/Ralf Hirschberger)
Bild: dpa/Ralf Hirschberger
9.000 Stellen baut Triebwerkshersteller Rolls-Royce weltweit ab, 550 dieser Jobstreichungen treffen nun das Werk im Brandenburger Dahlewitz. Die Ursachen dafür sind dem Unternehmen zufolge Corona und die daraus resultierenden Luftverkehrseinschränkungen.

Der Triebwerkshersteller Rolls-Royce baut infolge der Corona-Krise an seinem Brandenburger Standort Dahlewitz (Teltow-Fläming) 550 Stellen ab. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. "Wir stehen vor einer beispiellosen Situation, mit signifikanten Reduzierungen der Kundennachfrage und aufgrund der geringeren Flugstunden auch in den Bereichen Wartung, Reparatur und Überholung", hieß es zur Begründung für den Stellenabbau.

Nun würden mit den Arbeitnehmervertretern Gespräche geführt, um diesen Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten, teilte Rolls-Royce weiter mit.

Zuerst hatte die "Märkische Allgemeine Zeitung" über den Umfang der Stellenstreichungen in Dahlewitz berichtet.

Deutschlandweit gehen 800 Rolls-Royce-Jobs verloren

In der Mitteilung der Unternehmensleitung heißt es, dass der Zusammenbruch des Flugverkehrs als Folge der Corona-Pandemie das Kerngeschäft von Rolls-Royce treffe. Der Abbau soll nach den Plänen der Unternehmensführung über zwei Jahre, also 2020 und 2021, erfolgen.

Das Unternehmen geht in seinen Prognosen davon aus, dass das Geschäftsniveau von 2019 erst wieder in fünf Jahren erreicht werde. Weltweit hatte der Hersteller von Flugzeugtriebwerken darum Mitte Juni den Abbau von insgesamt 9.000 Stellen angekündigt. Neben Dahlewitz ist in Deutschland auch das hessische Oberursel betroffen, wo insgesamt 250 Stellen abgebaut werden sollen. Deutschlandweit gehen damit etwa 800 Rolls-Royce-Stellen verloren.

IHK warnt vor Abwanderung von Fachkräften

Die Industrie- und Handelskammer Potsdam nannte die Ankündigung schmerzlich. Sie zeige, "mit welcher Wucht auch die hiesige Wirtschaft von der Corona-Pandemie getroffen wurde". Deshalb erfordere es jetzt alle Anstrengungen auch des Landes, den Industriestandort Brandenburg mit zukunftsfähigen Branchen weiterzuentwickeln und so keine Abwanderung der Fachkräfte zuzulassen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15. 7. 2020, 13 Uhr

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3 Kommentare

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  1. 3.

    wer hat das denn allen ernstes dem dicken minister geglaubt , von uns den gürtel enger schnallen verlangen aber im gleichen atemzug sich die diäten erhöhen

  2. 1.

    "Es wird keine Corona-bedingten Entlassungen geben" - daran sollten wir uns erinnern, wenn die Zahlen von Arbeitslosen und Kurzarbeiter steigen, wenn Kommunen 80% Einbußen von Steuereinnahmen beklagen, der Mittelstand ausblutet und, und, und.

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