Einzelhandel in Berlin und Brandenburg - Ansturm auf Geschäfte bleibt am Adventssamstag aus

Sa 05.12.20 | 21:26 Uhr
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Nur wenige Menschen gehen an weihnachtlich geschmückten Tannenbäumen in einem Einkaufszentrum vorbei. Vielerorts hielt sich der Ansturm auf die Geschäfte in Maßen. Quelle: dpa/Paul Zinken
Bild: dpa/Paul Zinken

"Glühwein-Pulks" und volle Geschäfte sind am 2. Adventssamstag in der Corona-Krise die Ausnahme geblieben. Im Einzelhandel in Berlin und in Brandenburg war nicht mehr Betrieb als an einem normalen Wochentag. Nun steht aber auch ein verkaufsoffener Sonntag an.

In Berlin und Brandenburg ist das Einzelhandelsgeschäft am zweiten Adventssamstag weitgehend ruhig verlaufen. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Busch-Petersen, sagte, besonders in zentralen Lagen in Berlin hätten die Händler bis zu 40 Prozent weniger Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gemeldet.

Das gelte auch für größere Städte in Brandenburg, so Busch-Petersen. Dagegen hätten in Randlagen und kleineren Orten Brandenburgs die Geschäfte zum Teil wieder an das Umsatzniveau des Vorjahres anknüpfen können.

Andrang wie an normalen Werktagen

Am Kurfürstendamm in Berlin-Charlottenburg hielt sich der Andrang ebenfalls in Grenzen. Im Kaufhaus des Westens (KaDeWe) hatten die Kunden ähnlich viel Platz wie an normalen Werktagen in Nicht-Corona-Zeiten.

Auch an Ständen auf dem Platz vor der Gedächtniskirche sowie entlang der Tauentzienstraße kauften zwar vereinzelt Menschen gebrannte Mandeln oder Glühwein, lange Schlangen oder größere Gruppen bildeten sich dort aber nicht. Ein ähnliches Bild ergab sich im Einkaufszentrum am Leipziger Platz, wo für einen Adventssamstag ebenfalls wenig los war.

Viele Menschen nutzten stattdessen das sonnige Wetter für einen Advents-Spaziergang etwa am Paul-Lincke-Ufer entlang des Landwehrkanals in Kreuzberg. Lokale verkauften dort auch "Glühwein to go". Medien hatten in den vergangenen Tagen von "Glühwein-Pulks" berichtet, die sich an solchen Orten trotz Abstandsregeln immer wieder gebildet hätten. Dieser Eindruck bestätigte sich am Samstag zunächst nicht. Eine Ausnahme war ein Lokal an der Forster Straße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen am Nachmittag Dutzende Menschen zum Teil dicht beieinander und tranken ihren Glühwein.

Polizei will am Sonntag verstärkt kontrollieren

Die Polizei kommentierte solche Beobachtungen zunächst nicht. Sie hatte angekündigt, an diesem Wochenende in den beliebten Einkaufsstraßen die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren zu wollen. Gemeinsam mit dem Ordnungsamt würden abends auch Streifen in belebten Kiezen wie in Kreuzberg und Friedrichshain unterwegs sein, sagte ein Sprecher am Freitag.

Eine Bilanz dieser Kontrollen gab es am Samstag zunächst nicht. Die Ergebnisse würden nicht zentral gemeldet, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Einen Überblick gebe es deshalb nicht.

Abzuwarten bleibt, wie sich die Lage am Sonntag entwickelt. Dieser ist in Berlin der erste von zwei Sonntagen, an denen die Geschäfte öffnen dürfen. Läden und Einkaufscenter können dies von 13 bis 18 Uhr tun. In der Hauptstadt gilt auf Wochenmärkten und vielen Einkaufsstraßen eine Maskenpflicht.

Sendung: Abendschau, 05.12.2020, 19:30 Uhr

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30 Kommentare

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  1. 30.

    Ja, vermutlich sind die Menschen in Taiwan klüger. Ich teile Ihre Bedenken, dass mit der heutigen Einwohnerschaft in Deutschland Corona nicht besiegt werden kann. Wegen der Uneinsichtigkeit viel zu vieler Menschen in Deutschland und anderen westlichen Ländern wird es zu einer nachhaltigen Verschiebung des wirtschaftlichen Schwepuntes in der Welt nach Fernost kommen.

  2. 29.

    Wo,bitte. ist Ihr Problem ? Entweder Sie kö nen nicht lesen oder Sie wollen nicht verstehen. Arber meckern können Sie gut. Keiner hat Ihnen den Spaziergang verboten, und es gibt in Berlin genug Bereiche, die nicht so überlaufen, z.T. sogar fast menschenleer sind, Aber man muss halt Wollen, und da scheint es bei Ihnen zu hapern

  3. 28.

    Nicht mehr so viele Touristen, die nach Berlin fahren um zu shoppen. Die Einheimischen müssen sparen. Wegen der Pandemie seien die Menschen doch schon vorsichtiger geworden und wollten sich nicht ins Gewühl stürzen. Ich mochte das Einkaufen Wochenende schon vor Corona nicht. Meine Besorgungen mache ich lieber an normalen Wochentagen.

  4. 27.

    Was spricht denn gegen einen Spaziergang??? Es gibt keine Ausgangssperre. Ich mache auch regelmäßig Spaziergänge mit meinem Kind...

  5. 26.

    Was wollen Sie denn? Ich bin bei weitem kein hardcore - Coronaregel-Verfechter. Aber die Ironie dürfte sich selbst dem Dümmsten erschließen: zuerst wird man geshamed wenn man überhaupt draußen unterwegs ist, aber Einkaufen im piefigen Kaufhaus, ja macht mal! Alles für die Wirtschaft.
    Mit dieser "Taktik" wird selbst der obrigkeitshörigste Bürger die Maßnahmen früher oder später anzweifeln.

  6. 25.

    Ja und? Glauben sie ich hocke das ganze Wochenende in meiner Wohnung? Der Treptower Park war übrigens wie zu erwarten voll. Ist halt so, wollen Sie den Leuten verbieten rauszugehen? Das halten offensichtlich eine ganze Menge anderer Bürger genauso wie mein Partner und ich.
    Nicht notwendige Kontakte habe ich übrigens nicht, ich treffe niemanden außerhalb meines Haushaltes. Und ob sich in einem Park schon mal jemand angesteckt hat? Wohl kaum!

  7. 24.

    Shoppen bis der Arzt kommt und Weihnachten ist dann Kevin alleine zu Hause.
    Und hinterher mault diese Klientel wieder rum, weil die Politik die Schraube noch fester gezogen hat.
    Sie es nicht verstanden haben, nur immer auf ihre eigene egoistischen Rechte pochen, aber nie einmal ihre Pflichten wahrnehmen.

  8. 23.

    Ein hinterfragen der Maßnahmen nach ihrem Sinn oder der Wirkung ist nicht erwünscht.... nur wer sich an die Regeln hält ist ein vernünftiger Mensch und nur unvernünftige stecken sich an.
    Ironie aus

  9. 22.

    Fakt ist dass auch der Einzelhandel extreme Umsatzeinbußen hinnehmen muss, ich jedenfalls gehe nicht schoppen, das ist mir zu blöd. Draußen warten bis genug Platz ist..... Online geht besser!
    Wir werden bis mindestens Ende März alle Einschränkungen hinnehmen müssen, ich denke dass es noch schlimmer wird. Die Zahlen werden trotzdem steigen, weil das Virus sich anscheinend nicht aufhalten lässt. Das herumgesülze über Menschen die mal einkaufen gehen oder sonst irgendwas außer arbeiten machen ist langsam nervig.... Wer glaubt er kann sich vor dem Virus verstecken, soll sich doch zuhause einschließen und endlich aufhören irgend jemand die Schuld für die Ausbreitung zugeben. Das ist abartig! Diese Leute haben sicher auch in normalen Zeiten keine sozialen Kontakte! Warum wohl ???

  10. 21.

    Sie haben Recht: Die Geschäfte sollten so wenig wie möglich geöffnet sein. Vielleicht morgens zwei Stunden und nachmittags nochmal zwei. Dann werden sie bestimmt schön leer sein und es wird kein Gedränge geben und niemans steckt sich an (erschreckend die Zahl der Infektionen im Einzelhandel, die zahllosen Opfer unter dem Verkaufspersonal - manch Geschäft kann schon gar nicht mehr öffnen, weil alle krank sind oder tot).

    Wichtig auch: Nach neuesten Erkenntnissen der Politik ist das Virus von 21 bis 5 Uhr besonders ansteckend (sogar noch ansteckender als z.B. auf Supermarktparkplätzen). Ich hoffe, wir werden bald dank noch strengerer Maßnahmen von 18 bis 10 Uhr eingesperrt. Dann wird es in der verbleibenden Zeit, die wir noch Auslauf haben, überall besonders leer sein.

  11. 20.

    Wir sollen aber unsere Kontakte auf das absolut notwenige Minimum reduzieren.

  12. 19.

    Die Leute sind doch überall unterwegs.
    Tagsüber werden die ganzen Corona-Lehrvideos produziert, und nach Feierabend trifft man sich dann am Glühweinstand.
    Um dann am nächsten Tag Artikel zu schreiben, dass bestimmte Gruppen in dieser Gesellschaft Corona-Leugner sind.
    Diese ganze Doppelmoral ploppt bei egal welchem Thema immer wieder auf.
    Oder auf der Schlossstraße sind alle rechts.
    Was wollen Sie jetzt tun?
    Die Leute einsperren?
    Ich bezweifle, dass man sich auf einer Einkaufsmeile mit Corona ansteckt. Es sind die privaten Kontakte auf engem, ungelüftetem Raum. Meiner Meinung nach.
    Ebenso verpufft die Panikmache langsam - weil ausgeschöpft.
    Die Leute haben sich an 400-500 Tote gewöhnt.
    Man kennt die Statistiken, wen es betrifft und hofft, dass man selbst verschont wird. Man muss auch mit Unsicherheiten im Leben leben.
    Im Krieg konnte es jede Nacht Bomben regnen.
    Trotzdem saß man nicht 24h im Bunker.

  13. 18.

    Und im Namen der Gerechtigkeit machen wir im Januar den Handel zu, dafür Gastro, Sport, Kultur auf für die, die zu Weihnachten Und Silvester artig waren und nicht in Quarantäne sitzen. Von Gesundheitsschutz braucht mir niemand mehr was erzählen.

  14. 17.

    Verkaufsoffener Sonntag, so ein Mist.

  15. 16.

    Der verkaufsoffene Sonntag ist eine absolute Farce! Da predigt man die Leute sollen zuhause bleiben, aber ach nee, um die Wirtschaft anzukurbeln stürzt euch doch bitte bitte unvorsichtig ins Getümmel! Wie "praktisch" dass auch das Wetter mitspielt, auf einen tollen Umsatz!

    Ich werde auch rausgehen heute, in den Park, zum spazieren. Dort wird es auch alles andere als leer sein, aber wie es in den Einkaufszentren aussieht, will ich mir gar nicht ausmalen...

  16. 15.

    Na der weihnachtliche Konsumrausch ist den Leuten weniger abhanden gekommen, eher ist es die Unlust mit der nervigen Maske stundenlang im Kaufhaus zu sein, und sogar auf den Plätzen muss man die ja tragen - nein danke!
    Ich habe dieses Jahr Geschenke ausschließlich über Amazon, etsy & co eingekauft, und werde es so halten, bis es wieder ohne Maske möglich ist.
    Der Einzelhandel tut mir nur sehr bedingt leid, die sollen sich bei den Bestimmen der Coronaregeln, also den Politikern bedanken.

  17. 14.

    Da widersprechen Sie sich jetzt aber. Oder? Sie schreiben, dass die Geschäfte voll sind. Gleichzeitig schreiben Sie, dass sich geordnete Schlangen vor den Geschäften bilden. Daraus ziehen Sie den Schluss, dass sich viele Menschen anstecken werden. Aber wenn sich die Geschäfte an die Vorschriften halten und die Schlangen draußen geordnet und mit Mindestabstand stehen ist doch alles OK. In den Geschäften befinden sich dann nur so viele Menschen, wie zugelassen sind (sie sind dann eben NICHT voll) und es gibt kein Gedrängel.

  18. 13.

    Schlossstrasse !!!!
    Brechend voll !!!
    Kein Abstand halten möglich und viele ohne Mund - Nasenschutz , weil rauchend, essen und trinkend !!!

  19. 12.

    Es macht einfach keine Freude unter diesen Umständen so zu tun als ob. Da hilft auch kein verkaufsoffener Sonntag. Die Stimmung ist dahin.

  20. 11.

    Ja, mir ging es gestern ähnlich. Ich weiß echt nicht, wo die Journalisten dieser Nachrichten gucken gehen, oder sie ihre Informationen herbekommen. Ich wollte gestern nur schnell Saft kaufen, hatte ich vergessen. Im Edeka im Hindenburgdamm keine Chance. Auf zur Schlossstraße. Diese war proppenvoll. Also auch da keine Spur von „Andrang blieb aus“ ...
    Es wundert einen nichts mehr ...

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